Vorweg muss ich gestehen, nicht mehr auf gleiche Augenhöhe mit den meisten von Euch stehen zu können: ich bin nicht mehr zwanzig, auch nicht mehr dreißig. Dennoch meine ich nach wie vor, dass Liebesschmerz kein Alter kennt und ebenso wenig von der Dauer eine Beziehung abhängig ist.
Es ist gar nicht so lang her, da steckte ich in genau der Situation, in der ihr Euch nun befindet. Tausend Warums, mich und der anderer Part betreffend, beherrschten jede Sekunde des Daseins, nahmen einem den Schlaf, den Appetit, den Antrieb, der Wille zum Dasein.
Es wird an diesem Platz extrem viel Schmerz ausgeschüttet, genau so viele Schicksale und Meinungen werden dargestellt. Meine persönliche Erfahrung aber ist, dass jede/r sein eigener Weg finden muss und auch wird, denn die Entscheidung des bisherigen Partners ist nun einmal – wenn auch überraschend und scheinbar vorzeichenlos – von eben dem getroffen worden, was auch die dazu gehörigen Gründen sein mögen, und letztlich zu akzeptieren, wenn nicht sogar zu respektieren.
Es geröhrt zur Selbstquälerei, sich mit der Frage des Warums oder des „Was-wäre-wenn“ oder auch des „Wer-ist-Schuld“ beschäftigen zu wollen. Es kann sehr lang dauern, bis ein Mensch zum Schritt der Trennung kommt. Ist dieser aber gewagt, so gibt es selten einen Zurück (wohl gemerkt: selten!).
Da nutzt auch die wikipediatechnische „Abgegeklärtheit“ manche „Mitglieder“ dieses Forums gar nichts: einen Entschluss FÜR SICH SELBST hat jede/r zu finden, denn das Leben geht bekanntlich weiter.
Es mag sehr trocken klingen, ich halte es im Grunde für die Quintessenz des Überlebens.
Kontaktsperre oder nicht? Wer mag schon darauf eine allgemeingültige Antwort geben? So viele Faktore – meist sehr persönliche -, spielen dabei eine Rolle. Auf der Gegenseite heißt es doch: „Der nichts wagt, der nichts gewinnt“… also. Es ist und bleibt in der Abwägung der Einzelnen, ob Hoffnung ernsthaft gepflegt, oder lediglich Schmerz abgeladen wird (was ich für extrem wichtig halte, in beide Fälle).
Nach fast fünf Jahren der ungewollten Trennung, und nach fast ebensoviel Zeit des Nachdenkens und der Kontaktsperre komme ich (persönlich) zu dem Schluss, dass nichts pauschalisiert werden kann oder darf, sondern lediglich Herz – JA: HERZ! – Bestimmungsrecht zusammen mit Offenheit und Ehrlichkeit eine dauernde Zukunft bieten können.
Verliert bitte nicht den Mut, zu Euch selbst zu stehen!
Lieben Gruß
12.05.2006 17:06 •
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