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An der Beziehung festhalten?

M
Hallo!
Ich schreibe das erste Mal in einem Forum, also bin ich mal gespannt, was für Antworten kommen.
Ich lebe in meinem Haus mit meinem Partner und meinem Sohn (6Jahre) aus meiner Ehe davor. Wir sind seit zwei Jahren zusammen.
Eineinhalb Jahre waren toll, wir haben das Haus renoviert, viele Dinge erlebt. Wir sind Familie geworden.
Ich bin 30, war immer gern unterwegs, habe viele Freunde und Bekannte, spiele in einem Musikverein, arbeite Vollzeit. Er hat eine Freundschaft und seine Hobbies gänzlich aufgegeben, um uns als oberste Priorität zu haben. Ich habe immer wieder gesagt, dass das nicht notwendig ist. Jetzt ist es ein Problem, dass ich immer wieder mal weg muss/will. Er fordert mehr gemeinsame Zeit. Ich denke, dass ich mich da aber schon sehr eingeschränkt habe (also mMn Kompromisse eingegangen bin).
Ich liebe gemeinsame Zeit, muss aber auch das restliche Leben checken und möchte mich selbst nicht verlieren. Das hat zum großen Krach geführt und zur eigentlichen Trennung.
Er meint aber jetzt, dass er sich und alles komplett ändern wird, um die Beziehung zu erhalten. Ich habe Zweifel, ob das funktionieren kann. War schon mal jemand in so einer Situation? Wär es leichtfertig die Beziehung zu beenden?

19.07.2018 10:17 • #1


T
Ich finde es schwierig in diesem Fall einen Kompromiss zu finden. .

Wenn man unterschiedliche Bedürfnisse hat was das Thema Freizeitgestaltung angeht bzw. Wenn einer auch zeit für sich selbst und Freunde einplant, der andere hingegen eher klammert, seine Freunde aufgibt unddamit glücklich ist, sind Diskussionen vorprogrammiert. Die Frage, die du dir stellen musst ist, ob es möglich ist, dass ihr beide euch an einem Punkt in der Mitte trefft und mit dieser Lösung glücklich leben könnt.

Man soll sich nicht völlig verbiegen aber Kompromisse eingehen gehört denke ich schon dazu

Zuerst einmal musst du dich selbst fragen, ob du in dieser Beziehung glücklich bist?

19.07.2018 10:28 • #2


A


An der Beziehung festhalten?

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A
Die gleichen Bedürfnisse nach Nähe und Distanz in der Beziehung, gehört nach meinen Erfahrungen mit zu den grundlegenden Dingen. Stimmt es hier nicht, wird sich einer immer verletzt und der andere eingeengt fühlen.

Einige Kompromisse zu finden, habt ihr ja schon versucht und sie sind leider gescheitert, wenn ich das richtig lese.

Bei uns ist das so (2 Haushalte), dass wir 5 Tage die Woche zusammen leben und 2 feste Tage getrennt. Wir mögen das beide so, weil wir beide auch Zeit für uns alleine brauchen. Allerdings haben wir keine kleinen Kinder mehr. Da ist man ja dann doch noch einmal anders eingespannt.
Aber wäre das eventuell eine Option für euch?

Kannst du vielleicht mal beschreiben, wie viel Raum du zeitlich gesehen für dich alleine brauchst?

19.07.2018 10:37 • #3


M
Donnerstag von 19:00-22:00 jede Woche Probe, danach ev.Heurigen bis 23:00. Kind ist da beim Papa, weil ich Freitag Frühdienst habe.
Wochenenden is der Kleine dann auch öfter weg. Ich versuche dann nur ein Mal zu spielen (SO Vormittag zum Beispiel und geh dann auch ohne Essen wieder heim).

19.07.2018 10:43 • x 1 #4


A
Zitat von Musicfan:
Donnerstag von 19:00-22:00 jede Woche Probe, danach ev.Heurigen bis 23:00. Kind ist da beim Papa, weil ich Freitag Frühdienst habe.
Wochenenden is der Kleine dann auch öfter weg. Ich versuche dann nur ein Mal zu spielen (SO Vormittag zum Beispiel und geh dann auch ohne Essen wieder heim).

Das finde ich persönlich dermaßen im Rahmen. Das würde ich mir auch niemals verbieten lassen.

19.07.2018 10:45 • x 1 #5


Drops07
Das einfachste wäre wohl, ihn dazu zu bewegen seine Freunde Hobbys zu reaktivieren. Nur wird dies mit der Holzhammermethode nicht funktionieren und wenn Du schon Gedanken an Trennung hast, schwingt dies nicht gerade Förderlich da mit ein sondern verschlechtert die Situation nur.

In Teilen hast Du eben diese 1 1/2 Jahre ebenso dazu beigetragen denn diese Zeit hast Du nun ebenso Deine Bedürfnisse runter gefahren, er versteht diesen Wandel nun als Veränderung und evtl. als Bedrohung der Beziehung, ihr müsstet also Sanft die eigenen Bedürfnisse wieder hoch fahren und umsetzen. Jeglicher Streit und Diskussionen erschweren dies jedoch. Vermutlich hat er sich über die Zeit so sehr daran gewöhnt das ihr 24/7 zusammen verbringt, ergo müsst ihr beide Euch nun Schritt für Schritt daran gewöhnen das jeder seinen Freiraum benötigt.

Mit der Zeit wird er evtl. erkennen, das auch er mal etwas mit Freunden unternehmen möchte, das seine Hobbys ihm wieder Spaß bereiten oder er gar neue findet. Wenn Du Sonntag spielst aber eben das Essen vermeidest aus Angst vor Stress ist dies auch nicht der richtige Weg, denn damit schränkst Du Dich wieder ein, also nutze dies für Dich auch aber man könnte versuchen, mit etwas Positiven ihm dies etwas leichter zu gestalten, z.B. indem Du dann die Zeit danach wenn Du wieder zu Hause bist, nutzt um etwas schönes mit ihm zu unternehmen, möglicherweise an seinem Hobby (auch wenn Du es gar nicht so magst) teilzunehmen und ihm damit zu signalisieren, das Du auch wenn Du Deinen Interessen nachgehst, dennoch bei ihm bist und Dich für ihn interessierst.

Nicht ganz unwichtig wäre auch, das Du ihn bei Deinen Freunden und Bekannten integrierst, er also auch dort seinen festen Platz hat. Klar muss er nicht immer dabei sein aber es könnte ihm leichter fallen, Dich da etwas loszulassen, sofern er dort sich dort gut aufgehoben fühlt und nicht ausgeschlossen. Bei diesem ganzen Thema bedenke, in der Ruhe liegt die Kraft.

19.07.2018 11:53 • #6