Nun, hier also mein Reisebericht, meiner ersten Reise nach meiner Trennung.
Meiner Reise zu mir!
Mein Urlaubsziel war richtig gewählt, es war warm und sonnig, es gab einen Pool, Meer war auch da und eine etwas größere Stadt, die shopping-geeignet war .
Ich konnte mich morgens und abends an einem richtig guten abwechslungsreichen Büffet bedienen, brauchte mich um nichts zu kümmern, vor allem um keine externen Bedürfnisse, gleich welcher Art auch immer. Ich machte genau das, wozu ich Lust hatte. Den Hauptteil meiner Zeit verbrachte ich damit, faul auf einer Liege in der Sonne zu liegen, in die Luft zu gucken, Musik dabei zu hören, meine Gedanken wahrzunehmen und wieder ziehen zu lassen. Auch meine Gedanken zur Musik. Am schönsten war es, einfach Zeit zu haben zum Nichtstun, was für ein Geschenk! Ich habe mir botanische Gärten angeguckt, mit tollen blühenden Pflanzen, ein paar Fotos gemacht. Aber eigentlich war für mich der Augenblick entscheidend, die Zeit zu haben, mir Blüten und Bäume anzugucken, solange ich will. Sich mit schönen natürlichen Dingen zu beschäftigen, sie wahr- und aufzunehmen, das hat gutgetan.
Es war darüberhinaus eine Zeit des Schweigens, das war anfangs etwas ungewohnt, nachher aber selbstverständlich. Es ergab sich so, denn in meinem Hotel waren zwar auch ein paar Deutsche, aber überwiegend waren dort Spanier. Außer ein paar Brocken mit dem Hotelpersonal und in Geschäften, und sehr wenig Small Talk mit anderen Gästen habe ich meinen ganzen Urlaub nicht gesprochen.
Ich hätte auch Anschluss finden zu können, denn es gab natürlich auch Bars und Clubs, ich hätte an organisierten Ausflügen teilnehmen können u.v.m. und als Frau alleine geht das ja eh schnell, mit Kontakten, aber danach war mir gar nicht. Ich habe kein Trübsal geblasen, war ganz selten mal traurig, denn schöne Momente zu teilen, vergrößern ja das Glück, aber es ist so wie es ist.
Übrigens war ich elf Tage weg und das war gut gewählt, ich hätte zwar zum Ende noch gut eine Woche so verbringen können -in meiner Welt- aber eine Woche wäre definitiv zu kurz gewesen. Und mit ganz viel räumlichen Abstand zu meinem Ex kann ich definitiv sagen, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende! Das wusste ich auch vor meinem Reise schon, aber die Bedeutung dessen wurde mir nochmal klarer.
Und das Beste ist: Eines Tages als ich da so lag, auf meiner Liege am Pool, in der Sonne, mit schöner Musik auf den Ohren, ertappte ich mich dabei, wie einem schönen Spanier auf den Po starrte, geheilt würde ich sagen