Zitat: Was ich über mich gelernt habe? Sehr vieles und es hat viele Stunden gedauert. Z.B. dass meine Gedanken hauptsächlich eine Körperfunktion sind und meine Gefühle sich schneller beruhigen, wenn ich sie über mich hinweg rollen lasse (ohne sie auszuagieren). Und ich habe von mir immer geglaubt, dass ich sehr mutig bin; das Gegenteil war aber der Fall.
Und es gab auch viele Erkenntnisse, die man schwer mit Worten vermitteln kann. Aber ich habe z.B. gelernt, dass Schmerzen (körperliche wie psychische) nichts Schlimmes sind. Die Qual kommt dann, wenn man sich gegen die Schmerzen wehrt, sie nicht akzeptiert.
Das habe ich eigentlich nicht im Kontext der Beziehung gemeint, sondern diese Entwicklung hat außerhalb stattgefunden. Und es ist interessant, dass es rüberkam, als ob diese Erkenntnisse auf negativen Erfahrungen basierten. Das taten sie nicht. Sie kamen aus meinem Zen-Training.
Ich gebe aber zu, dass ich diese Erkenntnisse dann innerhalb meiner Beziehung in schwierigen Situationen angewendet habe, um diese Situationen zu ertragen.
Einen Schmerz durch einen anderen ersetzen: jaaa, kommt mir seeehr bekannt vor. Das habe ich sehr lange praktiziert, bis es mir endlich aufgefallen ist (ca. 2010). Jetzt erkenne ich diesen Mechanismus wenigstens, sobald er in mir aufkommt, und stelle mich lieber dem ursprünglichen Schmerz.
Deine Ex klingt so, als ob sie eine schwierige Person war. Dich so körperlich zu verletzen: das finde ich bei einer Frau genauso bedenklich, wie bei einem Mann. Das geht gar nicht. Wie glücklich warst du denn in der Beziehung? Denn es wundert mich gar nicht, wenn du nach einer Beziehung ohne wirkliche Liebe keine Lust mehr auf Beziehungen hast.
Es ist interessant, wie viele hier berichten, dass sie auch von Freundschaften enttäuscht wurden. Ich muss zwar sagen, dass ich in der Kennlernphase bei Bekanntschaften auch schon einige toxische Menschen peripher in mein Leben gelassen habe, aber nachdem sie dann komische Verhaltensweisen an den Tag legten, die mir nicht gut taten, habe ich diese Personen dann wieder aus meinem Leben geschmissen. Geblieben sind aber diejenigen, die mir gut taten und bei denen ich auch gerne geben wollte.
Wenn man nur schlechte Erfahrungen mit den Personen macht, die man nah an sich heran lässt: heißt das, dass es nur schlechte Menschen gibt, oder heißt das, dass man sich diese Menschen selber ausgesucht hat? Bei mir war es das zweite (bei Beziehungen). Das weiß ich, weil ich bei Freundschaften eben gemerkt habe, dass es sehr wohl sehr viele vernünftige Menschen gibt.
Und wenn man sich Menschen für eine Beziehung aussucht, die einem nicht gut tun, was heißt das? Warum tun wir das? Können wir das ändern?