Hallo Zusammen,
ich kann meinen Schmerz kaum in Worte fassen aber ich suche dringend neutrale Meinungen und gerne auch Ratschläge.
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund in einer Beziehung - Coronabeziehung.
Wir beide ungeimpft, daher ist die Beziehung auch in vielen Hinsichten nicht so zu gestalten, wie es normalerweise der Fall wäre. Bitte sagt mir nicht, hättest Dich impfen müssen. Ich wollte das mur erwähnt haben. Ich muss zugeben, dass vieles nicht so ist, wie es sonst war. Ich merke, dass ich durch die Einschränkungen oft innerlich bedrückt bin. Mein Leben hat sich seit Corona der Beziehung gewandelt. Zum einen sehr schön, mit meinem Freund, in einer neuen Stadt zu leben und einen Mann zu haben, der von grundauf ehrlich ist und bei dem ich keine Sekunde meines Lebens "Bedenken" hatte. Ich bin früher oft angelogen worden oder hatte eben Partner, die die Beziehung nicht so ausleben wollten, wie ich es mir gewünscht hätte. Mit meinem Partner, von dem ich jetzt spreche, hatte ich von Anfang an eine innige Beziehung und alles lief auf eine gemeinsame Zukunft mit Familie aus. Wir haben immer zusammen gehalten.
Jetzt kommt unser Problem.
Wir haben uns, bereits nach ein paar Monaten, regelmäßig über Kleinigkeiten gestritten.
Ich rede wirklich von Kleinigkeiten.
Wie jemand guckt, das jemand nicht die Wäsche aufgehangen hat, wirklich völlig banale Belanglosigkeiten. Dennoch haben wir es bis dato nicht geschafft, dass einfach mal sein zu lassen.
Es ist zuletzt, die letzten Wochen, ausgeartet in lauten Beleidigungen wie "wie doof bist Du eigentlich" , "auf so eine sch. Beziehung habe ich keine Lust" - oder "du bist krank im Kopf". Wir hatten uns fest vorgenommen das sein zu lassen und es hat nicht geklappt. Wir hatten jedoch auch sehr wenig Zeit für uns. Wir haben im Grunde nur gearbeitet und das auch bis vorgestern spät abends. Darum haben wir uns beide sehr auf die kommenden Tage gefreut, weil wir beide bis zum 3.1. frei haben , Silvester zu einem befreundeten Pärchen gehen wollten, mein Freund sagte noch, er freut sich so, endlich Zeit mit mir verbringen zu können und ich sah es als Chance, endlich mal runter zu kommen und der Beziehung wieder mehr Zuneigung schenken zu können ohne unnötige Streitigkeiten.
Dann der Knall. Gestern morgen. Erst ging es um verdorbene Lebensmittel aus dem Kühlschrank, dann darum, wie ich ihn anguckte, als er sich anzog, und wir spazieren gehen wollten. Es kam ein Wort zum anderen und ich habe jede Menge Fehler gemacht. Ich habe angefangen laut zu werden und zu sagen, dass er ein furchtbarer Mensch ist, mit dem ich nicht mehr länger zusammen sein will. Ich gebe zu, die Diskussion war furchtbar, seine Art mir gegenüber auch, aber er als Mensch keineswegs.
Meine Nerven sind durchgebrannt und ich habe eine Tasche gepackt und meinte, dass ich den Heiligabend nicht mit ihm verbringen werde (wir waren bei seinen Eltern eingeladen)
Ich fuhr weg, er rief mich 2 Stunden später an "wo bist du" - da sagte ich, dass ich weg bin und nicht mitkomme - wieso habe ich das gesagt ?! Es war, dass schwöre ich bei meinem Leben, nicht so gemeint. Ich kann mir nicht erklären, warum ich das gesagt habe, denn ich war da bereits auf dem Heimweg !
Er sagte, was soll ich meiner Familie sagen, wenn du nicht mitkommst? Und ich sagte - sag, wir sind getrennt.
Es hört sich an wie im Kindergarten und das ist mir auch klar, obwohl wir beide Anfang 30 sind.
Jetzt kommt es ….
Er hat es gesagt. Just in dem moment rief er seine Familie an und sagte, er käme alleine, die Beziehung sei am Ende. Nie zuvor haben wir irgendwas vor anderen ausgetragen oder etwas durch sickern lassen. Ich war so geschockt, dass ich zuhause beinahe einen Nervenzusammenbruch bekam. Ich wollte schreien und dachte, ich wäre im falschen film. Wie kann man (ich) sich selbst das Leben so zerstören.
Ich liebe meinen Freund und ich möchte , trotz der streitereien, kein Leben ohne ihn.
Denn es gibt aus meiner Sicht zu viele , für mich essenzielle Dinge, die so gut laufen und ich bin bis dato überzeugt davon, dass wir diese Kleinigkeiten hinbekommen. Ich möchte unbedingt eine Zeit nach Corona mit ihm erleben und die Welt mit ihm sehen.
Naja. Wir waren zu Hause und sprachen noch ein wenig über uns, er war jedoch sehr kalt zu mir und fuhr dann allein zu seiner Familie. Er sagte noch, dass ich gerne noch nachkommen könnte.
Ich blieb eine Weile zu Hause und fuhr dann einfach nach, die ganze Familie wusste Bescheid, aber ich habe versucht, einen normalen Restabend zu verbringen. Es gelang uns auch und es war harmonisch. Zu Hause angekommen war er sehr lieb, aber auch abweisend zugleich. Er wirkt so, als stünde für ihn fest, dass es nicht mehr weiter geht mit uns. Den heutigen und morgigen Tag hatten wir eigentlich mit unseren Eltern gemeinsam verplant, und ich weis Überhaupt nicht, was ich tun soll.
Er hat sich nicht explizit dazu geäußert. Es schien mir aber so als wäre es für ihn ok, wenn wir den heutigen Tag wie geplant durchziehen. Das blöde: unsere Eltern sollten sich heute kennen lernen und haben sich noch nie zuvor gesehen! Ich bin also schon hergegangen, und habe meinen Eltern abgesagt, weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Ich will meine Eltern nicht belügen und könnte es auch nicht, sie würden sofort etwas merken. Ich bin völlig verzweifelt und weis nicht weiter. Morgen kommen nur meine Eltern und er sagte, zumindest das möchte er auf jeden Fall, dass es so gemacht wird, wie geplant, sofern es für mich Okey ist. Das kann ich mir auch vorstellen, nur heute, meine Eltern mit seinen bekannt zu machen, unter den genannten Umständen, ich kriege das nicht hin und ich möchte meinen Eltern nicht an Weihnachten sagen, dass es zu Ende ist. Überhaupt möchte ich das niemandem sagen und sprach darum auch mit keinem darüber. Meine Nacht war die Hölle, meine Augen brennen wie Feuer. Mein Freund und ich sprachen noch bis tief in die Nacht miteinander, aber er wirkt, auch wenn er lieb zu mir ist, so… als wäre es für ihn endgültig und ich möchte ihn definitiv nicht anbetteln oder bedrängen, was ich ihm auch gesagt habe. Ich denke ich habe im Gespräch meinen Standpunkt klar gemacht, dass ich meine Fehler einsehe, bereue, die Beziehung zum aktuellen Standpunkt aber nicht als sinnlos betrachte und ich kein Leben ohne ihn möchte. Zwischendurch habe ich geweint, dann war ich wieder ruhig. Er war nur ruhig. Ich weis nicht was ich tun kann, um ihn davon zu überzeugen, mich weiterhin zu lieben und an uns festzuhalten. Ich wünsche mir von ganzem Herzen eine Chance, weil ich fest an und glaube. Ich möchte aber nicht, dass er es aus Mitleid mit mir versucht. Für heute hatte er mir vorgeschlagen, wenn ich nicht möchte das meine Eltern auf seine Treffen, woraufhin er auf meiner Meinung hin, dass es komisch wäre, auch sagte, ja, du hast schon recht , und seine Familie nur dazu sagte, dass wir das entscheiden müssen, ob es für uns Sinn macht (mit dem aufeinander treffen heute) - naja, er hat vorgeschlagen, wenn ich meine Eltern "auslade" - weil ich nicht möchte, dass sie mich so sehen (verheult etc.), dass ich mit zu seiner Familie gehen kann und wir da zusammen sitzen. Auch da weis ich ja wieder nicht - bietet er es mir aus Mitleid an, weil er sagt, keiner soll an Weihnachten allein sein?! Ich würde meine Eltern so gerne heute sehen … aber ich weis nicht wie ich das regeln soll.
Naja, morgen ist er bei seiner tante eingeladen worden, nachdem die gestern hörte, dass wir Probleme miteinander haben. Er sagte mir aber gestern Nacht, er möchte da nicht hin Jens lieber zu Hause bleiben mit mir und meinen Eltern. Wie es geplant war. Ich weis nicht was ich tun soll. Bitte helft mir, ich möchte meine Liebe nicht verlieren.
25.12.2021 11:23 •
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