Hallo, ich heiße M. und ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich nach einem guten Rat suche, denn im meinem direkten Umkreis habe ich leider keinen, der dazu was sagen könnte. Es geht um meine Freundin, die ich aus der Hochschule kenne. Wir studieren zusammen dasselbe Fach, besuchen dieselben Kurse und haben auch vor anderthalb Jahren zum selben Zeitpunkt das Studium begonnen. Damals hätte ich auch nicht im Ansatz daran gedacht, dass sie mir so wichtig werden würde. Wir studieren zusammen, da war auch nichts besonders dran. Im letzten Semester, ab Mai im letzten Jahr haben wir uns öfters zum Lernen getroffen, wir sind auch zusammen in die Mensa gegangen, also alles ganz normal, wie das Kommilitonen halt so machen. Selbst in den Ferien hatten wir kaum Kontakt, beispielsweise über Whatsapp, gehabt. Nach den Ferien ging es auch ganz normal weiter, bis wir eine Projektarbeit im Team begannen.
Das hieß, dass wir uns auch mal außerhalb der Vorlesung sahen, um daran zu arbeiten. Je häufiger wir uns trafen, desto toller fand ich Sie. Irgendwann war die Arbeit schon gar nicht so schlimm, sondern ich freute mich, mit Ihr zusammen sein zu können. Die Art wie Sie denkt, wie Sie Dinge angeht oder wie Sie spricht haben mich begeistert. Die Projektarbeit ging gut voran und wir waren ein super Team. Seit Ende Dezember war es um mich geschehen, ich hatte mich verknallt. Ich fing an, täglich an Sie zu denken, von Ihr zu träumen. Letzte Woche war es dann soweit und das Projekt war zu Ende und abgegeben. Zum Abschluss gab es ein B. darauf und alles war prima.
Allerdings wurde ich zunehmend verrückt. Sollte ich Ihr meine Zuneigung mitteilen oder nicht? Sie ist meine Kommilitonin, eine Freundin auf Freundschaft, wie sollte da eine Beziehung schon funktionieren? Wenn ich ihr meine Gefühle durch einen Brief mitteilte, wie sollte sie dann reagieren? Klar, Sie sagt, dass Sie keine Beziehung möchte, aber noch viel schlimmer: vielleicht wollte sie dann nie wieder was mit mir zu tun haben!? Am Ende war ich zu neugierig und mein Herz hatte das Bedürfnis, Ihr endlich mitzuteilen, was ich dachte. Also entschied ich mich dazu, Ihr eine Brief zu schreiben. Ich schrieb Ihr, wie toll ich sie finde, was mir an Ihr so gefällt und ich bedankte mich für die Teamarbeit im Projekt. Am Dienstag, nach der Schule war es dann soweit und ich gab Ihr den Brief. Einige Stunden später, teilte Sie mir dann per Whatsapp mit, dass Sie sehr vom den Brief überrascht war, und dass Sie den Brief nicht erwartet hatte.
Sie meinte, der Brief sei sehr lieb geschrieben, aber gleichzeitig schrieb Sie auch, dass Sie unsere Beziehung als rein freundschaflich verstehe und ich solle mir keine falschen Hoffnungen machen.
Nunja, das war natürlich ersteinmal ein Schlag in die Magengrube für mich.
Wir telefonierten noch am selben Abend zusammen und Sie sagte, dass für Sie keine Beziehung infrage käme, weil Sie auch nicht auf der Suche nach einer sei, vor allem jetzt im Studium.
Ich war total hin- und hergerissen, wusste nicht mehr was ich denken sollte. Die ersten Stunden war ich total im Eimer wegen der Absage, aber auf der anderen Seite war ich froh, dass ich endlich mal jemanden gegenüber meine Gefühle mitgeteilt hatte und dass endlich Klarheit herrschte. Am nächsten Tag schrieb ich Ihr dann, dass ich mit der Situation klarkäme. Dass Sie keine Beziehung wollte, mochte ich akzeptieren und ich schrieb Ihr, dass ich froh war, dass ich eine Freundin nicht verlöre, weil Sie mir so wichtig ist. Seitdem meldete Sie sich nicht mehr und ich bin total verwirrt.
Also zunächst einmal bin ich sehr froh darüber, dass ich Sie kennengelernt habe. Wir lernen miteinander und schlagen uns zusammen durch das Studium. Endlich habe ich jemanden gefunden, der auf meiner Wellenlänge ist und mit dem ich den Tag zusammen in der Schule verbringen kann und das zu verlieren, wäre unglaublich schade für mich. Andererseits bin ich verliebt in Sie und den Schalter so schnell umzuschalten, geht natürlich auch nicht.
Weil Sie kein Wort zu dem Thema mehr verlor, möchte ich mich auf jeden Fall persönlich mit Ihr treffen, um alles klar stellen zu können. Weil Sie sich nicht mehr meldet, weiß ich auch nicht, was Sie denkt und deswegen bin ich total aufgewühlt.
Wie stelle ich das denn am besten an? So, wie Sie mir das sagte, kommt für Sie eine Beziehung nicht infrage. Das muss ich dann auch akzeptieren. Auch wenn die Versuchung natürlich groß ist, Sie doch vom Gegenteil zu überzeugen. (besteht da im Ansatz Hoffnung dazu. ?) Aber ich denke das wäre eher schlecht als recht.
Um endlich Ruhe in die Sache zu bekommen, möchte ich Sie persönlich ansprechen. Ihr sagen, dass ich es Okay finde, so wie es ist und Ihr nochmal sagen, wie wichtig Sie mir ist. Aber vor allem, will ich von Ihr wissen, was sie denkt. Denn wenn nur ich sage, dass alles okay ist, hat das doch null Bedeutung. Ich muss das so mit Ihr klären, da mich das ALLES komplett verrückt macht und damit wir in Zukunft noch normal miteinander sprechen können.
Habt Ihr da eine guten Rat dazu, was ich machen soll? Ist der Ansatz, den in zum Abschluss forciere der richtige? Kann ich das irgendwie besser machen? Was haltet Ihr davon Ihr Blumen zu schenken, um sich für diese komische Sache zu entschuldigen? Ich möchte das schon so regeln, dass da keine roten Rosen im Strauß drinstecken, also eine Art Freundschafts-Blumenstrauß, um einfach das alles abzuschließen. Oder könnte Sie das fehlinterpretieren?
Ich bin zwar schon 21, aber was Liebe angeht, bin ich noch ziemlich grün hinter den Ohren. Ich bin viel zu schüchtern was das angeht und so einen Liebesbrief habe ich zum allerersten Mal geschrieben. Einerseits bin ich froh, dass ich endlich mal jemanden gestanden habe, dass ich verknallt bin, aber andererseits will ich auf keinen Fall, dass jetzt irgendetwas zwischen uns kaputt ist.
Ich bin einfach nur total verwirrt!
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte. Einen Rat, um mich in die richtige Richtung zu schubsen, denn sonst mache ich mich nur selbst verrückt.
Gruß, Martin
10.02.2018 19:34 •
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