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Alternative Beziehungsformen oder Nie wieder exklusiv

E-Claire
Liebe @FrauDrachin

Es ging ja grundsätzlich um alternative Lebensmodelle, daher ein paar meiner Gedanken dazu, vielleicht ist etwas für dich dabei.

Insgesamt ein für mich spannendes Thema, was mich sicher seit ein paar Jahren beschäftigt. Was ich allerdings beobachtet habe, wenn Paare darüber nachdenken, ihre bereits bestehende Beziehung zu öffnen, sind zwei grundsätzliche Mißverständnisse.

Erstens: Eine bestehende Paar-Beziehung ist ein hoch-komplexes über Jahre gewachsenes System, bei dem die Rechnung, ich habe dieses oder jenes Bedürfnis, welches so in der Beziehung nicht erfüllt wird, also lagern wir das aus, einfach nicht aufgeht. Die meisten Paare öffnen ihre Beziehung nicht, sondern sie verbleiben bei einem Fremdgehen mit Erlaubnis. Das aber hat nun wirklich gar nichts mit dem Öffnen einer Beziehung zu tun. Das fängt schon damit an, daß die Diskussion einfach häufig bei dem beginnt, was demjenigen fehlt und nicht bei dem, was die Beziehung beider zueinander ausmacht.
Wenn eine Beziehung geöffnet werden soll, dann muß es erst einmal um die Beziehung selbst gehen. Was macht uns als Paar aus, auf welchen Ebenen ist uns was wichtig und erst dann kann man überhaupt schauen, welche Teile der Beziehung von beiden gewollt, in welchem Rahmen zu öffnen wäre.

Wenn man sich als Paar gemeinsam dafür entscheidet, auf bestimmte Formen der Exklusivität zu verzichten, dann braucht es für das Paar eine positive Definition dessen, was für sie die Paarbeziehung ist. Beziehungsöffnungen sind kein Quick-Fix für das, was in einer Beziehung fehlt. Will man das richtig angehen und noch dazu eine bestehende Beziehung so in ihren ursprünglichen Grundsätzen ändern, kann dies mM nach nur gelingen, wenn man sich gemeinsam auf einen Coach bzw Paartherapie einläßt, damit zunächst beide auch mal da hinschauen, wo sie eigentlich nicht hinschauen wollen und es eben nicht zu irgendwelchen faulen Kompromissen kommt.

Alles andere ist Fremdgehen mit Erlaubnis und hat nichts aber auch gar nichts mit einem authentischen anderen Lebensmodell zu tun.

Zweitens: Eine Paarbeziehung ohne Begehren ist noch lange keine Freundschaft. Freundschaft ist kein weniger von etwas anderem. Die meisten Paare, die mir irgendwas von, ja halt kein Begehren mehr aber wir sind so gute Freunde, erzählen, haben einen Freundschaftsbegriff den ich für hochgradig fragwürdig halte.
Freundschaft ist nicht der Trostpreis im Beziehungsranking. Freundschaft folgt eigenen Regeln, muß ebenfalls hin und wieder neu verhandelt werden und genauso sorgsam gepflegt werden wie eine romantische Beziehung. Ich bin seit Jahren sehr eng mit einem meiner Lebensmenschen befreundet und hin und wieder haben wir natürlich überlegt, ob wir auch Körperlichkeit zu dieser Freundschaft hinzufügen, bisher haben wir uns beide dann doch immer dagegen entschieden, um diese für uns so wertvolle Freundschaft nicht zu gefährden (der also umgedrehte Fall zu einer Ehe öffnen). Auch Freundschaften sind ein hochkomplexes System, welchem man nicht einfach mal nach Belieben etwas hinzufügen oder wegnehmen kann, ohne die Dynamik grundsätzlich zu ändern.

Ich finde es super schön, wenn wir über andere Lebensmodelle reden. Ich bin sehr dafür unser Idealbild von lebenslanger Monogamie zu einem (!) anderen Menschen in Frage zu stellen, aber diese Diskussion beginnt immer bei den ehrlichen und eigenen Bedürfnissen und Ängsten.
Wenn man jemandem nicht verlieren will, dann macht es wenig Sinn, diesem das Alte minus xyz anzubieten, sondern dann ist die erste Frage, warum man den anderen nicht verlieren möchte und davon ausgehend etwas zu entwickeln, was man dem anderen anbieten kann.

Alles Liebe!

18.09.2020 08:57 • x 10 #91


meineMeinung
Zitat von Silence_:
Es ist doch seine Verantwortung, Gespür für seine tatsächlichen Gefühle haben, diese zu benennen und dafür einzustehen . Warum die Verlagerung auf FrauDrachin ?


sehe ich anders:

Zitat von FrauDrachin:
Vor ca. 3 Jahren ging unsere Ehe zunehmend den Bach runter. Und ich würde lügen, wenn ich bahaupten würde, dass die Beziehungsöffnung keine Rolle gespielt hätte. Dass das eher meins und weniger seins war, war klar, aber er hat immer behauptet, dass es damit leben kann.


Schon dort hätte sie bemerken können oder müssen, dass er das nur gesagt hat, um sie nicht zu verlieren. Er hat wohl auch gemerkt, dass er nur noch Nummer Zwei hinter ihrem Liebsten war. Und sie sagt ja selbst, das diese Beziehungsöffnung das Ende der Beziehung war. Er hat zwar eine Mitschuld, aber sie hat die Karre in den Sand gesetzt.

18.09.2020 09:29 • x 3 #92


A


Alternative Beziehungsformen oder Nie wieder exklusiv

x 3


S
Nun, @meineMeinung ,

ich würde da die Betonung anders setzen . Du siehst es so:
Zitat von FrauDrachin:
Vor ca. 3 Jahren ging unsere Ehe zunehmend den Bach runter. Und ich würde lügen, wenn ich bahaupten würde, dass die Beziehungsöffnung keine Rolle gespielt hätte. Dass das eher meins und weniger seins war, war klar, aber er hat immer behauptet, dass es damit leben kann.


Ich dagegen lese:
Zitat von FrauDrachin:
Vor ca. 3 Jahren ging unsere Ehe zunehmend den Bach runter. Und ich würde lügen, wenn ich bahaupten würde, dass die Beziehungsöffnung keine Rolle gespielt hätte. Dass das eher meins und weniger seins war, war klar, aber er hat immer behauptet, dass es damit leben kann.


Zitat von meineMeinung:
Schon dort hätte sie bemerken können oder müssen, dass er das nur gesagt hat, um sie nicht zu verlieren.
Und schon wieder schiebst Du die Verantwortung für die Gefühle und die Haltung eines erwachsenen (!) Mannes in das Feld der Frau.
Zitat von meineMeinung:
Er hat zwar eine Mitschuld, aber sie hat die Karre in den Sand gesetzt.
Weil sie darauf vertraut hat, dass ein erwachsener (!) Mann schon weiss, was er sagt und wie er sich aufstellt ? Come on. Echt Dein Ernst ?

18.09.2020 09:42 • x 2 #93


6rama9
Zitat von FrauDrachin:
meinen Liebsten

Man soll sicherlich einzelne Worte nicht überbewerten. Aber den Außenbeziehungspartner als meinen Liebsten zu bezeichnen, ist für mich durchaus ein Zeichen, wo deine Loyalität und emotionale Bindung liegt.

Ich schließe mich daher auch einem meiner Vorredner an: Eine 6uelle Öffnung ist etwas ganz anderes als eine emotionale. Beim ersteren geht es im Idealfall nur um den Akt und die Befriedigung bestimmer Gelüste. Beim letzteren geht es aber um Bindung. Und Bindung ist das Grundfilament einer Beziehung. Ich persönlich könnte viel eher damit leben, wenn sich meine Frau von einem bezahlten Esc.ort wöchentlich ins Nirvana v@geln lässt, als wenn sie mit einem Bekannten händchenhaltend den Sonnenuntergang genießt.

18.09.2020 09:43 • x 3 #94


meineMeinung
Zitat von Silence_:
Weil sie darauf vertraut hat, dass ein erwachsener (!) Mann schon weiss, was er sagt und wie er sich aufstellt ? Come on. Echt Dein Ernst ?


Ja, es ist mein Ernst. Meiner Meinung nach hat sie ihn in diese Situation hinein gelabert:

Zitat von FrauDrachin:
Meine Gelegenheit kam 1 Jahr später, in Form von meinem Tanzpartner. Also haben wir geredet, stundenlang, wochenlang, und ich durfte mir den Kerl angeln.


Wenn die Sache so klar war, warum musste man nochmal wochenlang reden? Da gab es doch sicherlich jede Menge wenn und aber, jede Menge Widerstände seinerseits zu überwinden. Ich gehe davon aus, dass der EM weichgeklopft wurde und mitgemacht hat, um seine Frau nicht zu verlieren. Welch ein Trugschluss. Dass sehe ich jetzt nicht unbedingt aus der Sicht eines Mannes, wenn die Rollen vertauscht wären, wäre auch in meinen Augen der Mann Schuld am Scheitern der Ehe.
Für mich ist übrigens nicht mal primär das Scheitern der Ehe das Problem, sondern das Auseinanderbrechen einer Familie.

18.09.2020 09:54 • x 4 #95


NurBen
Zitat von meineMeinung:
Ich gehe davon aus, dass der EM weichgeklopft wurde und mitgemacht hat, um seine Frau nicht zu verlieren.

Sehe ich genau so. Ein damit leben können hört sich für mich nicht nach einer Einigung an.
Zudem muss man sich immer vor Augen halten, dass er dadurch in einer emotionalen Zwickmühle war.
Sage ich nein, verliere ich sie oder sie holt sich heimlich eine Affäre.

18.09.2020 10:02 • x 2 #96


S
Zitat von meineMeinung:
Wenn die Sache so klar war, warum musste man nochmal wochenlang reden?
Weil es das Wesen offener Beziehungen ist, dass es eine Unmenge an Kommunikationsbedarf gibt. Gerade auch, wenn man den ersten Schritt von der Idee zu einer Umsetzung gehen möchte.

Zitat von meineMeinung:
Da gab es doch sicherlich jede Menge wenn und aber,jede Menge Widerstände seinerseits zu überwinden. Ich gehe davon aus, dass der EM weichgeklopft wurde und mitgemacht hat, um seine Frau nicht zu verlieren.
Das ist Deine Phantasie von diesen Gesprächen. Er hätte nicht zustimmen müssen. Er hätte die Chance gehabt z.B. zu sagen: Ich will das nicht. Ich kann Dich nicht daran hindern. Ich werde es mir eine Weile anschauen. Aber ob dabei rauskommt, dass ich es auf Dauer mitgehe, das kann und werde ich nicht versprechen. Wäre 'ne klare Aufstellung gewesen. Ganz ohne Pistole und dennoch mit einer klaren Ansage in ihre Richtung .

Ich räume ein, dass sowas enorm anspruchsvoll ist . Eben dieses anspruchsvolle, die Anforderung vollständig bei sich selber bleiben zu können, die wird bei offenen Beziehungen gerne unterschätzt. An der Oberfläche blinkern sie mit Versprechen . Für mich wäre eine offene Beziehung aufgrund ihrer enorm hohen Ansprüche an persönliche Kompetenzen definitiv nichts.

Ich persönlich wäre nicht in der Lage, so sehr bei mir zu bleiben, wie es hier erforderlich ist . Das ändert jedoch nichts daran, dass ich Menschen, die sich dafür entscheiden , nunmal in genau in der Anforderung sehe, sich dann bitteschön auch vollständig in die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Kompetenzen zu stellen. Und hier nichts auf den Partner abzuschieben.

Wenn er sich tatsächlich hat einfach nur belatschern lassen , dann ist das seins und bleibt auch seins . Ein vollständig erwachsener, reifer Mann , der lässt sich nicht belatschern . Der kennt sich und seine Grenzen und steht dafür ein .

18.09.2020 10:23 • x 1 #97


meineMeinung
Zitat von Silence_:
Wenn er sich tatsächlich hat einfach nur belatschern lassen , dann ist das seins und bleibt auch seins . Ein vollständig erwachsener, reifer Mann , der lässt sich nicht belatschern . Der kennt sich und seine Grenzen und steht dafür ein .


... und eine vollständig erwachsenen Frau hat es nicht nötig, ihren Mann in eine solche Situation hinein zu quatschen. Wenn sie etwas Empathie besitzt wird sie bemerken, dass es ihm eigentlich nicht passt. Und wie @NurBen schon geschrieben hat, der EM hat möglicherweise auch nur zugestimmt, weil er Angst hatte, dass sie sich dann heimlich nehmen würde, was sie offensichtlich nötig gebraucht hat.

Der erwachsene Mann hat dann ja wohl auch seine Konsequenzen gezogen, als er bemerkt hat, dass er hinter dem Liebsten nur noch eine Schattenfigur war. Die emotionale Bindung zum Liebsten hat meiner Meinung nach schon nichts mehr mit einer offenen Beziehung zu tun, hier wurden Grenzen überschritten. Vielleicht wäre die TE sowieso zu dem Anderen gewechselt, wenn dieser denn gewollt hätte.

18.09.2020 10:48 • x 3 #98


S
Zitat von meineMeinung:
... und eine vollständig erwachsenen Frau hat es nicht nötig, ihren Mann in eine solche Situation hinein zu quatschen. Wenn sie etwas Empathie besitzt wird sie bemerken, dass es ihm eigentlich nicht passt.
Aha. Eine vollständig erwachsene Frau als Partnerin ist also dafür zuständig zu bemerken wie es dem anderen eigentlich geht und hat dann bitte schön auf Basis des ungesagten und angenommenen zu agieren

Zitat von meineMeinung:
Und wie @NurBen schon geschrieben hat, der EM hat möglicherweise auch nur zugestimmt, weil er Angst hatte, dass sie sich dann heimlich nehmen würde, was sie offensichtlich nötig gebraucht hat.
Mag sein. Ändert aber nichts daran, dass es dann eben seine Veratnwortung und sein Job gewesen wäre, genau dieser Angst Ausdruck zu verleihen. An der Stelle bin ich sehr entschieden. Völlig latte, warum und wieso ein Gegenüber die Zähne nicht auseinander bekommt . Völlig latte, was das Gegenüber in seinem eigentlichen verbirgt .

Es kann nicht der Job des Partners sein, dies zu erraten. Als Partner kann man sowas ansprechen, wenn man den Eindruck hat . Klar. Doch wenn dann nichts kommt außer einem ich kann das das . Dann ist ein Ernstnehmen dieses ich kann das angesagt . Alles andere ist gleichbedeutend damit, das Gegenüber als kleines Kind zu sehen, was nicht in der Lage ist, für sich selber einzustehen .

Zitat von meineMeinung:
Der erwachsene Mann hat dann ja wohl auch seine Konsequenzen gezogen, als er bemerkt hat, dass er hinter dem Liebsten nur noch eine Schattenfigur war.
Mag sein , dass er es so sieht. Ich hatte ja auch weiter oben schon geschrieben, dass es mir an seiner Stelle vermutlich so ginge .

Zitat von meineMeinung:
Die emotionale Bindung zum Liebsten hat meiner Meinung nach schon nichts mehr mit einer offenen Beziehung zu tun, hier wurden Grenzen überschritten.
Ja. Da ist eine Grenzlinie zwischen dem, was gemeinhin unter offener Beziehung verstanden wird und dem , was Polyamorie ausmacht . Auch dazu hatte ich oben schon geschrieben, dass ich mit reinen Bettgeschichten deutlich leichter umgehen könnte, als mit so einer emotionalen Geschichte.

Zitat von meineMeinung:
Vielleicht wäre die TE sowieso zu dem Anderen gewechselt, wenn dieser denn gewollt hätte.
Das ist eine Unterstellung. Doch möglich, dass ihr Mann es so befürchtet .

18.09.2020 11:07 • #99


meineMeinung
Zitat von Silence_:
Das ist eine Unterstellung. Doch möglich, dass ihr Mann es so befürchtet .


Das ist keine Unterstellung sondern nur eine Vermutung und aus dem Verlauf des Geschehens absolut berechtigt.

18.09.2020 11:16 • x 1 #100


unbel-Leberwurst
Zitat von meineMeinung:

Ja, es ist mein Ernst. Meiner Meinung nach hat sie ihn in diese Situation hinein gelabert:




Seh ich anders.

Ein Jahr. Da kann man jetzt ja nicht davon sprechen, dass der Mann überrumpelt wurde und keine Zeit zum Nachdenken hatte.

Trotz aller Gespräche kann man natürlich nicht wissen, wie es sich in der Praxis dann wirklich anfühlt.

18.09.2020 11:26 • x 1 #101


L
Hallo TE

Zitat von FrauDrachin:
Ich nehm ihm in meinen Augen nix weg.


Dass ist das älteste Argument schlecht hin. Weiss Du was du deinem Mann weggenommen hast? Du hast Dich selbst Deinen Mann mit der offenen Beziehung weggenommen. Sehe das mal aus der Sicht des Partners gegenüber,..der nur eingewilligt hat um Dich nicht zu verlieren. Der dich liebte und dich geheiratete hat. Dieses Argument hat nur Alibifunktion, und zwar für Dich. Du beschreibst auch Du hast die Leichtigkeit und Zufriedenheit deiner Aussenbeziehung in Deine Ehe mit rübergenommen. Und was brachte es Deinem Mann? Er wusste ja dass Du gerade von deinem Liebsten gekommen bist,..und dass Ihr gerade 6 hattet, dass Deine Schmetterlinge wieder fliegen durften , etc. Besser kann man ja dann seine Zufriedenheit und Leichtigkeit seinen EM dann auch nicht auf die Augen binden. Hat sich Dein EM auch so gefreut? Hattet Ihr eigentlich noch Intimitäten?

Zitat von FrauDrachin:
Das stimmt. Allerdings behaupte ich jetzt mal ganz großkotzig, dass ich genug Liebe für beide Kerle habe. Ich nehm ihm in meinen Augen nix weg


Wie selbstaufopfernd,..genug Liebe für beide Kerle,...hat anscheinend Dein EM anders gesehen !

Zitat von 6rama9:
Man soll sicherlich einzelne Worte nicht überbewerten. Aber den Außenbeziehungspartner als meinen Liebsten zu bezeichnen, ist für mich durchaus ein Zeichen, wo deine Loyalität und emotionale Bindung liegt.


Also wer den ganzen Thread vom Zweitpartner immer von meinen Liebsten spricht, zeigt in der Tat was Dir alleine wichtig war und nicht. Von Deinem EM mit dem du schließlich verheiratet bist/warst,..sprichst zu sachlich reserviert. Denk mal bitte darüber nach. Dein EM hatte nie und wird nie eine Chance gehabt haben gegen deinen Liebsten,..weil Du als Initiatoren der offenen Beziehung bereits schon weit von Deinem EM weg warst,....Dementsrprechend hättest Du bei den ersten Ungereimtheiten , sofort dass Gespräch mit Deinem EM führen müssen und Deinen Liebste ins Nirvana schießen müssen.

Und jetzt allgemein. Brauchst Du wirklich noch eine Begründung/Erklärung weil jetzt dein EM die Trennung ausgesprochen hat?
Ist das wirklich eine ernsthafte Frage deinerseits? Also sorry wennst Du das nicht selber weisst,...dann Zweifel ich an deinem....

Zitat von FrauDrachin:
Vielleicht wollte er mich schonen, weil er wußte, wie schmerzhaft es für mich sein wäre, wenn er meinen Liebsten und die Konstellation als Trennungsgrund benennen würde.


Also einen egoistischern Satz habe ich ja selten gehört. Schonen wollte er Dich bestimmt nicht,...sonder Dein EM hatte kapiert dass Du dich nicht getrennt hättest,..oder Doch? Dein EM war anscheinend nur noch als Mitläufer daheim, als Nr. 2 zurückgerutscht, der noch Geld mit nachhaues bringt,...etc. Aber als VollPartner hat er sich mit Sicherheit nicht mehr gefühlt.

Zitat von FrauDrachin:
Auch das ist richtig, und auch darüber hab ich nachgedacht. Trotzdem bin ich der Meinung, dass auch ich als Mutter das Recht habe, nach Glück zu streben, selbst wenn ein Risiko besteht. Ganz abgesehen davon, dass eine unglückliche Mutter auch nicht gut für die Kinder ist. Und ich will meinen Kindern beibringen, Dinge zu hinterfragen, und nach ihren Überzeugungen zu leben. Und wie eine lebendige Beziehung aussieht.


Und Dein Mann hatte kein Recht auf Glück mit Dir,...klingt schon wieder sehr egoistisch. Hättest mal die ganze Energie Deiner von Dir selbstlegitimierten Affäre, mal in deine Ehe gesteckt.
Und was haben Deine Kinder daraus gelernt? Auf alle Fälle nicht,, dass man um was kämpfen sollte, dass man Eigenverantwortung gegen Über sich selbst und dem Partner aufbringen muß. Dass man gemeinsam Probleme lösst als Paar, und nicht in eine Aussenbziehung inverstiert. Frei nach dem Motto naja wir heiraten mal ( Deine Kinder) wenns irgendwie nicht klappt dann machen wir es wie Mama,.....ist ja egalt,..hat ja Mama auch gemacht. Frei nach.... heute ist alles so verzwickt , weil jeder durcheinanderf...ckt!
Wissen Deine Kinder eigentlch bescheid?

Und wer ist der große Verlierer Deiner Akte offenen Beziehung? Dein NochEM,...der jetzt wahrscheinlich traumatisiert zurückbleibt, der Wochendpappe werden wird,...während bei Dir die Schmetterlinge fliegen.
Liebe TE war es dass alles wirklich Wert,...für Schmetterlinge? Also ein besseres Beispiel wie hier gibt es fast nicht TE,...du hast die Sache verdammt aber sowas von verdammt in den Sand gesetzt.
Ist Dein Liebster schon bei Dir eingezogen?
Sorry der harten Worte, aber rumphilosophieren, rumschwadronieren, um den heißen Brei herumreden, ist nicht mein Ding.

18.09.2020 11:31 • x 1 #102


A
So wie ich es verstanden habe, war die Ehe tot und die TE wollte diese aber retten, indem sie sich in der Zweitbeziehung etwas Schwung holte. Sie schrieb ja, ihr Nochgatte war eigentlich zuvor jahrelang nicht mehr auf sie und ihre Worte eingegangen. Daher wohl ihre Meinung, sie nehme ihm nichts weg. Er wollte ja auch schliesslich gar nichts mehr von ihr (hören).

18.09.2020 11:44 • x 1 #103


T
Ein sehr interessanter Strang hier. Ein paar Gedanken möchte ich hinein streuen, zur Anregung.

Was ist, wenn das Konzept Offene Beziehung nur eine Mode ist? Eine vorbeiziehende Erscheinung am Rande unserer Gesellschaft, die gerade recht viel Aufmerksamkeit bekommt? Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen, der damit glücklich geworden ist, aber sie als realistische Option auf den Tisch zu bringen, ist reine Träumerei. Ich kenne niemanden in meinem (eigentlich recht großen) Bekanntenkreis der sie erfolgreich praktiziert.

Ist es nicht einfach ein Versuch das Prinzip der Exklusivität auf zu weichen, eine Flucht aus der Beziehung, der Versuch einen Trieb, eine Lust zu rechtfertigen? Einige Foristen schreiben, sie würden gerne mal ein paar Stunden mit einer anderen Frau verbringen oder es wäre noch denkbar, wenn sich die Frau einen Callb. nimmt.

Wo ist der Unterschied? Es ist immer der Versuch die Exklusivitätsabmachung auf zu weichen.
Bei jeder seksuellen Verbindung entsteht eine Bindung zu einem anderen Menschen, egal ob Affäre, offene Beziehung, Callb., Polyamorie oder was es sonst noch gibt. Bindungshormone unterscheiden da nicht so wie wir. Jeder Versuch die Exklusivität zu durchbrechen, jede seksuelle Bindung löst Prozesse aus, die man nicht rational begreifen, geschweige denn kontrollieren kann. Es mag vereinzelt Gegenbeispiele geben, aber das Forum ist die beste Bestätigung dafür.

Die Verantwortung die man für Kinder (aber auch Enkel, Geschwister), usw. hat, macht jegliches Abrücken von der Exklusivitätsabmachung untragbar. Bei Beziehungen, die von vorn herein nicht darauf angelegt sind Kinder zu bekommen, bzw. das von vorn herein biologisch ausgeschlossen ist, mag das alles anders sein. Aber das sind die aller wenigsten.

Warum konzentriert man sich nicht darauf, wenn man Kinder hat, will, oder die Möglichkeit besteht welche zu bekommen, wie man eine glückliche, erfüllte aber exklusive Beziehung haben kann? Kann man nicht vielleicht seine Träume, Ziele, Sehnsüchte, Lüste in einer monogamen Beziehung leben. Ich glaube fest daran, dass die klassische Ehe der beste Rahmen für ein erfülltes, glückliches und verantwortungsvolles partnerschaftliches Leben ist.

Ich hab auch Lüste und auch die eine oder andere Möglichkeit gehabt. Ich habe darüber mit meiner Frau gesprochen und uns war klar, dass offene Beziehung keine Option sein kann. Uns war klar, dass ich aus meiner Mitte raus bin, dass ich mich ein Stück selbst verloren habe, dass das nicht Teil meines Wesens, meiner Ziele und Wünsche ist. Schließlich hat mich das Forum hier vieles klarer sehen lassen. Die Episode ist vorbei.

Man sollte Sehnsüchte und Lüste in Beziehungen als ein Ruf des Unterbewusstseins deuten und sich gemeinsam mit dem Partner auf die Reise machen um in das Land der Träume zu kommen, aber sich nicht vom vermeintlichen Glück außerhalb locken lassen.

18.09.2020 11:45 • x 2 #104


G
Zitat von meineMeinung:
Ich glaube, dass der EM der Öffnung der Beziehung nur zugestimmt hat, um seine Frau nicht zu verlieren. Das hat die TE nicht realisiert oder nicht realisieren wollen. Auch nicht, dass er sich in dieser Konstellation äußerst unwohl gefühlt hat. Tatsächlich hat er in diesem Moment dem Ende der Ehe zugestimmt. Leider hat die TE da kein Gespür für die tatsächlichen Gefühle ihres Mannes gehabt und alles in ihrem Sinne ausgelegt. Bis zum bitteren Ende (und vielleicht auch noch nachher).

Meine direkte Frage an die TE wurde leider erst jetzt (indirekt) beantwortet. Zwischen den Zeilen
lesend hatte ich genau das vermutet, eine Zustimmung um seine Frau nicht zu verlieren und wohl
den Kindern das heile Elternhaus zu nehmen. Er war offenbar auf Nachfrage nicht ehrlich um nicht
genau das zugeben zu müssen.

Das öffnen der Ehe in einer solchen Gemengenlage führt fast immer, früher oder später, zu einer
Trennung. Sicher hat der NM der TE einen Anteil daran das am Ende die Ehe vor die Wand gefahren
wurde. Er hat offenbar dem Verlangen seiner EF nach Öffnung der Ehe letztlich - was meist in solchen Situationen aus Angst den LP zu verlieren erfolgt - zugestimmt hat und hatte auch danach wohl nicht
den Mut - oder es war ihm mit der Zeit schon egal - Klartext zu reden. Da er zudem pysische Pro-
bleme, lt. TE, hat und damit nicht ganz stabil ist, hat er vermutlich den Halt den er an der TE hatte
und eine intakte Familie noch zu sein, letztlich nicht mehr gespürt.

Es liegt mir fern und ist auch keine Interpunktion von mir die TE für das nun, nennen wir es ziem-
lich passend, Desaster mit zwei betroffenen Kindern, allein verantwortlich zu machen. Das waren
schon beide, allerdings wohl mit unterschiedlichen Anteilen.
Zitat:
Ich habe mich theoretisch beschäftigt, und ich glaube, dass es einige sehr gute Argumente
für offene Beziehungsformen gibt, aber das dann vielleicht mal in einem anderen Beitrag.

Angesichts das eine Familie mit Kindern zerbrochen ist und die Öffnung der Ehe - was die TE selbst
so sieht - dazu wesentlich beigetragen hat - von sehr guten Argumenten für eine offene Ehe zu
sprechen - zumindest bei der TE nicht mit dem Ergebnis -, ist für mich nicht so recht nachvoll-
ziehbar.

18.09.2020 13:00 • x 1 #105


A


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