Zitat von Emma75:ich empfinde ein Leben ohne festen Partner nicht als Mangel- aber ich lebe ja auch nicht alleine sondern habe Kinder. Und gerade da hört die Unverbindlichkeit auf- für Kinder hat man sein Leben lang eine Verantwortung und man weiß, dass es eine Liebe ist, die nie aufhört. Ich empfinde das aber nicht als Last, sondern als wunderbare Aufgabe. Von daher stimmt es vielleicht, dass man als Elternteil kein richtiger Single ist, auch wenn die Kinder irgendwann aus dem Haus sind. Ich kann Menschen, die auf teufel komm raus einen festen Partner suchen immer weniger verstehen. Klar ...
Liebe @Emma75 !
Ich gehe da weitestgehend mit Dir konform. In Beziehungen und Familien gibt es good days und a living hell days.
Wo ich differenziere, zu Deinem Statement und denen mancher anderer lieber Foris, ist, dass es ein Unterschied ist, wenn man noch eine Familie, sprich Kinder hat, zudem es (und das wird wohl kaum jemand abstreiten) man es als Frau doch deutlich leichter hat, auch mal, nennen wir es, kurzzeitige Begegnungen gleich welcher Art zu haben. Natürlich meine ich damit ebenson ONS, Affären und Bettgeschichten wie aucn Fplus und offene Beziehungen und all das Gedöns.
Man sollte es auch mal so betrachten: Es ist ein Unterschied, alleine zu sein (ohne festen
Beziehungspartner), dafür aber mit Anhang, sprich Kinder/Familie, Freunden und F...kbuddies. Oder eben
gänzlich total alleine zu sein!
Und jein, die Geheimzutat, mit sich im Reinen zu sein, ist absolut keine Garantie, irgendwann in eine Beziehung zu kommen. Sie mag ein Rädchen sein, aber keinesfalls mehr. Es gibt mehrere Rädchen und ich versichere Dir, die anderen Rädchen haben allermeistens einen deutlich wichtigeren Stellenwert im Vergleich zu Selbstwert. Diese Idealisierung ist ein Schein, nicht mehr. Wenn soviele selbstbewusste Menschen leicht und locker ne Beziehung hätten - dem ist nicht so. Siehst Du bei Promis, bei Normalos und bei denen, die zwar im Leben stehen, aber trotzdem niemanden finden bzw. abbekommen.
Wenn fast alle sagen, und das tut im Grunde ja auch die Evolutionsgeschichte des Menschen, dass Menschen in Sippen, Familien, mit vielen anderen Menschen in ihrem Leben und Umfeld, auch viel erreichen, und nur ganz wenige Menschen, die absolute Einzelgänger sind, auch etwas erreichen, dann ist das eine deutliche und klar nachvollziehbare Message.
Rom war ein Imperium, selbst ein Cäsar benötigte zig tausende von Soldaten, um sein Reich zu kontrollieren und stetig auszubauen. Ähnlich ist es bei Partnerschaften und Familien:
Ich bin als Kraftsportler über mehr als 25 Jahre sicher deutlich stärker als manchmal zwei oder drei Menschen zusammen. Aber irgendwann würde mich auch eine Vielzahl an Menschen übertreffen und mehr erreichen, als ich mit meinen zwei Beinen und zwei Händen. Das gilt für weltliche Handlungen, und es gilt auch ein Liebesleben. Und das dieses nicht immer schön sein kann/muss/ist, wird niemand abstreiten. Es gibt eben good und bad days.
Aber ohne einen Liebespartner sind es besonders die bad days, die überwiegen. Egal, ob man niemanden zum Reden hat, niemandem, mit dem man was unternehmen kann und natürlich ist 6 zu zweit sicherlich auch schöner als alleine. Also bitte, Schluss mit dem Gequatsche von wegen Selbstwert über alles - das ist schlicht eine dogmatische Phrase.
Ich fühle mich stark, bin selbstbewusst, kenne kaum Ängste, Hindernisse werden aus dem Weg geräumt, egal wie und ich stehe meinen Mann - trotzdem lebe ich alleine. Bin ich deshalb glücklich? Zu gewissen Teile ja, aber:
WER teilt dieses Glück mit mir? Eben - niemand.
Und das ist eben der Unterschied. Du kannst alleine ein Stück weit leben, manche sind vielleicht dafür geboren, Einzelgänger zu sein. Ich habe auch manche Jahre viel alleine gewuppt, auch oft in Beziehungen. Nur in jenem Falle waren da immer noch Menschen, denen ich mich verbunden fühlte, wo ich auch Kraft schöpfte. Und Optimismus. Und wenn´s mal nicht so lief, auch Trost und Zuspruch fand, natürlich auch umgekehrt.
Ich schätze Menschen, in meinem Falle natürlich auch Frauen, die ihr Leben gewuppt kriegen, leidenschaftlich sind, aber auch mal alleine was machen. Trotzdem aber Intimität und Zweisamkeit genauso schätzen und lieben wie ich.
Aber komplett alleine .. .. .. Das ist einfach nur doof. Schön, dass ich soviel erreiche, wenn ich alleine bin. Aber wer beachtet das schon? Nur ich selbst, weil - ich bin ja alleine. Wäre da jemand anders im Leben, ist das gleich ne ganz andere Hausnummer. Welche Frau und welcher Mann freut sich nicht, aus seinem Leben das zu teilen, was ihm oder ihr wichtig ist? Persönliches, Intimes, Vertrauliches. Das vermittle ich ja auch nicht irgendwelchen Leuten in meiner Freizeit so ohne weiteres. Bei einem Liebespartner sieht das schon ganz anders aus. Da öffne ich mich, da bin ich verletzlich und zugleich vertrauensvoll.
Nichts und niemand kann das alleine durchleben.
Und das ist keine Forderung nach einem Partner oder die Erkenntnis, alleine leben ist Mist. Aber DIE Offenbarung ist es auch nicht und nein, bloß weil jemand alleine gut leben kann, ist er oder sie ein besserer Partner. Das ist frommes dogmatisches Wunschdenken. Denn, wie auch im Leben, Beruf so auch in der Liebe gilt: Erfahrungen machen den Meister, nicht frommes Getue, nicht dogmatisches Runtergeplapper, nicht irgendwelche Pseudoregeln á la Selbstwert und Selbtsbewusstsein.
All dies sind nur gaaaaaaanz kleine Rädchen - an einem riesiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigen Fahrzeug.
That´s life, it´s colourful. Und mit Partnern und Familie und intimen Menschen, denen wir uns, egal in welcher Form zuwenden, auch besser. Egal, ob Fi...kbuddy, ONS, eine Freundschaft mit dem gewissen plus und feste Partnerschaften und Familien.