Nach einer harten Trennung mit dreifachem Betrug und viel Elend stehe ich nun alleine da. Da gibt es so diverse Meinungen und Ratschläge, allen voran, dass man lernen muss, mit sich selber, alleine, zufrieden zu sein. Man solle nicht abhängig sein davon, eine Beziehung haben zu müssen. Der Punkt ist, ich bin gerne alleine. Jeden Tag für viele Stunden. Ich brauche meine Allein-Zeit und geniesse sie. Ich war schon immer ein Einzelgänger. Ich komme gut alleine klar, ich habe mein Leben im Griff und bin nicht auf andere angewiesen. Aber alleine leben, davon halte ich irgendwie dennoch gar nichts. Sicherlich habe ich noch Entzugserscheinungen, aber nachts alleine im Bett liegen ist einfach nicht so der Bringer. Und ich meine damit gar nicht S., sondern einfach nur einen warmen Körper an der Seite haben, während man einschläft und aufwacht. Zärtlichkeit. Ich koche leckeres Essen, und geniesse es auch, aber es nicht zu teilen ist langweilig (und jeden Tag Leute einladen funktioniert nicht). Ich reise zur Zeit, allein, und auch das ist schön, aber diese Erlebnisse zu teilen wäre noch viel schöner. Ich kenne Menschen, die sind jahrelang allein und meinen sie wären zufrieden damit. Und daher kommen wohl diese Ratschläge. Man wird allein geboren, man stirbt allein, man muss sein Leben lang für sich selber kämpfen etc. Es passt mir nicht. Es fällt mir schwer, das zu glauben. Ich habe dieses Ideal, dass Zweisamkeit das Schöne im Leben vervielfacht und verstärkt und das Schlechte leichter zu tragen macht. Aber es gibt Leute die behaupten, das sei temporäre Ablenkung von aussen.
Ist es falsch, das immerwährende Bedürfnis zu haben, das Leben mit einem anderen Menschen teilen zu wollen?
Ist es richtig, dass man echte Zufriedenheit im permanenten Alleine-Sein finden muss, bevor man eine neue Beziehung eingehen kann?
11.01.2018 01:54 •
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