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Angst das Freundin die Trennung nicht verkraftet

A
Hallo,
bin zur Zeit sehr unglücklich da ich meine Freundin nicht mehr Liebe aber Angst vor dem Schluss machen habe und sie nicht verletzten möchte.

Ich habe meine Freundin vor etwas über einem Jahr kennen gelernt, wir fanden uns direkt sehr sympathisch. Die selben Interessen, Ansichten, Humor. Mit ihr kann ich über alles reden. Schnell wurde daraus eine Fernbeziehung und es war wirklich unglaublich schön. Meine erste große Liebe.
Sie ist dann auch nach ein paar Wochen/Monaten bei mir eingezogen und wir leben nun fast ein Jahr zusammen.

Jetzt kommt das Problem, meine Freundin ist schwer Depressiv und leidet unter einem Trauma aus der Kindheit.
Ich habe sie so kennen gelernt und es war nie ein Problem für mich.
Es war schön für sie da zu sein wenn es ihr schlecht ging. Ich habe wirklich alles für sie gemacht und das gerne.
Sie hat durch die Krankheit keinen Kontakt zu ihrer Familie und auch keine anderen Freunde. Das heist ich bin so ziemlich der einzige Mensch den sie noch hat. Und ich weis das sie alle ihre Hoffnungen in mich setzt. Sie meinte ein Leben ohne mich kann sie sich nicht mehr vorstellen und das sie dann auch nicht mehr leben wolle. In ihrer Krankheit muss ich sie da leider sehr ernst nehmen.

Auf jeden Fall stehe ich jetzt vor einem Riesen problem.
Der ganze Stress und die Arbeit rund um die Krankheit haben meine Liebe zu ihr irgendwie immer mehr verschwinden lassen und ich merke wie es mich mittlerweile selbst total runter zieht. Ich kann diese Beziehung einfach so nicht mehr weiter führen da sie mir selbst gesundheitlich schadet und die Gefühle Weg sind. Trotzdem sage ich jedes Mal wenn sie mich fragt ob ich sie liebe ja...
Ich habe sie immer noch total gern und möchte nicht das es ihr schlecht geht.
Vor allem habe ich Angst das sie sich etwas antut. Weis einfach nicht mehr weiter und hoffe irgendwie hier ein wenig Unterstützung zu bekommen.

Gruß, Andreas

27.03.2015 05:34 • #1


Träumchen
Hallo Andreas!
Es tut mir leid, dass es Deiner Freundin so schlecht geht, und Dir mittlerweile auch.
So hart das jetzt vielleicht klingt...aber letztendlich bist Du NICHT für das, was Deine Freundin macht oder nicht macht verantwortlich. Es ist schön, wenn Du für sie da bist, ihr hilfst, aber wenn es Dich auslaugt ist das Gleichgewicht nicht mehr vorhanden.
Ich würde mal versuchen, mit ihr zu reden, ohne das Wort Schluss machen gleich in den Mund zu nehmen. Sage ihr, dass es Dich anstrengt, dass Du unglücklich bist. Lasse Dich vor allem nicht erpressen damit, dass sie sich evtl etwas antut. Dann braucht sie nämlich nicht Dich sondern professionelle Hilfe. Zeige ihr liebevoll, aber bestimmt Deine Grenzen auf. Natürlich geht es einem mit Depressionen immer mal wieder schlecht, und es ist schön, Unterstützung zu haben. Aber Du kannst nicht die einzige Stütze sein, sie muss irgendwie auch für sich sorgen und das nicht Dir überlassen.

Ich wünsche Euch, Dir alles Gute!

27.03.2015 09:06 • x 3 #2


A


Angst das Freundin die Trennung nicht verkraftet

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A
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich habe die letzten zwei Tage mehrmals versucht mit ihr zu reden. Habe wie du es meintest das Wort Trennung vermieden und ihr einfach mal mitgeteilt wie schlecht es mir zur Zeit geht.
Allerdings kam sie dann sehr schnell auf den Gedanken ich wolle die Beziehung beenden und sie würde mir Schaden.
Und wenn ich sie dann so am Boden zerstört und weinend sehe bricht in mir wieder alles zusammen.
Die ganzen Sachen die ich mir im Voraus überlegt habe zu sagen oder wie ich mich verhalten wollte, alles weg.
Ich versichere ihr wieder das ich nicht Schluss machen wolle, das wir das alles zusammen schaffen werden.
Damit schaffe ich es dann sie zu beruhigen, allerdings fühle ich mich wieder unendlich schlecht weil ich sie anlüge und es eigentlich nicht so meine.

Manchmal hoffe ich einfach das sie sieht wie schlecht es mir geht und es von sich aus beendet. Aber ich weis auch wie naiv und unrealistisch das ist...

30.03.2015 14:12 • #3


Tiefes Meer
Hallo Andreas,
schöner Mist. Wie sieht es denn mit Unterstützung für Dich aus ?
z.B. eigener Therapeut, der Dir hilft Dich da abzulösen. Auf Dauer gehst Du ja sonst kaputt
Macht sie denn noch irgendwas wegen ihrer Depressionen (Therapie/Medis?) ?
Viele Grüsse

30.03.2015 14:24 • #4


A
Sie nimmt seit kurzem neuen Medikamente die anscheinend auch mal helfen. Die Medikamente davor waren mehr schädlich als hilfreich.
In 2 Wochen ist sie bei einer neuen Thetapeutin. Die davor konnten ihr nicht helfen, da war sie auch einfach noch nicht soweit Gedanklich.
Ich denke sie ist im Moment auf einem sehr guten Weg aber es wird schon noch lange dauern.
Mit geht zur Zeit einfach die Puste aus und ich merke das ich selbst in eine leichte Erschöpfungsdepression rutsche.
Habe zur Zeit noch Angst vor einem eigenen Therapeuten und kann auch nicht mit meinen Eltern darüber reden. Ich befürchte das sie mir sagen würden ich soll sie verlassen. Logisch weis ich ja das es richtig ist aber ich kann es zur Zeit einfach nicht.

30.03.2015 14:52 • #5


Tiefes Meer
Naja, ich meinte auch nicht, dass Du bei ihr bleiben sollst bis sie gesund ist. Wollte nur wissen, ob sie wenigstens unterwegs ist und Anlaufstellen hat, falls es hart auf hart für sie kommt.

Wieso müsstest Du denn mit Deinen Eltern über einen eigenen Therapeuten sprechen ?

30.03.2015 15:07 • #6


A
Nicht wegen einem Therapeuten. Ich meinte über die allgemeine Situation. Wenn ich bei meinen Eltern bin erzähle ich immer es läuft ganz gut und wir sind auf dem richtigen weg.

30.03.2015 15:46 • #7


Tiefes Meer
Verstehe ich. Mit meinen Eltern könnte ich über sowas auch nicht reden. Da käme auch nur Unverständnis und Druck. Das ist nicht gerade das, was Du jetzt brauchst schätze ich.

Bei einem Therapeuten müsstest Du davor aber keine Angst haben.
Es gibt aber auch andere Hilfen. Die Deutsche Depressionshilfe hat auch ein Website mit einer Info-Hotline. Vielleicht können die Dir einen Tipp geben, wo Du gute Ansprechpartner für Dein Problem findest, die sich mit solchen Konstellationen auskennen.

Ich kann gut verstehen, dass es Dir schwer fällt, einfach alles hinzuwerfen. Ich finde es auch toll, dass Du Deiner Freundin so beigestanden hast.

Nur auf Dauer muss ja jetzt langsam eine andere Lösung entwickelt werden, damit Du nicht kaputt gehst. Und ich habe im Moment so das Gefühl, dass Du dabei fachlich gute Hilfe brauchen kannst. Ist aber auch kein Wunder. Das ist wirklich eine sehr schwierige Situation in der Du da steckst.

30.03.2015 15:56 • x 1 #8


A
Danke, ich denke du hast recht mit der professionellen Hilfe. Ich schau mir das alles mal in Ruhe an und vielleicht ist ja echt etwas dabei was mir weiter hilft.

30.03.2015 16:03 • #9


Tiefes Meer
Ja, mach das und lass von Dir hören, ob Du was gefunden hast und wie es Dir geht. Ich bin für heute erstmal raus hier. Freue mich aber wieder von Dir zu lesen.
Viele Grüsse

30.03.2015 16:18 • #10


A
Mach ich, vielen Dank für die Hilfe und einen schönen Tag noch!

30.03.2015 16:27 • #11


Träumchen
Das mit der professionellen Unterstützung finde ich super. Das kann Dir vielleicht helfen, Deine Grenzen besser wahrzunehmen und auch zu verteidigen. Das darf man nämlich, auch in einer Beziehung. Sonst gehst Du vor die Hunde.
Alles Liebe für Dich!

31.03.2015 00:49 • #12


A
Hallo nochmal,

Habe jetzt doch mit meinen Eltern darüber geredet.
Und auch meine freundin darauf angesprochen.
Lief eigentlich ganz gut. Meine Eltern haben mir unterstützung zugesagt egal was passiert.
Meine Freundin habe ich davon erzählt wie schlecht es mir geht und sie war ganz geschockt und wollte mir sofort helfen.
Dadurch das es mir jetzt seit Tagen/Wochen so schlecht geht habe ich auch viel nachgedacht was mir Energie zieht und was mir welche gibt.
Meine Freundin verlangte von mir die ganze Beziehung über totale Offenheit. Aber als ich ihr sagte was mich zb stört reagiere sie mit Unverständnis.
Und weil ich auch aus aktueller Gefühlslage nicht jeden Satz mit 3 Smileys versehen habe gabs noch mehr Stress. Ich würde ihr total kalt begegnen und ob ich wütend wäre.
Auf jeden Fall meinte sie dann plötzlich sie macht Schluss und zieht zu ihrer Schwester.
Eigentlich war das ja was ich wollte aber jetzt fühle ich mich total verarscht.
Ich war ein Jahr lang ununterbrochen für sie da und jetzt geht es mir mal 2 Wochen lang schlecht und sie macht direkt Schluss?

31.03.2015 19:30 • #13


C
Hi Andreas,
ich verstehe, dass Du dich verarscht fühlst- leider ist es das typische Bild eines Depressiven. Ich war es selbst sehr lange Zeit bis ich erkannt habe, dass es so nicht mehr weitergehen kann und mir klinische Hilfe genommen habe. Diese Entscheidung muss jeder Depressive jedoch selbst treffen! Bei mir waren es Freunde und Eltern, die den Anstoß gegeben haben- mehr kannst Du denke ich auch nicht tun. Zwar ist sehr wichtig, das Gefühl zu haben, das jemand für einen da ist, aber an sich kann das nur sehr schwer der Partner sein. Ich vermute, dass sie sich sehr schnell bei Dir melden wird und deine Nähe suchen wird...aber egal wie sie muss sich selber erst einmal auf die Reihe bekommen. Wenn sie sich nicht selbst liebt, kann sie auch keine gute Beziehung führen.

31.03.2015 20:34 • #14


A
Du hast total recht gehabt. Sie hat alles total bereut, sich tausend mal Entschuldigung, gar nicht mehr aufgehört zu weinen und ich bin natürlich weich geworden :/

01.04.2015 14:24 • #15


A


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