Hallo,
ich habe ein Martyrium durchlebt, bzw. stecke noch voll und ganz drin.
Ich war mit meiner Ex-Freundin ein Jahr zusammen. Wir haben eine Fernbeziehung zwischen Bremen und Leer geführt und uns an den Wochenenden und manchmal unter der Woche gesehen. Kennengelernt haben wir uns im Internet und waren eigentlich nur zum S. verabredet, aber es waren sehr schnell Gefühle im Spiel.
Wir haben ein paar tolle Urlaube erlebt und einen für mich sehr sehr offenen Austausch über alle Belange des Lebens gehabt. Man musste kein Blatt vor den Mund nehmen. Auch S. waren wir sehr offen.
Leider stand über unserer Beziehung mein sabbatjahr. Und zwar hatte ich ein Jahr ohne Arbeit beantragt und bereits seit mehreren Jahren dafür weniger Gehalt erhalten. Ich hatte Bedenken, dass wir uns in diesem Jahr, in dem ich auch reisen wollte, wieder auseinander leben, bzw. es zu einer schmerzlichen Trennung kommt. Daher habe ich wohl immer eine gewisse Distanz ausgestrahlt. Hinzu kommt, dass meine ex eifersüchtig auf meine Eltern war, zu denen ich ein sehr inniges Verhältnis pflege. Sie hat zu ihren Eltern ein sehr gebrochenes Verhältnis. Sie hatte auch Probleme mit der Entfernung, da sie sehr schwer alleine sein kann.
Sie kündigte ihren Job in Leer und wollte nach Bremen ziehen. Wir vereinbarten, dass sie zwischen den jobs zwei monate reist, dann bei mir unterkommt für ein zwei monate und sich dann eine WG in Bremen sucht.
Zwei Wochen bevor sie reisen wollte hatten wir eine Meinungsverschiedenheit und schwiegen uns an. Sie in Leer, ich in Bremen. Als wir wieder telefonierten war ich so voll von arbeit, dass ich dem ganzen nicht gerecht werden konnte und mich an meiner Grenze befand. Ich bat sie um ein Gespräch an meinem freien Sonntag, aber sie wollte unbedingt am Samstag mit mir reden. Am telefon eskalierte es dann und die Beziehung war zu ende. Als ich dann nachts nach 14 stunden arbeit aus dem Büro kam fing sir mich ab. Ich sagte ihr, dass wir gernr morgen sprechen könnten, aber dass ivh derzeit nicht kann, da ich einfach fertig mit den Nerven sei. Das wollte / konnte sie nicht akzeptieren. Also habe ich sie auf der Straße sitzen lassen. Das war ein Fehler.
Am nächsten Tag wollte sie nicht mehr mit mir reden, sondern schickte mir am Montag eine hassemail. Ich war so geschockt, dass ich einfach nicht wusste was ich tun sollte. Sie hatte in der Woche einen Test für ihren neuen Job und eigentlich wollten wir den Umzug zu mir machen. Dazu ist es nicht mehr gekommen.
Sie kam bei Freunden unter und ist dann auf Reisen gegangen.
Wir schrieben und telefonierten wieder. Ich unterstützte sie als sie krank wurde. Es wurde immer inniger und wir schickten uns wieder Herzsmileys. Ich freute mich auf ihre Rückkehr.
Die letzte Woche der Reise war sie in Thailand und wollte einen tauchkurs machen. Sie sagte sie hätte dort nur wifi. Ich akzeptierte das, schickten wir uns doch liebe smileys.
Als sie dann auf einem dienstag zurück kam, rief ich sie bei ihrer zwischenlandung an und fragte ob ich sie abholen solle vom Flughafen. sie meinte ich könne das machen wie ich will.
Also stand ich am Flughafen und freute mich auf sie.
Als sie ankam war sie freundlich aber distanziert. Ich sagte ihr, dass sie gerne bei mir schlafen könne, dass sie nicht mit mir in einem Bett schlafen müsse wenn sie nicht wolle. Sie wollte aber lieber bei einem Freund auf dem Sofa schlafen.
Also brachte ich sie dort hin.
Am nächsten Tag fuhr sie nach Leer. sie wollte alleine fahren. Als ich ihr schrieb antwortete sie, dass sich ihre Gefühle für mich geändert hätten und dass sie jemanden kennengelernt hätte.
Für mich brach eine Welt zusammen, ich rannte ihr dann zwei Wochen hinterher, weil ich es nicht verstehen konnte. Ich erfuhr, dass der Neue 500km weit weg wohnt, aber sie nun besuchen käme.
Da mein Sabbatjahr begonnen hatte, reiste ich nach Spanien, weil ich nicht in Bremen (wo sie nun in einer Wg wohnte) sein wollte.
Sie hatte mir gesagt, dass es mit dem Neuen sowieso keine Zukunft hätte, er würde zu weit weg wohnen. Also fasste ich Hoffnung sie zurück erobern zu können.
Die nächsten Wochen reiste ich und wir schrieben, telefonierten, mal mehr, mal weniger, mal innig, mal war sie distanziert. Ich hatte immer im Koof, dass dort noch der Neue sei.
Als ich dann zurück in Bremen war verbrachten wir drei tolle Tage. Sie gab aber an, dass er für 2 wochen kommen würde. Da mir zuhause die Decke auf den Kopf fiel, da ich ja ohne arbeit war reiste ich nach Frankreich zum Fallschirmspringen.
Sie schrieb mir die ganze Zeit, sie hätte Angst um mich, sie brauche mich noch. Das Pendel würde mehr zu mir als zu dem Neuen ausschlagen. Also freute ich mich auf die Rückkehr.
Sie war wieder deutlich distanziert. Sie gab an, dass sie sich wieder an ihn gewöhnt hätte.
Wir verbrachten zwei Wochen miteinander, gingen zur Paartherapie und hatten auch wieder S..
Sie erzählte mir alles von dem Anderen. Wie toll er sei, und dass er ihr so toll geholfen hätte. sie zeigte mit auch ein foto. Heute verfluche ich es, dass ich soviel weiß.
Dann musste sie auf ein Seminar und sagte sie wolle dort gerne alleine hin. Ich meinte, dann würde ich zwei wochen nach thailand reisen und einen Mass. machen. Dann könnte ich ab und an massieren wenn ich zurück in Deutschland sei. Das war für uns beide in Ordnung.
Am morgen bevor sie zum Seminar fuht sagte sie ob es nicht besser sei, wenn ich reisen würde. sie wolle mir nicht im weg stehen. außerdem brauche sie zeit um die Trennung von dem anderen (sie hatten nun zwei wochen keinen kontakt) zu verarbeiten. Ich fand es gut, dass sie zu sich finden wollte und wollte ihr die Zeit geben. Wir hatten zuviele Trümmerhaufen in den letzten Monaten errichtet.
als ich mein flugticket gebucht hatte sagte sie, dass ich jetzt ja mein ding machen würde, und dass ich sie in stich lassen würde in deutschland. Ich war total verwirrt, hatten wir es doch gemeinsam abgemacht.
Als ich in Thailand war rief sie kich an und sagte, dass sie nicht genug Gefühle für eine Zukunft mit mir hätte und dass sie den Anderen sehr vermissen würde. sie hätte ihn auch wieder kontaktiert, da sie sich alleine fühlen würde.
Sie wollte mit mir einen Cut machen, eventuell seien danach die Karten wieder neu gemischt. vielleicht könne man dann von neuem Beginnen.
Ich stimmte unter Tränen zu. Ich wollte ihrem Glück nicht im Wege stehen und merkte, dass unsere Situation im Moment zu verfahren war.
Während meiner Reise hoffte ich innig, dass wir nach einem cut wieder zueinander finden könnten, aber zeitgleich verabschiedete ich mich auch von dem Gedanken mit ihr zusammen zu sein. Das glaubte ich.
Kurz bevor ich nach Deutschland zurück reiste schrieb mir eine gemeinsame Freundin, dass ich mir keine Hoffnung machen solle. Ich solle für mich ein Leben ohne sie schauen. Ich fragte nicht nach dem Grund, ich wollte nicht noch mehr erfahren über den Neuen.
Ich gehe davon aus, dass der Neue zu ihr gezogen ist.
Nun schlägt es mir gerade richtig tief in die Magengrube. Ich komme aus dem Heulen nicht mehr raus, habe Zitteranfälle und Magenschmerzen.
Ich weiß, dass alles verloren ist, dass jede Hoffnung dahin ist.
Ich mache mir so unendliche Vorwürfe, dass ich es verbockt habe.
Auch bin ich eifersüchtig auf sie, weil sie jemanden hat der sie auffängt. Er hört ihr wohl gut zu und sie kann sich bei ihm ausheulen. Er gibt ihr Stärke, Liebe und nimmt sie in den Arm.
Ich fühle mich alleine und würde so gerne eine zukunft mit ihr haben.
Ich weiß aber, dass es diese Zukunft nie wieder geben wird. Er passt sich ihr vollkommen an und sie ist so verliebt, dass es nicht lange dauern wird bis sie schwanger ist. sie geht das leider sehr naiv an.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vor allem weil ich wieder zurück auf dem Weg nach Bremen bin und noch 8 Monate ohne Arbeit bin. Ich habe null Ablenkung.
Alleine reisen ist keine Option, das habe ich gemerkt.
Wie gerne würde ich die einfach jemanden haben wollen mit gleichen Herzschmerz. einfach um sich zu trösten, drücken, Nähe geben.
Hat jemand einen Tipp?
Oder hat ein gleichgesinnter, eine gleichgesinnte Lust auf einen Austausch? ein Treffen?
Ich kann nicht mehr
04.10.2019 04:12 •
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