An die Warmwechsler

Zitat von Cathlyn:

Liebe?!

Stellen wir doch mal die Frage anders herum. Angenommen du verliebst dich unsterblich in jemandem...so richtig mit Haut und Haaren und sie/er hat nen Partner, aber verliebt sich auch in dich...und will sich schon ewig trennen....

Was würdest du dann machen? Auch sagen, finde erst dich selbst?

Provokante Frage, aber bin mal gespannt auf die Antwort

Du hast soooo Recht!
Bin auch gespannt auf die Antworten!

Zitat von Clare79:

Wenn alles gut ist, verliebt man sich doch nicht fremd.

Falsch.
Das ist in ypsen vielen Studien nachgewiesen- verlieben kann wie ein Blitz einschlagen, auch in intakten, intensiven Beziehungen.
Die frage ist, was man daraus macht.

Zitat von Ben67:

Ich stelle mal die provokante These auf, dass es einen Warmwechsel für den Verlassenden gar nicht gibt. Der Verlassende hat sich bereits aus der Beziehung verabschiedet (bewusst oder unbewusst - aber wohl eher unbewusst), bevor es mit dem/der Next weitergeht.
Nur der Verlassene ist der Depp, der in der Regel nichts mitbekommen hat oder mitbekommen wollte und es deshalb als Warmwechsel empfindet.

Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann wähle den zweiten Menschen. Denn wenn du den ersten wirklich lieben würdest, hättest du dich nie in den zweiten verliebt. (J. Depp).

Oh ja ausgerechnet Jonny Depp....
da gehe ich mal nicht weiter darauf ein.

Dann frage ich mich warum so viele Affären beendet werden vorzugsweise von Männern?
Müssten die nicht alle ihre Partnerinnen verlassen wollen, denn die erste lieben sie nicht nur die zweite ?

Oder ist das nicht nach wie vor eher die Devise der Frauen, wenn die fremdgehen?
Die kommen nämlich ganz oft nicht mehr klar, da wird sich aus romantischen Gründen gleich oder jedenfalls zeitnah vom Vater der Kinder getrennt.
Frauen sind darin ganz wunderbar.
Schön zu lesen hier im Forum, rauf und runter.
Auch was Affärenfrauen betrifft, es ist nach wenigen Treffen gleich Seelenverwandtschaft und die ganz grosse Liebe. Stimmts nicht ?


Ich glaube wirklich das Phänomen ist Geschlechtsspezifisch.

Zitat von Clare79:

Aber ist das nicht immer so? Nach einer gewissen Zeit ist eine Beziehung noch angekommen, normal und gewöhnlich. Ich finde das nicht schlecht. Im Gegenteil.

Ohhh nein, das ist ganz und gar nicht gut. Es kommt uns in unserer Bequemlichkeit entgegen und ist sicher ein Muster, welches in nahezu allen Beziehungen vorkommt. das macht es aber nicht richtig.
Wenn die Beziehung in die Phase des gewöhnlichen und normalen kommt, dann wird es schnell kritisch. natürlich, wenn sich beide Partner arrangieren, geht alles seinen gang und alles ist schick. Aber diese Ruhe ist sehr trügerisch, wie man hier immer wieder liest. Denn wenn die Beziehung zur Selbstverständlichkeit geworden ist, gibt man sich keine Mühe mehr und das macht die Sache instabil und angreifbar.Man kann sich eigentlich gar nicht dagegen wehren, dass man sich im Leben weiter entwickelt und dann verliert man sich oft. Ergebnis: Trennung und/oder Affäre.
Beziehung *ist* harte Arbeit.Aber man kann so aneinander wachsen und hat so die Chance, zusammen sehr viel Zeit miteinander verbringen zu dürfen.
Das bedeutet nicht, dass man nun wie in der Verliebtheitsphase wie ein Blöder ackern muss, aber schon an ein paar äußerlichen kleinigkeiten kann man eine Menge festmachen. Es spricht nix gegen Wohlfühlbuxen. Aber darauf achten, wenn der Partner etwas zu den Klamotten sagt, kostet nicht viel Mühe. Es gibt keinen Grund im löcherigen Ripphemd und ausgebeulten Kunstfaserjogginghosen herum zu laufen.
Es schadet auch nichts mal ein paar Blümchen mit zu bringen
Gemeinsame Freizeitgestaltung und getrennte Freizeitgestaltung
und gaaanbz wichtig: Zugewandheitheit. Und dafür braucht es nun einmal Kommunikation. Die Äußerlichkeiten sind einerseits schon wichtig, zeigen sie doch, dass man den Partner wertschätzt. Aber die Zugewandheit ist der eigentliche Schlüssel. Zugewandte Partner wissen, wie es dem anderen wirklich geht. und so können sie über jahrzehnte glücklich sein. garantie gibt es natürlich keine.

Bin jetzt am Smartphone und komme mit dem zitieren nicht zurecht.
Meine Frage ist:Warum bleibe ich in einer unglücklichen oder zumindest unzufriedenen Beziehung und warte aus Frauensicht auf den Ritter in der goldenen Rüstung? Belüge ich mich nicht selber und noch schlimmer; spiele ich nicht meinen Partner was vor?
Im Endeffekt ist dieses verharren eine große Selbstlüge und kostet unnötig Lebenszeit für beide Partner.
Und ich gebe Lars Recht,dass ein weiteres verlieben auch in glücklichen Partnerschaften möglich ist.
Seien wir uns ehrlich: Kein anderer Mensch kann uns zu 100% glücklich machen wie wir ihn auch nicht!
Wie wir damit umgehen steht auf einen anderen Blatt.

Zitat von Butterblume63:

Bin jetzt am Smartphone und komme mit dem zitieren nicht zurecht.
Meine Frage ist:Warum bleibe ich in einer unglücklichen oder zumindest unzufriedenen Beziehung und warte aus Frauensicht auf den Ritter in der goldenen Rüstung? Belüge ich mich nicht selber und noch schlimmer; spiele ich nicht meinen Partner was vor?
Im Endeffekt ist dieses verharren eine große Selbstlüge und kostet unnötig Lebenszeit für beide Partner.
Und ich gebe Lars Recht,dass ein weiteres verlieben auch in glücklichen Partnerschaften möglich ist.
Seien wir uns ehrlich: Kein anderer Mensch kann uns zu 100% glücklich machen wie wir ihn auch nicht!
Wie wir damit umgehen steht auf einen anderen Blatt.

Butterblume, der Beitrag war mal wieder klasse !

Zitat von Isely:

Oh ja ausgerechnet Jonny Depp....
da gehe ich mal nicht weiter darauf ein.

Ohne Namensnennung käme es auf das Gleiche hinaus.

Zitat von Isely:

Dann frage ich mich warum so viele Affären beendet werden vorzugsweise von Männern?

In dem Fall würdest Du ein Verliebtsein mit Liebe gleichsetzen. Unabhängig davon scheint diesen Männern in der Beziehung doch etwas zu fehlen, oder dient die Affäre nur der Selbstbestätigung? Aber fehlt dann nicht auch was?

Zitat von Isely:

Die kommen nämlich ganz oft nicht mehr klar, da wird sich aus romantischen Gründen gleich oder jedenfalls zeitnah vom Vater der Kinder getrennt.

Auch hier die Frage, warum sie nicht mehr klar kommen? Auch hier gibt es eine Ursache.

Es ist nicht geschlechterspezifisch, sondern eine Frage der Entwicklung der Menschen und der gemeinsamen Beziehung, eine Frage der Kommunikation, insbesondere hinsichtlich der Bedürfnisse und insbesondere eine Frage des Verständnisses und der Aufmerksamkeit des anderen.

Zitat von Butterblume63:

Bin jetzt am Smartphone und komme mit dem zitieren nicht zurecht.
Meine Frage ist:Warum bleibe ich in einer unglücklichen oder zumindest unzufriedenen Beziehung und warte aus Frauensicht auf den Ritter in der goldenen Rüstung? Belüge ich mich nicht selber und noch schlimmer; spiele ich nicht meinen Partner was vor?
Im Endeffekt ist dieses verharren eine große Selbstlüge und kostet unnötig Lebenszeit für beide Partner.
Und ich gebe Lars Recht,dass ein weiteres verlieben auch in glücklichen Partnerschaften möglich ist.
Seien wir uns ehrlich: Kein anderer Mensch kann uns zu 100% glücklich machen wie wir ihn auch nicht!
Wie wir damit umgehen steht auf einen anderen Blatt.

Für das Glück ist nicht der Partner zuständig. Dafür sind wir schon selber zuständig. Es geht also nicht darum, den Partner glücklich zu machen. Ich glaube eher das ist ein Nebeneffekt, wenngleich auch in die richtige Richtung. Oder anders ausgedrückt: Wir können nur das Glück des partners vervollständigen.
verlieben ist ja letztenendes nur Biochemie. Und das kann alles Mögliche sein, was da ne Rolle spielt. das kann pure, primitive körperliche Anziehung sein, das kann ein tolles Lächeln sein, es kann die Sprache sein, die Ansichten, das gemeinsame Hobby-
es ist aber die Entscheidung eines jeden einzelnen, damit umzugehn und dementsprechend auch seine Verantwortung.
Die Frage warum man auf den goldenen Ritter(in) wartet ist wahrscheinlich, dass man gar nicht erkennt, wenn die Beziehung in die Bedeutungslosigkeit abgleitet. das ist ein Prozess über Jahre. langsam, stetig.
Ich glaube auch nicht, dass das mit Belügen zu ttun hat, sondern es ist eher so ein Halo Wach Effekt, wenn der Ritter vor der Tür steht.

Lars,ich glaube doch,dass man es erkennt,wenn es nicht mehr rund läuft. Ich rede nicht von den Schmetterlingen im Bauch. Für mich ist es reine Bequemlichkeit nichts daran zu ändern.
Bei mir ist auch der eine oder andere Mann aus den Wolken gefallen,wenn ich es beendet habe.
Gelitten habe ich oft lange aber bleiben konnte und wollte ich nicht.
Fängt nicht das belügen an,wenn sich meine Gefühle ändern in Gleichgültigkeit,nicht mehr wahrnehmen des Partners?

Zitat von Butterblume63:

Lars,ich glaube doch,dass man es erkennt,wenn es nicht mehr rund läuft. Ich rede nicht von den Schmetterlingen im Bauch. Für mich ist es reine Bequemlichkeit nichts daran zu ändern.
Bei mir ist auch der eine oder andere Mann aus den Wolken gefallen,wenn ich es beendet habe.
Gelitten habe ich oft lange aber bleiben ar
konnte und wollte ich nicht.
Fängt nicht das belügen an,wenn sich meine Gefühle ändern in Gleichgültigkeit,nicht mehr wahrnehmen des Partners?

Ja, man belügt vor allen Dingen sich selbst und auch den Partner, ich habe meinem ExEx gesagt, meine Gefühle sind weg, die 6uelle Anziehung auch.

War also ehrlich und habe ihm nichts vorgemacht.

Zitat von Irrlicht:

Warum sollte man sich nicht neu verlieben?
Dass das geht liest man doch fast täglich hier im Forum. Oft wird einem ja erst klar was in der alten Beziehung nicht mehr so toll war, wenn was Besseres auftaucht. Das ist nicht abwertend gemeint.

Ich gebe dir insofern recht, dass man sich nicht fremdverlieben kann, wenn man gerade frisch verliebt ist. Ich denke, dass kann man nur in eine Person sein.
Aber in einer langjährigen Beziehung ist das durchaus möglich, auch wenn alles soweit in Ordnung ist.

Ich habe meinem damaligen Freund das sofort mitgeteilt.
Er hat mir eine Frist gesetzt zu überlegen was ich will, es waren glaub ich 4 Wochen.
Eine quälende Zeit für alle, ich war eigentlich schon klar aber er hatte natürlich die Hoffnung dass ich mich umentscheide.
Ich bin dann trotzdem gegangen, weil ich überzeugt war, dass er der Richtige ist (oder scheint)...
Ein gewisses Risiko ist natürlich immer dabei.
Es tat mir sehr leid und ich wollte niemandem wehtun.
Aber es machte für mich einfach keinen Sinn mehr an der alten Beziehung zu 'arbeiten'.

Warum hatte das keinen Sinn mehr an etwas zu arbeiten, das im Grunde gut war? Und wie war das bei Dir mit dem Verlieben? Der Neue stand auf einmal vor Dir und Du wusstest, DAS ist er? Und alle Gefühle für die alte Beziehung waren weg?

Zitat von Butterblume63:

Lars,ich glaube doch,dass man es erkennt,wenn es nicht mehr rund läuft. Ich rede nicht von den Schmetterlingen im Bauch. Für mich ist es reine Bequemlichkeit nichts daran zu ändern.

Wenn Du das kannst, ist es gut. Wenn aber nicht, dann läuft das so wie von mir beschrieben. Ich bezweifel, dass es immer Bequemlichkeit ist.

Es gibt Menschen die verbleiben in Beziehungen weil sie nicht allein sein können. Die brauchen immer einen.
Die verbleiben auch wenns nicht mehr läuft, aus Gewohnheit und Bequemlichkeit. Man hat sich ja gern, dann muss man sich nicht gleich trennen..und man hilft sich ja gegenseitig. Allein wäre eben allein....
Naja aber verliebt sind sie ja nicht mehr aber wenns knallt dann wechseln sie halt

Zitat von Butterblume63:

Lars,ich glaube doch,dass man es erkennt,wenn es nicht mehr rund läuft. Ich rede nicht von den Schmetterlingen im Bauch. Für mich ist es reine Bequemlichkeit nichts daran zu ändern.
Bei mir ist auch der eine oder andere Mann aus den Wolken gefallen,wenn ich es beendet habe.
Gelitten habe ich oft lange aber bleiben konnte und wollte ich nicht.
Fängt nicht das belügen an,wenn sich meine Gefühle ändern in Gleichgültigkeit,nicht mehr wahrnehmen des Partners?

Liebe Butterblume, Du bist wohl der liebenswürdigste Kopfmensch den ich kenne, aber
bei Emotionsmenschen schwingen immer noch Gefühle für den Partner mit, auch wenn man
eine Schieflage erkannt hat.
Vielleicht ist das der Grund für zu langes ausharren....

Zitat von LarsWilhelm:

Ohhh nein, das ist ganz und gar nicht gut. Es kommt uns in unserer Bequemlichkeit entgegen und ist sicher ein Muster, welches in nahezu allen Beziehungen vorkommt. das macht es aber nicht richtig.
Wenn die Beziehung in die Phase des gewöhnlichen und normalen kommt, dann wird es schnell kritisch. natürlich, wenn sich beide Partner arrangieren, geht alles seinen gang und alles ist schick. Aber diese Ruhe ist sehr trügerisch, wie man hier immer wieder liest. Denn wenn die Beziehung zur Selbstverständlichkeit geworden ist, gibt man sich keine Mühe mehr und das macht die Sache instabil und angreifbar.Man kann sich eigentlich gar nicht dagegen wehren, dass man sich im Leben weiter entwickelt und dann verliert man sich oft. Ergebnis: Trennung und/oder Affäre.
Beziehung *ist* harte Arbeit.Aber man kann so aneinander wachsen und hat so die Chance, zusammen sehr viel Zeit miteinander verbringen zu dürfen.
Das bedeutet nicht, dass man nun wie in der Verliebtheitsphase wie ein Blöder ackern muss, aber schon an ein paar äußerlichen kleinigkeiten kann man eine Menge festmachen. Es spricht nix gegen Wohlfühlbuxen. Aber darauf achten, wenn der Partner etwas zu den Klamotten sagt, kostet nicht viel Mühe. Es gibt keinen Grund im löcherigen Ripphemd und ausgebeulten Kunstfaserjogginghosen herum zu laufen.
Es schadet auch nichts mal ein paar Blümchen mit zu bringen
Gemeinsame Freizeitgestaltung und getrennte Freizeitgestaltung
und gaaanbz wichtig: Zugewandheitheit. Und dafür braucht es nun einmal Kommunikation. Die Äußerlichkeiten sind einerseits schon wichtig, zeigen sie doch, dass man den Partner wertschätzt. Aber die Zugewandheit ist der eigentliche Schlüssel. Zugewandte Partner wissen, wie es dem anderen wirklich geht. und so können sie über jahrzehnte glücklich sein. garantie gibt es natürlich keine.

Das sehe ich nicht komplett zu. Mit Ruhe und Alltag meine ich jetzt nicht, dass man ständig auf der Couch hockt und nebeneinader existiert. Damit meine ich, dass ich sein kann wie ich will und das ist dann gut. Wenn ich in faulen Klamotten gammeln will, ist das gut. Wenn mein Kerl mal einen Tag zocken will, ist das gut. Genauso wichtig ist es für uns aber auch, dass wir gemeinsame Ausflüge machen. Kleinigkeit geschenkt werden (jaaaaaa: Blumen ), das man tolle Dates hat - auch nach zig Jahren und das man füreinander da ist.

Aber wenn ich daran denke, dass ich oder er dauer-verliebt wären. Urghs. Das hält doch kein Mensch aus. Das fände ich nur noch anstrengend.

Und der Gedanke, dass der Blitz auch in gesunde, intakte und liebevolle Beziehungen einschlagen kann, finde ich sehr gruselig.