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Am Morgen ist es immer am Schlimmsten

Birka
Hallo!
Ich bin neu hier, habe aber schon seit einigen Wochen versucht, mich durch eure tollen Beiträge tragen zu lassen und auch schon als Gast einige Antworten gegeben. Ich stecke mitten in der Trauer, denn vor 3 Wochen hat sich mein Mann, bester Freund, Partner nach 8 Jahren von mir getrennt. Er liebt nicht nicht mehr. Wir sind ein tolles Team, aber das ist nicht genug, sagt er. Er spürt mich, uns, sich nicht mehr und will raus. Mir zerreißt es das Herz. Ich weiß, ich habe hier gelesen, jeder hat das Recht, eine Beziehung zu beenden, wenn er unglücklich ist und man muss denjenigen dann loslassen...aber das ist so hart. Ich denke, die Ursachen liegen darin, dass er mit sich selbst unzufrieden ist,was er auch schon gesagt hat. Und es tut mir so weh, dass er uns zu liebe nicht versucht, daran zu arbeiten. Ich finde es so erschreckend, dass Beziehungen vermeintlich so austauschbar sind, wenn es halt nicht mehr passt, dann ist genug Anderes auf dem Markt. Es wird doch nicht immer alles besser,nur wenn man es ersetzt...
Ich hasse Aufwachen im Moment..

18.10.2015 09:37 • x 2 #1


_Tara_
Hey Birka, Willkommen hier bei uns im Club der Verlassenen und Liebesleidenden!

Ja, Du hast Recht - morgens isses am schlimmsten. Denn in der ersten Sekunde nach dem Aufwachen denkt man kurz, alles wäre normal, das schreckliche Gefühl wäre vielleicht nur die Nachwirkung eines Alptraums. Bis einen dann in der zweiten Sekunde die Erkenntnis, dass überhaupt nichts mehr normal ist, mit voller Wucht wie ein Hammerschlag trifft.
Allerdings kann ich Dich beruhigen - es wird besser! Ganz sicher!

Bei Dir ist ja alles noch sehr frisch. Ich kann gut nachempfinden, wie schlecht es Dir im Moment geht, wie traurig und hoffnungslos Du bist. Die ersten Wochen sind ganz furchtbar.
Wie schaffst Du es denn im Moment durch die Tage? Hast Du Freunde und Familie, die Dich trösten und ablenken, mit denen Du darüber reden kannst?

Ist er ausgezogen und Du bist noch in der gemeinsamen Wohnung?

Hier im Forum wirst Du Trost und immer ein offenes Ohr finde , da jeder hier in einer ähnlichen Situation ist oder war, in der Du jetzt gerade bist!

Kopf hoch!

18.10.2015 09:55 • x 1 #2


A


Am Morgen ist es immer am Schlimmsten

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S
Hallo Birka.

Es wird eine schwere Zeit aber andere haben es ja auch geschafft und hoffe es sind keine Kinder im Spiel. Ja wenn sich der Partner entschließt zu gehen und das schon länger mit sich herumträgt aber nicht alles unternimmt es zur Sprache zu bringen tut es umso mehr weh. Aber es gibt immer Gründe warum es soweit erst kommt. Entwicklung, unterschiedliche Ziele aber trotzdem bist du doch immer noch der Liebende Mensch und es sollte vielleicht nicht sein. Ich kann gut reden ich schaffe es ja selbst nicht mal alles zu akzeptieren. Aber bitte tu dir den Gefallen und suche nicht alle Fehler bei dir denn das stimmt nicht. Deine Wahrnehmung ist wie bei vielen betrübt und es kostet Kraft zurückzufinden. Ich umarme dich und sage dir du bist nicht allein und du wirst es schaffen und vielleicht im guten und in Ruhe. Den Weg gehe ich gerade aber er ist schwerer...

Und sag dir das das Gras auf der anderen Seite immer grüner aussieht, was aber nicht von Beständigkeit zeugt oder?

Fühl dich Verstanden. Alles Gute für deinen Weg.

18.10.2015 10:32 • x 1 #3


Michael86
Hallo Birka.. ist bei mir nicht anders, waren 4 Jahre zusammen und sind jetzt 1 Woche getrennt bzw. wir wohnen noch zusammen und immer wenn sie von der Nachtschicht heim kommt, werde ich wach und krieg plötzlich herzrasen und werde ganz nervös und stelle mir die frage , soll ich aus dem zimmer und sie ansprechen oder fragen oder sonst was. Bin irgendwie froh das ich eventuell Montag ne neue Wohnung habe und irgendwie nicht....wollte nur sagen das du nicht alleine diese Schmerzen hast...

Man kann nur hoffen das die Zeit alle Wunden Heilt

18.10.2015 11:10 • #4


E
Zitat von Birka:
Er liebt mich nicht mehr. Wir sind ein tolles Team, aber das ist nicht genug, sagt er. Er spürt mich, uns, sich nicht mehr und will raus.
Sinngemäß durfte ich mir das vor fast 5 Monaten von meiner NochFrau auch anhören....

Bringt rein gar nichts über sowas weiter nachzudenken. Sind auch nicht alle Menschen so gestrickt.
Schau nach vorne und unternehme Sachen, die du die 8 Jahre gar nicht oder zu wenig gemacht hast und vermeide den Kontakt zum Ex.

18.10.2015 11:21 • #5


Birka
Hallo Tara - vielen Dank für das liebe Willkommen! Es tut gut, zu sehen, dass man nicht alleine ist mit seinem Schmerz, obwohl ich uns allen wünschen würde, dass wir hier nicht schreiben Müssten...
Nein, es sind keine Kinder im Spiel, wir hätten gerne welche gehabt, aber auch das ist jetzt dahin
Wird es wirklich besser? Ich habe vergessen, wie es ist, fröhlich zu sein, leicht zu sein, sich frei und geerdet zu fühlen...es ist noch so frisch, ja..und es fällt mir so schwer, loszulassen.
@SL, wie schaffst du denn das? Gehen lassen, ich möchte ihn nicht gehen lassen, aber er ist schon gegangen. Sein Herz, sein Kopf sind schon weg... Auch wenn wir noch in der gemeinsamen Wohnung wohnen. Und mein Herz rast auch jedesmal, wenn er durch die Tür kommt. Ich würde ihn so gerne in den Arm nehmen, aber nein, ich tu es nicht...
@Michael, das tut mir so leid. Wie kann es sein, dass wir solche Schmerzen ertragen müssen? Ich hadere gerade so mit dem Schicksal...
@Ex Hausmann...ich versuche, Dinge zu tun, denn ich habe viel Zeit, aber keine Freude oder Energie etwas zu tun, das ist so paradox...

18.10.2015 17:34 • #6


C
Liebe Birka,
auch ich versteh ganz genau was du durchmachst.
Bei mir sind es nun genau 18 Tage her. Waren 3 Jahre zusammen. Er sagte zu mir er liebe mich, aber nicht so, wie er es sich für sein Leben wünscht. Wir wären uns zu nah und zu vetraut. Wir wären einfach zusammengewachsen und es hätte keine Verliebtheitsphase gegeben, keine romatische Leidenschaft.
Ich stehe völlig neben mir, Denn für mich sind es nur Worthülsen. Ich kann damit nichts anfangen.

Ich versuche mich abzulenken, unternehme wieder viel mit Freunden. Auch dieses Wochenende. Aber in meinen Gedanken ist immer nur er. Er ist wie ein Hintergrundbild in meinem Kopf.
Ich will einfach frei sein, fröhlich... Und so wie du habe auch ich vergessen was das ist.....

Ich will einfach die Zeit vordrehen, bis alles wieder gut ist. Zurückdrehen geht ja nicht. Und in meinem Fall fühlt es sich ohnehin so an, als hätte ich in einer Lüge gelebt.

18.10.2015 18:06 • #7


Birka
Liebe Conchita!
Ja, genau das ist das Verrückte, es soll immer noch mehr geben, immer noch besser gehen....was denken sich unsere Partner denn?!? Dass es so einfach ist, auf dieser Welt eine Vertraute, einen Vertrauten zu finden?
NEIN, das ist nicht einfach und schon gar nicht selbstverständlich. Warum wird man einfach stehen gelassen? Puh... Darauf kann man einfach keine Antwort finden, und das ist das Gemeine, wenn der eine nicht mehr will, können wir nichts tun, nur den Kopf schütteln, weinen und irgendwie überleben... Ich stehe auch vor einem riesen Fragezeichen, warum wir es nicht Wert waren dafür zu kämpfen..
Fühl dich gedrückt!

18.10.2015 19:45 • #8


_Tara_
Zitat von Birka:
Wird es wirklich besser? Ich habe vergessen, wie es ist, fröhlich zu sein, leicht zu sein, sich frei und geerdet zu fühlen...es ist noch so frisch, ja..und es fällt mir so schwer, loszulassen.

Guten Morgen, liebe @Birka!

Wie hast Du die Nacht überstanden? Konntest Du ein bisschen schlafen?
Und gehst Du gerade arbeiten, oder hast Du Dir frei genommen?
Mich hat meine Arbeit in den ersten Wochen sehr gut abgelenkt, die Kollegen mich aufgefangen.
Im Büro habe ich mich eigentlich am wohlsten gefühlt, in der ersten Zeit.

Und ja - es wird besser! Auch, wenn Du Dir das im Moment überhaupt nicht vorstellen kannst! Aber es dauert... das ist die schlechte Nachricht.
Es wird anfangen, ein klitzekleines bisschen besser zu werden, wenn Ihr räumlichen Abstand habt, sprich, wenn einer ausgezogen ist und Ihr nicht mehr gemeinsam in der Wohnung wohnen müsst.

Gibt es denn da einen Plan, wie Ihr da jetzt weiter vorgeht? Hat er schon angefangen, eine Wohnung zu suchen? Könnte er nicht, solange, bis er eine Wohnung hat, irgendwo bei einem Freund oder bei seiner Familie unterkommen? Weiterhin zusammen wohnen zu müssen ist für den Verlassenen eine echte Folter.
Dass Du da an Loslassen im Moment gar nicht denken brauchst, ist doch klar.

Ich habe das richtig verstanden, dass keine andere Frau im Spiel ist, oder?

19.10.2015 06:55 • #9


Birka
Ach,Tara...
Ja,ich gehe arbeiten,es lenkt ab, das stimmt,aber es kostet auch echt Kraft.
Er hat schon eine neue Wohnung, doch erst in 1 Monat, ich suche gerade noch. Also irgendwann bald wird es auch räumliche Trennung geben und ich habe so Angst,dass dann alles nochmal schlimm hochkocht...
Nein,es ist keine andere Frau im Spiel...vielleicht eine Vorstellung von der perfekten Frau, die alles besser macht
Es ist auch abends immer schlimm...

19.10.2015 20:50 • #10


_Tara_
Ach Mensch, @Birka... Ich drück Dich 'mal!
Ja, Du hast recht - machen wir und nix vor: es ist 24 Stunden dauerschlimm.

Trotzdem versichere ich Dir nochmal, dass es irgendwann besser wird! Dass Du wieder lachen kannst, unbeschwert sein, Spaß am Leben hast, Dich vielleicht sogar neu verlieben kannst.
Aber leider musst Du jetzt erstmal durch diese schlimme Zeit durch, die Trauer und den Schmerz durchleben und irgendwie verarbeiten. Leider kann Dir das niemand abnehmen und leider kann man auch die Zeit nicht vordrehen.

Dass Du arbeiten gehst, ist gut! Eine gewisse Struktur und Alltag helfen einem, nicht durchzudrehen. Auch, dass er schon eine Wohnung in Aussicht hat, ist gut. Klar, es wird schlimm für Dich sein, alleine in Eurer Wohnung zurückzubleiben. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, bin auch in unserer Wohnung geblieben. Heute ist diese Wohnung meine Wohnung. Ich habe gestrichen, die Möbel umgestellt, alte rausgeschmissen, neue gekauft, die nur mir gefallen... Also auch das wirst Du schaffen!
Aber es muss nun dringend Abstand zwischen Euch, damit Du mit dem Verarbeiten anfangen kannst.
Herz und Hirn muss ja erstmal klar werden, dass es jetzt vorbei ist, dass es Euch als Paar nicht mehr gibt. Und das ist noch schwerer, wenn man weiterhin zusammenlebt und so die Illusion aufrecht erhalten wird, dass irgendwie alles noch so ist, wie vorher.

Stehen Dir denn Freunde und Familie zur Seite? Kannst Du Dich richtig ausheulen?

20.10.2015 08:18 • #11


F
Liebe Birka,

es tut mit leid was Du im Moment durchmachst. Ich weiß der Morgen nach dem Aufwachen ist am schlimmsten, da holt einen die Vergangenheit wieder ein und es ist alles real. Ich kann Dich beruhigen, das lässt nach.
Ich habe mich nach 11 Jahren von meinem Mann (37) getrennt, das ist jetzt 8 Wochen her. Ich habe auch den Kontakt vor 6 Wochen abgebrochen. Es war oder ist eine dritte Person inbegriffen. Sie ist ca. 15 Jahre jünger. Vll. hat mein Mann ja irgendetwas verpasst in seiner Jugend, ist mir aber auch egal. Abends beim einschlafen hilft mir Musik, die ich vor der Zeit mit meinem Mann gehört habe. Ich gehe viel weg mit Freunden, reden - Spaß haben. Gehe seit einer Woche ins Fitnessstudio, da kann ich mich auspowern und ich denke nicht soviel darüber nach. Es bringt ja sowieso nichts.

Kopf hoch, es wird besser, aber nur langsam.

LG Frida Anna

20.10.2015 09:39 • #12


Birka
Ihr Lieben,
ich habe die letzten 3 Tage verbracht mit: Zwingen aufzustehen, arbeiten, Panikatacken, Selbstzweifeln,weinen, mit Freundin(nen) reden, endlich schlafen gehen....
Ich hätte hier vielleicht schreiben sollen. Meine Weinration habe ich gerade hinter mir und bin wieder etwas ruhiger, so dass ich mich nun endlich hier melden kann...
Ja, ich habe wirklich liebe und gute Freunde, die sich so gut sie können um mich kümmern. Aber letztendlich , das geht uns ja allen hier so, geht für alle anderen das Leben ganz normal weiter und sie können auch nicht wirklich den Schmerz nehmen. Aber ich bin mir sehr bewusst und dankbar, dass ich sie habe. Und euch.
@Frida Anna, mein Gott, wie stehst du das nur durch? Ich bin so verzweifelt und kann nicht loslassen, weil ich mich ihm noch so verbunden fühle, und ja, es hat auch was damit zu tun, dass wir noch in der gemeinsamen Wohnung hängen und er nicht das A* raushängt, so dass ich wütend werden könnte, sondern mich traurig ansieht. Aber er hat sich einfach verabschiedet, meint, dass der Weg, den er geht der einzig wahre ist, jetzt.
Wie soll das alles denn jemals wieder gut werden?
Ich hatte mich auf eine Wohnung beworben, die mir sehr gut gefiel, aber eine Absage bekommen, das hat mich auch nochmal zurückgeworfen... Ich bin so haltlos. Und will diesen Zustand nicht und kann mir nicht vorstellen, dass es mir jemals wirklich wieder gut gehen kann, dazu war er zusehr mein Herz.
Ich drücke euch

23.10.2015 17:09 • #13


F
Liebe Birka,

meine weinration am Anfang war auch sehr viel, jeden Abend 2 große Gläser. Nach dem mein Zahnarzt bei meiner zahnreinigung über eine Stunde brauchte um die Zähne wieder weiß zu bekommen habe ich den Rotwein dann weggelassen. Wie gesagt mir hilft Musik von früher. Ich denke auch immer an die Zeit vor unserer Trennung und stelle immer häufiger fest das ich unglücklich war. Ich drehte mich im Kreis und wusste ich muss was ändern, also habe ich bereits vor meiner Trennung angefangen mich zu verändern, ich war kalt und egoistisch. Wenn ich mit Freunden die ich wiedergefunden hatte weg wollte, passte es meinem Mann nicht. Ich glaube er merkte das mit mir was nicht stimmt. Und ich bin der festen Überzeugung, hätte ich am 24.08. ihn nicht gebeten zu gehen, er würde heute noch hier sitzen und mein Leben würde sich weiter im Kreise drehen. Nur bringt es nichts über die Vergangenheit nach zudenken, meine Türen müssen für immer verschlossen sein. Ich sage mir auch immer, ein zurück gibt es nicht. Es geht nur vorwärts. Ich drücke dich ganz lieb, Birka. Kopf hoch. Die Sonne geht jeden Tag neu auf.

LG Frida Anna

23.10.2015 17:33 • #14


Birka
Liebe Frida Anna
jetzt muss ich ein bisschen lächeln, du Liebe! Ich habe nicht Rotwein gemeint, sondern ich weine einfach ständig zur Zeit...
Und , ja wir hatten schwierige Zeiten, aber ich habe ihn auch da geliebt, nur er ist unzufrieden mit sich und der ganzen Welt und will aus irgendwas raus - aus seinem Leben...nur wirft er mich auch auf die Straße...
Ich glaube einfach nicht, dass das die richtige Entscheidung war, aber ich habe sie ja auch nicht getroffen...

23.10.2015 17:41 • #15


A


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