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Als Mann leben, eine Zweitbeziehung dulden oder Trennung

unbel-Leberwurst
Zitat von Nele92:
Er hat mir eben noch eine Nachricht geschrieben, dass er mich lieb hat und mir eine gute Nacht wünscht.


Ich bin von der Überschrift irritiert. An welcher Stelle geht es denn um ein Ultimatum? U.U.

14.06.2020 07:27 • #16


Butterkrümel
Zitat von unbel Leberwurst:

Ich bin von der Überschrift irritiert. An welcher Stelle geht es denn um ein Ultimatum? U.U.


Ich denke, sie meint die Entscheidung, die sie treffen soll:

Zitat von Nele92:
Er sieht drei Möglichkeiten und er möchte, dass ich mich entscheide.
1. Ich verzichte auf ein Leben als Frau
2. Ich dulde eine Zweitbeziehung
3. wir trennen uns


Das ist schon eine Art Ultimatum, denn wenn sie sich nicht entscheidet, trennt er sich, da er sagt, so kann er nicht weitermachen.

14.06.2020 08:29 • x 1 #17


A


Als Mann leben, eine Zweitbeziehung dulden oder Trennung

x 3


R
Zitat von Butterkrümel:
So, wie du deine S. Identität nicht verleugnen kannst, so kann er seine S. Orientierung nicht ignorieren


Hey Nele,

@Butterkrümel hat es im Grunde in einem Satz bestmöglich auf den Punkt gebracht in meinen Augen.

Und genauso wie du deine Identität nicht aufgeben kannst, denn du bist eine Frau ; genauso wenig kann dein Mann seine Neigung zu Männern abstellen.

Würde einer von euch beiden der Beziehung wegen sich selbst untergraben würde das in einer noch viel größeren Tragödie enden .

14.06.2020 08:41 • x 2 #18


_Tara_
Liebe Nele!

Dieses Dilemma (gelinde ausgedrückt), das sich aus der Erfüllung Deiner innersten Wünsche und dem Mut, nun als Frau zu leben, leider ergeben hat, tut mir ebenfalls sehr leid.

Meine Vorschreiber haben ja eigentlich schon alles gesagt. So schwer das ist und so sehr ich verstehen kann, dass Du die Beziehung gerne behalten würdest: damit Ihr beide glücklich werden könnt, solltet Ihr Euch als Paar trennen und als Freunde weitermachen. Mit jeder anderen Lösung würde auf Dauer mindestens eine/r von Euch sehr unglücklich werden.

14.06.2020 09:41 • x 1 #19


Nele92
Meine Gedanken kreisen permanent, aber letztendlich ist die einzige akzeptable Lösung die Trennung. Alles andere macht uns beide dauerhaft nicht glücklich.

Ich versuche im Kopf zu sortieren, was eine Trennung für mich bedeutet. Ich verliere nicht nur den Mann, ich verliere auch mein Kind, welches ich zwar immer als meins betitel, aber faktisch nun mal seins ist. Ich verliere mein Haus, mein Garten, mein Heim in das ich so viel Energie gesteckt habe in der Vergangenheit. Finanziell bin ich total abhängig von meinem Mann. Ich arbeite gar nicht. Ich habe mich immer um alles andere gekümmert, ihm den Rücken freigehalten. Das wird anders, davor habe ich Angst.

Ich habe noch nicht weiter mit ihm gesprochen, ich möchte erst etwas gefasster sein. Momentan bin ich die ganze Zeit den Tränen nah.

14.06.2020 11:44 • #20


B
Liebe Nele!
Aus deinen Zeilen merkt man den tiefen Schmerz,Angst vor der Zukunft und deine Zerrissenheit.
Lieben heißt auch loslassen können. Und ich bin mir sicher,dass nach einer Trennung ihr immer beste Freunde und Vertraute bleiben könnt.
Was mich erschreckt,dass du nie gearbeitet hast. Solche Abhängigkeit ist immer ungesund. Auch nicht gut für das Selbstbewusstsein. Bist du in einer Selbsthilfegruppe oder in einem Forum für Transgender? Vielleicht findest du dort Hilfe wie es einen Weg zurück ins Berufsleben gibt.
Die Beziehung zu öffnen ist keine Option für dich?
Ich war vor Jahrzehnten mit einem Bi-Mann lieert und hatte keine Probleme damit. Aber da tickt jeder anders.
Ich drücke dich ganz fest in Gedanken und hoffe,dass du und dein Mann einen gangbaren Weg miteinander findet.

16.06.2020 06:57 • #21


Nele92
Zitat von Butterblume63:
Liebe Nele!
Aus deinen Zeilen merkt man den tiefen Schmerz,Angst vor der Zukunft und deine Zerrissenheit.
Lieben heißt auch loslassen können. Und ich bin mir sicher,dass nach einer Trennung ihr immer beste Freunde und Vertraute bleiben könnt.
Was mich erschreckt,dass du nie gearbeitet hast. Solche Abhängigkeit ist immer ungesund. Auch nicht gut für das Selbstbewusstsein. Bist du in einer Selbsthilfegruppe oder in einem Forum für Transgender? Vielleicht findest du dort Hilfe wie es einen Weg zurück ins Berufsleben gibt.
Die Beziehung zu öffnen ist keine Option für dich?
Ich war vor Jahrzehnten mit einem Bi-Mann lieert und hatte keine Probleme damit. Aber da tickt jeder anders.
Ich drücke dich ganz fest in Gedanken und hoffe,dass du und dein Mann einen gangbaren Weg miteinander findet.


Ich habe schon gearbeitet, allerdings in einem von Männern dominierten Job. Nach meinem Outing habe ich da nicht mehr arbeiten wollen aus Angst vor der Reaktion der Kollegen. Wenn ich mich jetzt neu bewerben wollen würde, müsste ich meine ganzen Qualifikation mit meinem ursprünglichen Namen einreichen, was sicherlich einige Fragen aufwirft.
Mein Mann hatte damals gesagt, dass ich mich erstmal um mich kümmern sollte und ruhig zu Hause bleiben könnte, bis sich bei mir alles eingependelt hat. Dabei ist es dann irgendwie geblieben, ich hatte auch so genug zu tun.

Ich treffe mich regelmäßig mit Leuten, denen es wie mir oder ähnlich geht. Außerdem bin ich in psychologischer Betreuung.

Die Ehe öffnen ist für mich der Anfang vom Ende. Ich glaube nicht, dass es ein Modell ist, was auf Dauer gut geht.

16.06.2020 13:46 • #22


B
Liebe Nele!
Wegen dem Namen und des Berufes würde ich mich an einen Anwalt wenden der darauf spezialisiert ist. Ich habe etliche bi-s e x u elle Freunde die dies offen Leben. Natürlich gab es Anfangs Gerede am Arbeitsplatz wo sie aber Gesprächsbereitschaft signalisierten. Oft ist es eine unbegründete Angst vor dem Unbekannten und Unsicherheit wie man mit dem Menschen umgehen soll. Und ich lebe in einer Region die vom Brauchtum und erzkatholisch geprägt ist. Aber sogar hier findet keine Ausgrenzung mehr statt. Wenige Kilometer in einer kleinen Gemeinde betreibt ein Transgender einen Getränkemarkt und kann friedlich und voll akzeptiert leben. Inzwischen als Frau,was sein/ihr Wesen ist.
Vor ein paar Wochen gab es bei Stern TV? einen Beitrag zu Transgender.Vielleicht suchst du den Beitrag ?

16.06.2020 14:03 • #23


Nele92
Die Angst ist einfach da. Was bringt mir ein Anwalt? Dass ich das Recht habe, den Beruf auszuüben, steht außer Frage, aber die Akzeptanz von Kollegen kann man nicht erzwingen.

Ich denke, ich werde mir was anderes suchen müssen. Vielleicht mache ich nochmal eine neue Ausbildung, wer weiß. Ich habe noch keinen konkreten Plan.

16.06.2020 14:31 • #24


Nele92
Ich kenne auch eine Frau, die einen Handwerksbetrieb führt. Erst als Mann, jetzt als Frau. Finde ich gut und freut mich total, allerdings bin ich vom Selbstbewusstsein noch nicht so weit, fürchte ich.

16.06.2020 14:37 • x 1 #25


B
Nele,mir geht es um das Namensrecht. Ob du noch deinen jetzigen männlichen Vornamen führen musst oder ob eine Namensänderung möglich ist. Auch arbeitsrechtlich würde ich mich erkundigen.

16.06.2020 14:44 • #26


Nele92
Zitat von Butterblume63:
Nele,mir geht es um das Namensrecht. Ob du noch deinen jetzigen männlichen Vornamen führen musst oder ob eine Namensänderung möglich ist. Auch arbeitsrechtlich würde ich mich erkundigen.


Ach so, im Ausweis habe ich schon den neuen Namen.
Es ging mir nur darum, dass wenn ich mich bewerbe, ich sämtliche Qualifikationen und Zeugnisse einreichen müsste und die auf meinen alten Namen ausgestellt sind. Ich könnte sicherlich auf Diskretion bei der Personalabteilung drängen, aber sowas sickert immer durch.

16.06.2020 14:49 • #27


B
Gibt es Hilfen vor Ort für Transgender bei dir in der Nähe?Für berufliche Wiedereingliederung, Betriebe die Erfahrungen haben usw.
Arbeitsämter sind wahrscheinlich überfragt mit deiner Situation.

16.06.2020 14:58 • #28


Nele92
Das habe ich akut noch nicht erfragt, weil ich den Job für mich quasi schon abgestempelt hatte. Aber das wäre sicherlich interessant, ob es da schon mal Betriebe gegeben hat und man da von Erfahrungen profitieren könnte.

16.06.2020 15:19 • #29


Nele92
Das wars dann. Wir haben uns endgültig für eine Trennung entschieden. Wir haben uns nochmal feste geknuddelt und uns geschworen, nicht böse zu sein und den jeweils anderen immer zu respektieren.

Mir geht es gar nicht so schlecht mit dieser Entscheidung. Besser jetzt in Frieden auseinander gehen, als sich in ein paar Monaten hassen.

19.06.2020 15:13 • x 1 #30


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