Liebe Kawasaki,
vielen Dank für Deine Antwort. Es ist nicht so einfach, dass Erlebte in Worte zu fassen.
Ich versuche mal eine lange Geschichte relativ kurz zu halten.
Ich habe mich vor ein paar Jahren über eine 'Partnervermittlung' in einen bayrischen Bauern verliebt. Nach einem halben Jahr bin ich mit meinem Sohn auf den elterlichen Betrieb gezogen. Dort war alles ok, auch die unmittelbare Nähe zum Rest der Familie. Wir planten unsere Hochzeit (meine zweite) 9 MOnate nach Einzug. Vom ersten Tag der Planung an, drehte sich die Schwiegermutter. Sie wurde immer gehässiger. Gar gemein. Äusserst bösartige Bemerkungen, meist nicht direkt an mich, aber zu Dritten, über mich. Und das nicht ohne. SIe hatte immer was an mir auszusetzen. Anfangs hatte es ihr nicht gepasst, dass ich extern arbeiten gegangen bin, dann, als ich arbeitslos war und im Stall geholfen habe, teilweise auch alleine gemacht hab und mir keiner Arbeit zu schade war, da wurde ich als Sozialschmarotzer, faules Stück und Luder bezeichnet... und mein Mann... ja, der stand daneben und sagte schier gar nichts. Sie kam täglich morgends ins Schlafzimmer und weckte ihn auf. Meine Hinweise und bitten, dass doch zu unterlassen, weil man doch eine gewisse Privatsphäre möchte, wurden mit einer saloppen Handbewegung abgetan. Tja, ... es wurde immer schlimmer, mein Sohn wurde ausgehorcht, gegen meine Anweisung mit Süßkram vollgestopft und die Schimpferei wrude mehr. Nicht nur von ihr, auch von meinem Schwager. Als ich nach 10 MOnaten Ehe schon so am ENde war, dass ich wieder in meinem geliebten Norden Fuss fassen wollte und schon Miet- und Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, hat mein Mann mir dann alles mögliche versprochen. Haus bauen, anbauen, ausbauen... blabla... ich wollte doch nur eine Trennwand zum Rest der Familie, damit ich auch mal unbeobachtet von einem Zimmer ins andere gehen konnte. Die hätte ich mir auch selbst gebaut, ... nun, ich habe meine Pläne über den Haufen geschmissen und bin geblieben, was sich als großer Fehler darstellte. Letztendlich habe ich 7 Monate später meine Koffer gepackt und bin gegangen. ... Das Geheule seinerseits war groß. Aber die Drohungen und Beleidigungen seitens des Drachens waren unvorstellbar. 'Früher wurden Weiber wie du verbrannt, heut entsorgen wird Dich am besten in der Güllegrube, da findet dich wenigstens keiner!' ... und mein Mann? 'Ach, das hat die Mutter nicht so gesagt!'
Jetzt friste ich mein Leben wieder im Norden, habe nur einen kleinen JOb bekommen, mit 8,50 p/h, und das mit 25 Stunden pro Woche.. .aber mehr kann ich nicht arbeiten gehen, denn mein Kind ist in der Schule und nach dem Hin und Her braucht er seine Mama. Auch wenn andere Kinder in dem Alter schon selbstständiger sind, so ist es meiner nicht. Verständlich!
6 WOchen nach Auszug hatte mein Göttergatte ne Neue am Start, das gross und breit über Facebook kund getan. Schwanger war sie innerhalb kürzester Zeit... die große Liebe, so posaunt er. Trennungsunterhalt? Nee, er möchte lieber einen Ehevertrag, damit er den elterlichen Betrieb übernehmen kann...
Und das zieht mich irgendwie alles so verdammt runter, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass mir jemand den Brustkorb zudrückt.
Wie konnte ich mich so lange nur als Depp hinstellen lassen und mich so verscheißern lassen. Mein Mann, der zugesehen hat, wie schier mit System an meinem Nervenkostüm gekratzt und gehämmert wurde. Es gab Tage, an denen ich nicht hoch kam, nur am Heulen war. 'Soll ich Dir des Kirschkernkissen holen?' HÄ? ...
Es war ihm egal, das einzige, was ihm nicht egal war, war die Tatsache, dass wir doch uuunbedingt schwanger werden mussten und es wurde keine Mühe und Kosten gescheut dem Ziel näher zu kommen.
Dass er daneben stand und nicht mir den Rücken gestärkt hat, es hat geschehen lassen, dass macht mich so mürbe, so unsäglich traurig und wütend. Wütend auf mich selbst, dass ich es hab geschehen lassen.
Dass mein Kind Bauchweh und Kopfschmerzen hatte.. täglich, weil auch er dem Stress nicht mehr gewachsen war.
Das zieht alles an meinem Inneren, wie ein Sack voll Blei.
24.11.2015 20:48 •
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