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An den Narzissten den ich loslassen konnte!

vixsu
An Dich.

Ich werde den Tag nie vergessen an dem ich dich das erste mal sah. Es war der Tag an dem Sich mein Leben schlagartig änderte und nichts mehr so sein sollte wie zuvor. Es war der Tag an dem eine lange Reise begann voller Schmerz und Sehnsucht nach dem Ende.

Diese Reise begann glücklich. Du warst all das was ich jemals wollte. Du sahst gut aus, warst lustig und zuvorkommend. Du warst der Charme in Person. Ohne jegliche Fehler
Wir lernten uns kennen und diese Zeit war intensiv und wunderschön. Es ging wahnsinnig schnell und wir erlebten tausend schöne Dinge in kürzester Zeit. Du gabst mir das Gefühl dich schon ewig zu kennen, dass du mich ewig kennst und dass ich dir vertrauen kann.
Es waren die sonnigsten Stunden, Tage, Monate in meinem Leben. Du machtest mich glücklich. jeden einzelnen Tag.

Ich fing an etwas zu fühlen, was ich vorher nicht kannte. Ich liebte dich. Intensiv und bedingungslos. Und mit diesem wunderbaren Gefühl der Liebe kam auch die Angst. Die Angst dich wieder zu verlieren. Denn was geschieht mit einem wenn man anfängt zu merken dass man die Liebe einer Person braucht und sie dann verliert? Was ist wenn man sein ganzes Leben um eine Person herum baut, Möglichkeiten findet, Kompromisse eingeht, das Unmögliche möglich macht und sie dann erlischt? Was dann? Wie sollte man diesen Schmerz überleben?
Ich ignorierte dieses Gefühl. Aber ich wusste dass ich einen Teil von mir vom ersten Tag an an dich verlor. Und es sollte nicht das letzte Teil sein.
Wir waren beide verliebt. Und zwar in die selbe Person. Und zwar in dich!

Ich denke oft darüber nach wann genau dieser Zeitpunkt war. Der Zeitpunkt an dem aus unserem sonnigen Glück die Welt dunkel und kalt wurde. Die einst glücklichen Tage verwandelten sich in graue und traurige Tage. Die einst Seeligen und ruhigen Nächte verwandelten sich in schlaflose und verzweifelte. Und das schlimmste daran. Ich verwandelte mich in einen schatten der Person, die ich mal war. Ich fühlte mich hilflos und all meine Hoffnungen wurden zerstört.

Und du?
Du verwandeltest dich in eine Person die mir fremd war. Das freundliche Lachen stellte sich als eine Maske heraus. Du warst der Meister der Manipulation. Du spieltest spiele mit mir, um mich davon zu überzeugen dass dass du ein liebevoller netter treuer Mann wärst, dem ich vertrauen kann.
Für jede Lüge die du mir erzähltest, erfandest du hundert weitere. Für jedes Versprechen das du nicht halten konntest, hast du tausende weitere gemacht um das zu entschuldigen. Ich glaubte dir. Jedes mal. Jedes einzelne Wort. Aus Liebe zu dir.

Du brachtest mich daran zu zweifeln. Nicht an Dir. Nicht an uns, sondern an mir. Du gabst mir das Gefühl jemand zu sein, die deine Liebe nicht wert war. Es gab keinen Tag, an dem du mich nicht kritisiertest. Ich war deine Worte nie wert. Du ignoriertest mich. Ließt mich stehen. Alleine mit all meinen Sorgen und Ängsten.
Ich war alleine. Alleine mit dir.
Kein Konflikt konnte je gelöst werden. Ich sah darüber hinweg, aus Angst dich zu verlieren. Immer und immer wieder.
Ich verlor mich an dich. Jeden Tag ein Stück mehr.

Ich wusste es. Lange bevor ich es wirklich wusste. Vielleicht gab es kein Happy End für uns. Vielleicht bestand das Ende aber auch in dem Wissen, dass ich trotz meines gebrochenen Herzens, trotz all der fehlgedeuteten Signale, trotz all der Tränen, all des Kummer und des Schmerzes, darin dass ich niemals die Hoffnung aufgegeben habe.

Die Hoffnung hielt mich am leben und brachte mich Gleichzeitung um. Ich glaubte dass wenn ich dir nur genug Anerkennung und Unterstützung schenken würde, dass meine bedingungslose Liebe und Empathie dich lehren würden wie man liebt. Ich hoffe. Ich hoffte jeden Tag dass du dich ändern würdest, und wieder zu der Person wirst in die ich mich mal verliebt hatte.
Aber wie sollte man einem Menschen beibringen zu lieben, der kein Herz hat?

Ich ließ zu dass mich die liebe blind machte. Jeden Tag etwas mehr, selbst in Zeiten in denen ich mir selbst sagte:
Du hast was besseres verdient - Du hast genug davon - Er liebt dich nicht - Verschwinde
Ich ließ zu dass ich gegen meinen eigenen verstand handelte. Ich war schwach und hatte Angst dich zu verlieren. Mir war nicht bewusst dass ich dich doch eigentlich nie hatte.
Von dem ersten Tag an, an dem ich dich traf, bis zum letzten Tag war nichts davon echt. Ich kämpfte jahrelang. Jeden Tag. Um uns. Ich zog in einen Kampf, bei dem ich von Anfang an keine Chance auf einen Gewinn hatte.

Bis ich erkannte dass du nicht der Mann warst für den ich dich gehalten habe und mich schließlich dazu entschied dich zu verlassen, war ich schon lange nicht mehr die Frau die ich mal war. Ich ließ mich davon überzeugen dass ich nie genug war.
Ich bedaure, dass ich all das zugelassen habe, dass ich mich von dir täuschen ließ. Ich schäme mich dafür dass ich jeden Teil meines Herzens, Geistes, Körpers, Lebens und meiner Seele einem mann gegeben haben der nicht mal meine Aufmerksamkeit wert war.

Ich ging deinetwegen durch die Hölle und zurück. Ich habe absolut gar nichts mehr zu geben. Ich gab dir alles was ich hatte und habe so viel verloren.
Mein Leben wurde zu einem Chaos. Deinetwegen. Ich werde nie wiede die Person sein, die ich vor die war. Unbeschwert, glücklich und ohne voruteile.

Ich musste mein Leben wieder in Ordnung bringen und niemand auf der Welt wird in der Lage sein Meine Seele zu reparieren außer ich selbst. Ich muss jedes Einzelne der Bruchstücke meiner selbst von deinem Fußboden mitnehmen und keines davon durfte in deiner Dunkelheit zu grunde gehen.

Ich bin besser als du. Und all das was du mir angetan hast.
Ich bedaure jede Sekunde die ich mir dir verbrachte.

Einige Zeit ist vergangen. Und was ist von diesem schrecklichen Erfahrungen geblieben? Wie hat es mich verändert? Was hat es aus mir gemacht?

Ich habe lange Zeit gebraucht um mich von dir loszureißen, und dieser Zeitpunkt an dem ich es endlich schaffte war lange nach dir. Ich bin unter gegangen, zerbrochen, gestorben und wieder geheilt und auferstanden.

Es war ein langer Prozess, der tief irgendwo in meiner Seele statt fand. Den ich nicht definieren kann, oder genau beschreiben kann was dort vor sich ging.
Ich weiß, dass ich dich losließ, und mich wieder fand.

Die Tage wurden wieder heller. Die Sonne wieder wärmer. Das Gras wieder grüner. Und vor allem mein Wesen wurde wieder zu dem was es vor dir gewesen war. Nein. Ich bin besser. Ich habe einen Kampf gewonnen. Gegen dich. Gegen mich selbst. Ist es verrückt sich wie Phönix aus der Asche zu fühlen?

Ich habe gelernt dass egal wie sehr ich etwas investiere, egal wie sehr ich liebe, egal wie viel mir jemand bedeutet, ich nie wieder mich selbst an etwas oder jemanden verlieren werde.

15.07.2019 22:26 • x 19 #1


J
Ich bin beeindruckt.

15.07.2019 22:40 • x 3 #2


A


An den Narzissten den ich loslassen konnte!

x 3


SakuraC
Wow. Perfekt in Worte gefasst

15.07.2019 22:46 • x 3 #3


A
Danke ,
mir vollkommen aus der Seele gesprochen , nur konnte ich es nicht so gut formulieren - nicht einmal für mich selbst in Worte und Gedanken fassen , diese Erkenntnis .
Habe gerade jemanden geschrieben , dass mein Herz zerrissen wurde ,ich es überlebt habe , aber die Wunden und Narben nicht zulassen , mich noch einmal so bedingunslos in eine neue Beziehung zu begeben .

15.07.2019 23:13 • x 3 #4


vixsu
Zitat von Abendrot:
Danke ,
mir vollkommen aus der Seele gesprochen , nur konnte ich es nicht so gut formulieren - nicht einmal für mich selbst in Worte und Gedanken fassen , diese Erkenntnis .
Habe gerade jemanden geschrieben , dass mein Herz zerrissen wurde ,ich es überlebt habe , aber die Wunden und Narben nicht zulassen , mich noch einmal so bedingunslos in eine neue Beziehung zu begeben .


Vielen Dank!

Es stimmt, es hinterlässt Narben, wie jedes einschneidende Erlebnis im Leben. Es sind Begegnungen, Situationen und Erfahrungen die nichts mehr wie vorher scheinen lassen. Es gibt kein zurück mehr. Es prägt einen und wird einen begleiten.

Jetzt, nachdem dieser Schmerz verschwunden ist, ist es jedoch im Nachhinein eine schlechte Erfahrung, die zu einer guten wurde. Egal was es ist, was einen verändert. Aber es verändert einen.
Vielleicht hätte ich ohne diesen Absturz meins Systems, meiner Seele, meines Lebens nie wirklich meinen Weg gefunden? Vielleicht hätte ich mich selbst nicht entdeckt.

Es hat mich zu mir selbst finden lassen, nachdem ich kurz davor war mich innerlich selbst zu zerfressen.
Ich weiß wer ich bin, was ich will, wo ich hinwill, was mich bewegt, was mir wichtig ist. Ich weiß, dass keiner mir so schaden und mir so viel Glück und Zufriedenheit schenken kann, wie ich mir selbst.

Es verändert einen. Und diese Erkenntnis hat lange gedauert.. Aber Veränderung ist nicht immer schlecht.

15.07.2019 23:24 • x 8 #5


E
Meinen Respekt, was du geschafft hast! Und das klingt nach einer echten Belohnung nach so viel Leid und Arbeit:

Zitat:
Ich weiß wer ich bin, was ich will, wo ich hinwill, was mich bewegt, was mir wichtig ist. Ich weiß, dass keiner mir so schaden und mir so viel Glück und Zufriedenheit schenken kann, wie ich mir selbst.

17.07.2019 17:40 • x 1 #6


B
Beneidenswert wer so stark ist, ich bin es im Moment nicht

20.07.2019 16:40 • #7


Guku
Wow ein toller Text! Schön das du es geschafft hast.

30.10.2021 06:44 • #8


Guku
Ich finde deinen Beitrag sehr schön formuliert, besonders wie du damit umgehst und es für dich verarbeitest.

Ich stehe auf der anderen Seite, das man Menschen aus solchen Beziehungen kennen lernt und lieben lernt. Es macht es einfacher mit solchen Menschen um zu gehen und diese auch zu verstehen.

Es ist sehr schwierig sich auf diese ein zu lassen und darauf zu warten wann kommt die nächste reflektion bei der wieder mal alles in Zweifel gezogen wird.

Wie lange wird der Mensch es noch zu verarbeiten haben, kann der Mensch sich überhaupt auf dich so einlassen wie man es selber benötigt?

Man braucht sehr viel Geduld.

30.10.2021 07:07 • #9


L
Klingt eher danach das Du die Narzisstin warst und sich Dein Einsatz schlicht nicht gelohnt hat und nun solch Vernichtungstext schreiben musst inkl. Aufwertung und Aufmerksamkeit durch Fremde.

Finde ich nicht gut dieses bedürftige und enttäuschte narzisstische Gesülze ...

30.10.2021 12:12 • x 1 #10


E
In Frieden loslassen sieht für mich anders aus. Und erfahrungsgemäß tun echte Überlebenden ihre Erlebnisse nicht in einem Forum posten. Wer schlimmes überstanden hat und dankbar ist, unbeschadet davon gekommen zu sein, braucht solche Zeile nicht. Ein gekränktes Ego jedoch umso mehr.

30.10.2021 12:58 • #11


Nechal
Zitat von Lukullus:

Finde ich nicht gut dieses bedürftige und enttäuschte narzisstische Gesülze ...

Schade, dass du das nicht ohne abwertung ausdrücken kannst

30.10.2021 15:27 • x 3 #12


Heffalump
Zitat von Ella:
Und erfahrungsgemäß tun echte Überlebenden ihre Erlebnisse nicht in einem Forum posten.

du warst aber lange nicht mehr online

30.10.2021 15:30 • #13


G
Ganz genau so habe ich es auch durchlebt. Habe es nach vielen vielen schmerzlichen Jahren geschafft von ihm los zu kommen und arbeite gerade dran wieder der Mensch zu werden der ich vorher war. Aber es geht jeden Tag ein wenig bergauf.

Wer sowas nicht am eigenen Leib erlebt hat kann es nicht verstehen. Deshalb gibt es, bei mir zumindest, niemanden dem ich mich anvertrauen kann.

Deshalb: Danke für die tollen Worte...........hat mir grad gut getan, dass ich nicht alleine in einer solchen Situation bin.

15.12.2021 07:18 • #14


A


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