An die Männer wie habt ihr euch verliebt?

Zitat von Christia:

Aaaber, gemäß der Theorie haben die von dir genannten Faktoren wiederum schon Einfluss auf den empfundenen Marktwert

Na ja, ich bin selbst Sozialwissenschaftlerin und ich verstehe, wie solche Theorien aufgestellt werden und welches Fachjargon man sich da bedient.
Aber gerade deswegen gefällt mir der Begriff Marktwert in dem Zusammenhang nicht, ich verstehe zwar, was aus Sicht der wissenschaftlichen Theorie gemeint ist, denke aber er beschreibt das emotionale Phänomen, das dahinter steckt, unzureichend.
Es lassen sich nicht alle Emotionen mit Marktwert erklären, auch wenn ich durchaus verstehe, dass man es so begründen kann, wenn man das möchte. Ist ja immer alles eine Frage der Argumentation und der Formulierungen.

Zitat von thegirlnextdoor:

die Theorie passt (unter Anderem) schon überall dort nicht, wo z.B. jemand - nach rein objektiven Kriterien - von einem tollen Hecht (vielleicht wahnsinnig gut aussehend, tolle Karriere, Vermögen) zu jemandem geht, der objektiv gesehen schlechter dasteht.

Z.B. schon wegen der Augenhöhe - wo sie beim Hecht sich eher untergebuttert fühlt und beim Hering als dessen Gefährtin. Diese ganzen betriebswirtschaftlichen Betrachtungen der Beziehungsdynamik sehen das viel zu theoretisch. Rein von den wirtschaftlichen Möglichkeiten gibt es viel bessere Modelle als die Einehe

So, da ich kurz Zeit hab und mein Kopf gestern noch bisschen zum Thema „Klickmomente“ und wie ich mich verliebt habe, statt warum, gerattert hat, will ich eben nochmal schnell auf das Thema eingehen, bevor ich mich wieder verkrümeln muss.

Jetzt verstehe ich dich auch besser @ElGatoRojo und worauf du hinaus wolltest. Tatsächlich komme ich deiner Meinung jetzt auch näher. Denn ja, die von dir aufgezählten Aspekte, zwecks des Erscheinungsbildes und anderen hübschen oder verführerischen Details, wie zb das Lächeln, oder für mich persönlich ja besonders die Augen, sind natürlich die Basis, auf dem Weg dahin, sich eventuell zu verlieben, da Interesse erstmal geweckt.
Kein Garant, aber es könnte eben der Startschuss sein und ein Teil der Antwort auf die Frage „wie“, statt „warum“.

Also um die korrekte Frage des Threads zu beantworten: Wie habe ich mich verliebt?
Jo, klar. Natürlich erstmal durch die eben genannte vorausgehende Basis und der Anziehung die erstmal da sein muss, die manchmal auch ganz unerklärlich wirkt, damit’s überhaupt weitergeht. Denn wie ja bereits erwähnt, ist eben diese spezielle Anziehung schon wichtig und das sie überhaupt da ist, denn sonst würde man ja an jeder attraktiven Frau sofort Interesse haben.

Wenns dann weiter geht und man sich näher kennenlernt, wie verliebe ich mich dann tatsächlich? Jetzt könnte ich wieder auf meine „Warum-Punkte“, zurückkommen, wie zb tiefe Gespräche, Intellekt etc. Sicher, spielt das alles mit rein und ist mit wichtig, damit die Anziehung für mich erhalten bleibt, beantwortet aber immer noch nicht das „wie“. Da habe ich als Fazit besonders für mich festgestellt, dass bei mir die Verliebtheitsgefühle, während der kleinen Flirtereien, der Spannungen zwischen einer Frau und mir, entstehen. Genauso wie bei dem Gefühl, wenn ich merke, der „Reiz“ beruht auf Gegenseitigkeit und die Dame gibt mir Signale, ohne dabei penetrant zu sein und sich mir nicht sofort anzubieten, dass sie sich aber von mir erobern lassen würde. Das weckt dann natürlich den Jäger, der evolutionär in uns Männern verankert ist und es weckt in mir dann auch Fantasien, die Kribbeln auslösen und das müssen nicht nur S. Fantasien sein, das will ich damit gar nicht sagen. Nun, durch diese Spannungen, oder wenn sie süß über meine Witze lacht, oder mir eine blumige Brise, mit ihrem Duft, in meiner Nase hinterlässt, mich angetan anschaut und anlächelt, oder mir mit klitzekleinen Kleinigkeiten zu verstehen gibt, dass sie auch reizend für mich sein möchte, wie zb sie trägt das Parfüm für mich auf, ohne daraus ne große Nummer zu machen, von dem ich ihr sagte das duftet schön, oder sie macht sich für unsere Dates besonders hübsch oder oder, wirken bei mir da Mechanismen, die eben noch mehr Angetanheit und Fantasien auslösen und demzufolge dafür sorgen, dass ich sie nicht aus meinem Kopf bekomme und in meinem Bauch die Schmetterlinge sich austoben.

Und das alles in Kombination, ist dann wahrscheinlich auch dass, was diese Person, mit der ich zwar philosophieren kann, von Freunden, mit denen ich ebenfalls genauso gut philosophieren kann, die auch gut aussehen, oder auch nicht dumm sind, unterscheidet. Die Spannungen, die Flirtereien, die bestehende Anziehung, Fantasien, die „Jagdlust“, ihr angetanes Lächeln und Blicke, andere kleine Details und Signale, die mir sagen „Du reizt mich auch als Mann“ etc.

Joa, ist jetzt schon wieder ausgeartet mein Text, aber was soll’s. Jetzt rufen die Pflichten. Man liest sich ‍️:D

Zitat von PizzaPeperoni:

dass bei mir die Verliebtheitsgefühle, während der kleinen Flirtereien, der Spannungen zwischen einer Frau und mir, entstehen.

Zitat von Zitat von thegirlnextdoor:

Wahrscheinlich wird das Rätsel um diesen speziellen Augenblick, in dem der Körper sich entscheidet, die besonderen Hormone fluten zu lassen, nie gelöst werden.

Das stimmt wohl .....

Zitat von PizzaPeperoni:

Warum gründen wir hier nicht einfach selbst ein Forschungsteam, zum Thema Verlieben? Sind ja bereits einige Beteiligte am Thema dabei und da finden sich bestimmt noch mehr.

Gute Idee! Bei mir ratterts auch schon im Kopf - wie ist es wirklich passiert? Leider keine Antwort gefunden .... längere Zeit nichts in diese Richtung vernommen und auf einmal war es zu spät!

Zitat von CleoK:

Gute Idee!

Freiwillige vor

Zitat von CleoK:

Bei mir ratterts auch schon im Kopf - wie ist es wirklich passiert?

Jaaa, schon interessant, aber auch bisschen herausfordernd, das erstmal halbwegs zu erfassen, was einem da passiert ist und wie.

Was die Männer gut finden, kann ich dir nicht sagen, aber ich denke allgemein gilt, sei einfach du selbst.
Versuch nicht in eine Rolle zu schlüpfen, weil du dann immer eine andere Austrahlung hast und das merkt auch dein Gegenüber.
Bist du eher sportlich, dann würde es nichts bringen, dich jetzt in High Heels und ein enges Kleid zu quetschen, weil es vielleicht Männer gibt die darauf stehen. Umgekehrt, wenn du einen anziehend/schicken (was auch immer) Style hast, bringt es nichts plötzlich einen auf leger zu machen, weil manche Männer den sportlichen Typ Frau bevorzugen.
Seit authentisch, dann fühlst du dich auch wohl und das strahlst du dann auch aus. Und das ist eines der Punkte die anziehend wirken. Andersherum auch. Ein Mann der vielleicht nicht dem Idealbild entspricht, kann durch seine Art aber unheimlich anziehend sein. Es gibt Männer (sorry) da denke ich mir auf den ersten Blick wie hat der diese Frau bekommen?. Dann lernt man diesen Menschen kennen und denkt sich alles klar. Super Typ.

Klar das Äußere ist für das erste Interesse immer wichtig. Aber du hast ja nach verlieben gefragt.
Und das passiert meistens durchs Kennenlernen, über die Art.
Wenn du da einfach Du bleibst, wird sich der richtige Mann auch in die verlieben.
So weißt du dann auch wenigstens, dass er dich will und nicht dein verstelltes Ich.

Zitat von thegirlnextdoor:

Wahrscheinlich wird das Rätsel um diesen speziellen Augenblick, in dem der Körper sich entscheidet, die besonderen Hormone fluten zu lassen, nie gelöst werden.

So sehr stellt sich die Frage an dieser Stelle nicht. Wenn eine weibliche Person absolut meinem Raster entspricht, lässt in dem Moment, wenn sie ihrerseits Interesse bekundet, mein Körper die Hormone fluten. Kein Ding-kein Rätsel.

Das Rätsel beginnt doch dort, wo die weibliche Person weniger, bzw. gar nicht meinem Raster entspricht und der Körper trotzdem fluten würde.
Es müssen also auch Faktoren im Spiel sein, die sich weniger am Wunsch-Raster orientieren.
Vielleicht solche: Wie ausgehungert bin ich gerade?, Sie ist die erste Frau überhaupt, die in meinem bisherigen Leben Interesse an mir zeigt. Diese Frau hat einen besonderen Status Ich habe Angst, nie wieder eine Frau zu bekommen. Sie kompensiert den Trennungsschmerz von meiner EX.... usw. Auch ist Konkurrenz ein starker Booster beim Verlieben.

Ich bin mir sicher, dass es rund um Schönheit und tolle innere Werte, noch weitere starke Auslöser fürs Verlieben gibt.
Und genau dort würde ich die Lösung des Rätsels vermuten.

@Springfield aber damit bestätigst du ja nur, dass es ein Rätsel bleiben wird vermutlich gibt es auch nicht den einen Grund/Auslöser sondern individuell ganz viele verschiedene. Aber auch das kann man halt nur vermuten... nicht beweisen.

Zitat von thegirlnextdoor:

damit bestätigst du ja nur, dass es ein Rätsel bleiben wird

Es wäre ein Rätsel, wenn ich mich außerhalb meines Rasters verlieben würde.
Entspricht die Frau meinem Raster, wäre es doch kein Rätsel, wenn ich mich verliebe würde . Oder?

Zitat von PizzaPeperoni:

Jaaa, schon interessant, aber auch bisschen herausfordernd, das erstmal halbwegs zu erfassen, was einem da passiert ist und wie.

Ja definitiv, ich finde das sogar sehr herausfordernd.

Bei mir war es ein Mann mit viel Ausstrahlung, groß, attraktiv und absolut offen in der Kommunikation. Sehr schnell kamen wir in ein gutes Gespräch. Sehr bald wusste ich, er ist verheiratet, trug seinen Ring, hat Kinder, das Kleinste gerade ca. 8 Jahre. Ein absolutes no-go für mich. Wirklich. Jedoch begann er eine Art Flirtoffensive, die sehr anregend und schmeichelt war aber über über diese Offensive lächelte ich zunächst noch sehr überlegen. Ich behalte die Obermacht über meine Gefühle, ich bin ja ein Kopfmensch und mit diesen Umständen in die er lebt, kommt er für gar nichts in Frage. Es folgten trotzdem Gespräche, lange Telefonate (weil ich hab mich ja unter Kontrolle) und wie du es schon erwähnt hast, für meine Verhältnisse tiefsinnige Gespräche und wir waren bildungstechnisch auf einer Ebene. Mir ist auch eine gewisse Grundintelligenz, geistige Leichtigkeit und Scharfsinnigkeit wichtig. Auch bei subtilen Anspielungen wusste jeder sofort was der andere meinte. Humor auf er gleichen Schiene. Einige Wochen war es ein Spiel für mich, ich genoss es und blieb trotzdem bei dem Vorsatz, dass dieser Mann, wenn er frei wäre, bereits in meinen Fängen wäre aber mit seinen Verhältnissen kommt er nicht in Frage. Und irgendwann kippte die Situation und der Kopf hatte Schweigepflicht und die Gefühle machten mit mir was sie wollten. Ich war verliebt - oh mein Gott bitte nein. Aber es war zu spät und diesen Gefühle konnte auch noch so strenger Kopf Herr werden.

Er wiederum sagte, es wäre mein Lächeln gewesen, was ihn zunächst gefesselt hatte. Dann gesellte sich mein trockener Humor und meine Art ihm zu schreiben dazu. Auch er verlor sich darin, obwohl er es auch nicht wollte.
Mein Gefühl war jedoch ein anderes, nämlich jenes, dass er einfach ein Flirtabenteuer in seiner sehr eingeschlafenen Ehe suchte. Ich habe ihm dies auch mehrfach so gesagt, er sagt, es wäre anders gewesen. Nun ja, ich glaube ihm nun mal, ich habe keine Möglichkeit diese Aussage als unwahr darzustellen.

Ich weiß, ich habe Themenverfehlung, weil die Frage an die Männer gerichtet war. Trotzdem habe ich genützt darüber zu schreiben. Schreiben befreit mich und ich konnte es nun klarer fassen, was gedankentechnisch gar nicht so einfach ist.

Ich hoffe, die Mitlesenden werden dieses Eindringen in das Thema entschuldigen

Zitat von CleoK:

Bei mir war es ein Mann mit viel Ausstrahlung, groß, attraktiv und absolut offen in der Kommunikation.

Zitat von CleoK:

tiefsinnige Gespräche und wir waren bildungstechnisch auf einer Ebene. Mir ist auch eine gewisse Grundintelligenz, geistige Leichtigkeit und Scharfsinnigkeit wichtig. Auch bei subtilen Anspielungen wusste jeder sofort was der andere meinte. Humor auf er gleichen Schiene.

Also lag er doch ziemlich gut in deinem Raster. Warum wundert es dich dann, dass du dich in ihn verliebt hast?
Dein Vorsatz, die Dinge kontrollieren zu wollen oder können, spricht ja eher für deine damalige Unerfahrenheit.
Würdest du heute nach dieser Erfahrung sagen, du könntest dein Verlieben kontrollieren?

Zitat von Christia:

Es gibt ja sehr häufig einseitige Verliebtheit.

Auch ein sehr spannender Aspekt. Kann es nicht auch so sein, dass eben erst mal nur einer der Beiden etwas spürt. Dann folgen erste zarte Annäherungen in Form von Gesprächen und dann erst steigt die zweite Person darauf ein. Das würde mir zumindest logischer erscheinen, als dass es beide gleichzeitig trifft. Es geht dann wahrscheinlich alles sehr schnell und Hand in Hand, weil der zunächst noch nicht infizierte Part wahrscheinlich im Unterbewusstsein diese Schwingungen spürt und diese Schwingungen ergänzen sich dann letzten Endes. Alles geschieht mit großer Wahrscheinlichkeit im Unterbewusstsein und das macht das Erforschen auch so schwierig. Das Ganze passiert so unbewusst, auch ohne nur jemals das Rationale kontaktiert zu haben. Der Check geht wahrscheinlich von der Optik, der Ausstrahlung bis hin zur ähnlichen Gesprächsbasis. Das weckt erstmal Interesse und dann folgt Verliebtheit, wenn man weitergehend noch weitere Kontakte pflegt.

Zitat von Springfield:

Also lag er doch ziemlich gut in deinem Raster. Warum wundert es dich dann, dass du dich in ihn verliebt hast?
Dein Vorsatz, die Dinge kontrollieren zu wollen oder können, spricht ja eher für deine damalige Unerfahrenheit.
Würdest du heute nach dieser Erfahrung sagen, du könntest dein Verlieben kontrollieren?

Ja absolut mein Typ von Mann, der trotzdem NICHTS erstmal in mir auslöste. Vielleicht irgendwo ganz hinten im letzten Stübchen gut Typ. Aber zu der Zeit war ich sowas von voll von Männern und dem Rest der dazugehört, dass ich nicht einmal diese kleine Regung hatte. Ja aber wäre ich zu dem Zeitpunkt top-fit gewesen, hätte ich sicherlich gleich mal den erweiterten Augenstern-Gedanken in mir gehabt, das stimmt wohl.

Aus dieser Erfahrung habe ich sicherlich gelernt. Ich war bis jetzt in keiner neuerlichen Situation und kann daher nicht mit Sicherheit behaupten, dass ich Verliebtheit kontrollieren könnte aber ich gehe ganz fest davon aus, dass mir diese Art von Tollpatschigkeit nicht mehr passieren sollte. Ich weiß nun, dass zwischen rationaler Kontrolle und Gefühlschaos ein fließender Übergang besteht.