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Allein sein und bleiben?

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Zitat von Emma75:
Liebe @cla-pe, Du sprichst mir so aus der Seele! Aber schön, dass es diesen schönen Moment mit Deiner Mutter gab. Bei mir wechselt das Verhältnis auch gerade - ich mache mir eher Sorgen um sie. Parallel ist bei uns beiden auch, dass die Mutter das Verhältnis super findet und gar nicht merkt oder gemerkt hat, wie belastend es für mich in der Vergangenheit war und ist. Sie war immer dominant, fordernd und extrem übergriffig. In der Schule wurden Höchstleisungen gefordert, nichts war gut genug - Erfolge hingegen wurden ignoriert. Ich verzeihe ihr heute noch nicht, dass sie nicht zu meiner Doktorfeier gekommen ist (angeblich zu weite Reise, aber damals war sie alle drei Wochen da, nur eben an diesem Tag war es zu weit). Ich bin noch nicht so weit wie Du, aber auf dem Weg. Und ja, damit fühle ich mich trotz Schwester, die das selbe Problem hat, oft sehr alleine. Es ist gut, dass Du sie jetzt in ihrer letzten Lebensphase liebevoll begleiten kannst, für Euch beide!


Jetzt muss ich schon wieder heulen

Danke für deinen Beitrag liebe Emma.
Ich glaube das Verhältnis zu unseren Müttern
(und natürlich auch Vätern, soweit vorhanden) hat schon viel Einfluss auf unser Leben.

Eine zeitlang hatte ich große Schuldgefühle, weil ich dachte, ich wäre für alle Probleme meiner Söhne verantwortlich. Dann habe ich mir aber gesagt, dann wäre ich ja auch für alles Gute in ihrem Leben verantwortlich und das hat mich dann wieder beruhigt

14.03.2020 09:53 • #1396


E
Zitat von Cla-Pe:
Eine zeitlang hatte ich große Schuldgefühle, weil ich dachte, ich wäre für alle Probleme meiner Söhne verantwortlich.

Ich auch! Aber das kann ich im Moment nicht abstellen - die Große hat ja wirklich schlimme psychische Probleme und da wird einem zwar immer gesagt, dass die 'Schuldfrage' nicht zielführend ist, aber es gibt ja Ursachen und ich habe sicher viele Fehler gemacht. Im Moment habe ich viel Zeit mit ihr darüber zu sprechen und das tut uns beiden sehr gut. Mir wäre so wichtig gewesen, wenn meine Mutter mir ein mal gesagt hätte:
Ja, ich habe Fehler gemacht und das tut mir auch sehr leid. Ich wollte ich könnte das Rückgängig machen, kann ich aber nicht. Ich werde mir in Zukunft viel Mühe geben, Dich besser zu verstehen und Dich so zu unterstützen wie Du es brauchst. Dafür musst Du mir aber auch manchmal sagen wie.
Als ich das meiner Tochter gesagt, habe, habe ich selbst meinen eigenen Wunsch an meine Mutter gespürt, aber sie ist einfach in meine Arme gekommen und wir haben zusammen geweint. Herrje - jetzt heule ich auch.

14.03.2020 10:01 • x 3 #1397


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Allein sein und bleiben?

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Zitat von Emma75:
Ich auch! Aber das kann ich im Moment nicht abstellen - die Große hat ja wirklich schlimme psychische Probleme und da wird einem zwar immer gesagt, dass die 'Schuldfrage' nicht zielführend ist, aber es gibt ja Ursachen und ich habe sicher viele Fehler gemacht. Im Moment habe ich viel Zeit mit ihr darüber zu sprechen und das tut uns beiden sehr gut. Mir wäre so wichtig gewesen, wenn meine Mutter mir ein mal gesagt hätte:
Ja, ich habe Fehler gemacht und das tut mir auch sehr leid. Ich wollte ich könnte das Rückgängig machen, kann ich aber nicht. Ich werde mir in Zukunft viel Mühe geben, Dich besser zu verstehen und Dich so zu unterstützen wie Du es brauchst. Dafür musst Du mir aber auch manchmal sagen wie.
Als ich das meiner Tochter gesagt, habe, habe ich selbst meinen eigenen Wunsch an meine Mutter gespürt, aber sie ist einfach in meine Arme gekommen und wir haben zusammen geweint. Herrje - jetzt heule ich auch.



Klar haben wir Fehler gemacht, aber nicht aus böser Absicht, liebe Emma.
Ich hatte auch viele Gespräche mit meinen Söhnen und einige Tränen wurden vergossen.

Der große hat mal zu mir gesagt: Mama, natürlich hätte ich mir manchmal gewünscht, du wärst mehr da gewesen, aber ich wusste immer, dass du mich liebst

Ach, ich werde jetzt zu theatralisch

Ich drück dich mal, Emma

14.03.2020 10:11 • x 1 #1398


E
Jetzt hat das Ursprungsthema von @solea eine ganz neue Wendung genommen. Ich habe seit gestern Fieber - nix dramatisches, werde aber die nächsten 2 Wochen eine freiwillige Quarantäne einhalten. 10 meiner Freunde sind gestern aus dem Skiurlaub in Österreich zurück und durfen auch nicht mehr raus. Die Clubs und Kulturstätten sind zu und mein Arbeitgeber (Hochschule) hat Homeoffice angeordnet und das neue Semester wird verschoben. Einerseits genieße ich diese Zwangspause mit meinen Kindern, andererseits frage ich mich, ob uns nicht auch irgendwann die Decke auf den Kopf fällt und wir uns anfangen anzuzicken. Außerdem sollte meine Große eigentlich am 23.03. in die Psychiatrie aufgenommen werden, was für sie sehr wichtig ist. Die Wohngruppe, in der sie eigentlich lebt, nimmt sie, nach dem Aufenthalt hier, nicht mehr zurück. Ich habe keine Angst vor dem Virus selbst, eher vor den sozialen Auswirkungen. Ich ziehe sehr viel Kraft aus dem Umgang mit meinen Studies und vermisse sie jetzt schon. Hoffe dieser Spuk ist bald vorbei, die erste Welle durch und irgendwann wird das normale Leben wieder anfangen. Im Moment wird es wahrscheinlich eher verschärft. Ja im Moment bin ich recht allein und muss es zwangsläufig auch eine Weile bleiben.

15.03.2020 21:20 • x 1 #1399


C
Moin, @Emma75 ich hoffe, dass es dir bald besser geht.
Wenn ich krank bin, möchte ich am Liebsten allein sein.
Bei 2 Wochen ist das aber schonmal eine andere Hausnummer.
Ich drücke dir die Daumen, dass ihr das gut übersteht

Kannst ja mal berichten, wenn du magst

16.03.2020 08:22 • x 2 #1400


E
Mein Fieber klingt schon ab und mir geht es gut. Allerdings hat die Psychiatrie angerufen und mitgeteilt, dass es einen Aufnahmestopp gibt. Vielleicht ist für meine Tochter diese Zeit auch ein wenig erholsam. Sie hat schon oft den Wunsch geäußert, das für sie so anstrengende Leben möge doch mal eine Pause einlegen. Genau das passiert gerade in gewisser Weise. Die anderen in ihrem Alter können jetzt auch nicht mehr diese tollen Dinge tun, die meine Tochter immer auf Instagramm beobachtet und traurig ist, dass sie stattdessen mit Therapien, Kliniken und Medikamenten zu tun hat. Jetzt hocken alle relativ tatenlos zu Hause und sie muss sich nicht mehr so ein schlechtes Gewissen machen.
So steckt in dieser relativen Katastrophe doch auch eine Chance - zumindest für uns persönlich. Hoffe sie kommt ohne größere Ausfälle durch. Wir machen es uns jetzt erst mal schön.

16.03.2020 10:35 • x 4 #1401


LaLeLu_
Hey

Noch jemand hier? Wie gehts euch?

06.06.2020 22:48 • x 1 #1402


C
Zitat von LaLeLu35:
Hey

Noch jemand hier? Wie gehts euch?



Hallo Lalelu, ich (Cla-Pe) bin wieder, hier

ich war gerade im Urlaub, daher geht es mir gut

Wie geht es dir?

07.06.2020 06:09 • #1403


T
Ja hier. Klar, ab und zu schaue ich noch vorbei.

Es passiert gerade so viel. Ich war gestern auf der Demo in Berlin zu Black lives matter und muss sagen es war sehr interessant, dass das Thema so viele Menschen bewegt. Ich habe mit mir gerungen, ob ich hingehe, keiner in meinem Umfeld wollte hin. Viele ignorieren das Thema oder kritisieren, dass die Abstandsregeln nicht eingehalten wurden. Darüber habe ich auch nachgedacht. Ja, es ist schwer in Zeiten von Corona zu demonstrieren in einer Großstadt ohne nicht darüber nachzudenken, Zeuge davon zu werden und Teil davon zu sein. Dennoch möchte ich mir selbst nicht aufgrund meiner eigenen Komfortzone einen Maulkorb verpassen. Ich habe eine Stimme und ich möchte diese einsetzen, wenn es meinen Werten entspricht. Ich verstehe, wenn Menschen verwirrt sind, aufgrund der ambivalenten Nachrichten und der Schnelligkeit der Ereignisse. Ich sehe mich als Teil des Kollektivs und es gibt Ungerechtigkeiten, die ich nicht akzeptieren kann, weil sie inhuman sind und dafür stehe ich auf.

Und ich hatte auch gerade Urlaub, welcher recht entspannt und mit vielen Erkenntnissen verlief.

07.06.2020 06:23 • x 3 #1404


S
Guten Morgen!

Auch ich lese hier und da mit. Meine Eingangsfrage habe ich für mich beantwortet, und der weitere Verlauf mit den Eingebungen, Ideen und Entwicklungen aller MitschreiberInnen ist für mich in jedem Fall interessant.

LaLeLu sieht ein paar Suchttendenzen bei mir, und das finde ich in Ordnung/realistisch.

Ich hoffe, dass es allen gut geht und wünsche einen wunderbaren Sonntag solea

07.06.2020 09:04 • x 2 #1405


S
...eben habe ich den Film Las Vegas auf ZDF gesehen. Ich bin eine glückliche Frau

07.06.2020 15:54 • x 1 #1406


E
Huhu allerseits! @LaLeLu35 - dachte schon Du wärst raus, weil Du eine Romanze mit Deinem Jugendfreund begonnen hast (war da nicht ein Klassentreffen?). Mir geht es gut! Habe gleich ein leckeres Date mit einem blutjungen Kerl - ich will immer noch nix ernstes, genieße aber gerade sehr, dass viele junge Dinger es offenbar spannend finden, eine Affäre mit einer Frau anzufangen, die 15 Jahre älter ist. Für mich hat das seelische und körperliche Vorteile. Die körperlichen liegen auf der Hand, aber ich kann die jungen Kerlchen nicht wirklich ernst nehmen - deshalb besteht keine Verliebungsgefahr. Hach das wird nett!

07.06.2020 17:41 • x 1 #1407


Hansl
Ich lebe auch lange alleine, was auch sicher in bestimmten Bereichen des Lebens vorteilhaft war, Abbau von Defiziten, und der daraus resultierenden Problemen.
Dachte immer, irgendwann kommt die richtige.
Die ist nun da, und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als gemeinsam weiter zu gehen.
Aber auch wenn dies nicht zur Realität wird, bin ich dankbar das ich dies erleben durfte, und die Chance auf Glück hatte.

07.06.2020 17:59 • x 2 #1408


E
Zitat von Hansl:
Aber auch wenn dies nicht zur Realität wird, bin ich dankbar das ich dies erleben durfte, und die Chance auf Glück hatte.

Das ist schön, dass Du das so sehen kannst. Klingt aber auch sehr traurig.
Ich kann mit dieser 'der/die Richtige'- Sache nix anfangen. Die Vorstellung hatte ich mal ganz kurz, vor meiner Hochzeit, ging aber auch ganz schnell wieder weg.
Heute denke ich, das braucht es gar nicht - wenn man sich selber richtig findet, würde einen dieses Warten auf den Richtigen nicht weiter bringen. Eine Freundin von mir lebt in ihren Single Phasen immer wie in einer Warteschleife auf den Richtigen. Wenn er dann vermeindlich auftaucht, passt sie sich ihm völlig an und wirkt nach kürzester Zeit wie 'verschwunden' - alles andere als glücklich! Am Ende wird sie dann immer gruselig behandelt, läuft wirklich nach wie ein Hund und hat dann mindestens 1 Jahr heftigen Liebeskummer bis die Warteschleife von vorne los geht.
Für die wäre es doch nun echt besser, Beziehungen weitläufig zu meiden und an sich selbst zu arbeiten. Aber nein, die Single Börsen werden wieder besucht. Tut mir leid, dass zu sehen - sie ist eine tolle Frau, aber leider nur, wenn sie Solo ist.

08.06.2020 10:43 • x 1 #1409


Wasabix
hallo,
magst du deiner Bekannten/ Freundin vielleicht die Texte von Ute Strohbusch ( zb. das urweibliche prinzipg) YT empfehlen.
Ich kenne diesen Horrorweg der Abhängigkeiten in Beziehung zu einem Mann.
In der Regel Kindheitstraumata. Es kann einen Ausweg geben. Schwer ist der Weg, auch mit Unterstützung, allemal!

Ich bin gerade 56 Jahre geworden, habe vor 3 Monaten einen Mann kennengelernt....
Mir war klar, trotz einiger Trennungen in meinem Leben und viel schmerzhaftem Kummer, dass ich mich noch nicht
entscheiden möchte, die Männer für immer loszulassen/ aufzugeben.

Frau kann, ohne Frage, lernen ohne Mann das Leben zu geniessen. Ich kennen nun beide Seiten der Medaillle zugenüge,
so dass ich - für mich- eine klare Entscheidung treffen konnte.

Nach dem letzten schweren Kummer, der im Februar 2020 zu Ende ging, wollte ich eigentlich wieder mal ins kloster gehen

Durch die Texte von Ute Strohbusch, die ich über 2 Jahre studiert habe, so wie auch buddhistische Psychologie, Philosophie,
wurde mir sowas von klar, dass alles was ich im Aussen erleben, in mir drinnen bereits angelegt ist.

Heisst konkret: durch meine Kindheit und Vater-Thematik habe ich Beziehungen gesucht, die meinen äusserst geringen Selbstwert
bestätigt haben.Wie innen,so aussen! Auch heute muss ich noch höllisch aufpassen, und arbeite stetig dran, nicht mehr in die Rolle der bedürftigen Bettlerin zu fallen. Holzauge sei wachsam!

Unzählige Frauen haben Entwertung , auf verschiedenste Art und Weise, bereits in der Kindheit erlebt.
Mir wurde es, ohne dass ich das anstrebte, fast zur Lebensaufgabe, dieses zu überwinden.

Die Texte von Ute Strohbusch sind wohl nur für Frauen/ Männer geeignet die auch bereit und in der Lage sind,
über den Tellerrand hinausschauen zu wollen.
Das soll keine Bewertung sein, nur ein früher Hinweis, um von den Texten nicht enttäuscht zu sein.

Sie geht WEIT über die normale, psychologische Denke hinaus, tief in die Spiritualität hinein.
Als grundsätzlich gläubiger Mensch ist das schon meine Richtung.

Nur noch zur info: seit meinem 27 Lebensjahr habe ich diverse Psychotherapien gemacht.
Das war gut und hilfreich.

Doch wirklich an den Kern der Sache bin ich durch meine, sicherlich fortgeschittenere Reife, sowie auch über o.g.
Texte aus dem Buddhismus , Ute Strohbusch, Ekkart Tolle etc. gekommen.

Passt sicher nicht für jeden, aber mir blieb nichts anderes übrig, denn irgendwann wollte und konnte mir niemand mehr helfen.


Allein sein und bleiben, lautet deine Frage.
Nach all dem Geschilderten darf ich sagen, ich habe nun , weil mein Herz sich danach -immernoch und immer wieder- sehnte, einen Mann Ende Februar (zufällig?) getroffen,
und erhalte eine weitere Chance mich zu entwickeln.

Es ist schön und auch anstrengend, und es bleibt abzuwarten, welchen Weg wir ( dauerhaft?) miteinander gehen werden.....

Grundsätzllich müssen wir uns vielleicht schon entscheiden, welches Paket wir wollen. Eben das Single leben mit den Mögllichkeiten, den Freiheiten, ...etc. Auch die dazugehörende temporäre oder dauerhafte Einsamkeit, die fehlenden Umarmungen, des Mannes der nur Augen für uns hat. Den wir lieben dürfen, dem wir unsere Liebesfähigkeit zeigen
und schenken dürfen, und es im besten Fall, auch von ihm bekommen.

Ich denke meine Geschichte mit diesem Mann gerade nicht zu Ende. Lebe von Tag zu Tag mit ihm,( nicht in der selben Wohnung!) Er möchte gerne bald Nägel mit Köpfen machen, aber die Zeit reicht bei Weitem nicht aus,weil wir uns erst kurze Zeit kennen.

Ja, jede von uns darf und muss selber entscheiden, welches Paket sie nochmal für ihr Leben will. Kenne einige Frauen, die damit gänzllich abgeschlossen haben. Das find ich auch total ok, solange sie nicht von Verbitterung geleitet sind, und dann eben ihre Liebe der Welt schenken wollen.

lg Senta

08.06.2020 12:21 • x 2 #1410


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