Hallo zusammen,
weil ich mit kaum jemandem darüber sprechen kann und mir erhoffe, durch ähnliche Erfahrungsberichte vielleicht besser über alles hinwegzukommen, wende ich mich nach langem stillen Mitlesen jetzt hier selber an dieses Forum. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
Ich war Affäre eines verheirateten Mannes und gleichzeitig in einer Beziehung (nicht verheiratet).
Ich habe meinen Freund vor mittlerweile 14 Jahren online über ein Forum kennengelernt. Parallel habe ich meinen Affärenmann in dem selben Forum kennengelernt und er seine Frau dort genauso. Ich bin quasi zeitgleich mit meinem Freund und er mit seiner Frau zusammengekommen. Mein Freund ist meine erste Beziehung. Ich war 15 als wir zusammen gekommen sind. Wir sind nach einigen Jahren zusammengezogen, haben uns ein gemeinsames Leben aufgebaut. Mein Freund hat sich selbstständig gemacht und ist damit immer erfolgreicher geworden. Als ich ihn kennenlernte, hatte er so gut wie nichts. Mit zunehmendem Erfolg und Geld hat er sich sehr verändert und unsere Beziehung hat darunter gelitten, weil immer mehr gearbeitet wurde und immer weniger Zeit für die Beziehung von seiner Seite da war. Ich habe ihn darauf schon das erste mal vor vier oder fünf Jahren angesprochen aber geändert hat sich nichts. Viel Geld, viel Besitz war immer wichtiger als die Beziehung zu mir. Ich habe alleine den Haushalt geschmissen, nebenbei Ausbildung gemacht, Studium absolviert, einen festen Job angefangen. Oft kam ich um 15 Uhr nach Hause und er fing gerade an zu arbeiten, oft bis zwei oder drei Uhr nachts, weil er lieber morgens länger schlafen wollte. Denn er hätte seine Arbeitszeiten auch flexibel in den Vormittagsbereich legen können; hat er aber nicht. Also war ich mehr alleine als in einer Beziehung. Ich habe an sechs von sieben Tagen alleine gekocht, alleine gegessen, alleine eingekauft, bin alleine eingeschlafen. Samstags haben wir uns versucht füreinander Zeit zu nehmen, aber da war er auch immer mehr am Handy um noch nebenbei berufliches zu klären. Da mein ständiges Bitten nach Zeit und Aufmerksamkeit über Jahre nie etwas gebracht hat, hat sich bei mir irgendwann eine Gleichgültigkeit eingestellt. Ich war alleine und dann war das halt so. Ihn zu verlassen kam für mich nie in Frage. Ich war mein ganzes Leben nie alleine. Als ich ihn kennenlernte war ich noch ein Kind und jetzt mit Ende 20 nochmal neu anzufangen, wo ich selbst auch gerne bald eine Familie gründen wollte, war keine Option. Außerdem hatte ich keinen Vergleich, wie sich Liebe wohl anfühlt und wie langjährige Beziehungen so normal sind weil ich auch wenige eigene Freunde hatte. Ich habe meinen Alltag eigentlich immer nach ihm ausgerichtet, weil ich mir immer so sehr gewünscht habe, dass er die Arbeit mal liegen lässt und Zeit für mich hat, so dass ich eigentlich immer brav zu Hause saß und gewartet habe, dass er Feierabend macht und für mich Zeit hat.
Ende 2020 kam dann mein Affärenmann plötzlich mit voller Wucht zurück in mein Leben. Vorher hatten wir jahrelang sporadischen Kontakt über Whatsapp, Facebook etc. Ich mochte ihn immer sehr. Er war immer mein Gedanke was wäre gewesen wenn wir beide damals frei füreinander und uns nicht für die anderen Partner entschieden hätten. Vor über zehn Jahren hatte ich relativ engen Kontakt zu meinem Affärenmann, jeden Tag geschrieben, viel freundschaftlich, aber auch mal ein Ich denk an dich. Er war besonders für mich. Ich habe ihn aber bewusst auf Distanz gehalten, weil ich einen Freund hatte, mit dem ich zu dem Zeitpunkt auch noch sehr glücklich war. Irgendwas war da trotzdem immer. In einem Streit damals mit meinem Affärenmann (der zu dem Zeitpunkt ja immer noch nur online Bekanntschaft für mich war), hat er meinem Freund über Facebook geschrieben, dass wir Kontakt haben und ich meinen Freund damit hintergehe. Ich konnte die Nachricht auf dem PC meines Freundes abfangen und löschen und war so wütend auf meinen Affärenmann, der begründet hat, dass er so wütend darüber ist, mich nicht haben zu können und wie alles gelaufen ist, dass er das im Affekt getan hat. Das müsste 2012 gewesen sein. Ich war so wütend auf meinen Affärenmann, dass ich den Kontakt zu ihm abgebrochen habe. Er wollte mich in Schwierigkeiten bringen, war aber selbst parallel die ganze Zeit in einer Beziehung. Wir hatten dann jahrelang keinen Kontakt, bis Ende 2015. Er hatte seine Frau inzwischen im Sommer 2014 geheiratet. 2015 schrieb er mich dann wieder an, nur platonisch, nur freundschaftlich, wie es mir geht, was ich so mache, über die Arbeit, über die Familie. Der Kontakt ging immer von ihm aus. Habe von der ganzen Zeit sogar noch Screenshots. So lief dieser platonische Kontakt mal mehr und mal weniger über zwei, drei Jahre. Ich habe ihn ganz bewusst von mir ferngehalten, weil ich wusste, dass er gefährlich für meine Beziehung werden konnte, weil ich ihn wirklich gern hatte. Niemals habe ich mich von mir selbst aus gemeldet. Alles ging von ihm aus. Ende 2017/ Anfang 2018 hatten wir wieder relativ engeren Kontakt. Dann hat er mir verraten, dass er bald Vater wird. Ich habe gemerkt, dass mir das auf merkwürdige Art und Weise erstens weh tat und zweitens ich überhaupt nicht mit mir vereinbaren konnte, dass er mir schreibt, dass er immer wieder an mich denkt und zu Hause eine hochschwangere Frau sitzen hat. Ich hatte ein schlechtes Gewissen mit ihr. Als das Kind da war, habe ich den Kontakt abgebrochen, was er schade fand. Er konnte es nicht verstehen, aber ich habe irgendwann einfach nicht mehr geantwortet. Daraufhin hat er mir zwei Jahre lang immer mal wieder geschrieben. Vielleicht einmal im Monat wie es mir geht; dass er an mich denkt. Ich habe nie geantwortet. Ich habe diese ganzen Nachrichten noch, wie er immer schreibt Ich hoffe dir gehts gut, ich denk an dich und dann zwei Tage später Ich versteh schon. Dann halt nicht, weil ich wieder nicht geantwortet habe. 2020 hat er mir ständig bei Instagram geschrieben, ich habe auch da nie geantwortet. Dann kam Ende 2020. Mittlerweile hatte ich seine Nummer seit Jahren nicht mehr im Handy. Ich stand abends am Herd, war gestresst vor dem Tag, war natürlich wieder alleine weil mein Freund gearbeitet hat, dann kam eine Nachricht auf mein Handy. Nur ein einfaches Hallo. Ich habe nicht über die Nummer nachgedacht und schrieb nur zurück, dass ich die Nummer gerade nicht zuordnen kann und wer denn da sei. Hätte ich eine Minute über die Nummer nachgedacht, wär mir in den Kopf gekommen, dass ER das sein muss. Es entwickelte sich ein Gespräch. Und es entwickelte sich eine Affäre.
Seit diesem Tag Ende November 2020 haben wir jeden Tag miteinander Stunden geschrieben. Ich war einsam und in einer Phase in der ich das Alleinsein in meiner Beziehung akzeptiert hatte, weil ich machtlos gegen meinen Freund war. Ja, ich hätte mich trennen können, aber ich wollte einfach nicht ohne alles dastehen. Nicht nochmal neu anfangen. Es war Angst da niemanden sonst mehr zu finden. Bescheuert, ich weiß.
Im Januar 2021 hat mein Affärenmann mir dann eröffnet, dass seine Frau erneut schwanger ist. Im dritten Monat. Das Kind wurde also schon gezeugt, bevor er wieder Kontakt zu mir hatte. Ich war erst wieder völlig vor den Kopf gestoßen und habe gesagt, dass ich das nicht könnte und den Kontakt beendet. Aus irgendeinem Grund konnte ich es dieses Mal aber nicht durchziehen. Ich hab mich zu ihm hingezogen gefühlt, er tat mir gut. Ich wollte den Kontakt nicht mehr verlieren. Zwei Wochen später, im Januar 2021 haben mein Affärenmann uns zum ersten Mal getroffen. Nachdem wir uns 13 Jahre nur online kannten. Es war gleich so unglaublich vertraut. Ich war völlig hin und weg. Ich hatte so etwas noch nie gefühlt. Als ich mit 15 mit meinem Freund zusammengekommen bin, war ich auch verliebt, aber das Gefühl, was ich für meinen Affärenmann empfunden habe, war komplett neu und anders. Es hat mich wirklich überrollt. Wir haben uns gleich beim ersten Treffen geküsst. Alles mit ihm hat sich gut und richtig angefühlt. Als er wieder fahren musste, war ich traurig, aber wir beide wussten, dass wir vergeben sind, dass sich daran nichts ändern wird. Er würde nochmal Vater werden. Es ist wie es ist. Es hat sich aber immer weiter entwickelt. Wir haben uns alle zwei Wochen, manchmal auch wöchentlich getroffen. Wir haben von sechs Uhr morgens bis 22 Uhr abends fast ununterbrochen geschrieben. Selbst auf der Arbeit. Mein Freund hat davon nichts gemerkt, da er sowieso nie da war. Seine Frau und er waren auch mehr eine Zweckgemeinschaft. Sie war durch und durch Mutter und die beiden kein Paar mehr. So schlief er auch jede Nacht auf der Couch. Weil ich es selbst nicht glauben wollte, schickte er mir immer abends ein Bild, wie er auf der Couch lag.
Er verdeutlichte mir also, dass da keinerlei Liebe zu seiner Frau war. Und die beiden haben auch wirklich nie etwas gemeinsam unternommen. Wenn ich mal samstags was mit meinem Freund gemacht habe, war mein Affärenmann so eifersüchtig, schrieb mir die ganze Zeit, dass er mich so vermisst, dass er nur noch mich will und es nicht aushält ohne mich. Irgendwann wurde uns klar, dass wir uns lieben. Er sagte es als erstes zu mir. Für mich waren das sehr große Worte, aber ich habe genauso für ihn empfunden. Ich wollte nicht mehr ohne ihn sein. Wir wussten aber, dass er noch einmal Vater werden wird im Juni 2021. Wir vereinbarten zusammen, dass er nicht seine hochschwangere Frau und auch nicht, wenn sie gerade frisch ein Kind zur Welt gebracht hat, verlassen kann. Das verstand ich. Er sagte mir, er wolle bis Ende 2021 ihr sagen, dass die Gefühle weg sind und er nicht mehr mit ihr zusammen sein wolle. Ich entschied mich für den selben Weg. Meinem Freund immer mehr verdeutlichen, dass ich nicht glücklich bin und bis Ende des Jahres die Trennung. Wir hatten beide unterschiedliche Gründe, weshalb wir die Affäre nicht offenlegen wollte. Mein Affärenmann vor allem aufgrund seiner Eltern, die Affären etc. absolut verurteilen und ihm (kulturell bedingt) drohte, von der Familie verstoßen zu werden. So etwas gab es wohl in der Vergangenheit in der Familie schon einmal. Wir wollten uns also beide von unseren Partnern trennen, ohne dass die je etwas von der Affäre mitbekommen hätten.
Als im Juni sein Sohn zur Welt kam, schrieb mir mein Affärenmann die ganze Nacht über, während er mit seiner Frau im Kreißsaal saß. Er war so abstrus. Ich bin durch die Hölle gegangen und hatte irre Angst vor diesem Tag. Er versicherte mir allerdings immer wieder, dass sich nichts ändert wird, dass er nur mich liebt, dass er mir beweisen wird, dass er zu mir kommt, dass ich seine große Liebe bin und er durch mich erst weiß was Liebe ist. Es war schrecklich, das alles mit anzusehen. Ich habe mich so schäbig, seiner Frau gegenüber gefühlt, aber ich habe ihn auch gleichzeitig so geliebt und wollte so sehr ein Leben mit ihm. Im September hat er mir seinen großen Sohn vorgestellt. Wir haben zusammen einen Tag auf dem Spielplatz verbracht und im November noch einmal. Im Dezember, kurz nach Weihnachten, hat er dann wirklich seiner Frau gesagt, dass er sie nicht mehr liebt. Ich habe das parallel auch begonnen, meinem Freund deutlich zu machen. Seine Frau war sehr traurig, vermutete schon eine Affäre, was mein Affärenmann aber verneinte. Dass er es ihr wirklich gesagt hat, habe ich auch durch Screenshots, die er mir von ihm und ihr geschickt hat, bewiesen bekommen. Anfang Januar ist es dann durch einen dummen Fehler bei ihm aufgeflogen. Er hat sein Handy offen liegen lassen und sie hat es kurz gesehen, dann hat er das Handy weggenommen. Er hat sie daraufhin besänftigt, dass er den Kontakt zu mir abbricht, damit sie seinen Eltern nichts sagt. Weiterhin hat er permanent mit mir geschrieben, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Dass er ihr jetzt nur vorübergehend gut zusprechen muss, damit sie ihn nicht bei den Eltern verpetzt, dass er ihr aber deutlich machen wird, dass er sie nicht mehr liebt und sich trennen wird. So kam es dann auch. Er war noch in einer Paartherapie mit ihr. Sie hat viel versucht, aber nach vier Wochen hat er sich getrennt und ist zu einem Freund gezogen. Ich bin genauso Ende Januar zu Hause ausgezogen zu meinen Eltern. Mein Freund war sehr traurig, er hatte nicht damit gerechnet, weil er sich sehr sicher mit mir war dass ich eh immer bleibe. Die Frau von meinem Affärenmann hat die Trennung mehr oder weniger akzeptiert. Sie hatte allerdings die Bedingung, dass er nicht zu mir geht. Das versprach er ihr. Er meinte zu mir, er müsse jetzt ein paar Monate vergehen lassen bis sie darüber hinweg ist und dann könnte er mich öffentlich machen. Ich nahm das so hin, ich war einfach nur glücklich dass wir es nach einem Jahr Affäre endlich scheinbar geschafft hatten. Er begab sich auf Wohnungssuche, hatte Besichtigungen, lebte erst einmal im Gästezimmer bei seinem Freund. Ich bei meinen Eltern. Wir telefonierten jeden Abend. Die neue Freiheit fühlte sich gut an. Dann ist es Anfang Februar bei mir aufgeflogen. Mein Freund hatte das Passwort zu meinem e-mail Postfach und hat darin gesehen, wie ich auch parallel für meinen Affärenmann Wohnungen angeschrieben habe. Er wollte zunächst eine kleine Wohnung für sich allein suchen (wir wohnen 100km entfernt), wo er mit seinen Kindern die Umgänge gut einspielen kann und nach ein paar Monaten würden er und ich dann in der Mitte zwischen unseren Wohnorten eine gemeinsame Wohnung suchen. So war es geplant. Mein Freund rastete komplett aus, als er merkte, dass ich eine Affäre hatte. Er schrieb meinen Affärenmann an, dass er ihn fertig machen würde, terrorisierte ihn richtig. Es war alles schrecklich. Ich leugnete meinen Affärenmann allerdings nicht, sagte dass es Liebe ist und es mir schrecklich leid tut, aber ich mich weiterhin trennen möchte. Mein Affärenmann war total überrumpelt und hatte Angst vor meinem Freund, er sagte mir aber dass wir das schon schaffen und er mich nicht loslassen wird. Ich zog die Trennung also durch und ging zu einer Freundin, weil meine Eltern mir auch deutlich machten, wie enttäuscht sie von mir wären, dass ich eine Affäre hatte. Als ich bei meiner Freundin war, rief mich einen Tag nachdem alles aufgeflogen war bei mir, plötzlich mein Affärenmann an, dass er nicht mehr könnte. Er war jetzt mittlerweile eine Woche bei seinem Kumpel und von zu Hause ausgezogen und die Eltern hätten davon Wind bekommen und würden ihn an der Arbeit abfangen, ihn belagern und ihm drohen, wenn er die Trennung durchziehen würde. Er könnte das mit uns nicht mehr. Seine Frau hätte gesagt, sie würde ihm die Kinder wegnehmen, wenn ich irgendwann bei ihm nochmal Thema sein würde. Das war am Anfang Februar. Mittlerweile ging seine Frau seit vier Wochen davon aus, dass er den Kontakt zu mir abgebrochen hat, was er niemals getan hat. Er hat sie nur besänftigt und wollte die ganze Zeit zu mir kommen. Aber dann war auf einmal alles vorbei mit uns. Er hätte zu viel Angst um seine Kinder. Er hätte Angst vor seinen Eltern. Er hätte Angst vor meinem Freund. Er hätte Angst, dass seine Frau den Eltern doch sagt, dass es eine Affäre gab. (Bis dahin hat sie für ihn still gehalten). Er vermisse seine Kinder, seit er bei seinem Freund wohnt. Er schafft es alles nicht mehr. Er hat so sehr geweint am Telefon und meinte es tut ihm so leid, aber er müsse zurückgehen. Da ist meine Welt zusammengebrochen. Ich hatte alles verloren. Über Jahre hatte ich ihn von mir ferngehalten, weil ich wusste dass ich ihn mag aber dass die Umstände uns als Paar nicht zulassen würden. Er hat immer wieder den Kontakt gesucht. Er hat niemals locker gelassen. Das ganze Jahr der Affäre war mir immer bewusst, dass es auch böse für mich enden kann und er sich vielleicht nie trennen wird, ich hatte das fest im Kopf. Bis Dezember/Januar, wo er es wirklich durchzog. Ihr wirklich sagte, dass er sich trennt, wirklich Wohnungen gesucht hat. Da hab ich ihm geglaubt und war die glücklichste Frau der Welt. Dann habe ich alles hinter mir gelassen, bin ausgezogen, und er hat mich fallen lassen. Ich bin dann sechs Wochen lang bei meiner Freundin unter gekommen. Er hat mir weiterhin geschrieben dass es ihm so leid tut, dass er mich für immer lieben wird. Er hat meiner Freundin geschrieben dass sie gut auf mich aufpassen soll. Ich bin durch die Hölle gegangen, hatte Suizidgedanken. Ich habe mich in eine Akuttherapie begeben. Wie durch ein Wunder habe ich einen Platz sofort bekommen. Ich habe mir im März eine eigene Wohnung genommen. Es ging mir so schlecht wie noch nie in meinem ganzen Leben. Mein Freund hat parallel um mich gekämpft. Er wusste um seinen Anteil an der Affäre, er hatte mich jahrelang vernachlässigt, nicht gesehen und nicht gehört. Ich weiß, mein Betrug ist nicht zu entschuldigen. Aber auch er hatte seinen Anteil daran. Er hat sich auch in Therapie begeben und arbeitet an seinem Workaholic-Dasein.
Das ganze ist jetzt drei Monate her. In dem letzten Telefonat sagte er, er könnte das alles nicht mehr, es tut ihm so leid, dass er mein Leben zerstört hat. Seine Frau sage ihm, dass sie ihm die Kinder wegnimmt, wenn er zu mir geht. Gleichzeitig hatte er so Angst, dass ich oder mein Freund seiner Frau erzähle, dass er die ganze Zeit weiter Kontakt zu mir hatte, nachdem es bei ihm aufgeflogen ist und er ihr geschworen hat, mich abzuschießen. In dem Telefonat kam dann auch seine Version heraus, die er ihr erzählt hat. Er hat ihr erzählt, dass wir uns drei Mal gesehen hätten und sie zu dem Zeitpunkt nicht mehr schwanger war. In Wahrheit hatten wir uns fast 50 Mal gesehen, fast wöchentlich. Auch während sie schwanger war. Ich war so wütend, habe ihm gesagt dass ich dafür sorgen werde, dass seine Frau alles erfährt. (Mein Freund weiß die ganze Wahrheit, ich habe ganz ausgepackt). Danach hat mein Affärenmann mich überall blockiert. Seitdem ist nichts mehr passiert. Er hat Angst bekommen, dass ich meine Drohung wahr mache und bei ihr auspacke, was ich nie getan habe und auch nicht tun werde. Ich will sie nicht noch weiter zerstören. Sie hat mir nie etwas getan. Auch wenn sie die Wahrheit verdient hätte. Aber von ihm und nicht von mir.
Ich leide immer noch sehr. Mein Freund macht die Therapie und will dass wir wieder zueinander finden. Ich mache auch weiterhin meine Therapie um alles aufzuarbeiten. Mein Freund kämpft um mich, er hat sich wirklich geändert und gleichzeitig bin ich so dumm und denke noch immer oft an meinen Affärenmann. Er hat mir noch zuletzt gesagt dass er sie nicht liebt und nur wegen der Kinder und dem ganzen Druck durch die Eltern und der Angst dass die ganze Wahrheit rauskommt, zurückgegangen ist. Ich hadere so mit mir selbst, ihr zu schreiben und alles auf den Tisch zu legen. Ich hasse ihn so sehr, dass er damit durchgekommen ist. Dass er jetzt wieder sein gewohntes Leben bei seiner Frau hat, die ihn womöglich noch umgarnt, um besser für ihn zu sein, als ich. Ich weiß nämlich dass sie sich mit mir vergleicht.
Er hat jetzt also sein altes Leben wieder. Seine Frau legt sich für ihn ins Zeug, damit er bei ihr bleibt, ich weine ihm hinterher, obwohl ich auch einen Freund habe, der sich gerade für mich ins Zeug legt. Ich weiß nicht wie ich jemals darüber hinwegkommen kann. Vor allem weil ich weiß, dass das nicht vorbei ist. Ich kenne meinen Affärenmann fast 14 Jahre und er kam immer wieder an. Er hat immer zu mir gesagt Du weißt dass ich dich nie ganz loslassen kann. Das weißt du seit so vielen Jahren und es stimmte immer. Ich fühle mich emotional abhängig von ihm und weiß gleichzeitig, dass es wohl nie mit uns funktioniert hätte, weil er nie komplett zu mir stand, als es drauf ankam. Das verletzt mich so sehr. Ich will ihn am liebsten sofort vergessen, alles ungeschehen machen. Ich will ihn nur noch hassen können. Aber ich weiß nicht wie.
Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben. Vielleicht gibt es den oder die ein oder andere, der oder die mir ein paar Gedanken dazu schreiben kann. Ich habe ihn jetzt seit über drei Monaten nicht mehr gesehen aber die innerlichen Schmerzen vergehen nicht. Trotz Therapie und Austausch mit meiner Freundin. Vielleicht hilft mir der Austausch mit anderen, die ähnliches erlebt haben. Vielen Dank fürs Lesen!
10.05.2022 17:53 •
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