Brief 12:
Deiner Ansicht nach war es zum Scheitern verurteilt, weil ich von Anfang an wenig Vertrauen hatte. Aber wie sollte ich denn? So einfach geht das nicht, das muss sich erst langsam aufbauen. Du hast dir große Mühe gegeben und es geschafft, dass ich dir vertraut habe.
Es hielt nicht lange an.
Komisch zuerst es aufbauen um es dann zu zerstören?
Das macht irgendwie keinen Sinn. Ach wenn ich doch nur wüsste was bei dir los war.
Ich würde es so gerne verstehen.
Ich habe nur immer gehört du machst dies und du machst das nicht richtig. Dabei hätte ich lieber Sätze gehört, wie: Ich denke, ich fühle,...
Eben damit ich dich verstehen kann. Ein Angriff atttackiert mich doch nur.
Ich habe mir sogar eine Art Metakommunikation gewünscht, aber mich nicht getraut es dir vorzuschlagen, weil ich befürchtet habe, du würdest es ablehnen.
Warum hatte ich diese Befürchtung eigentlich? Vielleicht weil ich in der Vergangenheit schon mit anderen Männern die Erfahrung gemacht habe, dass sie Gespräche abblocken. Vielleicht aber auch weil die Gespräche so einseitig von dir gelenkt wurden: also immer in die richtung ich bin die böse.
Ich konnte nicht mal verständlich machen wie ich mir kommunikation vorstelle.
Einmal habe ich es ja geschafft es zu sagen: ich Sätze formulieren bitte, statt du Sätzen. Das hast du abgelehnt. Wenn du meinen Kommuniaktionsstil kritisiert hast, habe ich es mir zu Herzen gennommen und versucht es zu unterlassen. Aber letztlich blieb mir nichts und dir alle Macht.
Ich frage mich, ob dir das irgendwie bewusst ist, was sich da abgespielt hat?
Ich habe mich so hilflos gefühlt und ich konnte es nicht aussprechen, weil ich fürchtete du würdest das dann wieder als Grund sehen warum es mit uns nicht klappen kann.
Wenn ich das hier so schreibe bekomme ich immer wieder das Gefühl, du hast es mutwillig zerstört. Du hast nicht (mehr?) an uns geglaubt.
Es ist immer so seltsam. Da haben sich 2 Menschen lieb und weil sie nichts wissen vom anderen geht es schief. So kommt es mir zumindest vor.
Ich hatte auch immer das Gefühl du wolltest ich könne deine Gedanken lesen und müsse immer wissen, wie es dir geht und wie ich am Besten zu reagieren habe. Aber ich bin da nicht so super treffsicher und ich habe dich gebeten mir mitzuteilen was du wann magst. Das hast du abgelehnt. Ich sollte es von alleine wissen.
Immer abgelehnt. Immer gezweifelt. Mir/uns keine Chance gelassen.
Ich habe null Ahnung was in dir vorging. Das wäre ja nach deiner Philosophie ein Grund warum ich nicht die richtige für dich bin.
Man hättest du mir die Chance gegeben dich gut genug kennenzulernen, dann hätte ich dir alles dies gegeben aber du hast geblockt.
Also wolltest du uns nicht wirklich. Behauptest aber, dass du es doch wirklich wolltest.
Menschen sind komplizierte, kleine, paradoxe und verletzliche Wesen.
Und ich kann keine Gedanken lesen
PS: Mir kommt das dann doch irgendwie so vor als hättest du oft gar nicht nachgedacht, bevor du gesprochen hast. Eigentlich hätte ich ja genauso wie du böse sein können, weil du ja auch ganz falsch mit mir kommuniziert hast.
Aber ich bin da nicht so böse mit anderen.
Ich habe höchstens das Problem, dass ich Angst habe zu sagen was ich, wie will. Vielleicht hast du die ja genauso gehabt und deshalb kann ich dir nicht ganz böse sein. Denn ich habe mich in einer früheren Beziehung auch mal ähnlich verhalten und ähnliche Fehler begangen wie du.