Guten Morgen!
Soviel Resonanz in kurzer Zeit, damit habe ich nicht gerechnet. Neben einer Tasse Kaffee habe ich mir diese Morgenlektüre eben zugute geführt. Auf die Textinhalte einzelner Beiträge möchte ich gerne eingehen:
Zitat von Hitachi:wer suchet, der findet auch, irgendeine übriggebliebende Singlefrau wird schon irwo auf dich warten!
Das klingt, wenn ich das so lese, sehr verbittert. Eine übriggebliebene Singlefrau. Hier geht es um Menschen mit einem Herzen und einer Seele. In einem Ramschladen nach etwas Übriggebliebenen zu suchen ist eines, eine etwaige neue Lebenspartnerin mit oder ohne Anhnag ist doch wohl etwas ganz anderes, oder?
Zitat von Zauberhaft:Das kann man nicht beschreiben, dass fühlst DU DANN schon ...
Dann war sicherlich noch nicht die richtige Frau dabei. Aber ich merke auch, dass es mit fortschreitenden Alter immer schwieriger wird, eine Frau zu finden, die beziehungstauglich, manche auch familientauglich sind. Sie gehen nicht offen und fair in Versuche, jemandem neues kennenzulernen. Das merke ich schon oft sehr deutlich, auch bei Singlemännern mit Kindern. Solche in meinem Bekanntenkreis, wo sich Frauen an die versucht haben und die oft auch in meinen Augen tolle Partner wären, wurden da auch teilweise geschasst. Denen habe ich dann auch mal ordentlich die Meinung gegeigt. Natürlich haben wir alle unser Kreuz zu tragen. Es aber anderen auf den Rücken zusätzlich zu schnallen, ist nicht nur unfair, sondern unsinnig. Und leider fällt mir das eben verstärkt bei Menschen, in meinem Fall Frauen, auf, die noch Kinder daheim haben.
Zitat von Taleja:Hier bei mir ist es so, dass der Vater sich dermaßen in seine neue Beziehung mit einer Frau ohne Kinder reinhängt, dass die Kinder scheinbar nur noch im Weg sind.
Da bin ich doch als Mutter gefragt und versuche sie aufzufangen und für sie da zu sein.
Wenn jetzt ein neuer Partner in mein Leben käme, würde ich wohl auch Rücksicht auf die Kinder nehmen, damit sie sich nicht komplett ungewünscht fühlen. Schlimm genug, dass der Vater so gut wie keine Rücksicht auf sie nimmt.
Da stimme ich Dir zu. Du wärst aber dann in diesem Moment auch keine Kandidatin für mich als Beispiel. Sei mir nicht böse, aber so wie von mir als Mann erwartet wird, mit der vorhergehenden Beziehung abgeschlossen zu haben, so würde ich das auch von meinem Gegenüber erwarten. Bei Dir ist alles frisch, der Erzeuger der Kinder .. lassen wir es, da könnte ich jetzt Ausdrücke nennen weit unter der Gürtellinie, ich sage nur, so einer darf keine Kinder zeugen. Wer die eigene Brut nicht nur verlässt, sondern auch im Stich lässt, der hat seine Erhaltungsgarantie verwirkt.
Zitat von Taleja:Das bedeutet nicht, dass ein neuer Partner an meiner Seite keine Chance hätte. Verständnis und Geduld können da sicher einiges bewirken.
Auch da stimme ich mit Dir überein und Du kannst mir glauben, ich habe eine biblische Geduld. Fast zwei Jahre habe ich auf die letzte genannte Frau mit Kindern gewartet und geduldig versucht, ihr und ihnen näherzukommen. Aber da war so viel verkorkst, da hatte ich unter dem Strich nicht den Hauch einer Chance und irgendwann ziehe ich dann auch mal die Reißleine und das ist dann unumstößlich und irreversibel.
Zitat von solea:Ohne Liebe/Verliebtheit eine Partnerschaft einzugehen, schließe ich aus. Und wenn ich bemerke, dass jemand mit einem Filter-Vorgehen vor mir steht, übernehme ich seine Verhaltensweise nicht.
Oftmals habe ich schon gedacht (und ich tue es wieder, insbesondere, wenn ich die Beträge der männlichen Mitschreiber lese): es könnte sein, dass wenn die (gleiche) Intention der Fortpflanzung wegfällt, die Wünsche von Männern und Frauen an eine Partnerschaft sehr unterschiedlich sind.
Filter haben, da kann ich dich beruhigen, alle Menschen. Frauen genauso wie Männer. Was man Negatives in vorherigen Beziehungen und Partnerschaften hatte, möchte niemand noch einmal erleben. Das ist schon vor dem ersten Date ein Filter und ich bin mir sicher, da hast Du bestimmt auch Punkte auf Deiner Liste oder nicht? Natürlich gehört Verliebtheit dazu, aber all das Knistern bringt gar nichts, wenn zu bestimmten Punkten im Leben eines Menschen eine Wand aufgebaut und diese stetig ausgebaut und verstärkt wird. Meine Mutter war mit meinem Vater einige Jahrzehnte verheiratet, nach seinem Tod bzw. seither gab es nie wieder einen anderen neuen Mann. Interessierte Männer gab es, aber sie machte dicht. Dann, nach meiner Scheidung fragte sie mich Jahre später, warum ich noch keine neue Beziehung hätte. Meine Antwort war kurz und knapp: Schau Dich an, dann weißt Du, was das Problem bei vielen Frauen ist. Obwohl das Glück manchmal vor der Tür ist, wird es doch nicht hereingelassen. Es waren zwar harte Worte, aber ehrlich. Und da fing auch sie mal an darüber nachzudenken. Es war sehr bezeichnend und scheint auch keine Frage des Alters, sondern der Einstellung zu sein.
Zitat von grimes:Für mich selbst käme es nie in Frage einen Partner zu wählen, der nicht mit meinen Kindern klar käme. Hinzu käme, dass deine frauen- bzw. menschenfeindliche Ansichten für mich wenig anziehend sind. Aber das steht ja hier nicht im Fokus.
Und das ist auch nicht gegeben. Ich bin weder menschen- noch frauenfeindlich, hatte ja nach meiner Ehe auch diverse Beziehungen, nur war eben leider keine dabei, wo daraus eine Partnerschaft daraus wurde. Und bei dem letzten Versuch betone ich noch einmal, dass ich die Reißleine gezogen habe. Fast zwei Jahre umwerben und geduldig warten und bemühen waren nicht genug für sie, dazu die viele Probleme dort. Natürlich ziehe ich mich irgendwann zurück. Nur frage ich mich manchmal, worauf diese Gruppierung von Frauen wartet? Auf ein Wunder? Den Prinzen mit dem weißen Ross? Auch meine Geduld hat Grenzen und wenn ich merke, ich gebe nur und es kommt wenig bis gar nichts zurück, ziehe ich weiter. Ich halte mich damit nicht mehr auf, ich werde auch nicht jünger und ich kann nichts dafür, dass diese Frauen sich selbst mit ihren Kindern runterziehen, wenn sie nicht ein wenig mehr entgegenkommen. Aber daran habe ich jetzt auch erkannt, dass Frauen mit Kindern nie richtig abschließen (können). Wie auch, das Scheitern in der Vergangenheit läuft ihnen ja quasi direkt vor den Füssen auf und ab. Aber dafür kann ich nichts, außer Geduld und Verständnis entgegen zu bringen. Leider reichte das nicht aus.
Zitat von grimes:Alleinerziehende Frauen haben keine Macken, sondern einfach viel Arbeit und Verantwortung. Das sind Unterhalt der Väter und ein Besuchspapi sicher Unterstützung, allerdings bleibt die 24/7 emotionale Unterstützung allein bei den Müttern. Das ist mehr als ein kinderloser zorniger Mann wohl zu verstehen mag.
Ich bin nicht zornig und habe auch Verständnis dafür, Du übersiehst aber auch, dass ich bei meinem Umwerben genau das auch zu bieten und geben versuche, was Du hier den alleinerziehenden Müttern andichtest. Und ich kenne nicht viele Menschen bzw. Männer, die etwa zwei Jahre sich umfassend bemühen. Das werde ich aber auch nicht noch einmal so handhaben. Da wird die Deadline deutlich heruntergeschraubt, weil ich mich da auch um meine Zeit und Kraft und Liebe beraubt sehe. Das kann ich lieber in einer Frau investieren, die es wert ist.
Zitat von SweetCookie:du suchst hier also nach Gleichgesinnten, die ähnliche oder eben auch andere Erfahrungen gemacht haben. Wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du mit der Frau verheiratet, mit der es auch diese Patchwork Situation gab. Mh...schon als du geschrieben hast, du wolltest den Kontakt zu den Kindern aufrechterhalten, darf auch ein bisschen der Versuch mitgeschwungen sein, den Kontakt zu dieser Familie, die es so eigentlich nicht mehr gibt, aufrecht zu erhalten.
Im Endeffekt sollten das eben auch die Kinder entscheiden. Wenn Sie Sehnsucht nach dir haben, sollten Sie das sagen und dich sehen dürfen. Wie war hier die Situation? Hat die Mama da interveniert und die Kinder benutzt und ihnen den Kontakt zu dir verboten?
Liebe Cookie, Du hast es auf dem Punkt getroffen. Obwohl ich bis zur Scheidung 11 Jahre mein Leben mit ihnen teilte, wurde ich dann abgeschossen im wahrsten Sinne des Wortes. Meine geschiedene Frau zog ihre Kinder immer mehr zurück, sie sollten sich auf den neuen Mann einschießen, was sie anfänglich nicht wollten. Aber steter Tropfen höhlt den Stein und ja, Blut ist dicker als Wasser. Die Kinder sind aber schon alt genug, mittlerweile auch erwachsen. Sie haben auch eine eigene Meinung und Entscheidungsfähigkeit oder man sollte es zumindest annehmen. Aber das ist mir mittlerweile auch egal, sie haben sich entschieden, ich muss da akzeptieren. Aber damit sind sie für mich auch gestorben. Von denen braucht sie niemals mehr jemand melden, das haben sie eh nicht mehr getan und die Mutter hat ihr Ziel erreicht. Dem gehe ich aus dem Weg, solche Menschen brauche ich nicht.
Zitat von SweetCookie:Blut ist dicker als Wasser. Dieser Satz kommt mehrfach bei dir vor...wenn das so ist, was bedeutet das für dich, wenn die Kinder doch niemals dein eigenes Fleisch und Blut sein werden? Es bedeutet, dass du dir selber den Weg verbaust...Und ich sehe wie du immer Entwicklungsbedarf bei jedem einzelnen von uns. Sonst wäre das Leben sehr langweilig, oder?
Da widerspreche ich. Sie selbst waren es, die sich den Weg diesbezüglich verbaut haben. Die Kinder haben deutlichen Entwicklungsbedarf, ich dachte, während der gemeinsamen Zeit gewisse Werte und Ideale wie auch Liebe und Vertrauen vermittelt zu haben. Dem war nicht so, es ist anders gekommen. Ich habe dahinter einen Haken gesetzt, die Welt kann ich eh nicht ändern, habe ich auch gar nicht vor. Ein jeder Mensch kann nur sich ändern und das tue ich. Es ist nur schade, wie eine alleinerziehende Mutter, nur um den neuen Mann zu gefallen, den vorherigen Lebensabschnittsgefährten in den Müll wirft. Das tat weh, sehr weh. Und hatte Konsequenzen. Hoffentlich ist der neue Mann so toll und gut, wie sie meint. Bei mir braucht weder sie noch deren Kinder jemals wieder auftauchen, die sind gestorben.
Zitat von SweetCookie:Und mal ehrlich: Eine Familie zu verlieren, mit Kindern die man innigst liebte/liebt...und dann wird man abserviert wie ein verdorbenes Stück Käse...ja, da würde bei mir auch jedes Mal Aversion, Arroganz, Mitleid usw. mitschwingen, wenn ich sehe, wie wichtig anderen Frauen die eigenen Kinder sind...deine waren es dir doch auch!
Nun, meine waren es ja augenscheinlich nie. Ich war nur der zeitlich befristete Ersatz, bis etwas Besseres kam. Bei der Frau, die sich so benahm, kann ich das nachvollziehen. Eben ein materielles Mädchen ohne Charakter und Herz. Aber bei deren Kinder, die ich liebte und aufzog wie eigene, da war ich schon sehr überrascht, wie leicht sie sich abwenden können, wenn die Mutter mit dem *beep* wedelt. Es wird wohl schon so sein: Die eigene Brut wird bei einer alleinerziehenden Mutter immer im Vordergrund stehen. Ich werde immer im zweiten oder dritten Gl. stehen und wenn man aussortiert wird, dann ist man nur noch ein Haufen menschlicher Müll. Man lernt ja nie aus und ich weiß dieses zukünftig einzuordnen.
Zitat von MissGunst:ich finde es merkwürdig, dass alleinerziehend hier dargestellt wird als sei das eine Charaktereigenschaft. Es ist ein Zustand. Den sich die wenigsten ausgesucht haben. Und es kann jeden treffen. Mit Kind einen Mann kennenzulernen war auch für mich nicht mehr so unbefangen und einfach. Das ist sicher richtig. Man entscheidet eben nicht nur über das eigene (Poten. gebrochene) Herz. Sondern eben auch für die Kinder mit. Ich habe mir ein Jahr kennenlernen Zeit gelassen. Dann erst hat er meine Tochter kennengelernt. Und es hat toll geklappt. Da wir eine stabile, vertrauensvolle Basis aufgebaut hatten. Und ich dementsprechend die Bindung zu meiner Tochter unterstützt habe. Wir feiern gemeinsam mit ihrem Papa alle wichtigen Feste. Bei uns funktioniert Patchwork toll. Allerdings auch, weil alle beteiligten Erwachsenen sich darum bemühen. Nur mal als Gegenbeispiel für all die merkwürdigen Stories über Frauen mit Kindern.
Die Geschichten sind nicht merkwürdig, sondern beinhalten einen Fehler im System, den Du unbewusst auch hier aufgeführt hast: Du konntest keinen Mann mehr unbefangen kennenlernen. Böser Fehler. Ich bin mir sicher, Du wolltest doch auch bestimmt einen unbefangenen Mann, der Dich und Deine Kinder uneingeschränkt liebt etc.pp. Richtig? Warum ist das nur einseitig? Genau das ist die Frage, die sich nach meinem letzten Feldversuch ergeben hat. Wie kann eine alleinerziehende Frau auch nur ansatzweise erwarten, dass sich ein interessierter Mann unbefangen und ohne Probleme einfügen muss in ihr Leben, sie aber selbst mit Anhang Bedingungen und so weiter aufstellt? Das kann nicht gutgehen. Leider ist das augenscheinlich gängige Praxis geworden, auch andere Singlemänner, die ich in meinem Bekanntenkreis habe, berichteten mir davon. Früher konnte ich es nicht glauben. Nunmehr bin ich gescheiter. Leider.
Zitat von chrisbo:Ich muss dazu sagen, mein Forengrund hatte eine bessere Beziehung zu meiner Tochter als ihr Vater. Völlig entspannt und auf einer Wellenlänge.
Das war bei meiner Ehe auch so. Es nützt Dir als Mann aber absolut nichts, wenn Du aussortiert wirst und die Kinder der Frau gegen Dich instrumentalisiert werden. Da kannst Du noch so entspannt und auf einer Wellenlänge liegen, wie Du möchtest. Ich mag Kinder und Familienleben sehr, der Zusammenhalt in meiner eigenen Familie war und ist sehr groß, trotz mancher schweren Umstände, Entfernungen und Probleme. Wahre Liebe kennt keine Grenzen. Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, alleinerziehende Frauen lieben nur sich selbst und ihren Nachwuchs, augenscheinlich können oder wollen sie keinen neuen Mann in ihr Leben lassen, sagen aber angeblich etwas völlig anderes. Ich kann mich damit gut arrangieren, wenn ich es zeitig genug mitgeteilt bekomme. Ich hatte mich sehr bemüht und eingebracht, was aber letztlich unnötiger Verschleiß meinerseits war. Nun ja, das Leben ist kein Ponyhof und mit Niederlagen und Niederschlägen muss man rechnen. Ich stehe ja schon wieder. Dumm nu, dass die Liste der No Gos in Sachen Frauen und Beziehungen und oder Partnerschaften länger geworden ist. Aber so ist nun einmal das Leben: Eine Aktion bewirkt eine Reaktion. Ich muss mich auch selbst schützen, denn ich glaube noch an die wahre Liebe. Nur in diesen Zeiten bzw. in meiner Alterskategorie ist sie schwerer denn je zu finden. Sehr bedauerlich, sehr schade. In 10 oder 20 Jahren, wenn dann gesundheitliche Gebrechen sicherlich mal verstärkt auftreten werden, ist es vorbei mit Liebe, 6ex und so weiter. Vielleicht ist das ja auch emotional schon vorgezogen. Und die körperlichen Abbaumoment folgen. Manchmal kommt es mir so vor.
Familie hat in der heutigen Zeit vielleicht auch keinen Stellenwert mehr. Vermutlich geht es nur noch darum, eigene Befindlichkeiten und Bedürfnisse zu befriedigen. Da muss sich auch niemand wundern, dass Familienleben Auslaufmodelle werden bei der Entwicklung. Singlehaushalte werden da wohl über kurz oder lang die gesellschaftliche Landschaft in Deutschland prägen. Von einem ehemals familienfreundlichen Leben zu einem proselbst audierten Leben. Wer hätte eine solche Entwicklung vorhergesehen. Ich bin Veränderungen und Entwicklungen zumeist sehr aufgeschlossen und positiv gegenüber tretend. Auf eine solche kann der Mensch jedoch verzichten. Oder?