@Walfang
Man kann dein Bestreben deine Ehe zu retten in all deinen Schilderungen spüren.
Du sprichst von Kämpfen, Verzeihen und Visionen eines gelungenen Neustarts.
Das ist absolut nachvollziehbar.
Aber, eines solltest du dir unbedingt klar machen.
All das funktioniert nur, wenn
beide es wirklich und zweifelsfrei wollen.
Denn es ist ein harter Weg, der
beiden einiges abverlangt.
Ist den Mann ohne zu zögern dazu bereit?
Momentan willst nur du es und bemühst dich deinen zaudernden Mann zu überzeugen.
Glaubst du tatsächlich, dass Überreden funktioniert?
Und, viel schlimmer, warum nimmst du an, dass man eine andere Person zu dir - als potentielle Partnerin - überreden muss.
Sei dir mehr wert!
Denn du bist mehr wert!
Du hoffst auf die immer noch vorhandene Liebe deines Mannes.
Was ist denn mit seinem Respekt dir gegenüber?
Dein Mann eiert, zaudert und gönnt sich dabei eine Woche Liebesurlaub?
Geht’s noch?
Zitat von Walfang: ja, ja und nochmal ja! Das könnte ich, ich kann es verzeihen.
Was und ob du tatsächlich irgendwann wirklich verzeihen kannst, ist doch noch gar nicht klar.
Dazu gehört viel mehr, viele Gespräche… und auch Zeit.
Zudem müsste er dich zuerst einmal um Verzeihung bitten.
Aber statt dessen:
Zitat von Walfang: Ich kann mich bei ihm entschuldigen, aber ich kann es nicht ungeschehen machen, zudem war ich einfach krank und konnte es in der Situation nicht erkennen.
Du alleine solltest dich entschuldigen?
Glaubst du das tatsächlich oder nimmst du dein Schuldeingeständnis nicht viel mehr als eigene Rechtfertigung bzw. "Kleinreden" seiner Taten vor dir selbst?
Ist das nicht ein wenig zu verständnisvoll?
Wo war denn sein Verständnis für deine Krankheit?
Sicherlich ward ihr beide für die Schieflage eurer Ehe verantwortlich.
Du warst schwierig und er vermutlich überfordert.
Aber auch er suchte kein Gespräch.
Naja, vielleicht ging es auch nicht.
Aber trotzdem ist es keine Rechtfertigung für eine Affäre.
Zitat von Walfang: ja, ich will kämpfen, ich finde kein besseres Wort. Ich will zumindest nicht einfach aufgeben, ich möchte irgendwann sagen können, ich habe alles versucht. Auch zu meinen Kindern. Ich liebe diesen Mann nach wie vor.
Zitat:Ich finde diese ganzen Floskeln so schlimm, wer kämpft hat schon verloren, wir kämpfen doch oft im Leben, kämpfen bedeutet doch nur, das beste geben, mehr wollen, sich anstrengend, sich nicht mit einer Situation abfinden.
Und genau das ist irgendwie schon verständlich.
Eine Trennung ist schmerzhaft und kostet viel Kraft.
Aber hat dein "einsamer Kampf" eine realistische Aussicht auf Erfolg?
Denn auch dies alles kostet nicht nur Kraft.
Auch dein Selbstwertgefühl leidet.
Damit es erfolgreich sein könnte (ich schreibe bewusst "könnte" und nicht "kann") müssten
beide an einem Strang ziehen.
So ziehst nur du und dein Mann zaudert.
Zudem gibst du deinem Mann die alleinige Entscheidungsgewalt.
Warum?
Bist du selbstverständlich für ihn?
Du bist doch ebenfalls eine erstrebenswerte Partnerin!
Warum zweifelst du an dir?
Und…
Warum schützt du dich nicht?
Stattdessen lässt du zu, dass eure Beziehung an Augenhöhe verliert.
Bemerkst du denn nicht, dass es so immer unwahrscheinlicher wird, dass er dich als wertvolle Partnerin sieht und respektvoll behandelt?
Zitat von Walfang: Mich interessiert die Neue nicht so sehr, ich interessiere mich mehr für uns, meine Güte, er kann das mit ihr genauso beenden wie mit uns.
Natürlich spielt diese AF eine Rolle.
Ihr beide lasst deinem Mann eine Wahl.
Warum?
Siehst du denn nicht, dass ihm diese Rolle gar nicht zusteht?
Er hat dich seit Monaten betrogen und eiert rum.
Warum stehst du nach wie vor und auch bedingungslos zur Wahl?
Womit hat er dich denn verdient?
Warum verkaufst du dich so unter Preis?
Es steht zu befürchten, dass es auf jeden Fall erfolglos bleibt, so lange du eine bedingungslose Option bist bzw. bleibst.