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Als Betrogener die betrogene Ehefrau informieren?

Katomz
Ich würde es machen. Habe ich auch gemacht. Nicht aus Rache, sonder aus fairness und anstand.

12.06.2015 09:45 • #31


Blanca
Zitat von Peter L:
Man gerät so rasch in die Denunziantenecke

...warum das?

Zum einen führen manche Menschen offene Ehen. Die wollen nicht über etwas aufgeklärt werden, was sie eh längst wissen (wenn auch womöglich nicht en detail, kommt auf die jeweilige Absprache an) und empfinden es als unangebrachte und insofern auch übergriffige Einmischung in ihre Intimsphäre, wenn jemand es dann doch tut.

Zum anderen schwingen bei solchen Aktionen oft nicht nur echte Sorge um den Betrogenen, sondern auch Motive wie Eifer- und Rachsucht mit, die damit nichts zu tun haben. Das verleiht ihnen einen schalen Beigeschmack und nachdem viele Menschen leider eh dazu neigen, andere in geistige Schubladen stecken zu müssen, findet man sich dann durchaus auch schon mal in so einer wieder, ob sie nun tatsächlich passt oder nicht.

Der TE beispielsweise schreibt, daß seine Frau von den anhaltenden Annäherungsversuchen der Ex-Affaire genervt sei. Das legt den Schluß nahe, daß er sich weniger um das Wohl der anderen Ehefrau sorgt, sondern die Informationsaktion vor allem deshalb in Betracht zieht, damit seine eigene Frau endlich in Ruhe gelassen wird. Natürlich ist auch das ein legitimes Motiv, aber dazu sollte er dann auch stehen und nicht versuchen, den edlen Ritter zu geben, der für den Ehestand als solchen kämpft.

Ich kann und will das aber speziell in diesem Fall nicht abschließend beurteilen. Der TE soll bitte in sich gehen und selbst herausfinden, was seine eigentliche Motivation ist. Nichts anderes habe ich ihm ja auch geschrieben.

12.06.2015 10:12 • #32


A


Als Betrogener die betrogene Ehefrau informieren?

x 3


G
das war auch meine idee, dass es hier eher um selbstschutz handelt.
soll der herr probleme bekommen, dann lässt er seine gattin in ruh.
ist auch legitim, jeder wie er will.

ich möchte hier gar nicht das problem ausdiskutieren, ob es ok ist oder nicht.
aus sicht einer ehemals betrogenen, hätte ich mir auch gewünscht besser im bilde zu sein.

aber hier handelt es doch um was ganz anderes.
und zwar werden die eheprobleme zwar brav in therapie getragen, versucht aber auch mit mittelchen bekämpfen, die nix und gar nix dem TE bringen.
glaubt man der gattin nicht so recht? ist der rivale gefährlich? könnte da noch was werden, wenn er weiterhin um sie wirbt?
das sind so die ansätze, die den neuanfang bremsen. und egal ob er die frau informiert oder nicht, was drinn ist, ist drinn. und muss mit anderen mittelchen bekämpft werden.

12.06.2015 11:33 • #33


M
Ich sehe die Sache auch sehr gespalten.

Ja, die Frau des Typen hat das Recht es zu erfahren und sollte auch informiert werden.
Idealfall, der Typ sagt es ihr, ansonsten sollte deine Frau vorsprechen und sich
entschuldigen bei ihr. Das hätte Charakter!

Die andere Seite:
Deine Frau hat noch nicht hundertprozent abgeschlossen. Handynummer wechseln, ne klare Ansage an ihn o. ä. Es gibt tausend Möglichkeiten das Ding absolut und endgültig zu beenden.
Das verunsichert dich, du möchtest Ruhe haben.
Aber deine Frau ist am Zug, sie ist diejenige, die handeln muss und dir damit zeigt, was genau sie möchte.
Einmal eine klare Ansage an sie und dann schau, was sie daraus macht.
DANN könnt ihr ne Therapie machen und an eurer Ehe arbeiten, alles andere ist vergebene Liebesmüh.

Viele Glück

12.06.2015 11:50 • #34


I
Da gibt es ein Theaterstck von Ibsen
Ich glaub ' Die Wildente'
und den 'Michael Kohlhaas',
Wahrheitsfanatiker.

Ich halte mehr von Barmherzigkeit
und
' Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst'.

Wenn die Frau des anderen nichts weiß, hat die Ehe noch eine Chance,

wenn Du eingreifst, bist Du eventuell der rachsüchtige Henker der anderen Ehe.

12.06.2015 14:59 • #35


G
...nun ja, die Frau hat ein Recht auf die Wahrheit....ich bin erst nach Jahren vom Betrug in Kenntniss gesetzt worden....das ist so etwas von bescheiden....du fragst dich immer was sind die letzten Jahre wert...wie ehrlich war das....

12.06.2015 15:04 • #36


M
Zitat:
Wenn die Frau des anderen nichts weiß, hat die Ehe noch eine Chance,


Bitte? Die Ehe hat also eine Chance, weil die arme Frau von nichts weiß, belogen wurde und noch immer wird. Wie soll eine Ehe funktionieren, die auf Lügen aufgebaut wird?

Jeder Mensch weiß doch, dass ohne Fundament jedes Haus beim kleinsten Sturm zusammen bricht.
Irgendwann kommt sowas immer raus und dann hat die Frau ihre besten Jahre an einen Id..ten verschwendet, weil sie angelogen wurde.
Reinen Tisch machen, die Sache verdauen. Das ist eine Basis für einen Neuanfang und nicht die Lüge...
Der schmale und der breite Weg, welcher ist wohl die Lösung.. hhhmmm?

Menschen lügen und rücken sich Ihre Welt zusammen wie es ihnen passt ohne Rücksicht auf andere.
Mit List einen anderen Menschen zu Dingen bringen, die er vielleicht so gar nicht möchte.
Na danke.... So ein Leben wünscht man sich...

12.06.2015 15:11 • x 1 #37


I
Ihr Lieben,
muss man von außen Wahrheit in eine Zweierbeziehung bringen ?

Warum gibt es dann ein Beichtgeheimnis,
ärztliche Schweigepflicht ...

Liebe und Verzeihen machen das Leben aus,
nicht Fehlerlosigkeit und Schuldigsorechen.

12.06.2015 16:54 • #38


M
Zitat:
Ihr Lieben,
muss man von außen Wahrheit in eine Zweierbeziehung bringen ?


Also eine Zweierbeziehung ist das schon lange nicht mehr, da eine Dritte Person hineingezogen wurde, nämlich der Affärenpartner.
Das beichten kommt von der kath. Kirche und soll dem Menschen, der seine Sünde bekennt eine Erleichterung/ die Absolution bringen. Eine Institution die die kath. Kirche eingeführt hat und ich für totalen Schwachsinn halte, denn Sünden vergibt uns Gott und nicht ein Mensch.
Und selbst im christlichen Glauben und zwar in der Bibel heißt es: man soll der Person, der man schlechtes angetan hat darüber informieren und um Verzeihung bitten = ins reine kommen, seine Sünden bekennen.

Die ärztliche Schweigepflicht wurde für Berufsgruppen eingeführt, in denen es um empfindliche Daten geht.

Die Vergleiche finde ich mehr als unangebracht, da Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Hier geht es um das menschliche Miteinander, wie wir uns gegenseitig behandeln und respektieren.
Wenn ich meinen Partner betrüge, dann spucke ich auf ihn, ob nun heimlich oder öffentlich macht kein Unterschied, denn die Demütigung bleibt gleich...
Eine Zweierbeziehung, wie du sie erwähnst Irisgrün sollte genau das sein. ZWEI und keine drei oder vier.
In dem Moment aber, in dem ich einer dritten Person Einlass in die Zweierbeziehung gewähre hat die vierte Person mehr als das Recht zu erfahren, dass sie getäuscht wurde!
Genauso wenn du auf der Straße einen Dieb beobachtest und hoffentlich dem Bestohlenen hilfst, wirst du übereinstimmen, dass der letzte unwissende Partner über die Lüge aufgeklärt wird.
Wenn zwei miteinander ausmachen, sie möchten andere se6uelle Partner und wirklich offen damit umgehen, ist das was ganz anderes. dann ist es kein Betrug mehr.
Aber in diesem Fall ist es das.
Hier hat der TE nicht unbedingt das Recht dazu die Frau zu informieren, aber ich würde als Betrogener eine klare Ansage machen. Entweder die Affärenpartner klären die Frau auf, damit diese weiß, was Sache ist oder der TE tuts. Ja, nennt man Erpressung, aber in dem Fall wohl zu vernachlässigen.

12.06.2015 17:15 • #39


G
Ich als betrogene Ehefrau wäre froh gewesen, wenn man mir mal einen Wink gegeben
hätte. Von wem auch immer.

10 Jahre meines Lebens habe ich mit einem notorischen Fremdgänger verschenkt.
Selbst einige meiner engsten Freunde haben es gewusst und nichts gesagt.
In heimischen Gefilden hat sich mein Ex bedienen lassen, in seiner Vertreterausrüstung
das freie Leben genossen (inkl. Bord., Arbeitskolleginnen.....)
Dabei hat er so viel gelogen, dass sämtliche Spiegel in seinem
Umfeld hätten zerspringen müssen. Als die *beep* Wahrheit ans Licht kam, musste ich mich
übergeben. In bin davon überzeugt, dass es seiner aktuellen Neuen auch nicht besser ergeht.

Gelernt habe ich auf jeden Fall eines: Wenn die Hemmschwelle erst einmal
gebrochen wurde, wird der Betrüger es in meinen Augen auch in Zukunft nicht lassen.

Ich würde vor Jedem den Hut ziehen, der den Mut aufbringt und den Betrogenen informiert.
Sollte mir seine Aktuelle mal begegnen, ich werde sie mit Sicherheit über seine Vergangenheit
aufklären. Was sie damit anfängt, ist dann ihre Sache.

12.06.2015 17:42 • #40


Blanca
Zitat von Irisgrün:
muss man von außen Wahrheit in eine Zweierbeziehung bringen ?

Es gibt weder rechtlich noch moralisch eine Verpflichtung dazu.

Man kann es tun, wenn man es für angebracht hält.

Man kann sich aber auch schlicht von einem Paar zurückziehen, wenn einer der beiden offen fremdgeht und alle wissen Bescheid, nur die eigene Hauptbeziehung nicht - und dann ganz selbstverständlich vom Freundeskreis erwartet, daß sie mal mit der Neben- und mal mit der Hauptbeziehung zum Grillen gehen. So wird man ja unweigerlich zum Statisten in einer Schmierenkomödie - ich würde das definitiv nicht wollen.

Wenn man es tut, sollte man auf Dankbarkeit seitens der Hauptbeziehung ebenso gefaßt sein wie auf mögliche Ablehnung. Nicht jeder legt Wert darauf, über sowas aufgeklärt zu werden.

In etlichen Ehen besteht die stille Übereinkunft, daß über die Jahre durchaus mal was vorkommen kann, man es dann aber bitte mit sich selbst ausmachen und dem anderen nicht sagen möge, um die Beziehung nicht unnötig zu belasten. Da rennt man mit so einer unerbetenen Auskunft dann nicht unbedingt offene Türen ein. Andere werden per sé offen geführt, nur daß das im Freundeskreis nie thematisiert wurde. Auch da wird auf die äußerere Einmischung ggfs. allergisch reagiert; bestenfalls mit Spott.

Vielleicht ist es am geschicktesten, man spricht das Thema im Freundeskreis mal vorsorglich und losgelöst von konkreten Anlässen an und trifft klare Absprachen - also ob man einander im Fall x wirklich etwas sagt oder nicht. Je nach Vereinbarung sollte sich ggfs. niemand empören, wenn die Information erfolgt - oder eben grundsätzlich unterbleibt.

Aber wer denkt schon so weit voraus?

13.06.2015 15:35 • #41


S
Da rennt man mit so einer unerbetenen Auskunft dann nicht unbedingt offene Türen ein.

Eine frühere Freundin von mir steckte der Frau ihrer Ex-Affaire mal einen Zettel an die Windschutzscheibe, um sie zu informieren. Alles, was dabei rauskam, war ein pikierter Anruf, daß Madame nicht von all den vielen Mätressen belästigt zu werden wünsche, die ihr Mann sich seit Jahren - selbstverständlich mit ihrer stillschweigenden Duldung - immer mal wieder gönne.

Die Ex-Affaire selbst war auch little amused.

Immerhin war die Sache damit wenigstens endgültig beendet, denn dank der Windschutzscheibenaktion führte kein Weg mehr zu ihm zurück.

13.06.2015 23:12 • #42


T
Zitat von rubi:
Zitat von Liebende:
für mich ist das ein absolutes No-Go.
Verraten worden zu sein gibt dir nicht das recht andere zu verraten und wenn deine Partnerin nicht länger betroffen ist, geht es dich auch nichts an.


Ein Verrat an dem Betrüger oder einer Betrogenen die Wahrheit sagen.
Ich glaube man sollte es als Hilfe für die Betrogene sehen und nicht als böse Tat gegenüber dem Typen.

Ich finde, wenn man nichts sagt, macht man sich an dem Betrug mitschuldig!


dem stimme ich zu 1000 % zu, alle anderen die hier was von (das geht dich nichts an) sind entweder noch nicht betrogen worden oder es ist ihnen egal.
die betrogene Frau / Mann hat ein recht darauf zu erfahren mit was für einem Menschen ´man zusammen ist, schweigen bedeutet den Betrüger / betrug zu decken.
ich wünschte mir alle die von Fremdgehen erfahren, würde so handeln.

06.09.2015 22:50 • #43


T
Zitat von peppina:
Zitat von Gast700:
Ich denke, bei so etwas geht es natürlich auch immer um Rache.
Das will man gern verleugnen, weil es einem ja besser zu Gesicht steht, natürlich nur ehrbare Motive zu haben.
Aber man ist verletzt worden und will demjenigen eins auswischen.
Das darf man auch, meine ich.
Warum auch nicht?
Ich sehe moralisch da kein Problem.

Allerdings könnte es tatsächlich Stress mit deiner Frau geben.

Wenn du meinst, du musst das seiner Frau mitteilen und du meinst, du fühlst dich damit besser, dann mach es einfach.
Für manche ist so eine Situation auch gefühlsmäßig einfach nicht bereinigt, so lange da noch etwas im Raum steht.
Wenn du dadurch das Gefühl hast, einen Abschluss finden zu können, dann tu's.


ich wurde nicht betrogen, ich habe nicht betrogen..
und: ich würde, wenn mir sowas passieren würde, sofort dem Partner bescheid geben.
auch wenn ich das bei Bekannten/ Freunden mitbekokommen würde.
weil es meinen Werten entspricht, Lügen nicht zu deckeln..
weil ich so viel Mitgefühl für die arme Person hätte, diie von nichts weiss..

das hätte für mich nichts mit Rache zu tun..
finde das eigentllich komisch, dass das unterstellt wird..


ich denke, die so etwas unterstellen, sind selbst Betrüger

06.09.2015 22:55 • #44


Blanca
Zitat von Teddy54:
die betrogene Frau / Mann hat ein recht darauf zu erfahren mit was für einem Menschen ´man zusammen ist, schweigen bedeutet den Betrüger / betrug zu decken.

Recht ist das erzwingbare menschliche Verhalten. Mehr nicht.

Mag sein, daß manche Betrogene sich die Information wünschen, ist ja auch nachvollziehbar. Aber ein Rechtsanspruch darauf besteht nicht und auch auf gesellschaftliche Konventionen kann man sich dabei nicht wirklich berufen, im Gegenteil: Häufig ergießt sich Häme über jene, die solche schlechten Nachrichten überbringen - nicht nur seitens der Empfänger, sondern auch im sonstigen sozialen Umfeld. Dies vor allem dann, wenn die betrogene Seite der betrügenden dann doch verzeiht und beide die Sache nur noch abhaken möchten. Da sind Mitwisser dann nicht länger gefragt, im Gegenteil.

09.09.2015 20:46 • #45


A


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