Liebe Blanca,
hoffentlich lieste das hier noch, denn es ist mir wichtig auf deinen klasse Beitrag noch einzugehen, der mir (auch, neben den anderen) schlußendlich zum rechten Zeitpunkt die Brille gerade gerückt hat - gleich etwas genauer darauf eingehe.
Deine direkten Worte und die Klarheit deiner Sicht auf das neuerliche Dilemma mit meiner Ex imponieren mir nicht nur, sondern sie haben mich zum Nachdenken gebracht. Ich danke dir, daß du dir Zeoit genommen und die Mühe gemacht, hier
aufmerksam zu lesen und mir wertvolle Hinweise zu geben. Mir fiel es teilweise wie Schuppen ...(nicht aus den Haaren)
Zunächst zu dem Aspekt, den du anfangs beleuchtet hast: ich bejahe, wenn es heißt, es wäre
ihr Part gewesen, sich bei mir wieder zu melden, wenn ... - und hier steckte eben der (Fehler-) Teufel ganz klar (im Nachhinein betrachtet).
Lassen wir mal dahingestellt, weshalb ich auf sie zu bin und eine Einladung schrieb. Vermutlich bin ich ein Schaf gewesen, dies zu tun. Oder habe von mir (innerlich) 'verlangt' den tiefen Schmerz nicht weiter spüren zu müssen/wollen, daß sie so mies gegangen war, wie du schreibst.
Ob das eine Form von Verdrängung war?, fragte ich mich in den letzten Tagen oft. Wahrscheinlich kam ich mir wirklich großherzig vor, dies nun verzeihen zu wollen - weil wenn nicht, dann würde es folgern: sie wäre für mich gestorben nach diesem NoGo-Abgang.
Und ja, ich habe DESWEGEN ganz dolle daran gezweifelt, ob ich ihr jemals was bedeuet habe und all das
Zitat von Blanca:So geht man mit Menschen um, die einem nichts bedeuten. Mag ja sein, daß Deine Ex Dich tief innen drin dennoch mag / liebt und es psychischen Blockaden gestundet ist, daß sie sich so und nicht anders verhalten hat.
Und das war eben noch ein anderer Impuls, der mich sie einladen ließ. Ein Teil von mir wollte auch die Entschuldigung von ihr 'haben' (oder sowas in der Art). In Gänze kann ich das im Moment nicht auseinander klamüsern. Es war halt diese 'Mischung' in mir, mit aufrichtigem Interesse daran, wie es ihr wohl geht - als hätte ich intuitiv geahnt/gespürt, daß sie da noch 'dran zu kauen' hat.
Zitat von Blanca:Bitte versuch zu verstehen, daß Du ihr mit so einem Telefonat jede Möglichkeit nimmst, dies in eigener Regie und auf ihre Art zu tun - oder es weiterhin zu lassen, wenn der miese Abgang ihr eben doch nicht ernsthaft leid tun sollte ...
Klar, verstehe ich das und mit einem Mal habe ich noch einmal - verstärkt - begriffen, daß dies ein 'casus cnacktus' in unserer Beziehung war ... Wie oft habe ich es ihr zu bequem gemacht und bin auf sie zugangen - selbst jetzt nach der Trennung machte ich es wieder. Und ganz wichtig, worauf du mich hinweist: sie hat sich nämlich
nicht entschuldigt oder sowas in der Art, worüber wir hier sprechen. Ich habe mich von ihrem es-tut-mir-leid und ein paar Floskeln in dem 1. Telefonat (auf ihre Initiative hin) besänftigen oder sogar 'einlullen' lassen. Denn, ihr neuerlicher Abgang, diesmal per sms (ja, ich bin noch sauer darüber) hat doch gezeigt, daß sie bisher nichts aus diesen Fehlern gelernt hat bzw. ihr nicht bewußt sind, schrieb das gestern eh schon mal an Anne.
Du fragst mich, was ich erwartet habe, als ich nach ihrem Abschmettern meiner Einladung mit der Frage dastand wieso funktioniert Freundschaft nicht? bzw. ob mir das so ungefähr vorschwebte, was du mir in deinem hübschen Beispiel aufgeschrieben - wobei ich sogar bissl schmunzeln konnte. Haste herrlich formuliert.
Ich verrate dir folgendes: wissen wollte ich es vor allem deshalb, weil ich mir unsicher war, ob sie mich überhaupt noch leiden kann, nachdem ich anfangs (in der akuten Trennungsphase) ihre Grenze Schweigen im Walde verletzt hatte und 2-3 Mal um Gespräch bat. Es war mein schlechtes Gewissen/Schamgefühl was da mit reinspurte. Und, ich hatte Angst vor totaler Ablehnung oder diesem Respekt-vor-mir-verloren. hier im Thread nachlesbar.
Letztlich war ich schon davon ausgegangen, daß sie mich nicht mehr mag und so lauter 'Zeugs' hatte ich mir eingeredet, aus ihrer Ignoranz hergeleitet ... nicht mehr damit gerechent, daß sie mich sogar (angeblich) noch liebt. Deswegen war es nur wichtig, daß sie sich dazu überhaupt noch äußert und mich nicht mit so einer 1-Satz-Klatsche da stehen läßt.
Doch, mir ist nun endlich klar, was an der Rollenverteilung bzgl. Einladung hier nicht stimmig war und das ist mir eine bittere Lehre.
Zumal sie dann: erst knallhart absagt, ohne schlüssige Begründung (zumindest für mich nicht nachvollziehbar wurde), um dann paar Tage später überraschend anzurufen und nun doch kommen zu wollen ... - habe ich in meinen letzten Posts geschildert. Diese/ihre Sprunghaftigkeit wurde mir zu viel und fing an, mich zu ärgern. Leider konnte ich in der Situation nicht mehr Verständnis für sie haben.
Ich habe mich von ihrem inneren Chaos oder wie/was auch immer in dem letzten Telefonat quasi anstecken lassen oder reinziehen. Mich haben Teile ihrer Äußerungen verletzt - wider Erwarten war ich mehr gekränkt als mir in der Situation
bewußt war und nicht mehr in der Lage mich in sie einzufühlen. Und sie ist/war nicht in der Lage, sich
eloquent(du sagts es punktgenau) mitzuteilen - und das ist anstrengend, glaub mir, wenn frau nix vom ihrem inneren Erleben/Befindlichkeiten kommunziert bekommt. Leider bin ich da ganz anders gestrickt.
Du liegst da schon ganz 'richtig' mit der Vermutung, daß sie duch sehr direkte Äußerungen von mir ebenso verletzt war, worauf du treffend hindeutest.
Kennst du das
Eisbergmodell - der unbewußte Teil der Kommunikation?
Aus Zeitgründen mache ich hier mal eben Pause und ergänze später noch was.
Lieben Gruß an dich,
Ms.