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An den ersten Peiniger meines Lebens

Hola15
Zitat von Angi2:
@Hola15 meine Mutter hatte mich bereits als Säugling zur Adoption freigeben wollen, die Schwester ihres Mannes wollte mich adoptieren. Ihr Mann, der ...

Schlimm, dass da keiner tätig wurde! Es tut mir wirklich sehr leid, was du erleben musstest!
Hättest du dir gewünscht jemand schaut?

11.10.2021 11:37 • x 1 #106


L
Zitat von Hola15:
Was würde die Erwachsene Loveforfuture dem Kind da raten?

Ich fing sehr früh an Tagebuch zu schreiben, ein Satz der hängengeblieben ist war nicht ich habe das Problem, sondern IHR!

Weiß worauf du hinauswillst, mittlerweile bin ich aber der Meinung eher die Eltern ins Heim abzuschieben.

Wenn es so geschehen wäre, wäre ich heute bestimmt freier, da ich mit Sicherheit alle Fäden durchtrennt hätte für immer.

So blieb man in der Situation, ja.
Schwer zu sagen, ich glaube dass es ein extrem traumatisches Erlebnis ist Kinder aus ihrem Umfeld zu reißen, meine Eltern waren mir da relativ egal.
Aber alles andere nicht...

Und ich denke auch, dass man da ganz genau hinsehen muss und jeder Fall anders ist

11.10.2021 11:40 • x 1 #107


A


An den ersten Peiniger meines Lebens

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A
Zitat von LoveForFuture:
Das war ein Schlag ins Gesicht

Nein, als Schlag ins Gesicht, empfand ich es nicht. Mein Sohn und ich hatten schon immer vermutet, dass irgendetwas nicht stimmt. Mein Sohn gilt als hochintelligent mit einem sehr hohen iQ......und einem Doktortitel in Mathe. In der Familie gab es nur Bauern und Handwerker.
Zitat von LoveForFuture:
Dass meine Eltern mich loswerden wollten.
Und zweitens, dass es als indirekte Drohung an mich gerichtet war, nach dem Motto wenn du nicht funktionierst, kommst du weg!

Ja, ich musste auch mit dieser Drohung leben. Wir bringen dich zu Schwester Anna ins Heim. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass meine Mutter mich um jeden Preis loswerden wollte.
Zitat von LoveForFuture:
Erzählt habe ich nie irgendjemandem etwas, weil es keinen gab.

Ich habe viel erzählt, suchte überall Hilfe, aber sie glaubten mir nicht. Meine Mutter hatte allen glaubhaft versichert, dass ich ständig Geschichten erfinde, dass ich eine blühende Fantasie hätte, und sie war überzeugend, wie alle Narzissten.

Es war mehr als frustrierend für mich gegen diese Wand anzuleben. Sie sperrte mich ein, wenn wir alleine waren, spielt die besorgte Mutter, wenn Leute anwesend waren. Irgendwann als ich mal wieder hinter der verschlossenen Schlafzimmertür vor Hilflosigkeit und Ungerechtigkeit die Zähne aufeinenander biss, wünschte ich mir ein Messer, das ich ihr in den Bauch rammen konnte. Ich war damals 8 oder 9 Jahre alt.

11.10.2021 11:47 • x 1 #108


A
Zitat von Hola15:
Schlimm, dass da keiner tätig wurde! Es tut mir wirklich sehr leid, was du erleben musstest! Hättest du dir gewünscht jemand schaut?

Ich habe mich schon sehr früh gefragt, warum keiner mir hilft, warum alle glauben, dass ich alles erfinde. Mein Vater hatte ihr doch schon, als ich noch sehr klein war, die Holzlöffel weggenommen und im Ofen verbrannt, mit denen sie nicht nur die Suppe umrührte, sondern mich damit auch bunt und blau schlug. Was soll ich denn machen, sie gehorcht einfach nicht.

Meine Mutter suchte sich irgendwann einen anderen Weg, um nicht aufzufallen. Sie beschwerte sich bei ihrem Mann. Sie spielte die Leidende, die Unglückliche, die mit diesem Kind geschlagen ist.
Mein Vater verlor dann oft die Nerven, packte mich, warf mich aufs Bett und schlug mit großer Energie und eiserner Kraft auf meinen Körper ein. Gib endlich Ruhe, lass sie in Ruhe, halt endlich deinen Mund, schrie er dabei, und ich schrie immer lauter. Diese Aktionen dauerten oft 10-15 Minuten. Ich sehe heute noch seine Haare, die ihm wild dabei vom Kopf standen. Anschließend plagte ihn dann wieder das schlechte Gewissen, wie damals als er mir als Säugling das Ohr zerschlug. Er legte mich aufs Sofa und überhäufte mich mit Süßigkeiten. Meiner Mutter, die daneben stand, sprang der Hass aus dem Gesicht, und ich freute mich. Ich fühlte mich als Siegerin über sie.
Das bestimmte fortan mein Leben, weiß ich jetzt. Ich brauchte nur die Schmerzen auszuhalten, dann wurde ich belohnt.

11.10.2021 11:51 • x 2 #109


Hola15
Zitat von LoveForFuture:
, ein Satz der hängengeblieben ist war nicht ich habe das Problem, sondern IHR!

Klasse, dass du das schon so früh durchschaut hast!
Zitat von LoveForFuture:
mittlerweile bin ich aber der Meinung eher die Eltern ins Heim abzuschieben.

Leider bleibt da nur der Fall des Tatbestandes einer Straftat.
Zitat von LoveForFuture:
Schwer zu sagen, ich glaube dass es ein extrem traumatisches Erlebnis ist Kinder aus ihrem Umfeld zu reißen, meine Eltern waren mir da relativ egal.

Da gebe ich dir recht. Es ist ein schwerer Eingriff. Meist dauert es ja auch sehr lange bis es dazu kommt und es werden alle anderen Hilfen vorher ausgeschöpft.
Zitat von LoveForFuture:
Und ich denke auch, dass man da ganz genau hinsehen muss und jeder Fall anders ist

Ja. Entscheiden muss dann das eh das Familiengericht.

11.10.2021 11:55 • x 2 #110


Hola15
Zitat von Angi2:
Ich habe mich schon sehr früh gefragt, warum keiner mir hilft, warum alle glauben, dass ich alles erfinde. Mein Vater hatte ihr doch schon, als ich ...

Du wärst also froh gewesen wenn jemand von extern mal in die Familie geschaut hätte?!

11.10.2021 11:57 • #111


A
Zitat von Hola15:
Du wärst also froh gewesen wenn jemand von extern mal in die Familie geschaut hätte?!

Ja, ich fühlte mich hilflos dieser rabiaten Frau ausgesetzt. Ich fühlte mich allein gelassen, niemand mochte mich, niemand kümmerte sich um mich.
Die Brüder meines Vaters, die ja wussten, dass ich ihm untergeschoben worden war, sagte immer zu ihm: Schick das Kind weg, sie soll nicht immer an dir kleben. Mein Vater war damals der einzige Mensch, der - wenn meine Mutter es mal zuließ - sich um mich kümmerte, der mich mal streichelte. Meistens ging meine Mutter sofort dazwischen und schob mich weg.

11.10.2021 12:06 • x 2 #112


A
Zitat von Hola15:
Darf ich euch was fragen? Will aber nicht das Thema sprengen. Hättet ihr euch in eurer Grundschulzeit jemanden anvertraut, wenn es da wen gegeben ...

In der Grundschulzeit gab es niemanden.
Als wir älter wurden, vertraute sich meine älteste Schwester ihrer Lehrerin an, die unsere Mutter anrief. Diese Frau rief meine Schwester und als die Lehrerin fragte, was sie vorhat, sagte unsere Mutter jetzt können sie zuhören wie ich mein Kind umbringe. Und das tat unsere Mutter beinahe.
Danach wagte sich nie wieder ein Lehrer nach den Zuständen Zuhause zu fragen.
Und wir wurden zum endgültigen Schweigen gebracht indem unsere Mutter uns eintrichterte dass uns selbst die Polizei nicht glauben würde und sie uns töten, wenn wir jemals wieder darüber sprechen.

Die Geschichte mit der Lehrerin war übrigens jahrelang eine der Lieblingsankedoten unserer Mutter alle, denen sie dies voller Stolz erzählte, gaben unserer Mutter Recht.
So lange bis ich mich traute als Erwachsene meine Mutter zu fragen ob sie selbst Mal eine auf die Fres.se haben will ob sie danach noch genau so dreckig lachen wird.

11.10.2021 14:03 • x 2 #113


L
Meine Güte, das ist ein schwieriges Thema

Ich drücke euch mal ganz doll, ist ja furchtbar...

11.10.2021 14:06 • x 2 #114


A
Zitat von LoveForFuture:
Meine Güte, das ist ein schwieriges Thema Ich drücke euch mal ganz doll, ist ja furchtbar...

Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Es triggert ungemein und wenn ich merke die Wut kocht hoch, dann denke ich an Fotos meiner Eltern, als sie selbst noch Kinder waren ich sage mir ich verzeihe Dir.
Nein, den Erwachsenen, die uns so sehr misshandelten habe ich nicht verziehen. Ich habe allerdings großes Mitleid mit den unschuldigen Kindern, die furchtbares erleben mussten um so zu werden wie meine Eltern waren.

Danke - fühl Du Dich auch gedrückt

11.10.2021 14:11 • x 1 #115


P
Zitat von LoveForFuture:
Meine Güte, das ist ein schwieriges Thema

Ja, das ist es.

Aber sie hat ja gleich anfangs geschrieben, dass es getriggert werden kann.

Thema Familie und solche schlimmen Dinge, die da hinter der Tür passieren, ist echt mit unter das schlimmste, was einem widerfahren kann. Auch der seelische Missbrauch.

Weil grade in einer Familie erwartet man ja von Geburt an die Liebe der Eltern und den Geschwistern, sofern vorhanden. Man will sich wohl fühlen, man will Halt haben, man will mit der Familie über alles reden können.

Und wenn das alles fehlt, dann ist das wirklich sehr hart, an sich zu arbeiten, damit man selber wenigstens die Liebe in sich haben kann. Der Weg bist dahin ist total schwer und nicht jeder schafft es, die Selbstliebe zu bekommen.

11.10.2021 14:13 • x 3 #116


L
Zitat von Alittlebitsad:
wenn ich merke die Wut kocht hoch,

Ich bin ihnen nicht böse oder wütend auf sie, irgendwie sind mir beide relativ egal.
Ich konnte auch nie sagen, dass ich sie liebe, das ging noch nie oder gerne in den Arm nehmen, da stellen sich meine Haare auf, ist mir sehr unangenehm heutzutage, denn es kommt einfach zu spät und ist heuchlerisch irgendwie.

Mittlerweile sehe ich das Ganze von außen sehr rational, mache gerade meine vierte Therapie, es geht mir eher darum, glücklich zu werden irgendwann - auch mit einem Mann - und mit meinen eigenen Anteilen nicht immer alles zu versauen, bzw mir nicht selbst das Leben schwer zu machen und zur inneren Ruhe zu finden.

11.10.2021 14:23 • x 3 #117


A
Nachdem meine Mutter bei meiner Schwester eingezogen war - sie war inzwischen über 80 - ist damit aufgefallen, das sie meinem Schwager Beruhigungspillen ins Essen gemischt hatte. Anschließend rief sie bei mir an. Mir geht es hier so schlecht, sagte sie, die sperren mich ein.
Als wir sie zu uns holten, meine meine Schwester gemein lächelnd. Viel Spaß mit ihr.

Kaum war sie bei uns, war unser Kater letargisch...sie stand bei dem Kater auf dem Sch wanz, und er ließ es geschehen. Mein Sohn, der es sah, wurde sauer.
Kannst du eigentlich mal aufhören mit diesem Mist. Was willst du denn noch tun. Hast du nicht schon genug gemacht, soll ich jetzt mal mit dir anfangen,...böse baute sich der 190 cm große Mann, der Sport betrieb und einen gestählten Körper hat, vor der alten, kleinen Frau auf. Soll ich dich jetzt mal verprügeln, giftete er. Soll ich das mal machen, was du deiner Tochter angetan hast. Du warst deutlich stärker und größer...du warst erwachsen, sie klein und hilflos. Na, wie wäre das. Verschreckt lief meine Mutter davon. Am nächsten Tag wollte sie von uns ins Altenheim gebracht werden. Sie wollte nicht mehr bei ihren Kindern leben. Dort hat sie dann noch fast 10 Jahre gelebt. Sie soll das Personal geschlagen haben, wurde mir gesagt. Sie wurde 96 Jahre alt, war weder krank, noch dement. Sie ist an Altersschwäche gestorben.

11.10.2021 14:24 • x 1 #118


L
Zum Thema heuchlerisch.
Als ich meiner Mutter mal sagte, dass sie mir als Kind nie sagte, dass sie mich lieb hat oder liebte, ich es auch nicht fühlte, so schrieb sie danach einmal im Jahr auf meine Geburtstagskarte hab dich lieb, da war ich so Mitte 30.

Zu spät, aber vielleicht ihr Weg damit umzugehen, ich akzeptiere, aber abnehmen kann ich ihr das nicht.

11.10.2021 14:29 • x 2 #119


Hola15
Zitat von Alittlebitsad:
In der Grundschulzeit gab es niemanden. Als wir älter wurden, vertraute sich meine älteste Schwester ihrer Lehrerin an, die unsere Mutter anrief. ...

Ich habe jetzt direkt dein Alter anschauen müssen. Quasi ca vor guten 30 Jahren in der BRD? Unvorstellbar, dass da nix passiert ist und die Lehrerin nicht tätig wurde.

11.10.2021 14:32 • x 1 #120


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