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Alte Muster erkennen und sich neu definieren

Libra82
Hallo an Alle,

jetzt bin ich mittlerweile schon fast 1 Jahr getrennt und eigentlich wollte ich mir unendlich viel klarer sein

Ich stelle für mich fest, dass ich Angst habe, Angst vor einer neuen Beziehung und davor, dass mein und nunmehr auch das Leben meines Sohnes, wieder schwer wird.

Ich habe keinen Druck und bin auch nicht auf der Suche nach einem neuen Partner. Ich bin betont auf keinerlei Dating Plattformen, weiche Männern im Alltag aus.

Aus meinen vergangenen Beziehungen erkenne ich jedoch ein gewisses Muster. Ich weiß nach jeder Beziehung immer sehr genau was ich NICHT will, aber scheinbar hab ich bislang noch nicht klar genug definiert, was ich will und brauche.

Nicht falsch verstehen, hier geht es mir um Beziehungen, nicht um berufliche Belange oder andere private Bereiche, da bin ich ziemlich klar.

Ich gebe immer solchen Männern eine Chance, die mich fühlen lassen, was ich in den vorherigen Beziehungen schmerzlich vermisst habe.

Als Beispiel: mein letzter Freund überschüttete mich mit liebevollen Aufmerksamkeiten und Gesten und ich konnte mich nicht entziehen. Mit seinem Vorgänger war ich in einer Fernbeziehung, bei welcher nach 1.5 Jahren nur noch ich Aufwand betrieb, um wenige echte Besuche zu ermöglichen. Nach 3 Jahren war mir klar, dass mein Bedürfnis nach Nähe nicht seinen entsprechen, was völlig legitim ist, und ich habe ihn verlassen. Und dann kam er, bereit, wie selbstverständlich die Welt um mich zu drehen und ich war überzeugt, den richtigen Partner zu haben.

Nachdem wir ein Kind miteinander bekamen und er neben Beruf nicht mehr meine alleinige Nr. 1 war, begann das Drama und er zeigte mir zu jeder Möglichkeit, dass ich ungenügend bin. Vieles, was er mich zuvor glauben ließ, stimmte nicht. Seine liebevolle Aufmerksamkeit hatte einen Preis, den ich immer weniger fähig war zu zahlen.

Zum Glück konnte ich mitunter auch durch das Schreiben und den Austausch hier im Forum (vielen Dank) mich immer besser sortieren und zunehmend erkennen, dass ich nicht allein verantwortlich bin, diese Beziehung krank macht und schaffte es endlich meine Grenzen zu setzen und zu gehen.

Ich dachte eigentlich, ich brauche gerade niemanden und bin für Beziehungen nicht empfänglich. Aber wie das Leben so spielt, ich hatte mich auf die Kontaktanfrage eines alten Bekannten eingelassen. Und schneller als erwartet fühlte ich mich sehr wohl mit seinen Wünschen nach mehr Nähe zu mir. Ich gab ihm eine Chance, weil er so unerwartet ehrlich und reflektiert wirkte. Ich hab zum Glück sehr schnell festgestellt, dass er polytoxikoman ist und weit weit weg davon ist, wirklich langfristig clean zu sein und entsprechend klar meine Grenze gezogen.

Aber das zeigt mir 2 Dinge :
* Ich bin viel viel viel empfänglicher für einen neuen Partner und offensichtlich voller Sehnsucht

Und

* Ich spreche auf Männer an, die mich völlig vereinnahmen möchten. Der eine wollte mich besitzen, der andere sich in völlige Abhängigkeit zu mir setzten.
Beides finde ich erschreckend!

Nun stehe ich also ganz am Anfang mich und meinen Weg neu zu definieren. Da ich alleine zu wenig Energie habe, um mich da zu reflektieren, dachte ich, vielleicht ist das Forum wieder der richtige Ort für mich.

Ich würde mich freuen, wenn hier ein reger Austausch stattfindet und auch andere, die ihre Muster erkennen und verändern wollen ebenfalls ihre Wege und Geschichten beschreiben.

Liebe Grüße,

Libra

28.02.2023 16:08 • x 8 #1


Hola15
Hi Libra ‍️

Schön, dass du wieder da bist!

Ich möchte jetzt nicht dein Muster analysieren. Aber ich kann dalassen was mir hilft meine zu identifizieren.

Ich fand es bisher sehr nützlich ganz neutral und nüchtern die Bedingungen in meiner Herkunftsfamilie anzuschauen. So als wenn man sich mit einer Tierart beschäftigt und bemerkt, ach ja, sie musste diese und diese Sinne, Fähigkeiten, etc. entwickeln, da sie sich jenen Umwelt- Bedingungen anpassen musste.

Auf den Menschen bezogen: In seinem (Über-) Lebensraum hat er diese Muster entwickelt die sich als Normalität eingebrannt haben, jene Glaubenssätze übernommen, diese Ängste entwickelt, musste dort kämpfen, sich anpassen oder Verantwortung übernehmen, ist deshalb Leistungsbezogen, hat darum ein großes Kontrollbedürfnis, etc.

Besonders anhand einzelner erinnerter Szenen wurde mir da unheimlich viel klar und bekam auf einmal eine sehr wohltuende Logik.

Der mentale Abstand durch diese „Forscherperspektive“ erlaubte es mir, glaube ich, auch wirklich wahrzunehmen was war, ohne allzu große Verstrickung.

Ich weiß nicht ob ich es so rüberbringen kann, dass es nachvollziehbar wird.

Ansonsten hab ich grad wieder zu Steffi Stahl zurückgefunden und höre mir viel ihre Podcasts an. Da kann ich fast in jeder Folge einiges interessantes für mich rausziehen (v.a. Stahl aber herzlich) Gerade mag ich ihre Art Muster zu erkennen sehr.

Zu dir doch nochmal kurz. Es ist ja etwas her und es kann sein, dass ich es falsch in Erinnerung habe. Aber hast du nicht eine vergleichbare Funktion oder Rolle in deiner Herkunftsfamilie?

28.02.2023 23:01 • x 6 #2


A


Alte Muster erkennen und sich neu definieren

x 3


M
Muster zu erkennen, finde ich gut und wichtig! Muster zu ändern, halte ich für schwierig bis unmöglich. Zu mir z.B. fühlen sich in 1.Linie (Ausnahmen bestätigen die Regel) gebundene/vergebene Personen hingezogen. Das ist rückblickend, schon seit ich ein Teenager war, immer so gewesen. Ich könnte dieses Muster nur durchbrechen, indem ich mich charakterlich total verändere, aber dann wäre ich ja nicht mehr ich!? Also lebe ich mit allen Höhen und Tiefen, die das mit sich bringt.

01.03.2023 03:10 • x 2 #3


BrokenHeart
Zitat von Multiversum:
Das ist rückblickend, schon seit ich ein Teenager war,

Ja, verstehe, aber irgendwann ist man/frau erwachsen und kann und sollte seine eigenen Wünsche und Lebensziele anstreben ..... nicht immer gilt die erlebte Vergangenheit als .....

Ausrede ...? ? ? Entschuldigung ....? ? ?

01.03.2023 03:35 • x 1 #4


Gorch_Fock
Libra, dann bleib doch einfach Singel Oder fehlt doch etwas? Und natürlich hälst Du dich vom böööösen Online Dating fern. Und läuftst vor Männern im Supermarkt oder der Arbeit weg?
Könnte nicht hier schon mal ein Ansatzpunkt sein, mit der Arbeit an Dir zu beginnen? Nicht jeder Mann ist böse oder polytoxikoman (in den Jahren hier im Forum hab ich dieses Wort noch nicht gehört).
Sehr oft hängen Beziehungsmuster auch mit Kindheitserfahrungen zusammen. Vielleicht schaust Du mal auf diesen Bereich. Denn hier kommen oft heftige Details ans Licht, welche sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Welche Rolle spielt den der Kindsvater in Deinem Leben?

01.03.2023 05:23 • x 1 #5


Heffalump
Zitat von BrokenHeart:
nicht immer gilt die erlebte Vergangenheit als

frühkindliche Prägung?
Gelebte Glaubenssätze?

Man sucht (unbewusst) das, was man kennt, weil unbekanntes schreckt. Und man hofft, das jenes Verlangen, in Falle Libra´s, nach Nähe, befriedigt wird.
Nähe stellt sich aber nicht ein, wenn man sich nicht dem Gegenüber zuwendet und sich fallen lassen kann? Oder irre ich? Zudem, diese spezielle Nähe, ja erst wachsen muss, also zeitintensiv ist.
Da kann man schon einige Monate aufrufen, die aber, wenn es dann doch nicht wie erhofft, gewünscht, genauso lang dauern, sich dem zu entziehen. Den Entzug einleiten.

BrockenHeart, wie würdest du Nähe generieren? Und, was, wie müsste dein Partner sein, das du Nähe auch zulassen kannst? Geben und nehmen, ja zwei Paar Stiefel sind.

01.03.2023 05:27 • x 2 #6


M
BrokenHeart: Ich stimme Dir zu!-Als Entschuldigung oder Ausrede sollte das nicht gelten, wenn man, weil man in der Kindheit ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst und anderen aufgebaut hat und entsprechend im Erwachsenenalter, andere Menschen kleinmacht, sie beleidigt, ihnen hinterherstalkt u.s.w. und sich dadurch im Endeffekt ja selbst kleinmacht, bloßstellt und blamiert!

01.03.2023 09:16 • #7


Libra82
Hallo

Und erstmal schön, dass sich einige angesprochen fühlen.
Ich merke schon jetzt eine Flut an Gedanken, die in mir aufkommen und mich meine Themen genauer fühlen lassen.
Dankeschön

Ich werde sobald ich Ruhe habe darauf eingehen.

Wünsche euch einen schönen Tag

01.03.2023 10:18 • x 2 #8


Zweizelgänger
Ich denke, dass es grundsätzlich die Frage ist, wie weit man da bereit ist in sich zu gehen und sich auch mit Anteilen zu beschäftigen die man vielleicht nicht so toll findet oder die auch weh tun.

Zitat von Multiversum:
Ich könnte dieses Muster nur durchbrechen, indem ich mich charakterlich total verändere, aber dann wäre ich ja nicht mehr ich!?

Ich glaube, dass das die üblichen Angst von allen ist.
Allerdings glaube ich, dass es eben nicht so ist. Man wird vermutlich auch nicht alles auflösen können, sondern vieles erst bewusst anders handhaben. Eine komplette Änderung unser selbst wird auf Grund von Prägungen und Erfahrungen nicht passieren, da wir diese (zum Glück und auch manchmal leider) nicht löschen können.

01.03.2023 11:07 • #9


Zweizelgänger
Eine Buchempfehlung zum Thema wäre:
Wir sind Gedächtnis
Von Martin Korte

01.03.2023 11:11 • x 1 #10


M
Zweizelgänger: Also in meinem Fall wären das genau DIE Eigenschaften, die ich an mir mag.-Deshalb kommt das für mich nicht in Frage. Aber klar, grundsätzlich kann jeder Mensch an sich arbeiten und schleifen. Aber ich persönlich finde es besonders wichtig, das überhaupt erstmal zu erkennen! -Zu sehen, warum sich Dinge in diese oder jene Richtung entwickelt haben. Finde ich auch total spannend!-Danke für das Thema Libra82!

01.03.2023 11:22 • #11


Wulf
Zitat von Libra82:
Ich weiß nach jeder Beziehung immer sehr genau was ich NICHT will, aber scheinbar hab ich bislang noch nicht klar genug definiert, was ich will und brauche.

Hallo Libra,

Du hast Dir deine Antwort quasi schon gegeben. Unbewusst irrst du umher, weil du dir noch gar nicht klar gemacht hast welchen Typ Partner du haben willst.
Zum einen hast du deinen Alltag, also deine täglichen Dinge, Termine, Aufgaben, Abläufe.. und zum anderen hast du deine Wünsche, Interessen und Hobbies.

Der eine Partner mit dem du ein Kind zusammen hast, da vermute ich mal das ihr euch so langsam die Routine eingeschlichen hatte. Jeder kam zum Schluss mit der Erwartungshaltung rüber die der andere nicht mehr erfüllen wollte.

Der nächste war einfach zu weit entfernt. Persönlich verstehe ich diese Fernbeziehungen nicht. Es nutzt mir nichts, wenn jemand 200km entfernt wohnt und man diesen nie sieht und nur telefoniert oder so.
Kann das mal ansatzweise nachvollziehen, wenn jemand wegen der Arbeit mal unterwegs und nur am WE daheim ist, das wäre dann auch mal ein temporär und kein Dauerzustand.

Der letzte hat dich wie eine 20Jährige umgarnt und damit wie ein Püppie auf dem Podest behandelt.
Manche stehen darauf.

Jetzt schreib mal nieder was Du von deinem neuen Freund wünscht:
Er soll dir Sicherheit bieten, dir Harmonie anbieten, mit dir Ausgehen, einen Trip machen... etc,pp.
Was z.B. spricht dich denn bei einem Mann an?
Dann schreib mal nieder was Du deinem neuen Freund bietest.
Fang mit deinen Marotten an.
Besser auf einen Zettel und nicht hier im Forum.

Letztens war hier im Forum eine Suchanzeige nach dem kompletten Ausschlussprinzip verfasst.
Das der mögliche Interessent zum Schluss eigentlich nur noch atmen durfte, fand ich amüsant.
Aber wer nur aufzählt was er alles nicht will, hat niemals darüber nachgedacht was er eigentlich will.

01.03.2023 11:54 • #12


Libra82
Zitat von Hola15:
Schön, dass du wieder da bist!

Liebe Hola, gefühlt war ich nie weg, nur keine Zeit und Energie zum Schreiben gefunden

Zitat von Hola15:
Ich fand es bisher sehr nützlich ganz neutral und nüchtern die Bedingungen in meiner Herkunftsfamilie anzuschauen. So als wenn man sich mit einer Tierart beschäftigt und bemerkt, ach ja, sie musste diese und diese Sinne, Fähigkeiten, etc. entwickeln, da sie sich jenen Umwelt- Bedingungen anpassen musste.

Zitat von Hola15:
Der mentale Abstand durch diese „Forscherperspektive“ erlaubte es mir, glaube ich, auch wirklich wahrzunehmen was war, ohne allzu große Verstrickung.

Sehr smarter Ansatz. Das merke ich mir. Dankeschön

Zitat von Hola15:
Zu dir doch nochmal kurz. Es ist ja etwas her und es kann sein, dass ich es falsch in Erinnerung habe. Aber hast du nicht eine vergleichbare Funktion oder Rolle in deiner Herkunftsfamilie?

Sehr richtig erinnert. Ich bin geboren um zu dienen
Da steht natürlich unfassbar viel dahinter und dein input stößt viel in mir an, worüber ich dann natürlich auch schnell stolpere, wenn mein entsprechender Auserwählte es halt doch nicht nur gut mit mir meint.

Eine Freundin arbeitet gern mit Glaubenssätzen... Da hab ich so einige erkannt, die mich leider ungeschützt in so unglückliche Verbindungen rennen lassen.

Z. B..
*Wenn man jemanden liebt muss man alles für ihn geben...
Beinhaltet natürlich zwei Dinge. Erstens, ich bin nicht liebenswert, wenn ich es nicht tue und zweitens, wer das nicht für mich bereit ist zu tun, der liebt mich nicht...

Denke daher schwebe ich immer schnell auf Wolke 7, wenn ein Mann so gern viel für mich macht. Nicht, weil ich die Prinzessin sein will, sondern weil ich damit Liebe definiert habe. Was ja, genau betrachtet, völlig daneben ist.

01.03.2023 22:09 • x 1 #13


Libra82
Zitat von Multiversum:
Muster zu erkennen, finde ich gut und wichtig! Muster zu ändern, halte ich für schwierig bis unmöglich. Zu mir z.B. fühlen sich in 1.Linie (Ausnahmen bestätigen die Regel) gebundene/vergebene Personen hingezogen. Das ist rückblickend, schon seit ich ein Teenager war, immer so gewesen. Ich könnte dieses Muster nur durchbrechen, indem ich mich charakterlich total verändere, aber dann wäre ich ja nicht mehr ich!? Also lebe ich mit allen Höhen und Tiefen, die das mit sich bringt.


Oh man... Das ist aber eine fiese Bürde, die du da als unveränderbar mit dir tragen willst....

Ich verstehe vollkommen was du damit sagen möchtest, dass deine Muster dich auch irgendwie ausmachen... Ich würde, wie oben beschrieben, meine feinfühlige und hilfsbereite Art auch nie verändern oder gar aufgeben wollen. Mir geht es vielmehr darum für mich klarer zu erkennen, was mir wichtig ist, was mir gut tut, wo ich mich selbst blende und verneble, damit ich irgendwann einen Kerl erkenne, der meine Art wirklich annehmen kann und bei dem es mir gelingt meine leidenschaftliche Liebe auszudrücken ohne immer nur zu geben und getreten zu werden (im übertragenen Sinne gemeint), wenn ich das nicht kann, einer der dann auch bereit ist zu geben und nicht nur zu nehmen...

Für dich würde ich mir zum Beispiel wünschen, dass dir ein Mann begegnet, der dich zu seiner einzigen Frau macht. Nicht aus Zufall, sondern weil du die kerle abschütteln lernst, die offensichtlich nur Teile von dir und nur zeitweise in ihren Fokus nehmen.

Du selbst musst nicht deine Art ändern, dir aber vielleicht klar werden was du suchst und warum du genau bei solchen kleben bleibst, die dich dann leiden lassen.

01.03.2023 22:22 • #14


Libra82
Zitat von Gorch_Fock:
Libra, dann bleib doch einfach Singel Oder fehlt doch etwas?

Nun ja, vor ein paar Wochen hätte ich dir im wahren Leben sehr glaubhaft vermitteln können, dass ich jetzt mein Leben erst einmal allein mit Sohn genießen und gestalte.... Bla bla
Und dann, wie beschrieben, hab ich eben doch wohl getrieben von Sehnsucht, dem nächsten eine Chance gegeben...


Zitat von Gorch_Fock:
Und natürlich hälst Du dich vom böööösen Online Dating fern. Und läuftst vor Männern im Supermarkt oder der Arbeit weg?
Könnte nicht hier schon mal ein Ansatzpunkt sein, mit der Arbeit an Dir zu beginnen? Nicht jeder Mann ist böse

Nun ja... Ich kenn meine Grenzen nicht gut genug und bin nach der letzten Beziehung sehr sehr sehr sensible. Ich mag mich nicht ungeschützt auf den Markt werfen.... Und ja, das macht mich schreckhaft.

Ich hab eine unglaubliche Naivität in mir. Ich glaube bei jedem Menschen an das Gute und ich finde auch in allen Menschen was Gutes! Von daher ist es schwer für mich zu sondieren, wenn ich per se alle erstmal positiv besetze. Wer also zumindest vordergründig nett ist, bekommt die Chance mir nah zu sein... Und da mir, wie Heffa schreibt, besonders Nähe wichtig ist und, wenn mich wer interessiert, ich schnell Tiefgang entwickle und mitreißend bin, entwickelt sich zumeist auch schnell mehr...

So kam es, dass ich seit meinem 15.Lebensjahr von einer langen Beziehung in die nächste geschlittert bin.
Ich denke eine Phase single sein, die eigene Bedürfnisse und Bedürftigkeit erkennen und stillen lernen und Grenzen sowie Wünsche definieren.... Könnten mich davor bewahren wieder irgendwie unglücklich an einem Mann kleben zu bleiben...


Zitat von Gorch_Fock:
polytoxikoman (in den Jahren hier im Forum hab ich dieses Wort noch nicht gehört).

Hat mir eine Freundin beigebracht, die MPU Vorbereitungen macht. Es ist leider der treffende Fachbegriff für Menschen die mehrere Substanzen missbrauchen und somit eher eine abhängige Persönlichkeitsstruktur besitzen

Zitat von Gorch_Fock:
Sehr oft hängen Beziehungsmuster auch mit Kindheitserfahrungen zusammen. Vielleicht schaust Du mal auf diesen Bereich. Denn hier kommen oft heftige Details ans Licht, welche sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Welche Rolle spielt den der Kindsvater in Deinem Leben?

Wen meinst du? Meinen Vater oder der Mann, mit dem ich ein Kind habe?


Zitat von Heffalump:
Und man hofft, das jenes Verlangen, in Falle Libra´s, nach Nähe, befriedigt wird.
Nähe stellt sich aber nicht ein, wenn man sich nicht dem Gegenüber zuwendet und sich fallen lassen kann? Oder irre ich? Zudem, diese spezielle Nähe, ja erst wachsen muss, also zeitintensiv ist.

Ja, so ist es.... Sehr verzwickt für mich. Denn wenn ich Interesse an einem Menschen habe, dann zweifelsfrei und intensiv. Das trifft bei mir auf Freundschaften genau so zu wie auf Dates. Aber daher ist es zum Glück auch nicht zwingend nötig nun einen Partner zu haben. Freundschaften habe ich und wenn ich mich ganz intensiv mir oder anderen widmen möchte, aber gerade keiner Zeit hat, kann ich ja hier lesen und schreiben...

Zitat von Zweizelgänger:
Ich denke, dass es grundsätzlich die Frage ist, wie weit man da bereit ist in sich zu gehen und sich auch mit Anteilen zu beschäftigen die man vielleicht nicht so toll findet oder die auch weh tun.

Ja, schmerzhaft wird das auf jeden Fall. Merke ich auch jetzt wieder... Wenn ich überlege wo meine Muster ihren Ursprung haben.
Ich denke jedoch, wenn ich das genauer betrachtet habe, kann ich schneller erkennen, wann mir mein Muster was vormacht

Zitat von Multiversum:
Zu sehen, warum sich Dinge in diese oder jene Richtung entwickelt haben. Finde ich auch total spannend!-Danke für das Thema Libra82!

Gern, hoffe hier können einige auf Spurensuche gehen

01.03.2023 23:01 • #15


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