Liebe Forenmitglieder,
ich habe mich ebenfalls heute dazu entschlossen, meinen Erfahrungsbericht mit einer BL hier zu verfassen.
Die Beweggründe dafür sind, dass ich damit die Sache für mich aufarbeiten und gleichzeitig eure Einschätzung und Erfahrungen erfragen möchte.
Alles find vor einigen Monaten an.
Ich (37) habe Sie beim Einkaufen kennengelernt. Dort stand Sie direkt vor meinem Auto und versuchte Ihren 2 Jahre alten Sohn vom Parkplatzboden aufzuheben. Wir kamen ins Gespräch und ich habe mich sofort unsterblich in Sie (30) verliebt.
Da ich damals noch in einer Beziehung war, habe ich ihr allerdings schnell davon erzählt und wir hielten nur noch sporadischen Kontakt. Die meiste Zeit war ich treibender Faktor, weil Sie mir nicht aus dem Kopf ging. Die existierende Beziehung habe ich dann schnell beendet und Sie vor 4 Wochen zum Mittagessen eingeladen.
Sie kam in das Restaurant und mir verschlug es buchstäblich wieder die Sprache. Das war meine Traumfrau.
Direkt beim Essen erzählte Sie mir von allen seelischen Belastungen (ihre Mutter mit diagnos. Borderline und die Horrorerfahrungen als Kind, die Trennung ihres EX mit dem Sie das Kind hat und welcher Sie jahrelang betrogen hatte, usw.).
Nach dem Essen brachte ich Sie zum Parkhaus, wo Sie mich küsste, wie noch keine Frau zuvor. Sie war sich richtig an mich und ich ließ daraufhin meinen Gefühlen freien Lauf.
In der Folge sahen wir uns 4 Tage lang jeden Tag und verbrachten die Abende zusammen. Sie lud mich nach Hause ein und stellte mir ihren Sohn vor, welchen ich direkt in Herz schloss. Dies wertete ich als totalen Liebesbeweis, weil sicherlich jede Mutter die neuen Partner sorgsam auswählt). In den 4 Tagen besprachen wir alles - weitere Kinder, Familie, Heiraten usw. Für mich war das schon immer ein Wunschtraum: Eine Familie mit Haus und perfekter Frau. Das Gleiche beteuerte Sie auch unentwegt. Es war die schönste Zeit meines Lebens.
Dann - nach 4 Tagen - kamen erste Irritationen. Sie fing - ohne für mich ersichtlichen Grund - an zu weinen.
Ein anderes Mal - wir wollten am Wochenende gemeinsam wegfahren - sagte Sie kurzerhand die Reise ab und ein paar Stunden später sagte Sie mir, dass ich Sie bitte allein lassen solle. Sie bräuchte Freiraum und den Abend und Nacht für sich.
Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen und konnte es nicht begreifen, wie man vor Stunden die innigste und glücklichste Verbindung haben kann und dann 3 Stunden später aufgefordert wird zu gehen.
Daraufhin hat Sie sich 2 Tage nicht gemeldet. Ich bin fast verrückt geworden - bin ihr aber nich hinterhergelaufen, sondern habe ihr geschrieben, dass ich für Sie da bin und Sie nur sagen soll, dass es ihr gut geht.
Zu dem Zeitpunkt habe ich ein wenig WWW Recherche betrieben und bin auf die (selbstdiagnose) BL gestoßen. Darin erkannte ich aller für Sie typischen Verhaltensweisen. Dieses on-/off und Anteilnehmenlassen am Leben und dann wieder völlige Ignoranz. Beispielsweise wollte Sie mir noch nicht mal mitteilen, auf welcher Messe Sie am Wochenende als Hostess arbeiten würde ..
Wir haben uns daraufhin ausgesprochen und gemeinsam beschlossen es zu versuchen. Einzige Bedingung: Wir reden offen darüber und lassen den anderen Anteil nehmen.
Vor Ostern war dann wieder alles perfekt - als ich aber Samstag vor Ostern zu meiner Familie gefahren bin, war wieder 2 Tage komplette Funkstille von ihrer Seite. Das war mittlerweile das 3x Ausblendung. Nachrichten wurden nur lapidar mit Emojis beantwortet und kein direkter Kontakt zugelassen.
Ich wusste nicht was Sie macht und wollte Anteil nehmen, nicht kontrollieren. Dann letzte Woche Montag haben wir uns getroffen und Sie hat mir berichtet, dass Sie über 40Grad Fieber gehabt hat und nur Krank im Bett lag. Auf meine Frage, warum Sie das nicht kurz geschrieben hat, um meine Sorgen zu zerstreuen, kam keine Antwort. Nachdem ich mich um Sie, das Kind und den neu angeschafften Hund (Welpe 8 Wochen alt) gekümmert hatte, sagte Sie mir wieder ich solle bitte gehen - Sie könne die Nähe gerade nicht ertragen und dass ich ihr Angst machen würde.
Ich ging und sagte ihr, dass ich da bin, falls Sie was braucht und dass ich Sie erst verlasse, wenn Sie mir dies sagt. Irgendwie hatte ich gehofft, dass ihr das gut tut.
Am nächsten Tag kam dann der Hammer: Sie rief mich bei der Arbeit an. Ich sollte bitte zu ihr kommen und mich um den Hund sowie den Sohn kümmern. Sie wäre noch nicht richtig Gesund und käme gerade mit allem nicht zurecht. Gleichzeitig sagte Sie mir, dass ihr Hausarzt kommen würde und Medikamente bringt. Zu dem Zeitpunkt war ich schon irritiert, da Sie mir Tage vorher von ihrem Stalker-Hausarzt berichtete, welcher ihr auflauere und ständig weinend vor der Tür stünde. Ich konnte es nicht fassen, dass Sie diesen Mann überhaupt in ihre Nähe lässt. Dennoch fuhr ihr hin, kaufte vorher noch einige Lebensmittel ein und sagte alle Termine für den Tag ab. Ich kam in die Wohnung und fand Sie in absolut kranker Verfassung auf dem Sofa vor.
Der vermeintliche Stalker Hausarzt (Mitte 40, 120 kg schwer) war damit beschäftigt den Boden der Küche vom Hunde Unrat zu befreien. Ganz selbstverständlich wischte der den Dreck auf und ließ sich garnicht von mir stören. Stellte sich aber auch nicht vor (ich mich allerdings schon). Von Ihr kam keinerlei Reaktion Das ist übrigens mein Freund ... und X du kannst jetzt bitte gehen. Gar nichts. Ich war ein Nobody!
Ich nahm den Hund, ging kurz Gassi (auch um die Situation zu bewerten) und als ich zurückkam saß der Hausarzt auf der Kante des Sofas und sprach meiner Freundin gut zu. Als ich sagte, ob Sie noch was bräuchte, sagte Sie, dass ich bitte den Hund mitnehmen solle, da Sie total fertig ist. Gleichzeitig fragte ich, ob der offenbare Hausarzt (ob er es war kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wir wurden ja nicht vorgestellt) hier bleiben und nach ihr sehen würde. Dieser bejahte dies wie ganz Selbstverständlich. Also ging ich geschockt von den Erlebnissen und bekam auch noch mit, dass alle meine Sachen (Deo, Zahnbürste, etc.) nicht mehr im Badezimmer standen. Es war so als würde ich garnicht existieren.
Auf der Rückfahrt rief ich meine Freunde an und musste sogar - auf Grund der Absurdidät der Ereignisse - lachen. 1 Stunde später rief Sie dann an und erkundigte sich nach dem Hund und ob Sie bei mir heute Nacht übernachten dürfe.. Ich war / bin fassungslos.
Jetzt setzt langsam die Trauer ein. Wir haben am nächsten Tag nochmal gesprochen - ich musste schließlich den Hund zurückbringen. Sie entschuldigte sich aufrichtig, dass Sie mich schlecht behandelt hätte und das Sie es wieder gut machen wird. Das Sie mich liebt und mich nicht verlieren will. Ich musste daraus und bin dann nach kurzem Gespräch verunsichert zur Arbeit gefahren. Leider ohne meine Sachen und meinen Hausschlüssel mitzunehmen.
Die Rückgabe der Sache steht noch aus und auf meine Nachricht (gestern) nach 3 Tagen Funkstille (diesmal durch mich explizit erbeten) gab es bisher keine Reaktion. Die Frau hat mich absolut schlecht und respektlos behandelt. Mich vor anderen verleugnet und offenbar parallel - zumindest Bekanntschaften - geschlossen. Vom nächtlichen Handyverkehr mit dem Ex abgesehen. Wie soll ich ihr jemals wieder den erbetenen Freiraum geben? Gerade nach so einer Aktion mit nur unbefriedigenden Antworten (der Hausarzt hätte vor Jahren einmal viel für Sie getan).
Ich kann mich nur selbstschützen und mein Stolz ist entfacht. Dennoch ist eine winzige Flamme der Hoffnung - nach wie vor - vorhanden, dass meine Traumfrau doch zur Besinnung kommt und alles erklären kann. Sie wollte mich sogar mit ihrer psychologischen Betreuung nehmen... Ein für mich gutes Zeichen - aber evtl. nur ein Manipulationsversuch.
Heute geht es mir schlecht, sehr schlecht. Sie und die kleine Familie fehlen mir.
Obwohl es nur ca. 4 Wochen waren, fühle ich mich so sehr in meinen Grundwerten und Einstellungen verletzt, dass ich kaum an etwas anderes denken kann. Ablenkung hilft nur wenig. Wie kann ein Mensch, einem anderen Menschen sowas nur antun.
Mein Ziel ist es nun schnellstmöglich meine persönlichen Sachen zurückzuerhalten und dann den Kontakt vollständig abzubrechen.
Ob mir dies gelingen wird, hängt auch von ihr ab. Wann Sie sich meldet und wie die Übergabe stattfindet.
Davor habe ich schon jetzt Angst, weil ich Sie so sehr liebe wie kaum jemanden zuvor. Auch wenn ich weiß, dass Sie mich auf Dauer zerstören würde. Es ist ein Albtraum und ich weiß nicht was schlimmer ist: ganz ohne Sie oder das On/Off...
Viele Grüße Danke für euer Zuhören
08.04.2018 14:08 •
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