Zitat von Gwenwhyfar:Der Strang, den Emma hier ausgebuddelt hat, ist aus Nov. 2017!
Wenn ich jetzt mal wüsste, was eine ältere Dame ist, könnte ich vielleicht mal eine Antwort versuchen
Ich glaub, ICH bin eine ältere Dame? - Jahrgang 65.
mit Anfang 20 hatte ich einen Schwangerschaftsabbruch, damals konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen, Mutter zu werden aus verschiedenen Gründen: Ich hatte noch keine abgeschlossene Ausbildung, mein Partner war nicht gesund, und ich hatte Angst vor Erbkrankheit - aber vor allen Dingen hatte ich als Kind mein kleines Brüderchen durch einen Unfall verloren, und das war wie eine Impfung: Kinder können sterben, und mein Kind wird auch sterben, wenn es noch ganz klein ist... aber das war damals unbewußt, dies Motiv hatte ich erst später diagnostiziert.
dann habe ich Kunst studiert, und es kam mir vor, als ob es unmöglich sei, neben meinen Kindern - also meinen Projekten - echte Kinder zu haben - NIE mehr alleine sein zu dürfen, immer Verantwortung, alles geregelt - NEIN.
Miit Anfang 30 traf ich einen Mann, mit dem ich mir vorstellen konnte, Kinder zu haben - da war ich schon (so einigermaßen) erfolgreich, wenn auch wenig Geld, aber das war kein Thema. Der Mann wäre ein wunderbarer Vater gewesen - nicht sonderlich solide, aber ein verantwortungsvolles Spielkind - Musiker halt.
Nach drei Jahren setzte ich die Verhütung ab, hatte aber Riesenprobleme in Sachen Myome, schwere Blutungen, Endometriose, Clamidien ... also, ich wurde einfach nicht schwanger.
Als ich 39 war, wollten wir es dann wissen und fingen eine Kinderwunsch-Behandlung an. Wir hatten uns eine 1,5 jährige Frist gesetzt - wenns dann nichts wird, dann solls nicht sein.
Es sollte nicht sein ...
Wir waren dann noch ein paar Jahre zusammen, aber ich fühlte eine Stagnation - was nicht nur in unserer Beziehung lag, sondern in seinem Lebensstil.
Dann habe ich einen anderen Mann kennengelernt, mit dem ich einige Jahre zusammen war.
(Jetzt bin ich wieder mit - dem Musiker zusammen. und mit dem anderen Mann eng befreundet. )
Ich bedaure, dass ich kein Kind habe (bzw. keine Kin-der - denn ich bin genetisch für Zwillinge disponiert)
präzise:
Mein Gefühl, mein Leib bedauert das.
Mein Kopf bedauert das keineswegs - denn ich hätte - glaube ich - nicht die inneren und äußeren Wege gehen können, die ich ohne Kind gehen konnte. Ich hätte mich ganz anders entwickelt - vor allen Dingen wäre ich durch die reale Verantwortung erwachsen geworden - (eine Sache, die noch immer aussteht )
Ich habe Freundinnen und Cousinen, , die (etwas älter als ich) bereits Oma sind. - Die sind sehr glücklich, das Leben pflanzt sich fort... ich kenne auch alte Ladys mit vielen Kindern, die ihre mannigfaltigen Enkel und Urenkel gar nicht mehr auseinanderhalten können...
Fazit: Ich dachte, man kann nicht alles haben - nur, inzwischen habe ich etliche fitte Künstlerinnen kennengelernt, die auch Kinder großzogen.
Offensichtlich war ich einfach nicht so fit.