Alle glauben an Liebe, er sagt, Gefühle reichen nicht

Zitat von Chrome:

und nicht an so einen Menschen der dich immer nur als Matratze und Kochtopf gesehen hat.

Genauso ist es ja eben nicht, in solchen Beziehungskonstrukten eher das Gegenteil.
Es fühlt sich durch die meisten Taten an wie eine, wird aber verbal und dies auch vehement abgestritten. Ein ganz häufiger Widerspruch.
Der Bindungswillige spürt, was beim anderen alles an Gefühlen da ist, sie werden aber verleugnet.
Mal ganz ehrlich, so groß sind wir alle schon, dass wir den Unterschied merken.

Zitat von tesa:

Er hatte eine Beziehung mit Dir.
Und der Umstand, sie nicht so benennen zu müssen, half ihm selbst, sie auszuhalten.

Danke für diese weise Einsicht, noch etwas zum Aufhängen.

Zitat von tesa:

Es ist die Angst vor einer Bindung und noch mehr vor dem Verlassen werden.

Und solange man das Wort nicht ausspricht, ist auch alles gut. Hat manchmal was von dem Aberglauben den Namen des Teu*els nicht zu erwähnen, weil er sonst heraufbeschworen wird.
Als jemand, der bindungssicher ist, versteht man lange Zeit einfach nur Bahnhof - und dann hängt man mit seinen Gefühlen so tief drin, dass eine schmerzlose Umkehr unmöglich ist.

Zitat von Milly85:

Er ist sehr wohl dazu in der Lage zu unterscheiden, wann es liebe ist und für mehr reicht oder einfach nur was lockeres.

Kann sein.
Kann aber auch sein, dass dann eine Partnerschaft” gewählt wird, die emotional nicht so tief geht, wo die Verbindung oberflächlicher ist. Diese kann derjenige dann nämlich aushalten, weil die Bindung und eventuelle Trennung für ihn keine Gefahr darstellt.

Zitat von Meerlöwin:

Da ist jemand, der sich von a bis z so verhält wie in einer Beziehung. Der sich wahrscheinlich sogar viel mehr verhält wie in einer Beziehung als es bei etlichen Paaren der Fall ist

Nicht ganz a-z, zum Beispiel in Fragen der Exklusivität oder anderen Hintertürchen - aber im direkten Miteinander, im alltäglichen Umgang usw.
Liebevoll, leidenschaftlich, aufmerksam, interessiert, bemüht, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und dennoch stets authentisch.
Das macht einen ja so sicher.

Zitat von Butterblume63:

oder meine Hoffnungen darauf setze,dass doch irgendwann mehr daraus wird.

Es ist schon mehr, nur wird dem ganzen der Name nicht zugestanden. Da geht es nicht um Hoffnung, sondern eine ganz klare emotionale Wahrnehmung.

Zitat von Chrome:

wenn einer Gefühle hat und der andere eben nicht

Okay, man kann dem anderen nie ins Herz reinschauen - aber es gibt bestimmte Momente, wo du weißt, dass der andere ähnlich fühlt wie du. Da braucht es keine Worte, ganz im Gegenteil.

Könnte fast mein Thema sein, ich sollte mich vielleicht lieber fernhalten.

Zitat von LikeTheStars21:

Nicht ganz a-z, zum Beispiel in Fragen der Exklusivität oder anderen Hintertürchen - aber im direkten Miteinander, im alltäglichen Umgang usw.
Liebevoll, leidenschaftlich, aufmerksam, interessiert, bemüht, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und dennoch stets authentisch.
Das macht einen ja so sicher.

Stimmt, von a-z ist zu weit gegriffen.
Wobei die gelebte Exklusivität, dazu wurde glaube ich noch gar nichts gesagt, zumindest scheint das ja kein Problempunkt hier zu sein - im Gegensatz zu so manchen Beziehungen und Ehen hier, die highly committed sind.
Und damit wären wir beim Punkt. Ich persönlich bin ja eher ein Fan von Menschen, die weniger versprechen und dafür mehr halten als umgekehrt. Ich sehe es nicht unbedingt als Garant für eine ganz tolle Liebesbeziehung bis in alle Ewigkeit, wenn jemand sich mit allem Drum und Dran voll reinhängt, von Worten über Taten bis Commitment. Kann, muss aber nicht. Können genauso Schaumschläger sein, bei denen übermorgen ganz plötzlich eine Synapse durchknallt und die Seifenblase platzt. Lesen wir hier täglich.

Vielleicht schämt er sich für sie, ist das möglich?
Vielleicht sieht sie nicht wie seine Traumfrau aus und er schämt sich einfach zuzugeben dass er sie toll findet. Sowas gibt es!

Zitat von Baumo:

Vielleicht schämt er sich für sie, ist das möglich? Vielleicht sieht sie nicht wie seine Traumfrau aus und er schämt sich einfach zuzugeben dass ...

Ja, das kommt auch vor, nicht nur wegen des Aussehens - Beruf, Alter. Wie könnte ich die Frau in mein restliches Leben integrieren?
Oder er schämt sich für sein Umfeld, seinen Lebenswandel?

Zitat von LikeTheStars21:

Kann aber auch sein, dass dann eine Partnerschaft” gewählt wird, die emotional nicht so tief geht, wo die Verbindung oberflächlicher ist. Diese kann derjenige dann nämlich aushalten, weil die Bindung und eventuelle Trennung für ihn keine Gefahr darstellt.

Sehr gut erkannt!

Zitat von tesa:

Sehr gut erkannt!

Ja das gibt es , das hab ich auch schon gemacht . Also mit jemand zusammen sein den man schätzt aber nicht liebt. Wenn man sich sann trennt stört es einen dann nicht wirklich. Ja so hört sich das hier für mich an.

Zitat von Baumo:

Vielleicht schämt er sich für sie, ist das möglich? Vielleicht sieht sie nicht wie seine Traumfrau aus und er schämt sich einfach zuzugeben dass ...

Nee. Dann würde er sich wohl kaum vor Gott und der Welt so pärchenmäßig verhalten.

Zitat von Baumo:

Ja das gibt es , das hab ich auch schon gemacht . Also mit jemand zusammen sein den man schätzt aber nicht liebt. Wenn man sich sann trennt stört ...

Was hat dich dann dazu bewogen, mit dem Menschen zusammen zu sein?
Ich kann mir das immer nicht wirklich vorstellen. Also dass man sich entliebt auf längere Sicht, ja - aber zumindest am Anfang müssen doch die Schmetterlinge verrückt spielen…

Zitat von Meerlöwin:

Nee. Dann würde er sich wohl kaum vor Gott und der Welt so pärchenmäßig verhalten.

Doch. Er verhält sich so, aber er kann ja jederzeit allen gegenüber äußern, wir sind kein Paar.
Es klingt echt paradox, dennoch verschiebt sich damit für den Gefühls- und/oder Beziehungsverweigerer (wenn ich ihn mal so betiteln darf) die Wahrnehmung. Weil ich es anders sehe, ist es auch nicht so. Und das brauche ich, um nicht zu fallen.
Damit muss ich mich auch nicht vermeintlich rechtfertigen vor Familie, Freunden, mal ganz abgesehen vor meiner Frau/meinem Mann. Ich kann pärchenmäßig unterwegs sein - aber hey, jedem habe ich doch gesagt, dass es nicht so ist.

Ich merke grad, wie schwierig das zu beschreiben ist…

Zitat von LikeTheStars21:

Doch. Er verhält sich so, aber er kann ja jederzeit allen gegenüber äußern, wir sind kein Paar. Es klingt echt paradox, dennoch verschiebt sich ...

Aber so wie sie es beschrieben hat, wirkt es doch gerade auf das Umfeld wie ein verliebtes Paar? Auch von seiner Seite (alle glauben Liebe).

Zitat von Meerlöwin:

Aber so wie sie es beschrieben hat, wirkt es doch gerade auf das Umfeld wie ein verliebtes Paar? Auch von seiner Seite (alle glauben ...

Nur ihre Wahrnehmung?

Zitat von Butterblume63:

Nur ihre Wahrnehmung?

Liest sich nicht so, finde ich.
Mit zu den Eltern nehmen. In der Öffentlichkeit küssen. Usw.
Aber natürlich lesen wir hier immer nur die eine Seite der Medaille.

@LikeTheStars21

Wenn es dich noch triggert, dann bleib bitte weg, weil du hilfst so der TE in meinen Augen nicht. Wenn jemand wirklich fühlt, dann zieht er so etwas nicht ab, weil der Verlust größer ist als das zusammen sein.

Er hat auch keine Bindungsangst, meine Meinung dazu ist bekannt, denn er hatte ja Beziehungen auch wieder nach seiner Ehe.

Wenn man verletzt ist, redet man sich gerne Dinge ein und deswegen sollte man das nicht tun.

Zitat von Meerlöwin:

Nee. Dann würde er sich wohl kaum vor Gott und der Welt so pärchenmäßig verhalten.

Er kann sich pärchenmässig verhalten wie er will. Er sagt allen deutlich : sie ist nicht seine Freundin und fertig. Das haben alle so zu akzeptieren . Und wenn ihn alle bedrängen dass er sie ja lieben würde dann wird er sich erst recht weigern sie zur Freundin zu machen. Verrückt aber ist so.
Ich bin mir sicher dass er sie mag und braucht aber aus irgendeinem Grund verweigert er ihr den offiziellen Platz an seiner Seite. Ist er vielleicht unglücklich verliebt und hofft dass er sich für diejenige freihalten kann? Vielleicht weiss niemand davon..
Was man da tun kann ist:
Wenn du nicht seine Freundin bist dann verhalte dich nicht wie eine.
Verhalte dich wie eine Bekannte oder f plus. Denn das bist du ja.
Das heißt: treff ihn höchstens 1 mal die Woche , kein gemeinsames übernachten, löse für ihn keine Probleme, berate ihn wenig, helf ihm wenig, treffe dich möglichst nur zu - deiner- Freizeitgestaltung mit ihm, verbringe keine wichtigen Tage, Feiertage, mit ihm, zieh dich komplett zurück von seiner Familie, zieh dich komplett aus seinem privaten Leben raus, habe ein Leben ohne ihn, eigene Freunde etc. Das wird aber extrem schwer sein. Du kannst auch andere Männer treffen da du single bist...
Wenn das aber mal so läuft wird er anfangen dich zu vermissen, schließlich verzichtet er plötzlich auf all das was du ihm hinterher geworfen hast. Evtl tut sich bei ihm dann was, aber nur evtl. Meistens ist es aussichtslos von Anfang an.

Zitat von Chrome:

denn er hatte ja Beziehungen auch wieder nach seiner Ehe.

Das ist, wie schon gesagt, kein Ausschlusskriterium für eine Bindungs-/Beziehungsangst.
Aber wenn du nicht daran glaubst, dass es sowas gibt - im übrigen in den verschiedensten Schattierungen -, dann bleibt dir das vorbehalten.

Zitat von Chrome:

Wenn jemand wirklich fühlt, dann zieht er so etwas nicht ab

Das ist mir zu absolut. Alleine hier im Forum gab es schon etliche Beiträge dazu, nicht nur von Getrennten, sondern auch von welchen, die selber unter ihrer Bindungsangst leiden.
Als jemand, der nie damit in Berührung gekommen ist, ist es wirklich schwer vorstellbar.

Zitat von Chrome:

Wenn man verletzt ist, redet man sich gerne Dinge ein und deswegen sollte man das nicht tun.

Deswegen triggert mich das aber nicht…
Ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen sehr interessant, weil es genau die Frage ist, die einen beschäftigt: Haben die Gefühle nicht gereicht oder waren sie zu viel? Ist meine Wahrnehmung dieser Gefühle falsch oder richtig?