3013

Allein sein und bleiben?

C
Ich bin da jetzt auch schon eher bei @Ebony

Alles was von außen auf mich zukommt, wird von MIR bewertet.
Und natürlich macht es mich happy, wenn Menschen mir sagen oder zeigen, dass sie mich mögen und wertschätzen.
Ich kann das aber nur annehmen, wenn ich selbst glaube, dass ich wertvoll bin.
Dann kann ich es auch aushalten wenn mich jemand total blöd findet.

Angenommen es gibt 5 Personen, 3 finden mich super und 2 total daneben.
Wer hat jetzt recht?
Antwort: Alle 5, weil es ihre Sichtweise auf mich ist.
Jetzt kann ich versuchen, die 2, die mich blöd finden, vom Gegenteil zu überzeugen.
Kann funktionieren, dann bin ich aber nie mir selbst treu.

Seitdem ich mehr auf mich selbst schaue, kann ich andere Menschen so sein lassen wie sie sind, und ich selbst finde mich viel emphatischer

07.03.2020 14:08 • x 3 #1201


hatdazugelernt
Alle Bedürfnisse und Erwartungen auf den Partner zu projizieren finde ich ebenso bedenklich, wie den Eigenanspruch in einer Beziehung oder einer Familie emotional und wirtschaftlich vollkommen autark zu bleiben.
Für mich war es das einzig Richtige, meine Bedürfnisse denen meiner Familie anzupassen und mich bis zu einem gewissen Grad auf meinen Partner zu verlassen. Sonst wären wir als Familie untergegangen.
Werde ich allerdings jetzt mit den unreflektierten Sehnsüchten und Ängsten aus mehreren Jahrzehnten und Beziehungen konfrontiert, bin ich schnell auf dem nächsten Baum.
Das kann wirklich keiner geben und leisten.

07.03.2020 14:11 • x 2 #1202


A


Allein sein und bleiben?

x 3


Plentysweet
Zitat von hatdazugelernt:
Alle Bedürfnisse und Erwartungen auf den Partner zu projizieren finde ich ebenso bedenklich, wie den Eigenanspruch in einer Beziehung oder einer Familie emotional und wirtschaftlich vollkommen autark zu bleiben.

Aber das läuft dann ja auf nen gesunden Mittelweg zwischen Autonomie, Unabhängigkeit auf der einen Seite und Bindung hinaus. Die Wahrheit liegt meistens in der Mitte.

Zitat von hatdazugelernt:
Für mich war es das einzig Richtige, meine Bedürfnisse denen meiner Familie anzupassen und mich bis zu einem gewissen Grad auf meinen Partner zu verlassen. Sonst wären wir als Familie untergegangen.

Alles zu seiner Zeit. Wenn Kinder da sind, herrschen eh andere Regeln und Vieles wird dem untergeordnet. Die Eltern bilden im Bestfall eine schützende und erziehende Einheit um das Kind herum. Bedürfnisse und Interessen sind da eher im Hintergrund.
Zitat von hatdazugelernt:
Das kann wirklich keiner geben und leisten.

Nein. Das wäre wirklich zuviel und das wird dann extrem ungesund. Diese Entrümplungsarbeit muss derjenige erstmal selber tun.

07.03.2020 14:19 • x 1 #1203


E
Zitat von hatdazugelernt:
Für mich war es das einzig Richtige, meine Bedürfnisse denen meiner Familie anzupassen und mich bis zu einem gewissen Grad auf meinen Partner zu verlassen. Sonst wären wir als Familie untergegangen.


Im Nachgang, wenn die Kinder abgearbeitet sind, dann ist kein Platz mehr für die verständnisvolle, liebevolle, sich über Jahre selbst verleugnende Frau.
Dann schaut ER gelangweilt auf sie runter.
Und.......sieht die Businessfrau, die ihn jetzt auf Augenhöhe erwischt......und ihn dort abholt, wo du ihn vor Jahren hättest einfangen müssen.
Nein, ich bin nicht NUR Mama und Ehefrau, sondern..... und es muss realisiert werden, mir das zu ermöglichen!
Das ist es was uns hier umtreibt, immer noch, dieser Glaube, ich, als Frau muss zurückstecken, damit Mann und Kinder es gut haben.
Wenn ich dann Mitte 40 oder Anfang 50 bin?
Der Herr sich anderweitig orientiert hat?

Laufgruppe ruft, euch viel Spaß:)

07.03.2020 14:31 • x 1 #1204


Plentysweet
Zitat von Ebony:
Das ist es was uns hier umtreibt, immer noch, dieser Glaube, ich, als Frau muss zurückstecken, damit Mann und Kinder es gut haben.
Wenn ich dann Mitte 40 oder Anfang 50 bin?
Der Herr sich anderweitig orientiert hat?

Das Leben und auch das Forum hier spiegelt aber auch durchaus andere Realitäten wieder. Es brechen heutzutage genauso viel Frauen aus Beziehungen aus, verlieben sich neu, nehmen sich Lover, steigen aus, usw.. Da geben sich Frauen und Männer heutzutage nicht viel. Da ist Deine Sichtweise ein bißchen sehr oldschool-postfeministisch.

07.03.2020 15:40 • #1205


LaLeLu_
Zitat von Ebony:
u kannst deine Probleme nicht anderen aufbürden.
Der Partner ist weder dein Problemlöser, dein Bespaßungsclown noch Lustbefriediger.
Auch wenn du in einer Partnerschaft bist, darf man das Außen nicht vergessen.
Dieses sich auf Familie konzentrieren, oder ich widme mich 3 Jahre nur dem Kind......
Bringt dich zuerst einmal in Abhängigkeiten und dann nabelt es dich vom Arbeitsmarkt, von deinen Hobbys ab.
Das macht unzufrieden und es führt im Falle einer Trennung zu noch mehr Streß, weil keine Puffer da sind.
Nicht der Andere ist zuständig für Zufriedenheit und Glück, er kann bestenfalls dazu beitragen, aber..... man selbst muss mit sich und seiner Situation positiv umgehen können.


wow. Volle Zustimmung ebony!

07.03.2020 16:15 • #1206


hatdazugelernt
Zitat von Ebony:
Dann schaut ER gelangweilt auf sie runter.
Und.......sieht die Businessfrau, die ihn jetzt auf Augenhöhe erwischt......und ihn dort abholt, wo du ihn vor Jahren hättest einfangen müssen.

Und wenn die Kinder groß sind, schaut ER auf einmal beunruhigt auf seine Frau, die ihren eigenen Freundeskreis hat, ihre eigenen Interessen, mehr und mehr arbeitet und ziemlich gut gelaunt ist - und dann trifft er seine Sekretärin, die ihn fürsorglich und kuchenbackenderweise da abholt, wo er immer schon gerne gewesen wäre- bei Muttern.
Ich hab nämlich im Gegensatz zu Miss Next mehr als drei halbe Tage gearbeitet. Und war gerade dabei, mich selbstständig zu machen.
Und bevor jetzt das nächste Klischee kommt- nee, sie ist älter als ich. Aber- ganz ohne Häme, sie ist sehr fürsorglich und äh... lieb wahrscheinlich. Soll mir ja egal sein.
Und noch etwas- man kann Mutter sein, ohne sich selbst zu verleugnen. Das ist doch so schwarz-weiß.

07.03.2020 16:26 • x 5 #1207


E
Hmm- ich finde eine Beziehung einzugehen - auch eine reine Freundschaft, birgt schon eine gewisse Erwartungshaltung in sich. Ich erwarte Solidarität, Ehrlichkeit und gegenseitige Dankbarkeit, wenn der andere für einen da ist. Ich weiß, dass das hohe Erwartungen sind, aber ich tue für Freunde/Partner sehr sehr viel, freue mich, wenn ich ihnen was Gutes tun kann, bin großzügig und lasse Freiheiten. In Freundschaften wurde das immer hoch geschätzt und ich habe sehr enge Freunde auf die ich mich immer verlassen kann. Nur in Partnerschaften wurde das bis zum Anschlag ausgenutzt. Ich habe schon auch auf mich selbst geschaut - während meiner Ehe habe ich wirklich gut Karriere gemacht, obwohl die Kinder klein waren. Aber die Betreuung+Haushaltshilfe musste ich selbst organisieren und alleine zahlen. Sein Argument war 'wenn Du dafür keine Zeit hast ist das Deine Aufgabe'. Trotz diesem Erfolg und meinem beruflich sehr hohen Status, fand mein Ex mich als Frau total unattraktiv und hat mir das auch oft und gerne gezeigt. Ich denke als reine Hausfrau hätte ich ihm aber auch nicht gefallen. Ich denke er war nur noch bei mir, weil er eben alles hatte - Liebe hat er sich die längste Zeit unserer Ehe wo anders gesucht. Ja, und das finde ich nicht fair!

07.03.2020 17:54 • x 3 #1208


E
Zitat von hatdazugelernt:
Für mich war es das einzig Richtige, meine Bedürfnisse denen meiner Familie anzupassen und mich bis zu einem gewissen Grad auf meinen Partner zu verlassen. Sonst wären wir als Familie untergegangen.


Es ist keine Kritik an dir, das steht mir nicht zu.
Aber dieser Satz, du hast deine Bedürfnisse denen der Familie angepasst....
Mit anderen Worten, du hast dich hinten angestellt, mit deinem Job, deinen Wünschen, deinen persönlichen Träumen.
Aber.....hier muss es, zumindest für mich, ein Zeitfenster geben, soetwas darf nicht auf Jahre ausgelegt werden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau, die einen guten Job hat, schöne Hobbys, nicht zweifelt, an sich, an den Umständen, wenn sie jahrelang NUR Mama und Hausfrau ist.
Der Ehemann sollte Sorge dafür tragen, dass die Frau ihre Wünsche erfüllen kann, zusammen organisieren, nur so kann sie froh sein.

Zitat von hatdazugelernt:
gerne gewesen wäre- bei Muttern.


Schau, du warst auch Muttern, zumindest passager begrenzt auf Kinder und Haushalt. Kuchen backen? Ich wäre froh, wenn ich es ohne Mühe könnte, mache das nach Anleitung aus dem Netz, wenn ich denn mal etwas backe:-).

Zitat von Plentysweet:
Lass doch einfach die Männer Männer sein.


Gerne, mich interessieren sie nicht:-).
Ich komm klar, keine Sorge;-).

07.03.2020 18:33 • x 1 #1209


LaLeLu_
Zitat von Emma75:
Nur in Partnerschaften wurde das bis zum Anschlag ausgenutzt

Das passiert aber nicht in gesunden Beziehungen. Ob nun Freunde oder Partner. Die Frage ist, warum waren die immer toxisch und warum hast du es zugelassen? Gar nicht doof gemeint. Aber man selbst hat ja in der Hand, wie weit man such ausnutzen laesst. Und wer sich seines wertes, seiner Bedürfnisse, seiner Grenzen bewusst ist und sich selbst treu bleibt und danach handelt, bleibt eben unabhängig und Lässt das nicht zu. Natürlich ist es bei so veranlagten Menschen immer nur ein gehen oder bleiben?

Interessanter weise gerät man dann aber nicht an Partner, die es überhaupt versuchen die schreckt man schon vorher ab. Wenn man so für sich einsteht. Bzw sie finden gar keinen Ansatz. Meine Beziehungen waren immer gesund. In eine toxische bin ich erst geraten, als ich verletzt war nach einer schmerzhaften Trennung und in einer schlechten Kombination aus schwachem Selbstwertgefühl und der Bedürftigkeit nach Zuneigung. Und dann kommt der ungesunde Kreislauf.

Fair ist das auch nicht Emma. Das ist verdammt schmerzhaft, was der mit dir getan hat.

07.03.2020 18:57 • x 1 #1210


E
Du hast in gewisser Weise recht, Lalelu, aber in die erste toxische Beziehung bin ich als selbstbewusste und nicht bedürftige Frau geraten. Er hat es wirklich mit perfidesten Mitteln nach und nach geschafft mich immer kleiner zu machen. Als ich gemerkt habe, dass da was nicht stimmt, war ich schon schwanger und verheiratet. Aber es war nur so ein Gefühl. Dann ging es stufenweise weiter bis hin zu handfester seelischer (und am Ende auch körperlicher) Misshandlung - in so kleinen und gut gewählten Schritten, dass ich nicht mehr in der Lage war mich zu wehren und seelisch am Ende war. Nach dem Kampf, der letztendlich zur Trennung geführt hat, war ich nicht mehr die selbe und der nächste toxische Kerl hatte es ganz leicht. Erstaunlicherweise war vor mir schon mal eine Frau erst mit dem einen und dann mit dem anderen zusammen (gleiche Reihenfolge wie ich). Offenbar passt das ganz gut...
An der veränderten Einstellung arbeite ich intensiv. Gott sei Dank hab ich gerade weder Zeit noch Lust auf eine Partnerschaft.

07.03.2020 19:32 • x 1 #1211


E
Emma, die beiden Töchter, ist der Ehemann ihr Vater?
Bitte nur antworten, wenn du möchtest.
Rein Informativ für mich.

07.03.2020 19:47 • #1212


E
Ja er ist der Vater meiner Töchter, deshalb kann ich ihn auch nicht völlig aus meinem Leben streichen.

07.03.2020 20:08 • #1213


hatdazugelernt
Zitat von Ebony:
Schau, du warst auch Muttern, zumindest passager begrenzt auf Kinder und Haushalt. Kuchen backen? Ich wäre froh, wenn ich es ohne Mühe könnte, mache das nach Anleitung aus dem Netz, wenn ich denn mal etwas backe:-).

Jeder Depp kann backen, wenn er Rezepte lesen kann und das geeignete Werkzeug dazu hat. Ich war nur nie so von der Kuchenfraktion, weil ich mit Verlaub eigentlich nie einsah, warum ich ewig in der Küche herumkleckern soll für etwas, was man ernährungstechnisch so notwendig braucht wie Haare am Hintern und sich dann hinterher wieder abstrampeln muss. Ich hab ehrlich gesagt lieber den Gartenschuppen repariert oder war mit den Kindern draußen.

Jeder passt mE seine Träume und Bedürfnisse den Gegebenheiten an- ich früher als Mutter genauso wie jetzt. Mein Bedürfnis nach Zeit, Schlaf, Kreativität und Sport lässt sich nicht immer gaaaanz mit 8h Arbeit vereinbaren, also passe ich das an.
Da ich meine Arbeit als Mutter oft auch spannend und kreativ fand, war es nicht so schwer, mich darauf einzustellen, dass das solange Vorrang hatte, solange die Kinder Priorität hatten. Da ich aber schon gearbeitet habe, seit sie jeweils Babies waren, hatte ich nie so das Gefühl, ich käme zu kurz. Ich hab halt Aufträge erledigt oder unterrichtet, wenn sie im Bett waren oder beschäftigt. Oder ich hatte sie dabei.
Ich weiß schon, was du meinst @ebony, aber das beschreibt die wenigsten Mütter die ich kenne.

07.03.2020 20:11 • #1214


Plentysweet
Zitat von hatdazugelernt:
herumkleckern soll für etwas, was man ernährungstechnisch so notwendig braucht wie Haare am Hintern und sich dann hinterher wieder abstrampeln muss

Oah- kein Leben ohne Kuchen! Ich könnte keinen Tag ohne was Süßes überleben und ich strampel mir gar nichts ab .
Zitat:
Da ich meine Arbeit als Mutter oft auch spannend und kreativ fand

Eben. Ich weiss gar nicht warum das so als Bürde hier dargestellt wird. Es ist toll Kind(er) zu haben, sie bereichern das Leben unendlich und sind jede Einschränkung wert, die man ihretwegen auf sich nehmen muss. Und sie machen aus Einem nicht die frustrierte, von allem verlassene und am Herd stehende Mutter, wie es früher mal war. Dieses Bild ist völlig überholt. Heutzutage stehen die Mütter i.d.Regel komplett im Leben, schmeißen den Laden, sind oftmals tough genug, die Doppelbelastung aus Job und Family hinzukriegen und stehen dem Vater der Kinder auf Augenhöhe gegenüber. Und wenn dat da auf der Paarebene nicht klappt, trennen sie sich. Weil sie oftmals wirtschaftlich unabhängig sind. Und ne glücklichmachende Partnerschaft neben der Elternschaft wollen. Und so solls ja auch sein.

07.03.2020 20:35 • x 4 #1215


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag