Ambivalente Verhalten Ex nach Trennung

Hallo Tom,

dann will ich mal auf deine Frage eingehen:

Beispiel: Nehmen wir ein rotes Bild. Nehmen wir an, das Bild ist nicht monochrom Magenta, was sehr merkwürdig wäre, sondern besteht aus verschiedenen Rottönen. Dann kannst du zurecht sagen: Das Bild ist auch gelb und blau! Der Gesamteindruck wäre aber immer noch der eines roten Bildes. Wie groß und wir rein müssten die blauen Flächen sein, dass man zurecht sagen könnte, das Bild ist blaurot? Entweder müsste der Gesamteindruck violett sein, oder es müsste zu einem nennenswerten Anteil aus reinem Blau bestehen.

Also, deine Frage ist, was hat ihr ambivalentes Verhalten zu bedeuten?
Zuerst einmal sind alle Menschen immer insofern ambivalent, als bei uns Menschen praktisch nie nur ein Gedanke/ Gefühl/ Impuls vorhanden ist, sondern immer eine Mischung aus verschiedenen Impulsen. Das Bild hat Schattierungen, aber es ergibt sich in den meisten Fällen doch ein recht eindeutiger Gesamteindruck.
Ambivalent im Wortsinn würde bedeuten, dass die widerstreitenden Gefühle/ Gedanken/ Impulse ähnlich stark sind. So dass der Gesamteindruck tatsächlich nicht mehr klar ist.

Wie schaut also dein Bild aus:
Pro Trennung:
-Sie hat sich mit monatelangem Stillschweigen abgefunden. In Monaten wird man sich immer ziemlich weit vom anderen entfernen. Geht gar nicht anders. Selbst wenn man es sich anders vorgenommen hatte.
-Sie hat gesagt: Ich trenne mich!
-Sie hat evtl. einen neuen am Start (was btw. nach monatelangem Beziehungsabbruch nicht verwerflich ist!)

Kontra Trennung:
-Sie hat vor Monaten (!) gesagt, dass sie dich liebt
-Sie hat dich kurzzeitig wieder in ihrem Handy eingespeichert (Ich für mich mag es nicht, wenn in meiner Chatübersicht Zahlen stehen, deshalb speichere ich alle Nummern, mit denen ich mehr als eine Nachricht wechsle. Gut möglich, dass sie sich einfach überhaupt nichts dabei gedacht hat)

Ich sehe da echt kein zweifarbiges Bild, tut mir leid.

Vielleicht wird es noch klarer, wenn du dich von der anderen Seite aus näherst:
Was wären denn Signale von ihrer Seite aus, mit denen du arbeiten könntest, die in Richtung Beziehungsfortführung zeigen würden?
Ich würde so Aussagen nennen wie: Ich liebe dich und möchte noch mit dir Zusammensein, aber ich kann das mit dem monatelangen Abtauchen nicht mehr!
Gerne selber weiterüberlegen.

Ich meine, für dich fängt der Trennungsprozess erst an, du warst ja bisher davon ausgegangen, dass alles paletti ist. In der Phase klammert man sich natürlich noch eine Weile an den kleinsten Strohhalm. Aber mehr ist es halt auch nicht, es ist der kleinste Strohhalm. Wenn du nichts tragfähigeres findest, wird es wirklich Zeit, loszulassen, so schwer das ist.

Und dann, ja, da bin ich bei den anderen, lautet die weitere Überlegung, wie du für deine nächste Freundin zu einem verlässlicheren Partner werden kannst.
Mal Butter bei den Fischen: von wie vielen Monaten reden wir denn? Und wir oft hast du dir diese Auszeiten genommen, in den 10 Jahren Beziehung?

Zitat von Tom1987:

Es ist aus. ich habe jetzt gewissheit.

Oh je, was ist passiert?