An Heiligabend verlassen

Deine Situation ist jetzt echt besch*ssen. Ausgerechnet an den (blöden) Feiertagen.
Ich persönlich würde es jetzt an Deiner Stelle durchziehen. Geh mit dem Essen zu Deiner Familie und zieh das Essen am Tisch durch, auch wenn die Stimmung nicht die Beste ist. Es ist Deine Familie, also sag ihnen ehrlich, wie die momentane Situation ist und dass Du gerade nicht weißt, wie es weitergeht mit Dir und Deinem Freund.

Dem Freund würde ich sagen, dass es für Euch beide und alle Beteiligten besser ist, wenn Ihr heute kein Theaterstück spielen müsst und ja doch jeder merkt, dass etwas nicht stimmt. Unter diesen Umständen heute auf Familie zu machen halte ich für absolut übel. Daher würde ich das Szenario Du + er + Deine Familie bei Euch zu Hause heute auf keinen Fall machen.

Sag ihm, dass Ihr heute beide ein wenig Abstand voneinander habt und jeder nochmal nachdenken kann und Ihr morgen Früh reden könnt, wie es weitergehen soll und kann. Du möchtest ihn nicht ausschließen, aber bist mit einem Familienessen bei Euch zu Hause unter diesen Umständen total überfordert.

So würde ich es wohl machen.

Zitat von _Tara_:

Deine Situation ist jetzt echt besch*ssen. Ausgerechnet an den (blöden) Feiertagen. Ich persönlich würde es jetzt an Deiner Stelle durchziehen. Geh mit dem Essen zu Deiner Familie und zieh das Essen am Tisch durch, auch wenn die Stimmung nicht die Beste ist. Es ist Deine Familie, also sag ihnen ehrlich, wie die ...

Das klingt vernünftig fair.

Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich dich nicht verstehe, Lara. ER möchte die Trennung, ER möchte nicht mehr Teil von einem uns sein.
Warum machst du dir da Gedanken darüber, ob wie wie was bei ihm ankommt? Genau das hat er doch unter anderem mit der Trennung aufgekündigt. Er möchte das nicht mehr.

In Anbetracht deiner Situation, solltest du jetzt auf DICH schauen, was das Beste für dich wäre und ist! Du bist doch auch ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen. Was brauchst du genau jetzt?

Es gibt auch die Option, das ganze Futter einzupacken, zur Bahnhofsmission zu fahren, es zu spenden. Davor rufst du deine Eltern kann (vielleicht einen sehr gefestigten Part deiner Familie) und sagst ihnen, dass ihr euch getrennt habt, es aber nicht zu Weihnachten in alle Richtungen kommunizieren wollt und du ein wenig Zeit für dich möchtest. Das ist EINE Option von vielen.

Warum denkst du in alle möglichen Richtungen aber nicht in DEINE? Ohne es böse zu meinen, eher nett: Hör auf alles mögliche über dein Befinden zu stellen und was das Beste für alle anderen ist.
Ich glaube übrigens, dass ein Teil deiner Probleme daher kommt - du achtest, vielleicht auch übergriffig, auf alles und jeden anderen, statt auf dich.

Was genau möchtest DU? Schau dir deine realistischen Möglichkeiten an und bewerte sie. Das bringt etwas Struktur rein. Ohne ihn!

Was ich auch gar nicht verstehe: wie kann man an Weihnachten (und ich bin kein Mensch dem das wirklich wichtig ist) eine Trennung aussprechen und nicht noch eine letzte Chance einräumen, gerade im Bezug darauf, dass er selbst unsicher ist.

Familiengedöns nur mit einer Familie machen (also das gegenseitige Kennenlernen aussparen) und beide reißen sich mal ein wenig am Lappen.

Hat er mal über die Konsequenzen nachgedacht? Offensichtlich kommt ihr ja gerade miteinander gut aus. Das hätte man nutzen können, auch bzgl. deiner Familiensituation, ALLEN ein schönes Fest zu bescheren.

Fazit: Deine Flitzpiepe kann auch mal ein paar Lösungen auf den Tisch bringen, denn seine Handlung hat das ganze nun in alle Richtungen eskalieren lassen.

@Tin_ Es ist eben nicht jeder Mensch so abgeklärt und fähig, in einer akuten Krise völlig besonnen zu reagieren. Die TE hat momentan in erster Linie einfach Angst, ihre Beziehung zu verlieren. In ein paar Tagen kann sie vielleicht anders oder klarer denken und handeln. Momentan ist sie einfach mit der Situation überfordert, was ich absolut gut nachvollziehen kann!

Zitat von Tin_:

Was ich auch gar nicht verstehe: wie kann man an Weihnachten (und ich bin kein Mensch dem das wirklich wichtig ist) eine Trennung aussprechen und nicht noch eine letzte Chance einräumen, gerade im Bezug darauf, dass er selbst unsicher ist. Familiengedöns nur mit einer Familie machen (also das gegenseitige ...

Danke für Deine Beiträge. Ich weis garnicht mehr, was ich machen soll. Ich will kein Mitleid und einen Mann der mich will liebt. Das sagte ich ihm bereits. Ich habe auch eingelenkt als er gestern sagte, er will für mich da sein. Das muss er nicht. Wenn seine Gefühle so geschwunden sind, dass er daran zweifelt , glücklich zu sein, selbst wenn alles gut liefe (was ja jetzt noch im raume steht , da er ja gestern Abend sagte, er würde sich freuen wenn es mit uns klappt) - ja dann möchte ich ihn auch nicht. Mit anderen Worten wer mich nicht will den will ich auch nicht , weil mir bewusst ist, dass das keine Basis ist. Tief in meinem inneren spüre ich jedoch, dass er mich noch liebt und lediglich Angst hat, dass wir uns weiter verletzen. Ich ziehe es jedoch auch in Erwägung , dass er nur Drama vermeiden will denn er sagte bereits 2-3 mal, dass es ihm schwer fällt lm allgemeinen, eine Beziehung allein zu beenden. Auf der anderen Seite hält er meine Hand während wir reden, weint und sagt, dass er es mit mir schaffen möchte. Da mein Freund mir vor 6-8 Wochen mal sagte, er kenne keine so knallharte Frau wie mich und ich könnte eiskalt sein, möchte ich nun aber auch nicht das er wach wird und ich bin nicht mehr in der Wohnung. Kannst du das verstehen ? Ich möchte , wenn er wach ist sagen, dass mir die ganze Situation zu durcheinander erscheint und ich deshalb fahre, ich ihm gerne später etwas zu essen mitbringen kann so wie er es umgekehrt auch gemacht hatte für mich.

Zitat von _Tara_:

@Tin_ Es ist eben nicht jeder Mensch so abgeklärt und fähig, in einer akuten Krise völlig besonnen zu reagieren. Die TE hat momentan in erster ...

Natürlich, ich nehme das ebenso wahr. Aber dafür ist sie doch jetzt hier: Gedankenanstöße, von Leuten mit Abstand. Nichts anderes hatte ich vor und etwas anderes machen ich auch nicht.
Die Partnerschaft - Stand jetzt - ist verloren. Derzeit (!) geht es doch erstmal um Schadensbegrenzung bzgl. Familie, Weihnachten und der Hilflosigkeit der TE. Hier dachte ich, dass meine Einwände hilfreich sein könnten.

Ich bin sehr dankbar grade für reife männliche Kommentare / Ratschläge. Das letzte was ich will ist ihn zu bedrängen, an ihm zu kleben. Ich habe ihm schon recht deutlich, aber warmherzig mitgeteilt, dass es ein anderes Licht auf die ganze Sache geworfen hat, seitdem er sagte, dass seine Gefühle geschwunden sind. Seine Liebe ist nicht weg, er sagt nur, durch die streitereien seie einfach die Liebe nicht so am brennen. Das ist ja auch absolut nachvollziehbar und das habe ich ihm auch so gesagt. Ich fühle mich ja auch seit Wochen nicht himmelhoch glücklich und Liebeserwärmt. Wie denn auch, wenn man nur arbeitet, sich nie sieht, keine Zeit für Gefühle und Empathie hat. Alles auf der Strecke bleibt. Das haben wir gestern u. a. Besprochen und waren uns da auch einig. Das einzige was mir so richtig das Herz zerreißt und was ich nicht so empfinde wie er ; ich habe keine Zweifel daran, dass meine Gefühle da sind, wenn wir uns wieder Zeit für uns und unsere Liebe nehmen, ohne böse streitereien. Wenn er denkt sein Leben sei besser ohne mich, dann werde ich hier schnell die Biege machen. Aber das alles weis ich stand heute eben nicht. Und darum bin ich wie ich bin, völlig verzweifelt

Zitat von Lara9:

Danke für Deine Beiträge. Ich weis garnicht mehr, was ich machen soll. Ich will kein Mitleid und einen Mann der mich will liebt. Das sagte ...

Ich verstehe das alles, gerade im Hinblick auf den gefühlten Schock, der noch greifbar ist.
Was du aber tust: du begibst dich mit deinen NICHT-Entscheidungen völlig in seine Hände.
Mein Ansinnen ist es, dir eine gewisse Kontrolle und Handlungsfähigkeit über deine Situation zu geben. Gerade hängt alles an ihm, deiner Familie, dem Goldhamster... Usw. ABER: wo bleibst du da? Du redest viel mit ihm, ihr habt heute Nacht wieder viel geredet. Was du hier geschildert hast und was bei mir ankommt: ergebnislos. Ich kann mich da aber auch täuschen.

Warum glaubst du, ist das so?

Zitat von Lara9:

er kenne keine so knallharte Frau wie mich und ich könnte eiskalt sein

Ohne dich angreifen zu wollen, ich hätte eher manipulativ gesagt, denn ins Rollen kam das alles ja hierdurch:

Zitat von Lara9:

Ich habe angefangen laut zu werden und zu sagen, dass er ein furchtbarer Mensch ist, mit dem ich nicht mehr länger zusammen sein will.

Zitat von Lara9:

Meine Nerven sind durchgebrannt und ich habe eine Tasche gepackt und meinte, dass ich den Heiligabend nicht mit ihm verbringen werde (wir waren bei seinen Eltern eingeladen)

Zitat von Lara9:

Ich fuhr weg, er rief mich 2 Stunden später an wo bist du - da sagte ich, dass ich weg bin und nicht mitkomme

Zitat von Lara9:

Er sagte, was soll ich meiner Familie sagen, wenn du nicht mitkommst? Und ich sagte - sag, wir sind getrennt.

Zitat von Lara9:

Er hat es gesagt. Just in dem moment rief er seine Familie an und sagte, er käme alleine, die Beziehung sei am Ende.

Du hast ihn provoziert und wolltest, dass er das aushält, dich beruhigt und zu dir steht. Vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass du dich in der Beziehung nicht mehr sicher/wohl fühltest und Bestätigung brauchtest. Er hat dich aber in dieser Hinsicht enttäuscht. Und dass er stattdessen tatsächlich über eine Trennung nachgedacht hat, kann man ihm wohl kaum verübeln. Eure Kommunikation (und Beziehung?) hat große Schwachstellen, die ihr vermutlich nicht in einem (schnellen) Gespräch aus der Welt schaffen könnt.
Daher sollte es heute nur darum gehen, den Tag zu überstehen. Alles Weitere kann danach noch geklärt werden.

Zitat von Lara9:

Seine Liebe ist nicht weg, er sagt nur, durch die streitereien seie einfach die Liebe nicht so am brennen. Das ist ja auch absolut nachvollziehbar und das habe ich ihm auch so gesagt.

Und genau das habe ich gefühlt hier schon 1000 Mal gelesen. Es ist Verantwortungsabschiebung und ein Appell an dich Streng DU dich mehr an. Ein Vorwurf, nichts anderes.

Es ist auch immer dasselbe bei diesen Sätzen: DU hast zu investieren, DU musst nun liefern, damit ICH wieder lieben kann.
Warum ziehst du nun das Büßerhemd an? Er hat auch seine Anteile (siehe einige seiner Aussagen zu deiner Beziehungsfähigkeit oder die Situation mit der Wurst).

Mensch, ich möchte doch nur, dass du dich nicht komplett in die Defensive drücken lässt. Das ist mit ein Grund, weswegen du dich so verzweifelt und handlungsunfähig fühlst.

Zitat von Tin_:

Ich verstehe das alles, gerade im Hinblick auf den gefühlten Schock, der noch greifbar ist. Was du aber tust: du begibst dich mit deinen NICHT-Entscheidungen völlig in seine Hände. Mein Ansinnen ist es, dir eine gewisse Kontrolle und Handlungsfähigkeit über deine Situation zu geben. Gerade hängt ...

Da kann ich dir nur in vollem Umfang recht geben. Ich habe mich zwar soweit unter Kontrolle, dass ich mich nicht völlig unterwerfe und ich auch nicht weine und völlig ruhig rede aber ich begebe mich weit in seine Hände. Das stimmt. Und Fakt ist auch das ich bereits bemerkt habe, dass wenn ich nicht zu Hause bin, er mir schreibt … wie geht es dir ? Wo bist du? Kommst du gleich nach Hause ? Wenn ich natürlich nur hier liegen würde und heulen würde, wäre das verspannt unattraktiv. Weil ich in der Beziehung in letzter Zeit oft sehr hartherzig und egoistisch war versuche ich grade einen Mittelweg zu finden zwischen "ich bin stark und mache meine Sachen" und " es tut mir von Herzen leid und ich wünsche mir, sofern du mich liebst, eine Chance für uns beide" ich möchte nicht das es zu Ende geht - es sei denn, er ist wirklich der Meinung , die Gefühle können nicht mehr so werden wie sie waren. Bei mir persönlich gehts grade nicht darum, dass ich meinen Freund nicht lieben kann. Ich bin unglücklich und schon etwas länger genervt von allem. Aber ich weis das ich ihn liebe und die glücklichste Person bin, wenn bei uns alles gut wäre. Ich weis nicht ob und wie er diese Erkenntnis für sich auch erlangen könnte und ich bin absolut der Meinung fahren zu müssen und wenigstens 4-5 Stunden Abstand am Tag zwischen uns zu schaffen. Aber ich habe halt einen Funken Hoffnung das er aufsteht zu mir kommt und sagt "lass es uns versuchen, ich liebe dich." und ich habe Angst wenn ich jetzt einfach eiskalt die Biege mache, dass er sich wieder verletzt fühlt wie die letzten Wochen. Er hat letzte Woche sehr viel für eine Harmonie zwischen uns getan und ich war leider nur am arbeiten. Wo mich sogar besuchte und stundenlang mehrere Tage auf mich wartete. Ich hatte leider so viel Arbeit das ich erst nachts nach Hause kam. Daraufhin sagte er ja noch, dass er sich so sehr auf unsere gemeinsamen freien Tage freue. Ich hoffe eben daraufhin, dass wir die Tage zusammen verbringen. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.

Zitat von AnnaLüse:

Ohne dich angreifen zu wollen, ich hätte eher manipulativ gesagt, denn ins Rollen kam das alles ja hierdurch: Du hast ihn provoziert und wolltest, dass er das aushält, dich beruhigt und zu dir steht. Vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass du dich in der Beziehung nicht mehr sicher/wohl fühltest und ...

Ja das stimmt wohl alles. Was ich getan habe war sehr falsch und habe tatsächlich Gedanken wie - in eine Klinik zu gehen - etc. Im nächsten Moment denke ich wieder , dass ich normal bin. Ich will nicht so sein und ich schäme mich in Grund und Boden für das, was ich getan habe

Zitat von Tin_:

Und genau das habe ich gefühlt hier schon 1000 Mal gelesen. Es ist Verantwortungsabschiebung und ein Appell an dich Streng DU dich mehr an. Ein Vorwurf, nichts anderes. Es ist auch immer dasselbe bei diesen Sätzen: DU hast zu investieren, DU musst nun liefern, damit ICH wieder lieben kann. Warum ziehst ...

Ich weis und ich empfinde grade deine Worte als sehr hilfreich. Ich denke du bist ein gebildeter Mann der wirklich zu reifen Worten fähig ist.

Frag ihn morgen direkt auf den Kopp zu, ob er eine andere kennengelernt hat. Sein ganzes Verhalten und seine Äußerungen passen in meinen Augen leider dazu...

Ansonsten unterhältst Du Dich scheinbar am liebsten mit @Tin_ . Ist ja okay, man sucht sich eben das heraus, was einem am meisten weiterhilft. So soll es sein.

Alles Gute für Dich!