An meine Nachfolgerin

Zitat von Wasabix:

Ich fände es deutlich interessanter und zielführender zu schauen, wann du mal wieder happy sein wirst. Es liegt bei dir.

Ich war auf einem super guten Weg.

Zitat von Silence737:

Ich bekomme ja gar nicht die Chance ihn zu ignorieren, da er mich nicht kontaktiert.

Doch Mäuschen, die bekommst auch du.
Er klingelt... Hat deine Tür einen Spion? Oder ne kleine Kamera oben im Eck?

Zitat von Silence737:

ich nicht und niemals damit gerechnet, dass er auf einmal vor meiner Türe steht.

Leider kommen Sie immer wieder. So lange, bis der Tag erreicht ist, wo du über Ihn hinweg siehst. Ihn quasi nicht mehr wahr nimmst.

Zitat von Silence737:

Und was soll ich denen sagen?

Das Hausfriedensbruch oder das Stalker oder das du Angst um dein Leben hast

Zitat von Silence737:

Denn ich sagte dass er mich in Ruhe lassen soll, seither ist er still.

Wiege dich nicht in falscher Sicherheit, wenn er gerade dich in Ruhe lässt, streichelt wer anders sein Ego

Zitat von Silence737:

Im besten Fall bleibt er da und meine Ruhe kommt von alleine? Naiv?

Besten Fall gibt es nicht!
Rechne immer damit, denn Sie hören lange nicht auf.
Es kann sogar noch nach Jahren der Ruhe, wieder zu einer Kontaktaufnahme kommen

Zitat von Melanie35:

er quälte dich nicht usw
Ich glaube du weisst nicht was Frauen mitmachen die wirklich einen wütenden und schlagenden Partner zuhause haben!

Melanie
Du weißt nicht viel über psychische Gewalt. Sei froh. Diese ist wesentlich perfider als wenn der Typ nur zuschlägt, was auch genug Wunden in der Seele hinterlässt

Zitat von Wasabix:

Er würde mich weiterhin als Zuhörerin missbrauchen.

Nicht nur.
Das Beste was man Ihm antun kann, es geht einem besser ohne ihn - als mit ihm. Und man braucht seine ollen Geschichten nicht x-mal in zig Varianten hören

Ich habe letzthin eine Reportage über die Manson Family gesehen. Da hat es doch ein knapp 1,60 m groß gewordener Bubi geschafft, jede Menge junger und labiler Frauen um sich zu scharen und sie so zu manipulieren, dass sie alles für ihn taten inklusive Mord.
Und warum? Er hatte die Tricks, auf die junge Frauen reinfallen, alle drauf. Er hatte sie gelernt, abgeschaut und dann erfolgreich angewandt. Es ist ja nicht schwierig. Die jungen Frauen waren alle ziemlich haltlos und suchten vor allem die Dinge, die fast alle Frauen suchen: Geborgenheit, Orientierung, Zugehörigkeit.

Das alles gab er ihnen und viele fühlten sich wohl damit und waren froh, zu dieser sektenartigen Gemeinschaft zu gehören. Sie fanden was sie suchten und manche dieser Frauen sagen heute noch erschreckende Dinge, die zeigen, dass sie immer noch mit einem Bein in der Bredouille hängen. Eine sagte gar: nur weil Jemand tötet, ist er noch kein schlechter Mensch!
Aha, mir lief es kalt den Rücken runter. Danke für die Belehrung, die zeigt, dass es Menschen gibt, die fr alles eine Entschuldigung finden und Verantwortung abgeben.

Nun zu Deinem Exemplar. Er ist hochmanipulativ, völlig empathielos, rücksichtslos und egomanisch. Er versteckt das alles sehr geschickt und verhält sich immer freundlich, gemessen, nicht weil er so ist, sondern weil er gelernt und abgeschaut hat, wie man so viel einfacher zum Ziel kommt.
Hundeaugen, Hilfebedürftigkeit ausstrahlend, reuevoll und vor allem wieder mal an Deine Verantwortung und Deine Hilfsbereitschaft appelierend.
Er weiß genau worauf Du anspringst und wie er Dich rumkriegt und verunsichert. Im Zweifelsfall suchst Du die Schuld bei Dir, auch das weiß er. Dass Du ein hochgradig betreuender Menscht bist, weiß er auch. Wärst Du das nicht, wärst Du nie bei ihm angedockt. Du wurdest zu einem Spielball von seinen Gnaden und er steuerte die Marionette, wie er sich braucht. Aber immer nett, freundlich, verbindlich und harmlos erscheinend.

Es ist schade dass Du wieder eingeknickt bist, aber es wundert mich nicht. Es war klar, dass er eines Tages wieder seine Chancen auslotet, Dich in die Pflicht und Verantwortung nehmen will, sein verkorkstes Leben zu retten. Er braucht Retterinnen und landet ausschließlich bei solchen Frauen.

Es ist ein großer Unterschied, zu agieren, wenn man über Wochen und Monate seine Ruhe hat. Wenn er aber persönlich da ist, dann macht das einen gewaltigen Unterschied.
Ich sah meinen Ex. fast zwei Jahre nach der Trennung wieder und war gut über den Berg, hatte mein Leben gut aufgestellt und fühlte mich wohl. Dann sah ich ihn unvorbereitet auf einem Kongress. Ich wusste dass er da sein würde und wappnete mich entsprechend und doch war ich in der unerwarteten Situation, in der er den Raum betrat, völlig überfordert. Ich sah ihn und sofort spielten die Hormone verrückt. Stress pur, Schwitzen, Magendrücken von jetzt auf gleich, Herzklopfen, Fluchtreflex. Am liebsten wäre ich raus gelaufen und hätte irgendwo geheult.
Sah so das Loslassen aus? War ich immer noch nicht über den Berg? Er konnte sofort wieder alte Wunden aufreissen allein durch seine Anwesenheit, die heftige körperliche Reaktionen auslöste.

Natürlich rannte ich nicht weg, sondern blieb und ich denke, wer mich nicht gut kennt, bekam von meinem inneren Stress nichts mit. An seiner Nichtreaktion und seinem starren Blick merkte ich, dass auch er überfordert war und sich sofort nach Ende des Vortrages verkrümelte. Das half mir dann doch und ich fing mich wieder.

Eine körperliche Anwesenheit der triggenden Person ist eine ganz andere Hausnummer als in Ruhe und Abgeschiedenheit und Abwesenheit dieser Person weiter zu leben.
Insofern wundert mich Deine Reaktion nicht, obgleich ich Dein empfundenes Mitleid mit ihm nicht nachvollziehen kann.

Es ist allein an Dir, wieviel Macht Du ihm gewährst. Ja, leicht gesagt und schwer getan, das weiß ich. Es ist aber so. Du allein entscheidest, wie weit Du gehst und ob Du ihm die Tür vor der Nase zuschlägst oder wieder einknickst. Es ist eine Entscheidung, die Du in Sekundenbruchteilen fällst und er sieht Deine Reaktion sofort. Er nimmt sie wahr und dann nützt er Deine Verunsicherung und Überforderung zu seinen Gunsten aus. Auch er tut das in Bruchteilen von Sekunden. Der Unterschied ist, Du bist nicht gewappnet, er tut es mit Absicht und daher ist er im Vorteil.

Du ekelst Dich vor ihm. Gut so, aber der Ekel den Du fühlst, der bezieht sich auch auf Dich. Du ekelst Dich vor Dir selbst, dass Du auf diesen Schrotttypen reingefallen bist und alles für ihn tatest.
Ich könnte mir bei Dir gut vorstellen, dass es es möglicherweise ein Schlüsselerlebnis in Deinem Leben gab, die Dich anfällig für solche Typen macht. Es liegt garantiert in Deiner Kindheit begraben und wenn Du es findest, wird es nicht weg sein. Es ist ein Teil von Dir und es gehört zu Dir und Deine Anfälligkeit hat sowohl gute wie auch schlechte Seiten. Aber es wäre eine Möglichkeit, besser mit sich selbst umzugehen.

Du musst nicht die Welt retten und Du musst keine unreifen und lebensuntüchtigen Scharlatane retten. Aber Du musst Dich selbst retten, eben weil Du um Deine Anfälligkeit weißt. Kehrt die Situation wieder, kannst Du Parallelen herstellen und sagen, das ist doch genau das Muster, das mir in der Kindheit beigebracht wurde. Man hat mich auch zu etwas gemacht, worauf ich keinen Einfluss hatte. Denn als Kind kannst Du Dich nicht abgrenzen und nicht wehren. Aber Du lernst für Dein Leben und es ist leider nicht alles gut, was uns in der Kindheit beigebracht wird. Es ist aber unsere Verantwortung dennoch gut und liebevoll mit uns umzugehen, Defizite anzuerkennen ohne sich dafür zu verurteilen. Scham zu empfinden und diese gut zu heißen, weil die Scham uns zeigt, dass unser Ehrgefühl verletzt wurde.
Es hat doch alles seinen Sinn und Du hast soviele Wegweiser in Dir selbst, die Dir die Richtung anzeigen. Gut, jetzt bist Du wieder mal gestrauchelt, ist nicht zu ändern. Doch so what? Was ist passiert? Du bist umgekippt, weil er Deine Trigger bediente. Er weiß wie es geht und wie er Dich kriegt. Dieses Monstrum von einem Riesenbaby.

Silence, diese Übung hast Du nicht bestanden. Ist nicht zu ändern und Scheitern gehört zum Leben Aber diese Übung hat einen Effekt. Keine Übung ist umsonst und Übung macht den Meister.
Lerne, an Dich zu denken und lass den Typen in seiner selbst gezimmerten Hölle. Deine Welt ist voller Sonnenschein und voller Freude und diese zu finden, ist an Dir. Und wenn Du Dir endlich zugestehst, dass Du Dein Leben schätzen darfst und es schön finden darfst, wirst Du schrittweiser immuner.

Lerne Nachsicht mit Dir und sage Dir, das nächste Mal mache ich es besser.
Übrigens, ich habe meinen Ex. in den kommenden Jahren ab und an gesehen, denn dienstlich haben wir Verbindungen, aber keine engen. Und ich habe auch gelernt, dass er mich mit seiner Anwesenheit nicht mehr aus dem Gleichgewicht bringt.

Sei gut zu Dir, das ist der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und Selbstliebe. Daran krankt es bei Dir, aber das kann man lernen. Also alles kein Grund zur Selbstgeißelung und Selbstaufgabe!

Zitat von Wasabix:

Dem Rat von dir liebe @ Acht, mit ihm respektvoll und wertschätzend zu kommunizieren , wollte ich folgen

Mein Rat war definitiv nicht den Typen reinzulassen und respektvoll und wertschätzend zu kommunizieren! Und auch nicht vorher respektvoll und wergschätzend zu kommunizieren, sondern das zu nutzen, wenn er keine Ruhe gibt und zwar mit einer klaren, kurzen Ansage und auch ohne Kontakt und ohne Debattieren!
Bitte nichts verdrehen!

Ich hab das jetzt nochmal gelesen. Sag mal geht´s noch? Dein Handeln, also dass du deinen Vollpfostenex reinlässt auf mich zu schieben?

Zitat von Silence737:

Und was soll ich denen sagen? Die lachen mich doch aus

Du sagst denen, dassdu den Mann bereits mehrfach gebeten hast,dich nicht zu kontaktieren,und dass er das missachtet.... ja und vermutlich machen die dann nix weiter.... aber.. er möchte das sicherlich kein zweites mal erleben,denn wenn du die Polizei einzweites mal bemüht, dann sieht es schon anders aus. Und versuch wenn die tür offen ist sie einfach gleich wieder zu machen... ohne Worte... denn Handlungen sagen mehr als1000 Worte...

Und... ich finde es auch normal, dass du nach sowas erstmal durch den Wind bist....und es sich so anfühlt als finge alles erneut an... ist aber nicht so... du hast jetzt eine ganz konkrete situation für die du überlegen kannst wie du das nächste mal damit umgehst... z.b.

Wenn er nochmal unangekündigt vor der Tür steht und ich sie versehentlich aufgemacht habe schließe ich sofort wieder die Tür.... wenn er dann statt zu gehen terror macht, rufe ich die Polizei... fertig...

Mir hilft das wenn ich mir vor kritischen Situationen einen Plan gemacht habe...

Du weisst ja, welches Verhalten dir gegenüber du nicht mehr möchtest.... schreib dir das auf und einen weg wie du damit umgehst... dann bist du nicht so perplex und lässt dich überrumpeln

Liebe Silence,

habe mir gerade den ganzen Thread durchgelesen und bin schockiert. Du quälst Dich schon seit 6 Monaten wegen einem Mann, mit dem Du nicht mal eine lange Beziehung hattest. Ich wüsste nicht mal mehr, wie der aussah.

Mir kommt hier der Eindruck, dass Du dich von ihm emotional abhängig gemacht hast. Du hast ihn idealisiert, auf ein Podest gestellt. Denn obwohl Du wütend bist und ihn als ekelig beschreibst, ist er einfach noch zu viel Thema in deinem Leben.

Klar, da er alles verkörperte was Du dir von einem Mann wünschst, ist es ganz klar...das Du davon nur schwer loskommst.

Hast Du dir schon mal vorgestellt, wie dein Leben in fünf Jahren ausgesehen hätte? Wie viele Frauen harren an der Seite eines Mannes aus, der sie genau so behandelt, belügt und betrügt what ever...um ein bequemes Leben nicht zu verlassen. Hab ein entsprechendes Exemplar in meinem Freundeskreis.

Sei Dir selbst deine beste Freundin und tue so, als würdest Du ihr einen Rat geben. Was würdest Du ihr raten?

Kleines, bitte wach auf und bedanke Dich jeden Tag bei Dir selbst, dass Du ihn abgeschossen hast. Und zwar vorm Spiegel und lauthals und sag deinem Kopf, dass er keinen einzigen Gedanken mehr wert ist. Du hast hier so viel Input bekommen. Lass Dich darauf ein und fange an zu leben und zu lachen.

Damit er keinen Zugriff mehr auf Dich hat, hast Du ebenfalls genug Tipps bekommen. Meine Güte...Du hast nur dieses eine, wundervolle Leben und sperrst Dich dagegen und machst Dich selbst kaputt.

Ich meine es absolut nicht böse...ist nur ein vitueller Schüttler.

Liebe Grüße Cira

Zitat von CiRa78:

Meine Güte...Du hast nur dieses eine, wundervolle Leben und sperrst Dich dagegen und machst Dich selbst kaputt.

Das ist sehr wahr gesprochen. Man darf solchen Menschen nicht die Macht einräumen, die eigene Lebensqualität dermaßen zu beeinträchtigen. Dafür muss man sich zu schade sein.

Silence, ich frage mich manchmal, ob Deine Selbstgeißelungen eine Funktion für Dich haben.

Ihr lieben.
Vielen Dank für eure wahnsinnig lieben und Augenöffnenden Worte.
Um es kurz zu fassen: ja, ich denke, dass ich in eine emotionale Abhängigkeit geraten bin.
Er hat mir anfangs soviel gegeben und suggeriert, dass ich mich, obwohl ich anfangs nicht wollte, da reingeschmissen habe.
Ich war nicht verliebt, irgendwas an ihm kam mir komisch vor. Aber mein Umfeld meinte immer, dass liebe wachsen kann und ich es mir einfach mal anschauen soll. Das tat ich. Verliebt mit Schmetterlingen und so, war ich nie. Aber ich dachte dass das in so einer Form in meinem Alter nicht mehr wichtig ist.

Er versprach mir Sicherheit. Ich hatte Corona bedingt, wie viele, Existenzängste und er sagte mir, dass er mit helfen würde. Ich bin Krankenschwester und hätte da ganz gut reingepasst. Im Nachhinein wurde mir aber klar, dass er diese Einstellung nicht vorgenommen hätte um mir zu helfen, sondern weil er selber Probleme hat beständiges Personal für seine Klinik zu finden, weil die Fluktuation so hoch ist. Er brauchte auch da nur mich.
Dennoch gab es mir zu dem Zeitpunkt eine Art Sicherheit.

Was auch auffallend ist, ist dass er mir immer auf extreme Art und Weise vermittelt hat, dass ich ihm vertrauen kann.
Seine handy war immer offen. Am Anfang war ich total begeistert davon.
Leider aber flatterten sehr schnell Sachen auf dieses handy, die mich nicht begeisterten.
Das handy lag immer neben mir so musste es sein, dass er mir sowas irgendwas auffällt. Mag sein, dass es extra war um mich zu provozieren, glaube ich aber ehrlich gesagt nicht.

Also was ich ich versuche zu erklären ist, ist dass er immer das Gegenteil gesagt bekommen habe, von dem was gelebt wurde.
So bekam ich recht schnell den Schlüssel seines Hauses, wo ich mich teils auch aufhielt, während er arbeitete.

Fühl dich wohl, fühl dich wie zu Hause, sagte er.
Ich fand das so toll.
Endlich mal ein ehrlicher, offener, transparenter Mann, der es ernst meint.
Tja.
Das Gefühl hatte ich so lange bis eines Tages- ich kam gerade aus der Dusche und war halbnackt- seine Ex Frau vor mir stand.
Mit einem Schlüssel passierte sie das Haus, um ein paar Unterlagen zu holen. So als wäre das alles völlig normal. Aber ich wusste null, wie ich reagieren sollte, fragte wer sie sei und was sie will. Daraufhin sagte sie nur patzig: "das könnte ich dich fragen"!

Ich war noch nie so einer peinlichen Lage.
Sie schmiss ihre Tasche auf die Couch, öffnete den Kühlschrank, als wäre es das normalste von der Welt. Sie stellte sich mir nicht vor, legte ihre Unterlagen ab, kuschelte mit der Katze und verschwand wieder ohne was zu sagen.
Ich blieb zurück, staunend wie ein Auto, geschockt was gerade passiert war.
Rief meine Freundin an, während ich mich anzog, hinterließ im einen Zettel mit den Worten "2 sind einer Zuviel", packte meine ich Sachen und verschwand.
Als er abends aus der Klinik kam, vermerkte er erst meinen Abgang.
Und dann ging es los.
Entschuldigungen, Briefe, Erklärungen.

Er sagte sie habe einen Schlüssel für den Notfall, er habe ihr schon hundert mal gesagt selbigen auch nur dafür zu benutzen.
Sie sei noch immer eifersüchtig, obwohl schon etliche Jahre geschieden. Sie könne ihm die Trennung einfach nicht verzeihen und sie gönne ihn einfach kein Glück. Im Grunde habe man aber ein gutes Verhältnis, was ihm der Kinder wegen sehr wichtig sei. Ich solle bitte auf keinen Fall eifersüchtig sein.
Daraufhin nahm er ihr den Schlüssel ab und untersagte ihr jegliche Aktionen in diese Richtung gehend. Er habe jetzt eine neue Partnerin und sie solle das akzeptieren.
Tja und dann stand ich da. Und ich weiß; spätestens da hätte ich die Schotten konsequent dicht machen müssen. Habe ich aber nicht. Warum? Keine Ahnung.

Aber ab da war ich natürlich was sie betrifft, total sensibilisiert und eifersüchtig. Denn sie hörte nicht auf ihm täglich zu schreiben wegen belanglosen Kram. Ich sagte ihm, dass das nach so vielen Jahren nicht normal sei. Er sagte immer, er kenne sie nicht anders und er würde das einfach so hinnehmen.
Ich muss nicht erwähnen dass er mir irgendwann meine Eifersucht auf sie immer wieder vorwarf.
Tja. Mein Fehler. Ich hätte gehen müssen. Meine Gedanken spielten verrückt. Auf der einen Seite war er so lieb. Jeder kannte mich als seine Freundin, er versteckte mich nirgendwo. Im Gegenteil. Es passte einfach nicht zusammen.
Nur mal eine kleine Geschichte, wie man einem Vertrauen schenken und es ihm gleichzeitig nehmen kann.

Das war ein kurzer Gedankenblitz der mich heute Nacht ereilte. Man man man, was habe ich mir da nur gegeben?
Ich stehe da wie ein Depp!

Im übrigen habe ich gestern eine Serie auf Netflix entdeckt. Reiner Zufall.
Ich kann diese nur empfehlen. Ich bin wie paralysiert und schaue eine Sendung nach der anderen.
Wenn einer von euch sie ansehen möchte, wird er sich ab mich und meine Situation erinnern. Es gibt so viele Parallelen, das mir bald schlecht wird!
Die Serie heißt : Dirty John!

Danke dass es euch gibt. Danke dass ihr da seid!

Zitat von Silence737:

Mag sein, dass es extra war um mich zu provozieren, glaube ich aber ehrlich gesagt nicht.

Mag sein, das es ihm schnurzpieps war, wer was schreibt und ob du es lesen kannst.

Zitat von Silence737:

Daraufhin nahm er ihr den Schlüssel ab und untersagte ihr jegliche Aktionen in diese Richtung gehend. Er habe jetzt eine neue Partnerin und sie solle das akzeptieren.
Tja und dann stand ich da. Und ich weiß; spätestens da hätte ich die Schotten konsequent dicht machen müssen. Habe ich aber nicht. Warum? Keine Ahnung.

Naja, er gab dich als seine neue Partnerin aus - das kann schon das Hirn vernebeln

Zitat von Silence737:

Denn sie hörte nicht auf ihm täglich zu schreiben wegen belanglosen Kram.

Sie wirkt dann wohl, wie Eine, die noch seinen Gelabber mehr glaubt und hofft, er würde sich ihrer wieder mehr zuwenden.

Aber egal was Er oder Sie ... wichtiger, was Du!

Zitat von Wasabix:

Als ich noch in Abhängigkeit (en)von einem Mann / Männern war, lenkte mich das von der sinnvollen und achtsamen Gestaltung meines eigenen Lebens ab!
Das habe ich herausgefunden.
Ich hatte Ziele und Träume die ich nicht wagte umzusetzen.
Und ich lebte noch in der Überzeugung, einen Mann bzw das Gefühl der Aufwertung durch ihn, zu benötigen.
Lange gelebte Muster.

Ich musste tatsächlich 57 Jahre alt werden, um zu fühlen dass es höchst unbefriedigend für mich ist bzw war, meinen Lebensfokus auf einen !Menschen zu konzentrieren.
Dabei kann ich viel mehr als das.
Und das tue ich jetzt.

Selbstmitleid und Opfergefühle hatten mich auch im Griff. Und dadurch bekam ich Aufmerksamkeit.
Die ich mir jetzt Selbst schenke

Liebe Wasabix,

die Empfindungen, die Verstrickungen und Mechanismen, die Du hier schilderst, könnten von mir sein.
Haargenau so war es bei mir früher auch.
Den Mann auf ein Podest stellen, wodurch man sich selbst die untergeordnete Rolle zuweistl Vernachlässigung der Selbstpflege, weil man ja ständig alles tat, damit er, der Gottgleiche, alles hat was er braucht. Wer verlernt oder nie gelernt hat, dass man ohne eine große Portion
Achtsamkeit gegenüber der eigenen Person, der eigenen Wünsche und Vorstellungen schlecht durchs Leben kommt, weil man ja um den Partner kreist, vernachlässigt sich selbst und untergräbt die eigenen Wünsche und Bedürfnisse.
Und am meisten unterschreibe ich den Satz mit der Aufwertung der eigenen Person durch den Partner. Auch ich fühlte mich zeitweise großartig an seiner Seite. Seine Intelligenz, seine liebenswerten Seiten, seine vielseitigen Interessen machten auch mich zu einer Person, die sich interessant findet. Egopush für diejenigen, die sich selbst nicht helfen können. Und die zweifelhaften Eigenschaften des Partners werden dann nicht nüchtern betrachtet, sondern eher nach als liebenswerte Schwächen betrachtet.

Es ist beschämend, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt und dann feststellt, dass man genau diese Dinge selbstverständlich bewirkt und eingeleitet hat. Und später wundert man sich dann, wenn die Achtung des Mannes immer mehr schwindet, weil Frau ja kein eigenes Leben hat, sondern zu einem willfährigen Anhängsel wird.

Die Sache mit der Selbstaufwertung durch ihn ist ja auch bei Silence ganz klar erkennbar.

Es sind Muster, die man sich abgeschaut hat z.B. von der Mutter und die meist schon in der Kindheit angelegt sind und im Erwachsenenleben weiter abgespult werden, als müsste es so sein.

Und dann begibt man sich logischerweise immer wieder in solch destruktive Beziehungen mit emotionaler Abhängigkeit, weil man endlich lernen muss, dass der Dampfer der falsche ist.
Im Scheitern liegt eine große Kraft, wenn man genau hinsieht. Nur im Scheitern lernen wir und sind irgendwann bereit, das eigene Verhalten zu hinterfragen und vor allem auf seltsame Wiederholungen zu achten. Und daraus kann dann Erkenntnis erwachsen, dass man Jahre über Jahre mit der Verleugnung der eigenen Person gelebt hat und permanent Futter fürs Ego von außen brauchte. Aber dazu muss man gehörig auf die Schnauze fallen, womöglich nicht nur einmal, sondern mehrfach.

Ich brauchte auch Jahre, ja Jahrzehnte, bis ich endlich bereit war, mich mit meiner eklatanten Schwachheit überhaupt anzusehen. Stattdessen der Blick nach außen, der so schön von sich selbst ablenkt.
Aber besser spät als nie. Daher sind die Lektionen, die das Leben einem erteilt, meist sehr lehrreich.

Mein Therapeut erklärte mir damals die Sache mit den leidvollen Wiederholungen. Das sind klar Hinweise der eigenen Seele, dass da etwas untergraben wird und konsequent übersehen wird.
Die Seele leidet unter dem, was wir tun und als selbstverständlich ansehen. Wir erfahren statt der wundervollen Zuneigung und Bestätigung durch den Partner irgendwann das Gegenteil. Abwertung, Gleichgültigkeit, Zurückweisung, Desinteresse und fragen uns, warum. Schließlich haben wir doch alles getan! Ja, vor allem alles, was uns und unserem Selbstgefühl nicht gut tut.
Die Seele hat keine Sprache und sagt, hey, schau da mal genau hin, das tut mir weh! Sie kommt von hinten und schickt uns oft im Abstand von Jahren in wiederkehrende Situationen, weil wir nicht bereit sind zu hinterfragen und uns anzuschauen. Die Wiederholung ist die Sprache der Seele. Und erst wenn man genug der schädigenden Wiederholungen absolviert hat, sagt man sich, hoppla, das ist doch kein Zufall mehr, was mir passiert. Und erst dann ist der Weg frei, sich endlich mal um den Menschen zu kümmern, der einem am wichtigsten sein sollte, sich selbst. Dann kann man auch Ursachen erkennen, z.B. Prägungen durch die Eltern, nie geheilte Verletzungen , die auch oft in der Kindheit erfahren wurden.

Manchmal frage ich mich, wie vollständig wir eigentlich uns selbst leben können und erleben können. Vermutlich ist es damit nicht weit her, mit der Selbstbestimmtheit, der Selbsterkenntnis, aber auch kleine Fortschritte kann man dann als eine Wohltat empfinden. Aber die sind meist auch hart erkämpft.