An Dich.
Ich werde den Tag nie vergessen an dem ich dich das erste mal sah. Es war der Tag an dem Sich mein Leben schlagartig änderte und nichts mehr so sein sollte wie zuvor. Es war der Tag an dem eine lange Reise begann voller Schmerz und Sehnsucht nach dem Ende.
Diese Reise begann glücklich. Du warst all das was ich jemals wollte. Du sahst gut aus, warst lustig und zuvorkommend. Du warst der Charme in Person. Ohne jegliche Fehler
Wir lernten uns kennen und diese Zeit war intensiv und wunderschön. Es ging wahnsinnig schnell und wir erlebten tausend schöne Dinge in kürzester Zeit. Du gabst mir das Gefühl dich schon ewig zu kennen, dass du mich ewig kennst und dass ich dir vertrauen kann.
Es waren die sonnigsten Stunden, Tage, Monate in meinem Leben. Du machtest mich glücklich. jeden einzelnen Tag.
Ich fing an etwas zu fühlen, was ich vorher nicht kannte. Ich liebte dich. Intensiv und bedingungslos. Und mit diesem wunderbaren Gefühl der Liebe kam auch die Angst. Die Angst dich wieder zu verlieren. Denn was geschieht mit einem wenn man anfängt zu merken dass man die Liebe einer Person braucht und sie dann verliert? Was ist wenn man sein ganzes Leben um eine Person herum baut, Möglichkeiten findet, Kompromisse eingeht, das Unmögliche möglich macht und sie dann erlischt? Was dann? Wie sollte man diesen Schmerz überleben?
Ich ignorierte dieses Gefühl. Aber ich wusste dass ich einen Teil von mir vom ersten Tag an an dich verlor. Und es sollte nicht das letzte Teil sein.
Wir waren beide verliebt. Und zwar in die selbe Person. Und zwar in dich!
Ich denke oft darüber nach wann genau dieser Zeitpunkt war. Der Zeitpunkt an dem aus unserem sonnigen Glück die Welt dunkel und kalt wurde. Die einst glücklichen Tage verwandelten sich in graue und traurige Tage. Die einst Seeligen und ruhigen Nächte verwandelten sich in schlaflose und verzweifelte. Und das schlimmste daran. Ich verwandelte mich in einen schatten der Person, die ich mal war. Ich fühlte mich hilflos und all meine Hoffnungen wurden zerstört.
Und du?
Du verwandeltest dich in eine Person die mir fremd war. Das freundliche Lachen stellte sich als eine Maske heraus. Du warst der Meister der Manipulation. Du spieltest spiele mit mir, um mich davon zu überzeugen dass dass du ein liebevoller netter treuer Mann wärst, dem ich vertrauen kann.
Für jede Lüge die du mir erzähltest, erfandest du hundert weitere. Für jedes Versprechen das du nicht halten konntest, hast du tausende weitere gemacht um das zu entschuldigen. Ich glaubte dir. Jedes mal. Jedes einzelne Wort. Aus Liebe zu dir.
Du brachtest mich daran zu zweifeln. Nicht an Dir. Nicht an uns, sondern an mir. Du gabst mir das Gefühl jemand zu sein, die deine Liebe nicht wert war. Es gab keinen Tag, an dem du mich nicht kritisiertest. Ich war deine Worte nie wert. Du ignoriertest mich. Ließt mich stehen. Alleine mit all meinen Sorgen und Ängsten.
Ich war alleine. Alleine mit dir.
Kein Konflikt konnte je gelöst werden. Ich sah darüber hinweg, aus Angst dich zu verlieren. Immer und immer wieder.
Ich verlor mich an dich. Jeden Tag ein Stück mehr.
Ich wusste es. Lange bevor ich es wirklich wusste. Vielleicht gab es kein Happy End für uns. Vielleicht bestand das Ende aber auch in dem Wissen, dass ich trotz meines gebrochenen Herzens, trotz all der fehlgedeuteten Signale, trotz all der Tränen, all des Kummer und des Schmerzes, darin dass ich niemals die Hoffnung aufgegeben habe.
Die Hoffnung hielt mich am leben und brachte mich Gleichzeitung um. Ich glaubte dass wenn ich dir nur genug Anerkennung und Unterstützung schenken würde, dass meine bedingungslose Liebe und Empathie dich lehren würden wie man liebt. Ich hoffe. Ich hoffte jeden Tag dass du dich ändern würdest, und wieder zu der Person wirst in die ich mich mal verliebt hatte.
Aber wie sollte man einem Menschen beibringen zu lieben, der kein Herz hat?
Ich ließ zu dass mich die liebe blind machte. Jeden Tag etwas mehr, selbst in Zeiten in denen ich mir selbst sagte:
Du hast was besseres verdient - Du hast genug davon - Er liebt dich nicht - Verschwinde
Ich ließ zu dass ich gegen meinen eigenen verstand handelte. Ich war schwach und hatte Angst dich zu verlieren. Mir war nicht bewusst dass ich dich doch eigentlich nie hatte.
Von dem ersten Tag an, an dem ich dich traf, bis zum letzten Tag war nichts davon echt. Ich kämpfte jahrelang. Jeden Tag. Um uns. Ich zog in einen Kampf, bei dem ich von Anfang an keine Chance auf einen Gewinn hatte.
Bis ich erkannte dass du nicht der Mann warst für den ich dich gehalten habe und mich schließlich dazu entschied dich zu verlassen, war ich schon lange nicht mehr die Frau die ich mal war. Ich ließ mich davon überzeugen dass ich nie genug war.
Ich bedaure, dass ich all das zugelassen habe, dass ich mich von dir täuschen ließ. Ich schäme mich dafür dass ich jeden Teil meines Herzens, Geistes, Körpers, Lebens und meiner Seele einem mann gegeben haben der nicht mal meine Aufmerksamkeit wert war.
Ich ging deinetwegen durch die Hölle und zurück. Ich habe absolut gar nichts mehr zu geben. Ich gab dir alles was ich hatte und habe so viel verloren.
Mein Leben wurde zu einem Chaos. Deinetwegen. Ich werde nie wiede die Person sein, die ich vor die war. Unbeschwert, glücklich und ohne voruteile.
Ich musste mein Leben wieder in Ordnung bringen und niemand auf der Welt wird in der Lage sein Meine Seele zu reparieren außer ich selbst. Ich muss jedes Einzelne der Bruchstücke meiner selbst von deinem Fußboden mitnehmen und keines davon durfte in deiner Dunkelheit zu grunde gehen.
Ich bin besser als du. Und all das was du mir angetan hast.
Ich bedaure jede Sekunde die ich mir dir verbrachte.
Einige Zeit ist vergangen. Und was ist von diesem schrecklichen Erfahrungen geblieben? Wie hat es mich verändert? Was hat es aus mir gemacht?
Ich habe lange Zeit gebraucht um mich von dir loszureißen, und dieser Zeitpunkt an dem ich es endlich schaffte war lange nach dir. Ich bin unter gegangen, zerbrochen, gestorben und wieder geheilt und auferstanden.
Es war ein langer Prozess, der tief irgendwo in meiner Seele statt fand. Den ich nicht definieren kann, oder genau beschreiben kann was dort vor sich ging.
Ich weiß, dass ich dich losließ, und mich wieder fand.
Die Tage wurden wieder heller. Die Sonne wieder wärmer. Das Gras wieder grüner. Und vor allem mein Wesen wurde wieder zu dem was es vor dir gewesen war. Nein. Ich bin besser. Ich habe einen Kampf gewonnen. Gegen dich. Gegen mich selbst. Ist es verrückt sich wie Phönix aus der Asche zu fühlen?
Ich habe gelernt dass egal wie sehr ich etwas investiere, egal wie sehr ich liebe, egal wie viel mir jemand bedeutet, ich nie wieder mich selbst an etwas oder jemanden verlieren werde.
15.07.2019 22:26 •
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