Angst und Unwohlsein

Zitat von Plastico:

Ich wollte damit sagen, dass ich keine Beziehung der Beziehung Willen möchtee, sondern einen Menschen mit dem man Dinge im Leben teilen kann.

In gewisser Weise verstehe ich dich. Nach dem Motto:
Geteiltes Leid, ist halbes Leid
und
Geteilte Freude ist doppelte Freude.

PS. Jedenfalls habe ich es so bei dir herausgelesen.
Und ganz ehrlich, nur weil du das Bedürfnis hast nach einer Partnerschaft, wird schnell mal Bedürftigkeit interpretiert.
Viele wünschen sich das, aber keiner traut sich es auszusprechen.
Zwischen Bedürfnis und Bedürftigkeit liegen Welten dazwischen.

Zitat von Plastico:

Nur weil ich das Bedürfnis verspüre bin ich noch lange nicht Bedürftig!
Ich verstehe auch nicht warum das immer so interpretiert wird.

Es gibt natürlich Menschen unabhängig ob Frau oder Mann wirklich bedürftig sind und nicht alleine sein können.
Es zeigt sich nicht nur im Single sein, sondern viele, die sich nicht trennen können oder immer wieder Warm wechseln, das sind Menschen, die vor allem bedürftig sind, weil sie nicht alleine sein können.

Aber bei dir habe ich erstmal ein Wunsch und keine Bedürftigkeit herausgelesen.
Ich denke, dass viele Menschen, sich Wünsche nicht eingestehen und es nicht außen übermitteln wollen, und daher viele eben sehr negativ reagieren.
Vielleicht fühlen sich manche auch angesprochen, warum man das dann abwehrt.
Und dann wird schnell mal behauptet, es würde an der Unzufriedenheit liegen und schon bist du bedürftig.
Letztendlich ist es doch so, dass wir Menschen dafür nicht geschaffen sind, als Einsiedler zu leben, beginnend mit Adam und Eva.

Bei dir, denke ich aber zum einen, dass du zu jung bist, um Angst zu haben, alleine zu bleiben.
Gleichzeitig, verstehe ich dich trotzdem, wenn du auch Ansprüche hast, und nicht wahllos in einer Beziehung sein möchtest, ist deine Sorge aus diesem Grund auch berechtigt.
Die Richtige für dich zu treffen, ist einfach nur ein Zufall und Glücksfall. Wie eine Nadel im Heuhaufen finden.

Warum du für mich nicht bedürftig wirkst, weil du zu einem, deine sozialen Kontakte hast etc.. und zum anderen, könntest du dich ja einfach auf irgendwas einlassen, nur um nicht alleine zu sein.
Aber das machst du halt nicht und daher wirkst du für mich nicht bedürftig.

Zitat von Wurstmopped:

Ein Partner kann aber nicht das Ersetzen was mir fehlt, all meine Bedürfnisse erfüllen.

Darum geht es überhaupt gar nicht und sollte auch nie Zweck einer Partnerschaft darstellen.
TE hat das auch so nicht im Sinne.

Zitat von Plastico:

Alles alleine machen zu müssen.

Hinzu kommt, dass ich überall nur Leute in festen Beziehung sehe und gefühlt der einzige Single bin. Das zermürbt einfach!

Dann denkt man immer an die letzte Beziehung zurück und merkt was alles fehlt

Naja, die letzte Beziehung ist beendet, weil etwas nicht gepasst hat. Von daher ist es ja gut, wenn es beendet ist.

Und ja, wenn man auf was fixiert ist, wie jetzt du wegen Alleinsein, dann sieht man massig viele Paare händchenhaltend.

Zitat von Plastico:

Ich denke mir halt immer, das eine Partnerin zum Leben dazu gehört. Ich denke mir immer, wir sind nicht dazu gemacht alleine zu sein.

Stimmt, wir Menschen brauchen ab und zu Umarmungen, nicht umsonst steht in den Nachrichten immer Mal wieder, dass Menschen vereinsamen.

Aber ein Mensch kann auch Mal wirklich eine Zeit lang alleine sein. Wichtig sind eben nur soziale Kontakte nach aussen.

Ich denke, wenn du das alles so zerdenkst, machst du dich dabei noch mehr verrückt.

Zitat von Wurstmopped:

Grundsätzlich!
Was er genau möchte, entscheidet er alleine.
Er sollte in seinem Frame jedoch grundsätzliches berücksichtigen und von seinem Selbstwertgefühl her nicht darauf angewiesen sein eine Frau fest an seiner Seite haben zu müssen.

Habe ich irgendetwas überlesen? Bei TE habe ich nichts von schlechtem Selbstwertgefühl gelesen, lediglich dass er ein Wunsch hat seine Freude, Leid, Alltag mit jemanden zu teilen.
Und teilen heißt nicht, sich selbst aufzugeben und man alleine nicht sein Leben trotzdem gut meistert.
Wer diesen Wunsch nicht haben sollte, der hebe mal bitte die Hand.
Es ist schnell in einer Beziehung zu landen, die einem nicht entspricht, nur um nicht alleine zu sein.
Aber das genau macht ja TE nicht.
Selbst, wenn er tolle Frauen treffen würde, kann es trotzdem passieren, dass es nicht passt.

Einerseits kann ich verstehen was du meinst und natürlich ist Geborgenheit ein schönes Gefühl.
Aber ich vermute dein Problem ist, dass du etwas zu sehr idealisierst.
Ich mein, schau dich doch hier nur mal rechts und links um. Heutzutage gibt es sehr, sehr selten Beziehung die bis zum Tod gehen. Der Trend ist eher gegenteilig.
Und dann geht der Spaß los. Was machen wir mit den Kindern? Wer bekommt das Haus und wer den Hund? Mal abgesehen von dem gewaltigen Hirngulasch der eine Trennung bedeutet.

Dennoch ist natürlich verständlich dennoch eine Beziehung zu wollen.
Ich muss nur gestehen, dass ich diesen enormen Drang nicht nachvollziehen kann. Du bist drei Jahre älter als ich, daher kann ich mich einigermaßen in dich rein denken, denke ich.

Klar ist der Wunsch nach Beziehung und schönen Momenten nachvollziehbar.
Aber du hast ja mehrmals geschrieben, dass dein Glück davon abhängt und du dir eine Zukunft ohne Partnerin traurig vorstellst.

Dein Problem ist die Perspektive. (Also mal abgesehen davon, dass diese Bedürftigkeit unsexy ist.)
Du bist Ende 30. Ein Alter in dem die meisten ihre erste hässliche Scheidung erleben oder schon seit zehn Jahren in einer halbtoten Beziehung hocken und nicht rausgehen, weil sie Kinder oder was weiß ich was zusammen haben.
All das hast du nicht.

Was du hast ist Zeit, was die Menschen übrigens nicht haben und du hast Freiheit, auch etwas was diese Menschen nicht haben.
Und ganz nebenbei wohnst du in einem reichen Land, bist sicher in allen Belangen, hast einen Job, bist gesund, machst Sport, hast Familie, hast Freunde, hast Hobbys und Leidenschaften...du gehörst zu den freisten Menschen auf dieser Welt. Du hockst nicht in einer Hütte im nirgendwo in Sibirien, dir fallen keine Bomben auf den Kopf, du stirbst nicht mit 27 an einer Blutvergiftung, du bist aber auch nicht in einer toxischen Beziehung die dich jeden Tag leiden lässt, hast nicht drei Kinder mit einer Borderlinerin, die das Leben zur Hölle macht, hast nicht ein Haus gekauft mit einer Frau die dich mit deinem Bruder betrügt, bist nicht gekettet an Ort und Menschen, nein, dein größtes Problem ist, dass du deine schönen Momente gerne teilen möchtest. Das kann man nachvollziehen und verstehen! Aber vielleicht hilft ein Perspektivenechsel.

Ich bin jedenfalls liebe alleine mit meinen Freunden die mich lieben wie ich bin und kann machen und tun was ich will, als dass ich irgendwo festgesetzt wäre.
Wenn was kommt, dann ist es toll. Ein Zusatz. Ein Bonus. Wenn nicht, dann nicht.
Versuche mal etwa mehr rational zu sehen wie unfassbar gut es dir geht, auch wenn du es nicht fühlst, ich weiß. Aber gerade Beziehungen können dir das Leben zur Hölle machen. Und das passiert häufiger als man sich ausmalt. Schau dich hier nur um.