Liebe Sabine,
was du beschreibst kenne ich auch sehr gut.
Meine letzten Beziehungen sind immer schlimm geendet, per SMS nach anderthalb Jahren abserviert, geghostet und blockiert nach 9 Monaten toller Beziehung. Im Job war ich unterfordert und hab Anfang des Jahres innerhalb des Unternehmens gewechselt und das bereue ich leider, weil es auch nicht besser ist und die Chefin irgendwie sehr ... naja es passt irgendwie gar nicht für mich. Quäle mich nun also jedem Tag ins Büro Mein Obermieter trampelt auch und hat dazu noch ein Sportgerät, welches fast täglich läuft und sich nach Raketenstartbasis anhört
Ich hatte wirklich schlimme Wochen. Die letzte Trennung ist noch nicht lange her. Ja, danach war mein Selbstwert wirklich absolut am Boden. Es tat so unglaublich weh, ich fragte mich auch die ganze Zeit, warum mich keiner liebt und die Kerle mich immer so abrupt und mies fallen lassen. Warum es im Job nie läuft wie noch vor ein paar Jahren (hatte einen Traumjob, leider hat das Unternehmen die Zweigstelle geschlossen).
Einfach jeder Tag fühlt sich wie ein einziger Kampf an. Ein Kampf gegen schlechte Laune und negative Gedanken.
Irgendwann saß ich Mal wieder heulend vorm Handy und hab Depression nach Trennung gegoogelt, weil ich einfach nicht mehr konnte und das auch nicht mehr als normalen Trennungsschmerz eingeschätzt hab.
Und in dem Moment hat es irgendwie Klick gemacht. Ich hab mich selber gefragt, ob ich eigentlich völlig verblödet bin? Wegen einem Mann, der es nicht gebacken bekommt, sich anständig zu verabschieden, der vermutlich 9 Monate gespielt und gelogen hat, weil er sonst vielleicht nicht das bekommt was er will.
Nicht ich bin schuld, mit mir ist nichts falsch - mit ihm stimmt was nicht, er ist der A....
Und so ist es auch im Job. Auch wenn es für mich nicht 100prozentig passt, ist es besser, wenn ich positiv bleibe! Ich merke dann auch, dass es gar nicht so schlimm ist, wie es mir vorkommt. Und perspektivisch kann ich mich umorientieren soviel ich will, niemand zwingt mich hierzubleiben bis zur Rente.
Ich habe leider während der Pandemie auch den Sport vernachlässigt und zugenommen, nun bin ich aber wieder gut dabei und nehme langsam (leider sehr sehr langsam) ab.
Den Lärm von meinem Nachbarn ignoriere ich übrigens. Wenn er Sport machen will, dann darf er das gerne und immerhin trampelt er auch nicht den ganzen Tag. Als er mal gegen 6 Uhr seine Maschinen angeworfen hat, hab ich allerdings gegen die Decke geklopft, denn ich habe mein Schlafzimmer da. Er kam dann tatsächlich Nachmittags und hat sich entschuldigt und nun geht es immerhin erst ab 9 Uhr los.
Was ich damit sagen will - mit dir ist gar nichts verkehrt. Wenn du nicht zufrieden bist, dann kannst du daran arbeiten. Es liegt alles bei dir, du kannst dein Leben doch so gestalten, dass du es gut findest! Schau dich beruflich um, wenn dein Chef blöd ist, mach weiter Sport und ganz bestimmt meinen es deine Freundinnen nicht so, wie es bei dir ankommt. Und vielleicht schwätzt du Mal mit deinem Nachbarn oder leihst dir bei ihm Butter oder so Wenn man persönlichen Kontakt hat, fällt es leichter sowas auszusprechen und wenn er dich auch etwas kennt, dann nimmt er es vielleicht nicht so krumm, wenn du ihn darauf ansprichst.
Leider läuft es im Leben nie rund, es kommt immer irgendein Hindernis, was wir überwinden müssen, Herausforderungen die wir meistern und an denen wir wachsen. Trotzdem gibt es garantiert auch genug wundervolle Momenten, die wir oft nicht sehen weil wir mit den negativen Gedanken beschäftigt sind.
Versuche dich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Die gibt es, auch wenn es dir momentan nicht so vorkommt.
Ich fahre dieses Jahr auch wieder ohne Partner mit meinen Sohn in den Urlaub, na und