Zitat von thegirlnextdoor: Ich finde deine Liste großartig!
So viele tolle Anregungen! (- und nicht nur für Menschen mit akutem Liebeskummer)
Dem schließe ich mich an.Viele Tipps sind Ratschläge für mehr Selbstfürsorge und Achtsamkeit mit sich selbst, was Frauen oft zu wenig gelernt haben (Erziehung zum aufopferungsvollen Verhalten, fürsorglich gegenüber anderen, aber nicht gegenüber sich selbst). In so einer Phase muss man lernen wie man sich Gutes tut und sich selbst in den Vordergrund stellen.
Trennungen sind schmerzhaft und hebeln die Welt aus den Angeln, man ist auf sich selbst zurück geworfen und fühlt sich allein gelassen. Gerade da ist Selbstfürsorge wichtig um sich selbst kleine Wohlfühlinseln zu schaffen, denn Kummer im Dauerbetrieb schädigt jeden Menschen. Die Zeit ist eh so stressig dass man gut mit sich umgehen sollte.
Wichtig ist es auch, Trauerphasen zuzulassen und durchzuleben, diese aber auch zu begrenzen und sich selbst sagen: Okay, die heutige Tränenration ist jetzt vergossen, ich versuche jetzt etwas Angenehmes zu tun.
Mir hat damals mein Mädelsstammtisch geholfen. Der hatte sich damals gerade etabliert und ich war eher zufällig dabei, als Claudia auf die Idee kam, wir könnten uns doch jeden Dienstag Abend treffen, was essen, uns unterhalten, zusammen lachen.
Ich dachte mir damals, nein Danke, kein Bedarf, mir geht es derzeit so miserabel dass mich andere Menschen nur beeinträchtigen.
Der nächste Dienstag kam und ich hatte es mir offen gehalten ob ich komme oder nicht. Tja, was Besseres hatte ich auch nicht vor, also kann ich genauso gut dort hingehen. Keine wusste von meiner Situation, keine wusste von meinen Tränen, meinen Herzschmerzen und meiner gefühlten Wertlosigkeit, denn er wichtigste Mensch in meinem Leben hatte sich getrennt.
Also gut, schau ich halt mal vorbei. Es war so Lala, aber nächsten Dienstag ging ich wieder hin und mit der Zeit merkte ich, kaum zu glauben, aber das tut mir ja gut. Ich freute mich und kam auf andere Gedanken. Ich erfuhr dass es auch in anderen Leben Probleme gab und nicht nur bei mir und oftmals lachten wir so sehr, dass wir schon halb unter dem Tisch lagen.
Später wurde mir bewusst, dass dieser Stammtisch zeitgleich mit der Trennung kam. So, als ob einem das Leben zwar was nimmt, aber einem auch etwas Anderes gibt, was einem auch irgendwie weiter hilft.
Das Leben ist nicht immer schön und unproblematisch, aber es hängt selten auch nur auf eine Seite. Gerade in Krisenzeiten kann man lernen, auf sich Acht zu geben oder auch Neues ins Leben zu lassen.
Ob man nun Kuchen fürs Gemeindefest bäckt, in einem Chor singt (etwas was mir leider verwehrt bleibt, da ich nicht die schöne Singstimme meiner Mutter geerbt habe), einen Sportkurs belegt,eine Reise allein macht, Klöppeln lernt, ist unerheblich. Es geht aber um positive Selbstbotschaffen. Ich lass mich nicht nur hängen, ich mache trotzdem was und der Ex. wird mein Leben nicht auf ewig beeinträchtigen.