@T4U
Mein Gemütszustand ist heute...ein wenig heftig. Ich verspüre wieder diesen Zorn und die Wut von vor etlichen Jahren. Ich balle meine Fäuste und ich merke wie das Adrenalin durch meinen Körper schiesst. Paradoxerweise empfinde gleichzeitig auch Angst und hab dieses mulmige Gefühl in der Brustgegend. Die Ursachen kenne ich nur allzugenau. Ich bin heute wirklich nicht gut drauf.
Ich werde nur noch diesen Post verfassen, und mich dann zurückziehen. Ich sollte eine Nacht drüber schlafen, und mich besser morgen erst wieder zu Worte melden. Die Gefahr das ich aus dem Affekt heraus hier einen Mituser verbal angreife ist mir einfach zu hoch, das möchte ich nicht.
Zitat von T4U: aber schreib einen Brief
Vor 10 Jahren litt ich unter besonders starkem depressivem Verhalten. Anstelle eines Briefes, der im übrigen eine schöne Idee ist, habe ich mich damals für ein Gedicht entschieden. Ich werde es zum Schluss anhängen. Heute fehlt mir die Muße um solche Texte zu verfassen, und kommen nur noch sporadisch in Textteilen hin und wieder zum vorschein, ganz unwillkürlich.
Zitat von T4U:warum den Hügel immer wieder erobern wollen - wenn doch das Ziel nicht zu erreichen ist?
Der Wille zum Sieg, und der Mut zum Kampfe. Treue um Treue. Ich hoffe Du verstehst was ich versuche damit zu sagen.
Nun zum...hmm Gedicht? Vers? Keine Ahnung wie ich es nennen soll. Entstand in einer schlimmen Phase, wo ich planlos iwas unternommen habe. Da packte es mich und ich schrieb diese Zeilen.
Der Sturm und die Stille
Einst vereinten wir ewige Liebe, Mut, Kraft, Glück und Lebensfreude unter einem Banner.
Seite an Seite kreuzten wir die Klinge mit den Herausforderungen des Lebens, und gewannen
die Schlachten, eine nach der anderen. Wir heilten gemeinsam die Wunden die uns durch das
Leben zugefügt wurden, spendeten uns Trost und Kraft in Zeiten der Not. Kein Berg war für uns
zu hoch, kein Wasser zu tief. Gemeinsam überwanden wir jedes Hindernis,
jede Herausforderung. Aufrecht stehend und stolz folgten wir dem Pfad, der uns durch einen
Stern am Firmament erleuchtetwurde. Das Licht zeigte uns jeden Stein der uns im Wege
stand und vereint haben wir sie weggeräumt. Waren wir noch soweit von einander entfernt,
haben wir einander gespürt, gefühlt, geliebt. Wir mussten nur zum Himmel hoch sehen und
waren wieder vereint. Denn unser Stern leuchtete so, als wollte er uns sagen das es dem
anderen gut geht. Trotz der Distanz, wenn wir uns zur Ruh begaben, lagen unsere Seelen
immer vereint zusammen, als würden wir nebeneinander liegen. Durch die Kraft
unserer Liebe schufen wir Leben das sich in Deinem Leibe formte. Langsam aber stetig war
es auf dem Weg um das Licht dieser Welt zu erblicken, zu leben....
Dies war unser Sturm des Lebens.
Doch dieser Stern ist nun erloschen und der Sturm verwandelte sich in Stille. Der Pfad ist nun
in Dunkelheit gehüllt. Du wurdest von mir hinfort gerissen vom Schlage des Schicksals. Zu früh
bist Du gegangen, denn unser Weg wäre noch so ewig lang gewesen. Wir hätten noch viele
Herausforderungen gemeinsam meistern müssen. Noch viele Steine hätten wir auf unserem Wege
gehabt, die wir gemeinsam weggeräumt hätten. Doch nun bin ich allein auf diesem dunklen Pfad.
Ich trage unser Banner allein, ich drohe unter seiner Last zusammen zu brechen. Jeder Tag auf
diesem Pfade raubt mir Kraft und Mut, lässt mich Zweifeln,weinen, schreien, Wut und Hass
empfinden. Jeder Stein dem ich begegne wirkt wie ein Berg, der nicht weichen will. Mit Mühe
und Not, unter aufbringung all meiner Kräfte schaffe ich ihn hinfort.Ich werde Müde, bin erschöpft
und des Lebens überdrüssig. Habe kaum noch Kraft, finde keine Ruh.
Wenn die Stille über mich hereinbricht, und der Tag der Nacht weicht, fühle ich Dich. Deine
zaghafte Berührung. Dein Arm legt sich mir um die Schulter. In mir erwacht der Traum das Du
wieder wirklich bist. Lehne meinen Kopf zur Seite, lege ihn auf Deinem, mir wirklich erscheinenden
Arm ab. Ich erhebe mich,spüre mein Herz wild schlagen. Spüre mein Blut wieder fließen.
Ich wende mich Dir voller Sehnsucht zu, will Dich greifen, halten und nie mehr wieder
loslassen. Doch greife ich in die Leere des Raumes. Erwache aus meinem Traume, sehe die
Realität. Langsam versenke ich mein Gesicht in meine Hände. Mir entweicht ein Schluchzen,
und wieder fließen die Tränen. Wieder nur Trug, wieder nur Schein. Das Schicksal lässt mich
wieder den Schmerz erleben. Doch vergiss nie, meine Liebe zu Dir geht über den Tod hinaus.
Ich verändere mich, bin kein Mensch mehr. Ich fühle nicht, ich liebe nicht. Wie eine leere Hülle wandere
ich, unter den Lebenden. Der schleier der Dunkelheit umhüllt meine Seele, wird meiner allmählich
habhaft. Mein Geist ist durchtränkt vom Wahn und Hass, auf all die Lebenden, die Liebenden.
Begegnet mir die Liebe eines Menschen, erwiedere ich sie nicht, empfinde sie nicht.
Meine Verbittertheit, seelenlos unter den Lebenden zu wandeln, wird immer größer. Mein Lebensfunke droht zu erlischen.
Die Erinnerungen an Dich, an Dein Lachen, Deine Anmut, Deine Schönheit drohen zu verblassen.
Verzweifelt greife ich nach ihnen, ist es doch das Einzige was mir noch von Dir geblieben ist. Ich
kann sie nicht festhalten, denn sie schwinden im Nebel des Vergessens, langsam und stetig.
Mit meinem Äußeren trüge ich mein Umfeld, mit geheucheltem Schein der Freude. Lachen bedeutet für
mich nur noch Schmerz den ich ertragen muß, um niemanden mit auf meinen Pfad zu reißen.
Mich plagen Schmerz und Trauer, sie entfachen ein Inferno in mir das mich quält. Der Gedanke
das nicht nur Du, nein auch das Leben, das durch unsere Liebe gezeugt wurde, das nicht einen Tag
auf dieser Welt erleben durfte, das mit Dir ging, treibt mich in unendliche Trauer und Wahnsinn.
Diese Erinnerung, wie oft sie mir auch in Gedanken erscheint,
lässt schmerzhafte Tränen meine Wangen hinunter Fließen. Wie ein Fluß aus Feuer brennen sie sich
ihren Weg an meinen Wangen entlang, um dann auf den Boden herab zu stürzen. Tag für Tag suche ich
nach Antworten, suche die Schuld bei mir. Wäre ich dem Ruf des Dienstes nicht gefolgt, wärst Du vielleicht noch am Leben.
Vielleicht wären wir aber zusammen, vom Pfade gerissen worden. Das wäre ein Genuß, besser als dieses unsegliche Dasein. Ich weiß es nicht.
Der Ruf des Todes lockt mit süßlicher Stimme, verspricht Seelenheil und Ruhe. Ein Ende des schmerzumhüllten
Daseins. Doch all das verblasst im Antlitz seines größten Versprechens. Ich könnte Dich sofort sehen, umarmen, Lieben.
Doch auch das bleibt mir verwehrt. Ich bin verdammt diesem Pfad zu folgen, bis mein Dasein selbst verblasst und ich zu Asche und Staub zerfalle. Bis meine Kraft mich endgültig verlässt, meine Füße nicht mehr tragen. Das ist die Stille in der ich wandere.
In Gedenken an meine Verlobte und unseren ungeborenen Sohn
Wie gesagt 10 Jahre alt und ich hüte mich den Text vollständig zu lesen. Die Gefahr mich in diesem Text zu verlieren und alte Verhaltensmuster auszuleben, ist einfach zu groß.
Damit verabschiede ich mich für heute.
Gute Nacht allerseits