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Alleinsein nach schwieriger Trennung

H
Liebe Leute!
Ich bin ganz neu hier und suche Gleichgesinnte, mit denen ich mich vielleicht etwas austauschen kann.

Kurz zu meiner Geschichte:
Vor etwa 4 Monaten haben mein Freund und ich uns getrennt nach einer 2 jährigen Beziehung. Die Beziehung war von Anfang an geprägt durch sein bindungsvermeidendes Verhalten und meinem (dadurch ausgelösten) Klammerreflex. Nach einem großen Streit in seiner Familie spitzte sich die Situation dann zu und ich bekam Not, weil er mir immer mehr durch die Finger wegrutschte. Ich provozierte daraufhin Gespräche mit ihm und er sagte dann schließlich, dass er sich irgendwie keine Zukunft mit mir vorstellen könnte. Ich trennte mich daraufhin. In den Situationen danach, in denen noch Kontakt stattfand, war er unglaublich kalt, unnahbar und ablehnend.

In den 4 vergangenen Monaten habe ich sehr viel reflektiert und mir ist unfassbar viel klar geworden - über mich, mein Verhalten und meine Prägungen, aber auch über unsere gemeinsame Dynamik. Wir hatten so gut wie keinen Kontakt und ich habe auch gemerkt, dass mir das guttut. aber ein Teil von mir kann noch nicht so richtig mit der Sache abschließen, irgendwie tauchen doch immer wieder leise Gefühle der Hoffnung auf. Mir ist bewusst, dass ich lernen sollte, aufzuhören, meinen Selbstwert in die Hände anderer zu legen. Auch täte es mir gut, zu lernen, wie ich mich und meine Emotionen auch selbst (ohne andere) regulieren kann (ich weiß, dass ihn das z.B. extrem bedrängt hat - ohne mir jetzt Schuld dafür zu geben). Dieses Jahr passiert für mich sehr viel Veränderung und ich weiß, dass es der richtige Weg für mich ist, zu lernen, erst einmal alleine klarzukommen. Für einen neuen Partner wäre ich ohnehin absolut nicht bereit. Ich bin froh über diese Richtung, die mein Gefühl mir weist. Vor einigen Jahren hätte ich mir unbewusst sicher einfach jemand neuen gesucht, um mich sicher zu fühlen.

Mir würde es unglaublich guttun, eure Geschichten und Erfahrungen über das Alleinsein nach Trennungen zu hören. Was hat euch gutgetan und wie habt ihr euch neu sortiert? Ich tue mich gerade noch sehr schwer diese Ablehnung zu akzeptieren, mich von meinen alten Mustern zu befreien und alleine los zu stiefeln in die gruselige Welt des Erwachsenwerdens - mit all den doch teils sehr überfordernden Gefühlen.
Vielen Dank euch schon einmal!

29.05.2024 12:57 • x 5 #1


LostFeelings
Liebe @Huffel
Gerade wollte ich dir eine Textpassage aus einem anderen Thema hier rein kopieren, um dann festzustellen, dass du ihn selber geschrieben hast in dem anderen Thema.

Hier mal meine Erfahrungen:
Ich bin schon seit über einem Jahr alleine und oft fällt mir das nicht leicht. Trotzdem spüre ich, wenn ich mich dann mal mit einem Mann in einem Date treffe, dass ich dazu noch gar nicht bereit bin und grundsätzlich misstrauisch bin. Ich höre auch Podcasts, lese viel dazu, versuche, regelmäßig zu meditieren, verbringe regelmäßig viel Zeit alleine. Ich versuche zu akzeptieren, dass ich nicht alles kontrollieren kann und auch durch Gespräche mit anderen dadurch zukünftige Verletzungen nicht abzuwenden vermag. Vielmehr versuche ich zu lernen, auf mein Bauchgefühl zu hören und diesem eine höhere Priorität in meinem Leben einzuräumen. Auch räume ich der Wut (d.h. dem Gefühl, welches durch die Trennung ausgelöst und mich Monate lang beschäftigte) Raum ein, so dass ich lerne, mich selbst besser zu regulieren und vor allem Hinweise bemerke, dass etwas im Umgang mit jmd. nicht stimmt. In meiner Kindheit war Wut ein Gefühl, dass ich als Kind nicht haben durfte. Durch diese Entwicklungen krempel ich gerade mein ganzes Leben um, breche mit langjährigen Freundschaften, die ungesunde Dynamiken haben, beschäftige mich mit neuen Themen, mit denen ich Erfahrungen habe ohne mich darin wirklich auszukennen, lerne neue Leute kennen und versuche den Alltag mit für mich Schönem und Neuem zu füllen. Letzteres klappt oft nicht und auch da versuche ich dann selbstmitgefühl mit mir zu haben. Das klappt auch nicht immer. Ich bin aber im Prozess. Das zählt….milde sein…

In erster Linie lerne ich mich selbst viel besser kennen im Alleinsein, ein anderer Mensch würde mich davon nur ablenken. Trotzdem nervt es - das Alleinsein.
Ich weiß aber auch, dass ich mit jemandem zusammen mich sehr einsam und alleine fühlen kann und das möchte ich auch nicht mehr.

Gerade übe ich mich darin, mich nicht aktiv zu verabreden und die Dinge auf mich zukommen zu lassen und zu schauen, was das Leben von sich aus für mich bereithält. Zugegeben: das ist für mich eine sehr herausfordernde Reise in mich, aber hoffentlich bald zu mir selbst. Ich möchte lernen, nicht alles kontrollieren zu müssen und eine positive Sicht auf Situationen und Menschen zu entwickeln, ohne mich dabei von anderen verunsichern zu lassen oder mich selbst durch mich (Gedankenmuster) zu destabilisieren. Grenzen setzen, wo es nötig ist (wie beispielsweise in Freundschaften, die zu Bekannten werden) und davor erst mal diese erkennen. Hach, so ratlos und konfus wie sich das hier liest ist es auch für mich (deshalb ja auch meine Frage in deinem anderen Thread )
Mir fehlt ein bisschen Disziplin und Routine etwas strukturierter dabei vorzugehen….ich glaube es ist an der Zeit mehr wieder davon aufleben zu lassen.

Aktuell fehlt es mir auch an Leichtigkeit. Falls du oder jemand einen Tipp haben, wie ich das entwickeln könnte, bin ich dafür offen.

Danke @Huffel , dass du gefragt hast. Im Grunde versuche ich mal das genaue Gegenteil von dem zu tun was ich sonst alleine getan habe (schnell Daten, mich auf außen konzentrieren)
Vielleicht kannst da daraus was mitnehmen.

29.05.2024 14:41 • x 5 #2


A


Alleinsein nach schwieriger Trennung

x 3


H
@LostFeelings 1000 Dank für deinen lieben (und nicht konfusen!) Text!
So, wie ich das lese, geht es uns sehr ähnlich. Es bestärkt, zu wissen, dass man dann doch in diesem Alleinsein irgendwie nicht allein ist! Und es hört sich für mich so an, als wärst du auf einem ganz wichtigen Weg, sehr stark, wie du das durchziehst! Ich finde es auch cool, dass du dich doch hier und da mal auf ein Date triffst, denn ich glaube, man kann zwar viel allein für sich ausmachen und bearbeiten, aber richtig üben muss man dann doch im Kontakt. Aber natürlich nur, wenn es sich auch gut und richtig anfühlt.
Bei mir fühlt es sich so an, als würden sich gerade meine ganzen inneren Strukturen verändern.. Als würden alle Sicherheiten, die ich bisher hatte (eben z.B. diese doofen Glaubenssätze mit den noch blöderen Geschichten) wegbrechen. Irgendwie muss eine veränderte Perspektive über mich, über andere und über die Welt her... Obwohl sich das (zum Glück!) auch gar nicht mehr so existentiell anfühlt, ist es trotzdem seltsam. Ich fühle mich so im freien Fall irgendwie. Und weiß manchmal gar nicht, wer ich so bin, ohne diese falschen Annahmen. Ist es bei dir ähnlich? Und wie lernst du dich neu kennen? Schreibst du dir auf, wie du bist oder sein magst? Wie bleibst du dabei und erinnerst dich daran? Sorry, die Fragen sprudeln! Falls du Antworten darauf hast, ich bin dankbar für den Austausch!

29.05.2024 15:01 • #3


M
Zitat von DrillingsPapa:
Sag mal geht’s noch? Kümmere dich um deine Probleme, wenn du nix nützliches beitragen kannst…davon hast ja bekanntlich genügend.

Bitte hilf doch Huffel. Du hast doch bestimmt etwas zum Thema beizutragen. Jedenfalls wüßte ich nicht, was das Problem an meinem Beitrag sein soll. Sie ist nunmal 29 und daher noch attraktiv.

Nö, ich habe keine Probleme. Längst alle gelöst.

29.05.2024 15:03 • #4


DrillingsPapa
@Martin123 dein Ton macht die Musik.
Ja selbstverständlich ist bei dir längst alles geklärt….hust

29.05.2024 15:59 • #5


DrillingsPapa
@Martin123 sicherlich ist dein Leben besser, keine Frage.
Das Leben ist halt toll bei dir, du hast eine ehrliche treue Frau an der Seite, was will man mehr. Ich beneide dich…
Was entnimmst du denn meinen Beiträgen?

29.05.2024 16:08 • x 1 #6


LostFeelings
Zitat von Huffel:
Ist es bei dir ähnlich? Und wie lernst du dich neu kennen? Schreibst du dir auf, wie du bist oder sein magst? Wie bleibst du dabei und erinnerst dich daran?


Ja, es ist bei mir ähnlich.

Ich frage (die neuen) Freunde, wie sie mich beschreiben würden, frage mich selbst, ob ich gerade so wie ich bin mit mir gerne zusammen bin. Schaffe mir auch iwann eine sanfte Zielversion - gerade ist stehen bleiben und hingucken dran, umschauen, beobachten und Geduld haben. Puh! Geduld haben und milde sein…

Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt auf keine Familie zurückgreifen kann, die mir den Rücken stärkt in Phasen von Krankheit oder Trennung. Da haut mir dann auch gleich zusätzlich meine in tlw. durch die religiös-konservative Familie, Kinderbücher und Schule erlernten Vorstellungen von Leben (Mann, Frau, Heirat, Kind, Eigenheim - ich überspitz es gerade, damit du weißt welche Gedankenfallen mich manchmal einholen) eine rein, weil diese ganzen negativen Glaubenssätze dann richtig hochkochen. Ich messe da auch gerne mit zweierlei Maß - bei anderen milder, bei mir knallhart und da kommt vieeeel *beep* hoch, was null mit einem Mann zu tun hat.

Und da sind wir schon beim Kern. Glaubenssätze erkennen, mit sich und seinen Gefühlen und Gedanken arbeiten, bei sich bleiben ohne andere aus dem Blick zu verlieren. Ich habe das erste halbe Jahr mit Wut verbracht (siehe meinen Thread, sie war lange unterdrückt), versucht vieles gezielt zu verändern und dann es mal laufen lassen. Kontrolle ans Leben abgeben und eben allein sein ein ganzes WE, wenn sich niemand meldet. Das durchlebe ich seit Wochen und versuche mich zu beobachten, in mich zu vertrauen und es zu „durchleben“. Manchmal denke ich ich entwickele mich zurück und dann wieder doch nicht, unterm Strich weiß ich es nicht. Und genau dieses „weiß ich nicht“, scheint erstrebenswert für mich. So lerne ich mich kennen…und mir zu vertrauen.
Denn Kontrolle „kann“ ich ja, sie drückt sich im Aktivismus, Optimierungswahn, permanenter Persönlichkeitsentwicklung, Vermeidung/Verweigerung, Extremsport, Mauern, Rückversichern aus. Ich war diszipliniert und perfektionistisch. Mittlerweile halte ich es besser aus weniger perfekt zu sein �️ und weniger diszipliniert…naja, da schwanke ich s.o.

Wie verändere ich mein Leben?
Im Austausch mit Menschen werde ich - oh Wunder - viel schneller wütend. Früher sprach ich es nicht oder zu spät an, schluckte es oder eckte an, heute frage ich mich, ob der andere damit umgehen könnte, ob die Beziehung das überhaupt hergibt in ihrer Qualität, welche Konsequenzen ich ziehen könnte ohne mit dem anderen zu sprechen - Eigenverantwortung und Rücksichtnahme eben.

Ich bin sehr direkt und sage Dinge, die einen Nerv beim anderen treffen können - und ich bin sehr sensibel und nehme ganz kleine Veränderungen beim Ggü wahr. Das ist sehr anstrengend für mich, denn ich sehe Dinge, die mein Ggü (noch) nicht sieht oder nicht thematisieren will oder nicht weiß wie und für mich ist das alles sehr leicht. Menschen lassen sich zudem ungern kritisieren (ich mich schon, denn für mich ist das positiv. Wo Reibung entsteht lerne ich doch jemand erst wirklich kennen!) manche sind überfordert und wissen nicht damit umzugehen, wenn ich offen mein Befinden mitteile. Naja, da arbeite ich noch dran in vielen Facetten. Die meisten haben sich zu wenig mit dem Inneren befasst und wollen es auch nicht in dem Maße. Ich sach‘ ja: Leichtigkeit fehlt mir ja auch und sich so sehr mit dem inneren zu befassen ist ja auch nicht gesund für mich, denke ich. Schön wäre es mit Menschen Leichtigkeit und tiefe Gespräche führen zu können. Das bekomme ich noch nicht häufig genug hin. Ja, das mit den Sicherheiten und Strukturen kann ich teilen.

Was geht denn bei dir im Inneren ab?

29.05.2024 16:08 • x 1 #7


H
@Martin123 @DrillingsPapa
Wenn ich mich mal eben einmischen darf - ihr beiden ruiniert hier gerade meinen Beitrag durch euer kleines Machtkämpfchen. Finde ich extrem unreif. Bitte tragt das doch einfach privat aus und belästigt andere Leute damit nicht.
Wie alt seid ihr denn? Unglaublich frech so ein Verhalten.

29.05.2024 16:12 • x 9 #8


DrillingsPapa
@Huffel stimmt entschuldige

29.05.2024 16:14 • x 4 #9


M
Zitat von Huffel:
@Martin123 @DrillingsPapa Wenn ich mich mal eben einmischen darf - ihr beiden ruiniert hier gerade meinen Beitrag durch euer kleines Machtkämpfchen. Finde ich extrem unreif. Bitte tragt das doch einfach privat aus und belästigt andere Leute damit nicht. Wie alt seid ihr denn? Unglaublich frech so ein Verhalten. ...

Du hast vollkommen recht.

Zu meiner Verteidiung muss ich sagen, dass DrillingsPapa das Ganze losgetreten hat und mich persönlich angeschrieben hat, keine Ahnnung was er die ganze Zeit von mir will.

Er hat in einem anderen Thread auch schon mit meiner Story angefangen. Irgendwie Scary.

Ich verspreche dir aber, da jetzt nicht mehr darauf einzugehen.


29.05.2024 16:15 • #10


H
@LostFeelings
Danke für deine Nachricht! Ich erkenne mich da bei sehr vielen Dingen wieder.

Und mich beruhigt es total, dass jemand da ähnlich tickt, wie ich!
Also das Thema mit Kontrolle und Vertrauen - das unterschreibe ich dir sofort! Da habe ich ähnliche Probleme mit. Meine Angst wiegt da oft schwerer. Ich versuche auch immer mehr die Kontrolle abzugeben und darauf zu vertrauen, dass mir das Leben schon die für mich richtigen Dinge zuspielt.

Und dann bezüglich deines Umgangs mit emotionalen und zwischenmenschlichen Dingen. Ich habe auch die Tendenz sehr viel bei anderen Menschen zu sehen und meine Gedanken und Gefühle nach außen zu tragen - womit ja nicht jeder so gut umgehen kann. Mich hat das bisher immer sehr verletzt zurückgelassen. Mittlerweile verstehe ich besser, dass Menschen einfach sehr unterschiedlich sind und im Laufe ihres Lebens einen anderen Umgang mit solchen Dingen gelernt haben. Also ich versuche, ein abweisenderes Verhalten dann nicht sofort auf mich zu beziehen. Wobei ich schon sagen muss, das Verhalten meines Ex-Freundes verletzt mich immer noch sehr. So schnell die Gefühle mir gegenüber abzustellen und mir jeglichen Zugang zu verweigern... das ist schon hart.

Was bei mir gerade sehr präsent ist, ist der Schmerz und die Frustration darüber, wie sehr ich mich bisher abgemüht habe, ich welcher Not ich mich befunden habe, weil ich einfach so sehr nach Verbindung gesucht habe... Und jetzt zu erkennen: Man, du hast gemacht und getan, all deine Energie eingesetzt, weil du dachtest, du wärst nicht gut genug und müsstest leisten, damit man dich liebt ... all meine Bemühungen beruhten eigentlich auf einer falschen Annahme über mich selbst und Beziehung. Verstehst du, was ich meine? Tut mir leid, der Text liest sich bestimmt total wirr!
Diese Erkenntnis fühlt sich irgendwie frustrierend und erleichternd zugleich an. Und jetzt schwimme ich... und habe irgendwie keine Ahnung wohin

29.05.2024 16:39 • x 1 #11


H
@Martin123 Eine Entschuldigung wäre hier mehr angebracht als eine Rechtfertigung.

29.05.2024 16:41 • x 1 #12


LostFeelings
Zitat von Huffel:
Und jetzt zu erkennen: Man, du hast gemacht und getan, all deine Energie eingesetzt, weil du dachtest, du wärst nicht gut genug und müsstest leisten, damit man dich liebt ... all meine Bemühungen beruhten eigentlich auf einer falschen Annahme über mich selbst und Beziehung. Verstehst du, was ich meine?


Ja, ich glaube dich zu verstehen. Wobei der Punkt ab dem „weil“ auch eher deinem Wunsch entsprochen sein könnte, mit ihm in Verbindung zu treten. Eventuell beruhten deine Bemühungen auch auf einer falschen Annahme, nicht nur über dich selbst, sondern auch über den anderen, beispielsweise, dass ihr beide zueinander passt und gut in Verbindung treten könnt. Die Beziehungsdynamik ist nochmal ein eigenes Thema für sich - habe ich gelernt.

Mein Exfreund hat nicht mal drei Wochen nach unserer Trennung sich schon um orientiert. Da wollte ich die Trennung noch nicht wahrhaben. Er hatte sich auch in den letzten Monaten in der Beziehung bereits von uns entfernt ohne sich mitzuteilen und hatte dadurch einen Abschieds-Vorsprung. Und er geht anders mit Beziehung und insbesondere mit Trennung um als ich. Sich da abgewertet und unwichtig zu fühlen, fällt mir zumindest leicht. Die Frage, die ich mir oft gestellt habe, ist, ob sich der Wert einer Beziehung für den anderen darin zeigt, wie mein gegenüber nach der Trennung mit dieser zurecht kommt und wie schnell er in einer neuen Beziehung steckt, dabei spielt das gar keine Rolle, denn er ist ja ein ganz anderer Mensch und hat andere Strategien damit umzugehen. Ich stelle mir mit dieser Herangehensweise quasi selbst ein Bein und lässt mich noch einsamer fühlen. Richtig schönes Opfer-Investment auch. Und ja: es hängt mit dem Selbstwert zusammen. Kopfmäßig völlig klar, gefühlsmäßig mich trotzdem mies gefühlt und von sich selbst genervt gewesen, wütend. Augenrollen ohne Ende. Kennst du das auch?

Und das mit dem schwimmenden Kontrollverlust ohne Plan erleichtert und frustriert mich auch zugleich. Bäh, gerade mag ich einfach nur schmollen und in den Arm und getröstet werden. Das lerne ich mir selbst zu schenken und mich bei Freunden auch mal schwach zu zeigen.

29.05.2024 21:07 • x 2 #13


LostFeelings
Danke @Huffel ich genieße den Austausch gerade mit dir sehr.

29.05.2024 21:19 • x 1 #14


H
@LostFeelings
Ich habe dieses Hinterherlaufen auch schon in einigen anderen Bereichen in meinem Leben erkannt, deswegen bezieht es sich tatsächlich gar nicht nur auf meinen Ex-Partner. In Freundschaften habe ich schon ordentlich aufgeräumt und kann da auch echt gut meine Grenzen kommunizieren und auch ziehen.

Mit der falschen Annahme hast du aber denke ich sehr Recht! Wenn ich ab und zu mal einen Faktencheck gemacht habe, war ich teils echt sehr erschrocken, wie schön ich mir alles geredet hab… und es manchmal auch noch tue. Ich klebe so sehr an dieser Vorstellung, dass er das ja irgendwie nicht anders kann und mich eigentlich liebt. Ich weiß - klingt wahrscheinlich bescheuert.
Deine Worte helfen mir, du hast Recht damit, dass man einfach nichts davon hat, in seinem kleinen Tunnel zu bleiben…

Habe deinen eigenen Beitrag auch mal überflogen. Wut ist bei mir so ein Thema. Habe ich in meinem Leben nicht oft erlebt, ein wenig Wut kam allerdings doch auch endlich mal hoch. Ich versinke eher in Traurigkeit, was einem nicht unbedingt Kraft verleiht. So bleibt man auch in diesem Opfer-Ding stecken.

Ein Gedanke kam mir eben: eigentlich habe ich gar keinen Bock mehr mich von dieser ganzen sch. runterziehen zu lassen. Ich habe wirklich viel verstanden und viel an Emotionen durchlebt… gerade verspüre ich einfach, dass ich echt was anderes verdient habe. Ich frage mich, wann ich mich wieder bereit fühle… und wie das dann alles aussehen wird…

Wie sieht es denn mit deiner Wut mittlerweile aus?

29.05.2024 21:32 • x 3 #15


A


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