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Alleine zu hause trinken?

A
Es wurde schon so viel Richtiges hier geschrieben. Ich hatte vor 20 Jahren auch mal eine Phase, in der ich mich sehr einsam fühlte und anfing, mir jeden Abend zu Hause einen Gin Tonic zu mixen. Auch mal 2. Von einem Tag auf den anderen hab ich mir aber gesagt: Das geht gar nicht - wo soll das enden?! und hab es komplett sein lassen. Besser war's.

Ich möchte ansonsten noch Folgendes dazu sagen:

Ich habe mal einige Jahre bewusst überhaupt keinen Alk. mehr getrunken. Das war ziemlich anstrengend, weil ich immer und überall auf Unverständnis stieß und mir blöde Sprüche anhören musste. Im privaten Bereich und sogar im Berufsleben.

In meiner damaligen Firma wurde öfter mal zu bestimmten Anlässen mit Sekt angestoßen. Mein Chef zog mich dann immer auf vor allen Mitarbeitern und versuchte mich zu überreden, doch ein Gläschen mitzutrinken. Dann stand da das gesamte Team Also Frau Arjuni, jetzt sein se doch nicht so eine Spaßbremse, jetzt trinken se doch mal ein Gläschen mit uns etc. Das war übelst unangenehm. Damals war ich noch recht unsicher, deshalb hab ich dann irgendwann einfach immer so getan, als würde ich auch trinken und hab den Inhalt des Glases dann unbemerkt ausgekippt.

Das find ich einfach krass, wie Alk. in vielen Lebensbereichen von den anderen erwartet wird und zum gesellschaftlichen Leben dazu gehört. Völlig bekloppt, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man mal nicht trinken möchte.

21.10.2017 13:03 • x 1 #16


Scarlett2016
@arjuni

Ja, das erlebe ich auch immer wieder oder höre es, dass das Umfeld nicht respektieren möchte, dass eine Person Alk. ablehnt. Der Trend Alk. zu trinken, ist sehr stark. Du gehörst zur Gesellschaft, wenn Du mittrinkst.

Rechtfertigen würde ich mich dennoch nicht. Es reicht ein: nein Danke oder auch ich mache mir nichts aus Alk..

Ein trockener Alk. in der Firma meines Mannes war so mutig zu sagen, dass er trocken ist.

Ein Alk. Kollege (hohe Führungskraft, niemand weiss es) sagt, dass er Alk. nicht verträgt oder am Tag einfach nicht trinken möchte, weil das Einfluss auf seine Arbeit nimmt.

Ich kann allen nur raten sich nicht überrumpeln zu lassen. Versucht nein sagen zu lernen und dazu zu stehen, egal was andere denken und sagen.

21.10.2017 13:08 • x 2 #17


A


Alleine zu hause trinken?

x 3


S
Zitat von Killian:
Hm was bedeutet denn sich abzuschiessen ?

Also wenn sich Jemand mit Alk abschiesst dann heisst es für mich das er besinnungslos mit Hose voll, vollgekotzt und mit Filmriss irgendwo in der Ecke liegt.


ich sehe das genauso wie @Killian und stelle mir gerade dich @Thebookna , als hübsche 19 jährige Frau besoffen in der Ecke liegend vor.
Kein sehr attraktiver Anblick und für dich auch sehr gefährlich. A.l.k. ist eine D.r.o.g.e, die, wenn man nicht damit umgehen kann, sehr gefährlich ist.

Ich rede hier nicht von einem schönen Glas Rotwein in netter Gesellschaft. Sondern über dieses abscheuliche Komasaufen, was viele Jugendliche in der Zwischenzeit als Freizeitgestaltung praktizieren.

Wie ich mich von meinem EX getrennt habe (war ja auch schon einmal vor über einem Jahr), fing ich an, Cocktails zu trinken (saufen). Immer zur Happy Hour in einer Bar gesessen, bis das Geld ausging. Cocktails to go, das war der Renner, weil es nicht so auffällig war. Man konnte ja so schön vergessen...den ganzen schei., das Leben was so schwer war

Später dann zuhause Fertigcocktails, die vielen Flaschen schmuggelte ich heimlich im Trolly aus dem Haus, damit es nur keiner mitbekam.

Einige Wochen später bekam ich vermehrt Herzprobleme und musste routinemäßig zur Kardiologin, die mir Blut abnahm. In der Besprechung sagte sie mir, dass meine Leberwerte sehr hoch sind und auch die Triglyzeride. Sie sagte mir auf den Kopf zu, dass ich A.l.k regelmäßig trinke.
Das wurde also nach ein paar Wochen des Konsums festgestellt. Da kannst du dir vielleicht vorstellen, wie das nach Jahren aussieht. Deine Gehirnzellen kannst du dann mit der Lupe suchen und im Alter von 40 Jahren hängst du als ehemaliger Abhängiger im Pflegeheim rum, weil du alleine nichts mehr gebacken kriegst.

Ich glaube, fast jeder hat mal das Bedürfnis, nach Schicksalsschlägen o.ä. sich zu betäuben, aber man sollte immer an die Konsequenzen denken.
Ich selbst habe seitdem keinen A.l.k, mehr getrunken,außer mal ein Alster bei Restaurantbesuchen.

Damals, zu meiner Zeit, habe ich mich in den Wochen sehr abstoßend gefunden. Nachts, wenn ich aufs Klo musste, bin ich gegen einen Schrank gelaufen und hatte überall blaue Flecken.
Dabei bin ich ansonsten ein sehr gepflegter Mensch und achte sehr auf mich.
Ich hatte das damals nicht mehr unter Kontrolle.

Also, liebe @Thebookna lass lieber die Hände davon, deine Gesundheit bekommst du nicht zurück, wenn du sie erstmal verloren hast.

Zitat von Thebookna:
Ja, wir trinken auch relativ viel (aber noch im gesunden Ausmaß).

meistens sind das nur Ausreden

21.10.2017 13:11 • x 4 #18


Thebookna
@kilian

Ich gebe dir vollkommen Recht. Ich sehe absolut nichts falsches daran, wenn man es wirklich als Genussmittel benutzt. Deswegen sehe ich es auch nicht ein auf irgendwelches Essen zu verzichten.

Ganz streng genommen müsste ja alles Krebs erregen und somit wäre alles ungesund. Vor paar Monaten (glaube ich) habe ich einen Artikel gelesen, in dem Stand dass sogar Äpfel Krebs erregen können. Und Äpfel gelten ja als sehr gesund. Von daher

@Santosha1951

Tatsächlich trinke ich gar nicht so viel und bis jetzt auch immer nur so viel, dass ich trotzdem noch wusste wo ich bin, was ich mache. Meine Eltern waren beide Alk. und haben mir beigebracht, was passiert wenn man zu viel Alk. trinkt. Da waren schon paar Horrorgeschichten dabei und ich habe daraus gelernt. Ein Rausch hatte aber bestimmt jeder mal und ich finde es gehört auch dazu.

Und zu deiner Geschichte:

Ich bin froh dass du noch früh genug aufgehört hast. Ich kann nachvollziehen warum du so viel getrunken hast und gerade deswegen freut es mich, dass du aufhören konntest. Wie du sagtest: Man will nicht wissen wie es dann nach paar Jahren aussehen würde

21.10.2017 13:30 • x 2 #19


S
@Sonne
Es ist nicht so, dass ich ständig und seit Ewigkeiten trinke...
Und klar weiss mein Therapeut das und hebt den Zeigefinger!
Es sind nun knapp 4 Wochen her...bin meist am Wochenende allein am Abend und dann kommt es eben...
Es gibt Menschen, die nehmen Tabletten um sich beruhigen oder zu betäuben...
Und ich kann dann einfach auch besser schlafen, wenn ich dann was getrunken habe...und ich habe geweint.
Das unterdrücke ich meist...
Da ist mein Ventil...
Mal wieder ne blöde Erkenntnis....

21.10.2017 13:35 • x 1 #20


Scarlett2016
Zitat von Spezies5618:
@Sonne
Es ist nicht so, dass ich ständig und seit Ewigkeiten trinke...
Und klar weiss mein Therapeut das und hebt den Zeigefinger!
Es sind nun knapp 4 Wochen her...bin meist am Wochenende allein am Abend und dann kommt es eben...
Es gibt Menschen, die nehmen Tabletten um sich beruhigen oder zu betäuben...
Und ich kann dann einfach auch besser schlafen, wenn ich dann was getrunken habe...und ich habe geweint.
Das unterdrücke ich meist...
Da ist mein Ventil...
Mal wieder ne blöde Erkenntnis....



Es ist keine blöde Erkenntnis sondern eine gute, wichtige und richtige.

Du unterdrückst Deine Gefühle. Das ist nicht gut. Heule lieber als zu trinken. Wieviel genau trinkst Du? Eine Flasche (von was?).

Und verharmlose bitte nicht, dass andere Tabletten oder andere Substanzen nehmen.

Alk. ist eine D.r.o.g.e !

@Thebookna

Wenn beide Elternteile süchtig/abhängig waren, bist Du sehr gefährdet. Finde keine Ausreden, sondern passe gut auf Dich auf. Und vor allem: lasse Dich vom Gruppendruck zu nichts verleiten!

21.10.2017 13:44 • x 3 #21


S
Und heute gehe ich auf ein Konzert!
Ein gemeinsam geplantes Event. Das stand schon vor Monaten fest. Er hat seine Karte abgegeben und ich gehe trotzdem.
Mit unserem gemeinsamen besten Freund.
Und ja..wir werden auch was trinken gehen.
Die Grundstimmung ist irgendwie schräge und ich bin noch voller Schmerz.
Wahrscheinlich komme ich irgendwann in der Nacht heim und lege mich weinend ins Bett.
vielleicht auch nicht...Wer weiss, was der Abend bringt...
Ich bemühe mich, stark zu sein...
Gelingt mir leider nicht so gut und ich renne irgendwie durch eine verdunkelte Welt....

Ja..ich unterdrücke meine Gefühle. Ich möchte die nicht spüren, wenn ich allein bin...später vielleicht. Jetzt nicht, dafür bin ich viel zu hart aufgeschlagen...

Und ich trinke dann bevorzugt B.!
Meist reichen 4 bis 5 und dann bin ich platt...
Wein ist auch nett, macht aber einen bösen Kater.
Am Tag danach kommt der Schmerz gewöhnlich doppelt so heftig...ist auch eine Tatsache...da bin ich aber nicht allein....Meine Kids sind da. Und ich muss auch nicht schlafen...verstehst Du?

21.10.2017 14:05 • x 2 #22


S
Zitat von Spezies5618:
Und heute gehe ich auf ein Konzert!
Ein gemeinsam geplantes Event. Das stand schon vor Monaten fest. Er hat seine Karte abgegeben und ich gehe trotzdem.
Mit unserem gemeinsamen besten Freund.
Und ja..wir werden auch was trinken gehen.
Die Grundstimmung ist irgendwie schräge und ich bin noch voller Schmerz.

Zitat von Spezies5618:
Und ich trinke dann bevorzugt B.!
Meist reichen 4 bis 5 und dann bin ich platt...
Wein ist auch nett, macht aber einen bösen Kate

Zitat von Spezies5618:
Am Tag danach kommt der Schmerz gewöhnlich doppelt so heftig...ist auch eine Tatsache...da bin ich aber nicht allein....Meine Kids sind da. Und ich muss auch nicht schlafen


@Spezies5618

Liebe Spezies,
ich habe deinen Einstiegsthread gelesen. Es tut mir sehr leid für dich und deine Kinder, dass euer Leben insgesamt sehr schräg verlaufen ist.
Du hast geschrieben, wann ihr euch kennengelernt habt.
Dein Mann scheint ein notorischer Fremdgänger zu sein, der mit seinem Leben auch überhaupt nicht zufrieden ist.
Anscheinend lebt ihr noch in einer gemeinsamen Wohnung, aber ein Auszug seinerseits ist geplant, wenn ich es richtig verstanden habe?

Da es hier in diesem Thread nun um das Thema A.l.k. geht, kann man sagen, dass der A.l.k.o.h.o.l sich durch euer gesamtes gemeinsames Leben gezogen hat. Und das sind inzwischen viele Jahre.

Eure Kinder tun mir sehr leid, weil sie von eurem Verhalten ebenfalls betroffen sind.
Auch wenn sie schon älter sind, leiden sie sehr darunter, wenn sie ihre Eltern so erleben. Kinder haben feine Antennen und dieses Leben bei euch zuhause, wird ihr eigenes späteres Leben sehr negativ prägen.

Wenn ich meine Mutter oft betrunken gesehen hätte, wäre ich wahrscheinlich noch traumatisierter, als ich so schon bin. Meine Mutter war mein Vorbild, und die Vorstellung, sie öfter betrunken hätte sehen zu müssen, ist unvorstellbar. Ich hätte sie mit anderen Augen gesehen und wäre tieftraurig gewesen.

Ich wünsche dir sehr, dass dein Mann bald auszieht und du dein eigenes Leben in den Griff bekommst. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit du wirklich drauf bist.
Aber es gibt in den meisten Städten die SHG der anonymen A.l.k.o.h.o.l.i.k.e.r, die eine ganz tolle Unterstützung sind, wenn es darum geht, davon loszukommen.

Ich wünsche dir und deinen Kindern noch ein schönes gemeinsames Leben.
Liebe Grüße
Santosha

21.10.2017 16:27 • x 1 #23


S
Ich denke durch den Alk. können sich die Emotionen zum Teil eher noch verstärken.

In geringen Mengen sicher okay zum runterkommen oder abzuschalten. Allerdings muss ich auch da sagen dass das ganze auf die Dauer sicherlich auch seine Auswirkungen auf den Körper hat. Ich halte mir immer vor Augen was mein Körper dafür kann, dass es mir schlecht geht - Nichts. Und daher versuche ich auch wenn ich manchmal fast nichts essen kann trotzdem zu essen und regelmàssig Sport zu treiben.

02.11.2017 18:15 • x 2 #24


S
@SE11
Freut mich sehr zu lesen, dass du trotz des ganzen Schmerzes gut auf dich achtest

02.11.2017 18:18 • #25


S
@Sonnenblume1981 ehrlich gesagt muss ich mir selbst eingestehen dass das nicht immer geht aber ich versuche dennoch mich normal zu ernähren und ein bisschen Sport zu machen

Denke das hilft auch enorm

02.11.2017 18:20 • x 1 #26


G
Zitat von Thebookna:
Ab und zu mal alleine Zuhause was trinken

Sich nach der Arbeit ab und zu mal nen B. oder 2 reinzufeuern halt ich fuer vollstaendig ok. Du rauchst ja mglw. auch allein. So what.
Gruss,
g

02.11.2017 18:23 • x 1 #27


fe16
@Thebookna

der Alk , das ist ein ziemlich hartes Thema .Ich find es gut das du dich damit auseinander setzt
in meiner beruflichen Zeit hatte ich viel mit Alk kranken Menschen zu schaffen , konnte ihrem zerfall zusehen
auch wenn man die Menschen nur flüchtig kennt erleidet man doch irgendwie schmerzen , wenn man sie leiden sieht.
ich trinke auch alk , aber nur zu anlässen ,wenig wenn ich alleine zuhause bin
ehrlich gesagt , es macht keinen Spass.
besser schlafen , ja klar das ist richtig
aber um besser schlafen zu können , alk zu trinken , ne das ruiniert die Gesundheit dauerhaft

02.11.2017 18:28 • x 3 #28


H
Wichtig ist, dass man sich immer selbst gut im Blick hat und auch ärztliche oder medizinisch-journalistische Raschläge beherzigt.

Ich halte es so, dass ich unter der Woche abends sporadisch was trinke - ein B. oder ein Wein.
Im Hinterkopf steht dabei bei mir, dass übermäßiger Alk. viele Gesundheitsschäden verursacht: Errektionsprobleme, Schrumpfen der Leber, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Krebs, Schwächung vom Herz, Nervenleiden.
Ich mag mich jedoch als gesunden Menschen und will mich gern weiter so fühlen. Und ich will auch nicht zu Ärzten wegen dem ein oder anderen Wehwehchen laufen. Immerhin werden im Laufe des Älterwerdens die Wehwehchen auch ohne Alk. eher mehr als weniger.

Nur in Gesellschaft trinke ich etwas mehr.

02.11.2017 18:36 • #29


L
Also ein Gläschen Rotwein am Abend finde ich völlig ok.

Arbeitskollegen von mir haltens sogar bei einem Fläschen oder 3-4 große B.. Könnte ich jedoch nicht, da mein Körper da nicht mitspielt, während sie am nächsten Tag top fit im Büro stehen. Auf alle Fälle Finger weg von harten Sachen.

Ich hab mir auch schon öfter gefragt, ob sie nicht bereits Alk. sind, aber sie können dann wieder problemlos wochenlang nichts trinken. Passiert meistens vor einer Gesundenuntersuchung

Es gibt Menschen die sind suchveranlangt und andere wieder nicht, darauf ist auf alle Fälle zu achten.

02.11.2017 18:45 • x 1 #30


A


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