Alles kaputt nach 22 Jahren

@Caecilia

Zitat von Caecilia:

Ich kam mir vor wie der Ochse auf der Auktion. Furchtbares Gefühl.

Ja, das wurde mir jetzt von Bekannten auch so gesagt. Es ist echt krass wie übergriffig viele Männer und Kontakte sind. Da kann man sich nur schämen und im Vorhinein entschuldigen für solche Deppen. Man kann nur hoffen das sie keinen Erfolg haben.

Zitat von robrt:

Ich denke weil im ,Trennungsgespräch, mir vorgehalten wurde was jetzt alles gefühlt und gemacht wird, was mit mir (aus unterschiedlichsten von ihr genannten Gründen) nicht möglich war.

das kenn ich so gut, hab mir das auch so oft anhören dürfen - nur, das dies zwei Seiten hat wird einfach übersehen.
Klar war das und jenes mit mir nicht mehr möglich - aber wer war denn in der Position, dies nicht mehr zu zulassen?

Auch klar - man teilt sich plusminus ü20 Ehejahre und sowas formt doch gewaltig.

Sie hat sich ja durch ihre Depression auch verändert, ist und war nicht mehr jene, die du vor xx Jahren geehelicht hast - oder?
Sie hat auch ihre Sachen, Dinge, Eigenschaften, wo sie unbeweglicher wurde - und Du hast es akzeptiert, vielleicht manchmal zähneknirschend, aber wenn es Ihr eben nicht mehr möglich war.. (sie war ja krank - als Bsp.)

Will sagen - die Tendenz, es wäre trotzdem mit MIR möglich gewesen - durchaus so nicht ganz hinkommt - weil einfach zu vieles nicht mehr möglich war, durch die gemeinsame Zeit.

Wenn du es dir durch den Kopf gehen lässt, was du alles schon mal mit ihr starten wolltest - sie es ablehnte, weil - und du dies hinnahmst, wegen dieser Weil-Begründung, jetzt aber mit IHM möglich ist - dann schau genau hin, es war nicht die Sache an sich, die nicht möglich war, es war der gelebte Alltag als Familie (mit dir / den Kindern) wo es IHR nicht möglich war.

Zerfleische Dich nicht. Man kommt nicht mehr an den Punkt, wo es noch möglich wäre - einfach, weil der Mensch, der verlässt, nicht zurück schaut - und sollte er dies wirklich doch mal tun, dann sieht dieser Mensch nicht seine Mitschuld, sondern immer nur die Hauptlast bei dem, der verlassen wird.

Und robrt, man muss sich das Verlassen auch für sich selbst schön reden - was Viele dabei nicht bedenken - sie nehmen ihre Probleme mit, wenn sie gehen.
Und das - sorry für, erfüllt mich mit ein bisschen Freude - denn das Ende - ist abzusehen

@Heffalump

Zitat von Heffalump:

Und das - sorry für, erfüllt mich mit ein bisschen Freude - denn das Ende - ist abzusehen

Danke, dass ist es was mich hoffen lässt. Andererseits, wenn das auch wieder 20 Jahre wie bei mir dauert wäre ich schon traurig.

Beim Rest hast Du sicher auch recht, aber das zu lesen tut weh da man sich ja auch Veränderungen gewünscht hat die nicht passiert sind.

Zitat von robrt:

wenn das auch wieder 20 Jahre wie bei mir dauert wäre ich schon traurig.

selbst wenn - bis dahin hast du bestimmt jemanden an deiner Seite, der mit Freude Dinge mit dir unternimmt - statt sich in Depression zu suhlen (ja ich weiß. ist schlimm, aber man kann ja was gegen tun).

Also irgendwie werde ich immer unsicherer.

Ist vielleicht doch alles so gut, war ich wirklich so schlimm wie sie es erzählt (aber weder ich noch Kinder und Bekannte mitbekommen haben). War die Ehe wirklich jahrelang nur Leid? Ich weiß nicht mehr was wirklich war. Irgendwie ist es mir auch egal ich kann es eh nicht mehr ändern. Muss ich eigentlich auf mich sauer sein und bin ich letztlich selbst Schuld?

Ist das gerade eine Phase in der Verarbeitung der Trennung? Wie komme ich da raus, oder soll ich es annehmen und einfach weiter laufen lassen?

Irgendwie kann/möchte ich mich nicht mehr wehren. Eigentlich versteht kaum jemand den Schmerz einfach ausgetauscht zu werden. Diese Tatsache blenden viele aus, ja ohne dem wäre es vielleicht weniger schmerzhaft aber es war/ist nunmal nicht so.

Zitat von robrt:

Ist vielleicht doch alles so gut, war ich wirklich so schlimm wie sie es erzählt (aber weder ich noch Kinder und Bekannte mitbekommen haben). War die Ehe wirklich jahrelang nur Leid? Ich weiß nicht mehr was wirklich war. Irgendwie ist es mir auch egal ich kann es eh nicht mehr ändern. Muss ich eigentlich auf mich sauer sein und bin ich letztlich selbst Schuld

Auch wenn es schwer fällt, gib dir nicht die Schuld daran. Klar wirst auch du Fehler gemacht haben in Eurer Beziehung. Aber was ich auch gerade festgestellt habe, es werden Gründe zur Rechtfertigung gesucht.

Ist ja auch immer die Frage, ob sie vorher mal etwas gesagt hat. Nur redenden Menschen kann geholfen werden. Ein Spruch meiner Schwester, der mich durch meine aktuelle Trennung begleitet .

Mache dir ruhig Gedanken darüber, was du vielleicht besser hättest machen können. Das hilft dann auf jeden Fall in deiner nächsten Beziehung. Aber denke auch immer daran, was du gut gemacht hast in der Beziehung. Wo deine Stärken liegen.

Und Schuldzuweisungen an den Partner in einer Trennung sind meist fehlende Selbstreflektion, weil dazu müsste man sich ja mit den eigenen Schwächen beschäftigen.

Zitat von robrt:

Eigentlich versteht kaum jemand den Schmerz einfach ausgetauscht zu werden. Diese Tatsache blenden viele aus, ja ohne dem wäre es vielleicht weniger schmerzhaft aber es war/ist nunmal nicht so.

Oh, ich denke schon dass diesen Schmerz viele verstehen können.
Das Gefühl im falschen Film zu sein. Wo nur eine Rolle neu besetzt wurde, aber alles andere genauso weiter läuft wie vorher. Wieso dann austauschen, wenn nichts geändert wird?
Das ist bestimmt noch eine Weile in deinem Kopf so. Aber auch nur dort.
Denn alles hat sich geändert und muss sich neu sortieren.

Zitat von BackstreetGirl:

Oh, ich denke schon dass diesen Schmerz viele verstehen können.

Hier im Forum ja. Ich meinte eher die Leute im Ort/Umfeld. Hier wird oft relativiert oder ,ihr hattet ja schon mal eine Eheberatung, im Gespräch erwähnt. So als ob das dann kein Wunder sei. Wobei da es ja um andere Themen ging und von Trennung nie gesprochen wurde.

Es ist schade dass manche Menschen so emotional abgestumpft reagieren.
Nimm es dir nicht allzu sehr zu Herzen.
Sie laufen nicht in deinen Schuhen.

Ich muss mal etwas jammern.

Ich bin im Moment in einem tiefen Tief.

Schwierig da raus zu kommen, ich trauere den alten Zeiten nach und vermisse einfach ihre Anwesenheit. Seit gut 1 Woche kein ,sonstiger, Kontakt nur 2 Nachrichten wegen der Kinder.
So gern würde ich ihr schreiben das ich sie vermisse, aber es würde mir eigentlich nichts bringen. Deshalb lasse ich es.

Vielleicht liegt es auch noch am Wetter und der Jahreszeit das es so besonders schwer für mich ist. Es geht mir eigentlich nicht darum das sie zurück kommt, aber die Situation ist einfach schwer und traurig.

Danke fürs zuhören.

Zitat von robrt:

Also irgendwie werde ich immer unsicherer. Ist vielleicht doch alles so gut, war ich wirklich so schlimm wie sie es erzählt (aber weder ich noch Kinder und Bekannte mitbekommen haben). War die Ehe wirklich jahrelang nur Leid? Ich weiß nicht mehr was wirklich war. Irgendwie ist es mir auch egal ich kann es eh nicht ...

Was hier gesagt wird, hat mit dir nur wenig zu tun. Da will sich nur jemand selbst einreden, dass die Entscheidung, dich zu verlassen richtig ist.

@robrt
Das Tal ist noch lang.
Hast du die Möglichkeit raus zu gehen?
Einfach komplett einpacken in dicke Sachen und los gehen?
Dir jeden Stritt klar machen es ist ein weiterer zu dir selbst.

Und lass die Tränen laufen wenn dir danach ist. Betrauere deinen Verlust. Das ist wichtig damit du damit abschließen kannst.

Ab dem 21.12. werden die Tage wieder länger. ️