Allein sein und bleiben?

Zitat von Corbian:

Habt ihr auch manchmal das Gefühl einsam in der Menge zu sein?

Ja, oft sogar

Zitat von Corbian:

Ich suche vielleicht genau das. Doch da mir nachgesagt wird, immer zu spät oder auf den letzten Drücker zu kommen, kann es durchaus sein, dass ich die Verabredung verpasst habe.

Warte ich halt auf den nächsten Bus.

Auch schön ausgedrückt. Vllt. trifft dieses Zitat aus dem Link von @Tuvalu123 zu?
Zitat:
Die Menschen, die in dieselbe Richtung unterwegs sind, die nenne ich deinen Tribe.
Sie zu finden ist Gnade. So befreiend. So erfüllend.
Plötzlich schaust du in einen Spiegel und du weißt, dass du nicht verrückt bist. Deine Sehnsucht war wahr.
Mit diesen Menschen wirst du keine Zeit verbringen. Sie wird stehen bleiben.
Zitat Ende.

Das bedeutet aus meiner Sicht, dass Du nicht zu spät kommen kannst.
Der Autor schreibt von Tribe (englisch für Stamm) und erscheint mir ein wenig indianisch orientiert, warum auch nicht? Ich werde mehr von ihm lesen, mal sehen...

Schöner Thread

Zitat von Corbian:

Habt ihr auch manchmal das Gefühl einsam in der Menge zu sein?

Nein, das habe ich schon lange nicht mehr. Früher, als ich die Andersartigkeit in mir nicht verstanden habe und immer darüber nachgedacht habe, warum es so schwer ist anders zu sein, fühlte ich mich auch ab und an in großen Gruppen einsam.
Irgendwann fing ich an meine Andersartigkeit zu mögen. Wenn nicht sogar zu lieben. Es macht mich aus und es macht mich einzigartig. Wenn ich mich sch. fühle, sieht man es mir an und ich entschudligte mich nicht dafür. Lasse es einfach laufen. Ich fühle mich nicht mehr allein unter vielen Menschen, weil ich weiß wer und wie ich bin. Ich habe mich selbst angenommen. Damit kam auch einher, dass ich andere Menschen anders sehe und annehmen kann, wie sie sind. ( Nicht unbedingt ihre politischen Einstellungen )
Ist ein schöner aber auch überaus anstrengender Prozess gewesen.
Ich weiß auch, wie ich auf andere wirke aber das juckt mich nicht mehr wirklich, weil es nicht meine sondern deren Sicht ist.

Auch andere Menschen sind traurig, fühlen sich einsam und sind ständig auf der Suche. Nach was auch immer. Das wird ruhiger, wenn man sich selbst annehmen kann, wie man ist. Dann ist man im übrigen auch gern allein mit sich selbst.

Zitat von Hansl:

Aber wenn dann doch ein Mensch in die selbst erschaffene Isolation eindringt, kann das ebenso wieder an den Anfang zurückführen.

Ich befinde mich nicht in Isolation. Was genau meinst Du?

Zitat von Hansl:

Das mag gut funktionieren, tat es auch in meinem Fall.
Aber wenn dann doch ein Mensch in die selbst erschaffene Isolation eindringt, kann das ebenso wieder an den Anfang zurückführen.

@Hansl

Was meinst du damit? Ich habe mich nicht isoliert. Ich lebe das Leben so wie es kommt. Nur eben allein weil es eben so ist.

Ich will es ändern. Ob das klappt weiss ich nicht. Ich habe keine Kristallkugel und alle anderen auch nicht.

Nur Gefühle kann ich nicht steuern. Ich kann meine Gedanken steuern aber die Gefühle kommen und gehen wie es ihnen passt. Auch das Gefühl einsam und allein zu sein.

Ich halte es schon aus. Wenn ich es nicht könnte, würde ich hier nicht schreiben, dann wäre ich längst im Nirvana bei Cobain und Co.

Zitat von Hansl:

Aber wenn dann doch ein Mensch in die selbst erschaffene Isolation eindringt, kann das ebenso wieder an den Anfang zurückführen.

Das würde mich auch interessieren.

Meinst du das in etwas wie folgt?
Man schafft sich seine Einsamkeit selbst, da man zu viele schwierige/schlimme Momente im Leben hatte?
Zu oft Enttäuschung und Zurückweisung erlebt hat und dann, wenn es einen endlich ein wenig zu sich selbst gebracht hat und man sich wieder aus sich heraustraut...dann passiert sozusagen der gleich Shice in Grün?

Zitat von Dediziert:

Zu oft Enttäuschung und Zurückweisung erlebt hat

Ich glaube jeder Mensch erlebt in seinem Leben Enttäuschungen und Zurückweisungen, mancher mehr mancher weniger. Ich habe wirklich auch krasse Erfahrungen gemacht in den letzten Jahren. ABER man muss auch die guten Erfahrungen mit Menschen zählen. Freunde, die sich um einen sorgen, wenn es einem schlecht geht, oder einfach nur die Oma von gegenüber, die einem sagt, dass sie die Gespräche auf der Straße sehr schätzt.
Wenn ich mich in einer Menschenmenge nicht wohl oder einsam fühle, liegt es oft daran, dass ich nicht zu diesen Menschen passe (ging mir oft bei Elektro-Tanzveranstaltungen so, weil ich die Musik nicht mag und die Menschen auch oft 'drauf' waren) oder ich eben einen schlechten Tag hatte. Meistens zog ich mich dann zurück und traf oft auf andere, die sich auch in dieser Gruppe nicht wohlfühlten und es ergaben sich schöne Gespräche.
Ich kenne aber auch die Momente, in denen man mit der Gruppe verschmilzt und irgendwie alle lieb hat - das vermisse ich im Moment sehr, da es ja immer noch keine Großveranstaltungen geben darf.
Ich finde, keinen Partner zu haben, heißt nicht gleich alleine zu sein. Ich war nie vorher und nie mehr nachher so einsam wie in meiner Ehe!

Zitat von Emma75:

Ich war nie vorher und nie mehr nachher so einsam wie in meiner Ehe!

Das kann ich so gut nachfühlen.

Doch muss ich auch dazu sagen, das ich tatsächlich einige Menschen im Leben kennengelernt habe, denen die Schice sprichwörtlich an den Hacken klebt und die so gar nicht positive Erfahrungen gemacht haben.

Da fällt mir ein Spruch von meinem Papa ein, den er immer sagte, wenn wir als kleine Kinder tatsächlich mal in einen Haufen Sch... beim spazieren gehen traten
O-Ton:,, Macht nichts.. in schei....treten ist gesund und bringt Glück ))

Nachtrag...

Trotzdem haben wir sie nicht am Schuh kleben lassen, sondern (wenn auch oft widerwillig) abgewischt) ...

Corbian nein habe ich nicht.

Hmh mir wurde damals gesagt, dass ich pilcher ROMANmäßig drauf bin, aber ich hab das Gefühl, einige hier ROMANtisieren Beziehungen.

Habe ja lange in einer Beziehung mit einem Liebevollen und aufmerksamen Mann gelebt und dennoch hatte ich auch momente, in denen ich mal enttäuscht oder traurig war oder mich allein fühlte, mir was anderes erhofft hätte. Also ebenfalls auch mal negative Gefühle. Kein Partner kann alle Bedürfnisse befriedigen und auch in den glücklichsten Beziehungen gibt es Momente, in denen man es nicht ist.

Irgendwas vermisst man immer. Es ist nur anders gewichtet. Ja, vielleicht vermisst man Mal Gespräche Bis tief in die Nacht, aber abgesehen von der frisch verliebten Anfangsphase, wie ist es denn dann in der Realität im Alltag? Sitzen die Pärchen nach 8 Jahren noch abends zusammen und quatschen bis tief in die Nacht oder pennt der Mann vielleicht ein, Weil er kaputt vom Tag ist während Frau noch gerne was besprechen wollte und schnarcht dann Laut neben dir? Dann trefft euch eben lieber mit ner Freundin und quatscht bis in die Nacht

Nur als Beispiel. Also es hat alles vor- und Nachteile. Und besinnt euch doch auf die Vorteile. Ohne Kompromisse könnt ihr machen und euer Leben gestalten wie ihr wollt. Es liegt doch in jedermanns Hand, sein Leben erfüllend und glücklich zu gestalten. Es gibt doch eben wenig, was man als Single Nicht auch machen kann. Kümmert euch um euch selbst , findet Sachen, die euch glücklich machen. Und irgendwann kommt schon wieder ein Mann daher, der interessiert ist und wenn man als Single zufrieden ist und ein erfülltes Leben hat, wird man Zweimal überlegen, ob man für ihn das verändern möchte und genau dann hat man auch die Chance, in einer guten Beziehung zu landen, weil man eben nicht alles akzeptiert und sich nicht mit zu wenig zufrieden gibt, nur damit man ncjht alleine ist.

ob man glücklich und zufrieden ist, hängt nicht Unbedingt damit zusammen, ob man Single ist oder in einer Beziehung lebt. Aber irgendwie denken Singles oft, dass es an ihrem Beziehungsstatus liegt und Diese landen dann selten in einer glücklichen und gesunden Beziehung

Zitat von LaLeLu35:

pilcher ROMANmäßig drauf bin,

Du weißt es noch - wie romantisch! Für Dich kauf ich mir sofort ein kariertes Hemd und werde Tierarzt

Hahahaha :*

Zitat von Hansl:

Wow.
Da muss ich ernsthaft erst nachdenken.

Und warum beantwortest Du nicht die Fragen, die Dir gestellt werden?