Alles schon mal da gewesen?

N
Hallo zusammen, hier ist die Geschichte meiner Beziehung. Mich würde es mal interessieren, ob es anderen auch schon so gagangen ist.
Also, meine (noch)Frau und ich haben vielliecht nicht immer eine 100% harmonische Ehe geführt, hatten uns aber trotzdem gegenseitig nie betrogen und sind immer gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Trotzdem war meine Frau anscheinen schon seit längeren mit unserer Beziehung nicht zufrieden. Jedenfalls hat sie vor ca. einem Jahr angefangen im Internet zu chatten, was sie früher meines Wissens nach nie tat. Und wie es der Teufel so will, hat sie da auch einen netten Mann kennengelernt, mit dem sie sich längere Zeit regen Briefwechsel geliefert hat. Sie hat das nie verheimlicht, wenn ich es lesen wollte (war eigentlich eher selten der Fall dass ich wollte, ich wollte sie nie kontrollieren), durfte ich das. Zumindest am Anfang. Ich muß aber zugeben, dass es mich irgend wann auch nicht mehr so sehr interessiert hat, weil meine Frau mir sagte, dass es ihr dabei nur um Gedankenaustausch geht und sie nur mich liebt. Na ja, ich hatte sie wegen meinem stressigen Job auch etwas vernachlässigt, zumindest aus heutiger Sicht. Aber nicht soweit, dass ich mich garnicht mehr um sie gekümmer habe! Jedenfalls hat sie mir irgend wann mal gesagt, dass es so mit uns nicht weitergehen kann und dass sie eine vorrübergehende Trennung will und eine eigene Wohnung will. Ich hzabe sie natürlich sofort gefragt, ob das etwas mit dieser Internetbekanntschaft zu tun hat und ob sie sich etwa schon getroffen hätten. Sie sagte, es hat nur zum Teil etwas mit diesem Mann zu tun, sie hat gemerkt, dass sie sich sehr zu ihm hingezogen fühlt, getroffen hätten sie sich aber noch nicht (was durch die äußeren Umstände auch kaum möglich gewesen wäre, z.B. haben wir eine Tochter die das mitgekrigt hätte). Die Trennung selbst hat aber nichts mit ihm zu tun. Trotzdem möchte sie sich, wenn sie ihre Wohnung hat mit ihm treffen. Die Wohnung hat sie mittlerweile seit einem viertel Jahr und sie hat sich auch zweimal mit dem Typ getroffen. Und jetzt kommt das Dilemma: sie hat sich in ihn verliebt, er aber nicht so richtig in sie. Jedenfalls hat er ihr vor vier Wochen mitgeteilt, dass er sich nicht mehr mit ihr treffen will. Angeblich auch, um uns beide nicht gaz auseinander zu bringen. Sicher fragt Ihr Euch jetzt: ja seit ihr denn nicht schon auseinander? Tja, wenn ich das wüßte. Irgendwie schon, irgendwie aber auch wieder nicht. Sicher, für die meisten von Euch wäre das alles ein Grund gewesen, tschüß zu sagen und einen sauberen Schlußstrich zu ziehen. Wollte ich ja auch tun, auch wenns sehr weh tut. Aber das haben wir beide, schon wegen unserer Tochter nicht konsequent geschafft. Die erste Zeit dachte ich, der Typ ist ein Fake und wollte (oder konnte) deshalb die Trennung nicht akzeptieren. Außerdem habe ich gespürt, dass meine Frau schon noch etwas für mich empfindet. Als er dann an zwei Wochenenden hintereinander da war, und sie mir sagte dass da auch was gelaufen ist, war ich soweit und habe auch von meiner Seite aus die Trennung akzeptiert. Tat sehr weh, war aber unvermeidlich. Trotzdem hatten wir danach aus organisatorischen Gründen und wegen unserer Tochter noch regelmäßig Kontakt. Irgend wie hzabe ich mir schon gedacht, dass der Typ sie nur ein-zwei mal durchb... will und dann verschwindet. Ich habe damit gerechnet, dass meine Frau dann reumütig zu mir zurüch kommt, wenn auch vielleicht nicht sofort. Ich habe mir für dem Fall vorgenommen, trotzdem die Trennung zu wollen, so schwer mir das auch gefallen wäre (ich liebe sie sehr, aber das hätte keinen Sinn gemacht). Sie hat aber nachdem er ihr es gesagt hat, ganz anders reagirt: Sie will trotzdem die Scheidung, bzw. zum Anwalt wegen dem Trennungsjahr. Ihr werdet es nicht glauben, aber in diesem Moment hatte ich seit langem wieder mal richtig Respekt vor ihr! Paradox wie es ist, durch diese Entscheidung habe ich vor ihr wieder Achtung und könnte mir deshalb vorstellen, unsere Beziehung retten zu wollen, falls es möglich ist. Und das ist nun die große Frage. Wäre sie gekrochen gekommen, hätte ich es durchgezogen. Aber so ist in mir so etwas wie Kampfgeist erwacht. Ichz will sie zurück! Nicht um jeden Preis. Muß jetzt unterbrechen

09.05.2005 15:05 • #1


N
So, bin wieder da, die Unterbrechung war kürzer als erwartet. Allerdings bin ich nicht mehr dazu gekommen, vor dem Absenden alles nochmal durchzulesen. Als ich das hier anfing zu schreiben, waren auch noch keine Antworten da. Nur für den FAll, dass wenn ich das hier absende, sich schon jemand zum ersten Teil geäußert hat.
Wie geschrieben haben die beiden sich seit einem Monat nicht mehr gesehen. Wir waren inzwischen auch beim Anwalt und vor drei Wochen bei einer Eherberatung, wodurch uns einiges klar geworden ist: meine Frau hat sich in den letzten Jahren sehr eingeengt gefühlt, sie will derzeit keine feste Beziehung, auch nicht mit der Internetbekanntschaft. Sie liebt ihn zwar, glaubt aber nicht, dass er der richtige fürs Leben ist. Für mich empfindet sie tiefe Freundschaft, aber keine (oder nur sehr wenig) Liebe mehr. Eigentlich wäre damit alles klar, und irgend wie ist es das für mich auch. Bis zu diesem Schritt war ich voller tiefer Trauer, der Schmerz loslassen zu müssen war sehr groß. Nach dem Beratungsgespräch ging es mir besser (wenn auch noch lange nicht gut). Ich hatte endlich akzeptiert, dass es aus ist, außer kann es gar nicht sein (dachte ich). Doch das Leben ist mal wieder voller Überraschungen. Kurz danach habe ich im Internet eine nette Frau kennengelernt. Wir haben uns dann auch getroffen. Sie wollte schon nach wenigen Tagen eine feste Beziehung mit mir anfangen, ich habe aber festgestellt, dass ich noch lange nicht so weit bin und habe die Beziehung beendet. Aber fürs Selbstwertgefühl war es trotzdem gut. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich eigentlich nur eine Frau will: meine. Wie bereits geschrieben haben wir noch viel Kontakt und ich übernachte auch gelegentlich bei ihr. Unsere Tochter ist in einer schwierigen Phase, sie braucht jetzt so gut es geht beide Eltern. Das schweißt doch irgend wie zusammen. Eigentlich führen wir oberflächlich betrachtet an den Tagen an denen ich bei ihr bin ein ganz normales Familienleben. Und, auch wenn Ihr es vielleicht nict gutfindet, wir haben auch noch regelmäßig S. miteinander. Überhaupt habe ich nicht das Gefühl, einen Kühlschrank neben mir im Bett zu haben. Auch wenn sie immer wieder beteuert, dass sie sich momentan (MOMENTAN!) keine feste Beziehung mehr mit mir vorstellen kann. Irgendwie spüre ich aber, dass ihre Gefühle zu mir noch nicht ganz erloschen sind. Fast könte ich sagen: im Gegenteil. Aber nur fast. Sie trauert der Internetbekanntschaft noch sehr hinterher. Letzte Woche hat sie ihn sogar mal wieder angerufen und ihn gefragr, ob er nicht doch noch mal kommen will. Er wollte nicht. Jedenfalls noch nicht, ich weiß wie wir Männer sind und ich weiß dass meine Frau nicht locker läßt. Und nun sitze ich Volldepp tief in der Sch... Natürlich hat es mich nicht kalt gelassen, dass meine Frau zweimal mit dem Kerl in die Kiste ist. Aber ich bin mittlerweile so weit, dass ich es ihr verziehen habe. Sofern verzeihen da der richtige Ausdruck ist, schließlich waren wir da ja schon getrennt. Aber ich habe es verarbeitet, außerdem hatte ich inzwischen ja auch kurz was mit einer anderen Frau. Ja ich weiß, das vernünftigste wäre, den Kontakt zu ihr aufs Nötigste zu beschränken und versuchen sie aus meinem herzen zu verbannen. Denn eines weiß ich genau: wenn der Typ nochmal auftaucht und sie b...., dann geht der Schmerz von vorne los. Aber wie heißt es so schön: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Ich bin derzeitso eingestellt: Heile Welt spielen, hoffen dass der Typ nie mehr kommt, dass sie irgend wann mal drüber weg ist und dass sie merkt, dass sie mich doch noch mehr liebt als sie dachte. Mann, bin ich naiv...

09.05.2005 15:47 • #2


F
Wenn ihr es beide wollt, dann kann ich euch eine Institution empfehlen, die sehr gute Kurse anbietet - Bildungsstätte St. Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen. Da gibt es Kurse zu Kommunikation in Ehe und Partnerschaft - und da kommt man dann an Fragen, die man sich vorher nicht gestellt hätte. Hört sich katholisch an - und ist es auch - aber die Referenten sind sehr frei. Motto: jeden Menschen annehmen wie er ist. Freiheit. Die ziehen auch kein Programm durch, sondern richten sich nach der Gruppe. Und vertreten nicht die Meinung der katholischen Kirche. Wir waren gerade da - und ich kann das guten Gewissens empfehlen. Ist auch nicht zu teuer. Wenn es für euch zu weit ist: vielleicht gibt es ähnliche Einrichtungen in der Nähe. War von Mi. abends bis So. mittags - hoch intensiv. Schöne Umgebung und gutes Essen inklusive .
bst-bonifatius.de/

09.05.2005 20:49 • #3