Liebes Forum,
ich habe mich jetzt einfach mal hier angemeldet, um schneller über meine Trennung hinwegzukommen.
Verglichen mit einigen der Geschichten, die ich hier lese, ist sie eigentlich gar nicht so schlimm, trotzdem bin ich jetzt schon seit Wochen unendlich traurig und antriebslos.
Meine Beziehung hat etwa ein Jahr gedauert, mit einem Amerikaner, den ich während meines Auslandsstudiums kennengelernt habe. Er hat in einer anderen Stadt gelebt, aber die Fernbeziehung hat wirklich gut geklappt.
Wir waren wirklich sehr verliebt und glücklich. Zwar hatte ich vorher schon andere Beziehungen (auch längere), aber noch nie hatte ich das Gefühl, jemand anderes so wertgeschätzt und respektiert zu haben. Bei ihm habe ich mich stets bedingungslos wohl und geliebt gefühlt. Klar gab es manchmal Konflikte und auch mal eine Krise, aber generell lief es sehr harmonisch.
Nun hat mein Studium im Ausland jetzt aber geendet, ich nehme mir ein Jahr Zeit für Praktika zwischen Bachelor und Master. Natürlich hatte ich auch versucht, Praktika in den USA in dem Jahr zu bekommen, um mit ihm noch mehr Zeit verbringen zu können- das hat irgendwie aber nicht geklappt und dann habe ich auch noch andere, richtig gute Angebote bekommen zu denen ich einfach nicht Nein sagen konnte. Dennoch planten wir, zusammen zu bleiben trotz der Distanz, und irgendwann würde ich dann permanent in die USA ziehen.
Während der letzten zwei Monate meines Studiums war ich jedoch sehr emotional gestresst, durch schwierige Situationen in meinem Ehrenamt an der Uni sowie auch durch die Tatsache, bald gehen zu müssen. Ich wurde richtig depressiv, wollte nicht mehr aus dem Bett und habe viel geweint. Mein Ex kam zu Besuch und hat sich richtig Mühe gegeben. Und trotzdem habe ich nach ein paar Tagen, jetzt vor etwas mehr als einem Monat, Schluss gemacht und ihn weggestoßen. Ich wollte einfach alleine sein und hatte das Gefühl, ihn deshalb nicht mehr zu lieben. Er war total verzweifelt, hat gebettelt, aber ich blieb kalt. Zumindest für einige Zeit, nach etwa einer Woche habe ich angefangen, wieder normal zu werden und realisiert, was ich getan hatte: jemand sehr wichtiges für mich unendlich verletzt.
Seitdem habe ich mehrmals versucht, mich bei ihm zu entschuldigen, das Gespräch zu suchen, zu erklären - aber er sagt, es sei ihm jetzt gleichgültig und dass er keine Gefühle mehr für mich hätte. Und ich bin jetzt in Deutschland, in einer fremden Stadt beim Praktikum. Ich versuche, sozial zu sein und das Beste aus der Situation zu machen, aber trotzdem geht es mir sehr schlecht. Ich denke fast die ganze Zeit an ihn. Außerdem habe ich mehrere Magengeschwüre entwickelt, wohl schon seit Anfang Mai.
Wir hatten sporadischen Kontakt, aber er war stets abweisend und sagt, dass wir nicht noch mehr Herzschmerz brauchen.
Am Sonntag sind wir eigentlich (zum ersten Mal) zum skypen verabredet, aber er hat mir heute morgen wieder gesagt, dass er sich nicht mehr um mich schert. Jetzt frage ich mich halt: sollte ich überhaupt noch mit ihm reden? Ich habe so ein schlechtes Gewissen, ihm wehgetan zu haben und liebe ihn sehr, aber ich habe so Angst, dass alles noch mehr wehtut, wenn er wirklich gleichgültig ist.
Bin für jeden Rat/Mutzuspruch dankbar
30.06.2016 19:29 •
#1