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Affaire verzeihen - ist das möglich?

C
Hallo zusammen,

heute habe ich mich endlich dazu durchgerungen, nicht mehr nur mitzulesen, sondern meine Geschichte niederzuschreiben und erhoffe mir Antworten zu finden.


Ich habe meinen Freund - wir waren 6 Jahre in einer Beziehung - betrogen.
Mir ist heute bewusst, dass ich den wertvollsten Menschen in meinem Leben dadurch verloren habe und ihn in einer Art und Weise verletzt habe, wie es hätte niemals geschehen sollen, wenn man liebt. Ich habe ihn in all den Jahren über alles geliebt. Ich habe zu ihm aufgesehen und ihn vergöttert.

Das es soweit gekommen ist, dafür gebe ich mir allein die Schuld. Ich leide an einer Essstörung. In all den Jahren hat er mich darin unterstützt. Viel mehr. , er hat sich für mich aufgeopfert, wollte mich da rausholen und hat sich selbst dafür aufgegeben. All das konnte ich nicht sehen. Ich war so sehr von der Krankheit gefangen und wollte diese nicht loslassen. All seine Bemühungen waren mir oftmals zu viel. Ich sah vielfach nur Kritik. Wir haben viel deshalb gestritten und hatten oft schwierige Zeiten. Ich habe mich gegen alles gewehrt und wollte keinen seiner wohlgemeinten Ratschläge annehmen. Vielmehr habe ich ständig gegen ihn gekämpft und in als einen Feind angesehen, der mir etwas wegnehmen wollte (meine Krankheit).

Nach all den ständigen Streiterein und aufgrund meiner eigenen Unzufriedenheit, habe ich mir Trost bei meinem Arbeitskollegen geholt. Er hat mir gut zugeredet, beteuert, dass ich keine Krankheit habe und mein Freund den Schaden hat. Das hat mir in dieser Zeit total gut getan. Ich habe mich verstanden gefühlt und es hat mein Ego gestreichelt, dass ein Mann mich so bewundert. Ich hätte mir diese Bewunderung immer von meinem damaligen Freund gewünscht (ich weiß aber heute, dass dies gar nicht ging mit der Kranheit zwischen uns).
Schließlich hat meine Affaire mich so manipuliert, dass ich aus unserer damaligen Wohnung ausgezogen bin und mich getrennt habe. Mit meinem Arbeitskollgen ist nie etwas gelaufen, als ich mit meinem Freund noch zusammen war. Nach der Trennung haben wir dann drei mal miteinander geschlafen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es nicht das gleiche wie mit meinem Exfreund ist. Ich wollte wieder zurück. So habe ich ihn letztes Jahr nach Weihnachten aufgesucht und gebeten, es nocheinmal zu probieren. Er hat zugestimmt, allerdings nur unter der Vorraussetzung, dass ich bis Ende nächsten Monats eine Therapie beginne. Ich sagte ja, obwohl ich wusste, dass ich nicht so weit war, tätsächlich in eine Klinik zu gehen. Dummerweise habe ich die Affaire mit meinem Kollegen nicht beendet. Ich wusste, dass ich diese Therapie nicht mache und wollte - wenn der Monat verstrichen ist - nicht allein dastehen. Total egoistisch und dumm von mir, ich weiß.
Ich wollte die Affaire beenden, weil ich meinen Freund zurück wollte, habe es aber nicht geschafft. Ich habe mir immer gesagt: heute machst du es! - aber ich kam da irgendwie nicht mehr raus.
Leider habe ich so viele Möglichkeiten verstreichen lassen es zu beenden, bis dann irgendwann der Knall kam und mein Freund Nachrichten meines Kollegen in meinem Handy gefunden hat.

Ich bin danach ganz tief gefallen und habe endlich begonnen mich ehrlich zu hinterfragen. Es war eine harte Zeit, aber ich habe an mir gearbeit und mir ist bewusst geworden, dass ich endlich etwas gegen meine Krankheit tun muss. Ich möchte nun auch aus freien Stücken eine Therapie beginnen und freuen mich sogar schon etwas darauf. Das tragische daran ist, dass meine Einsicht zu spät kommt. Ich bin zu spät aufgewacht.
All die Jahre habe ich die Augen vor meiner Krankheit zugemacht und meinem Partner so viel Kummer damit bereitet. Er hat so viel für mich getan.
Nun bin ich an dem Punkt, dass ich klar sehe und gesund werden möchte. Ich denke, dass die Affaire deshalb passiert ist, weil mir jemand anders erzählte, dass ich toll bin so wie ich bin. Also genau dass, was ich hören wollte. Ich war so gefangen in der Krankheit, die ich nicht loslassen wollte, dass ich meinen Freund veraten habe.

Ich liebe meinen Ex-Freund über alles. Ich wäre bereit gewesen, ihm endlich alles zu geben, was er sich immer wünschte. Ich weiß auch, dass ich mich verändert habe und mich einfach nur nach einem Zuhause, einer Familie, Vertrauen, Respekt und Treue in einer Beziehung sehne. Auch wenn ich es war, die diese Werte aufs hinerhältigste verletzt habe, weiß ich, dass es das ist worauf es im Leben doch ankommt.
Nie wieder möchte ich einen Menschen so sehr verletzen. Und unvorstellbar ist heute auch, dass ich dieser Mensch bin, der es damals konnte. Dafür hasse ich mich.
Ich hätte alles haben können, was ich mir immer gewünscht habe. Dieser Mann wäre für mich gestorben, er hat mich über alles geliebt und mir dies jeden Tag gezeigt.

Wir hatten es im vergangenen Jahr noch 4 mal miteinader probiert. Nun sagte er mir aber vor einer Woche, dass er nicht mehr das gleiche für mich fühlt. Dass er mich nicht mehr so ansehen kann wie früher und ihn etwas blockiert wieder Liebe zu empfinden. Ohne Frage verstehe ich das. Ich habe gesehen wie er neben mir die vergangen Wochen gelitten hat. Ich war glücklich ihn wieder bei mir zu haben und doch unglücklich weil ich merkte, dass er neben mir so leidet.
Ich habe natürlich versucht ihn auf meine Seite zu ziehen. Ich habe in der Zeit alles erdenkliche getan. Ich denke er hat gemerkt, dass ich es so sehr bereue und er für mich das allerwichtigste ist.

Ich bin also die die betrogen hat und komme dennoch nicht damit klar, den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren zu haben und gehen zu lassen. Es ist so schwer, weil ich heute endlich bereit bin, mich meinen Dämonen zu stellen, also dass wofür wir (bzw. er) so lange gekämpft haben und muss diesen Kampf nun alleine bestreiten.
Ich wünschte er könnte mir verzeihen und sich in die Person verlieben die ich heute bin. Menschen kommen in unser Leben und können so viel in einem verändern. Ich bin so unglaublich dankbar, dass ich ihn getroffen habe und was er aus mir gemacht hat. Schade, dass der Preis so hoch ist und ich zwar jetzt ein besserer Mensch werden kann, ihn aber dadurch verloren habe.

Könntet ihr eine Affaire verzeihen, wenn der, der betrogen hat, sieht dass er den Fehler seines Lebens gemacht hat, sich verändet hat, Reue zeigt und sich unwahrscheinlich Mühe gibt? Darf man als Betrüger erwarten, dass der andere verzeiht? Und wie kommt man dann darüber hinweg, wenn es nicht so ist?

Ich wäre über eure Sichtweise dankbar und wünsche ein schönes Weihnachtsfest!

Lg cathi

24.12.2018 09:40 • #1


G
Dein Ex hatte dir ja verziehen und es mehrfach mit dir versucht.

Ich denke es liegt eher daran,dass sich bei dir nichts bewegt.

Du sagst zwar du machst eine Therapie, tust es aber nicht, da ist dein Ex nach mehreren Versuchen nat enttäuscht.

Hast du deine Affäre jetzt noch / wieder ?

24.12.2018 09:54 • x 2 #2


A


Affaire verzeihen - ist das möglich?

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W
Mit der Vorgeschichte? Hm....
Jeder hat eine zweite Chance verdient - die hattest du bekommen, als er dich zurückgenommen hatte.
In der Zeit hast du ihn dann nicht nur mit deiner Störung belastet, sonder. Auch noch hintergangen.
Ich glaube nicht, dass das nochmal etwas wird.
Du bist nun aufgewacht. Alle Veränderungen in deinem Leben solltest du für dich machen und nicht wegen ihm bzw für ihn. Damit vermeidest du die gleichen Fehler beim nächsten Mann zu machen.

24.12.2018 09:55 • x 1 #3


A
Liebe Cathi,


das, was du geschrieben hast, klingt sehr aufrichtig. DANKE für deine Worte.

Ich verstehe, was du durchmachst. Ich habe auch seit Jahrzehnten eine starke Ess-Störung. Daher weiß ich, was du erlebst. Ich habe mich auch jahrelang geweigert, eine Therapie zu machen. Im Juni diesen Jahres war es soweit. Ich habe jedoch nicht direkt die Ess-Störung therapieren lassen, sondern das Problem, das DAHINTER steckt. Denn ohne die Lösung des Primärproblems lösen wir die Krankheit nicht. Auch du schaffst das. Mache die Therapie. Es wird sich danach vieles verändern.


Zu dem Betrug mit deinem Partner. Ich bin auf der anderen Seite. Ich bin die Betrogene.

Und ich muss ehrlich sein, ich verstehe deinen Ex-Freund. Ich war 18 Jahre mit einem Mann zusammen, den ich über alles geliebt habe. Ich hätte die Welt für ihn aus den Angeln gehoben. Ich hatte für all seine Themen Verständnis. Er war ein exaltierter und sehr egoistischer Partner. Ich brauchte viel Toleranz, um mit ihm umgehen zu können. Ich habe ihm all seine Freiheiten gelassen, war nachsichtig, empathisch.


Er tolerierte meine Ess-Störung. Anfangs versuchte er zwar, mich zu verändern, hat es dann aber respektiert und auch akzeptiert. Er sagte, er liebe mich so wie ich bin, so wie ich ihn auch geliebt habe mit all seinen Themen. Ich dachte immer, nichts kann uns trennen. Es war DIE große Liebe.


Vor 5 Jahren dann hat er angefangen mich zu betrügen. Ich spürte es, hatte aber keine Beweise. Etwas veränderte sich. Aber auch damit versuchte ich umzugehen. Wenn man liebt, ist man auch großzügig. So dachte ich. Ich stand weiterhin fest und eisern zu ihm. Er wurde krank, ich stand auch hier bei ihm an seiner Seite im Krankenhaus. Egal was kam, ich war wie dein Partner unerschütterlich da. Ich bin sicher, andere Frauen hätten schon längst die Leine gezogen und gesagt, der kann mich mal. Es gab einige Themen zwischen uns und er war auch beruflich sehr eingespannt und so hatten wir teilweise auch wenig gemeinsame Zeit. Alles habe ich mitgetragen.


Bis auf den einen Tag im Oktober als er mir mitteilte, dass die Affäre, die er 5 Jahre lang hatte, Zwillinge von ihm bekommt.
Es war, als würde alles in mir einfrieren. Jegliche Emotionalität ging aus mir heraus.


Wir haben uns dann nochmals getroffen. Ich spürte seine Betroffenheit. (Sofern sie nicht gespielt war). Und ich war die Lügen, das Betrogensein etc. endgültig leid. Es war Zeit zu gehen für mich. Und seither ist etwas gestorben in mir.


Auch wenn er vor meiner Tür stünde, um Nachsicht betteln würde. Er könnte mir alles versprechen. Alles hat seine Zeit, er hat seine Chance gehabt. Jetzt ist es vorüber.


Diese Gefühle werden nie mehr die gleichen sein wie sie waren. Bei mir ist etwas endgültig gestorben. Ich denke, dass es deinem Freund ähnlich geht.


Ich habe keine Wut, keine Rachegefühle oder sonstwas. Es ist vorbei. Und diese Endgültigkeit ist vielleicht für ihn (wie möglicherweise auch für dich) eine ganz harte Sache.


Du hast es schön geschrieben...um die Person zu werden, die du heute bist, war es das, was du durchleben musstest. Und der Preis, diesen Mann zu verlieren war sehr, sehr hoch. Ich habe Mitgefühl mit dir. Denn viele Lektionen im Leben müssen wir einfach durchleben und erleben.


Sei nicht zu hart mit dir. Du wirst durch dein wachsen an der Sache auch weiter kommen und du wirst eines Tages auch lieben können, einen anderen Mann und du wirst dir dann immer sicher sein, wie du handeln musst.


Man sollte die Liebe niemals warten lassen, sie weder betrügen noch belügen. Sowas kommt wie ein Bumerang zurück. Ich weiß, dass mein Ex irgendwann - in einer stillen Stunde - ähnlich denken wird wie du. Das ist für ihn mehr Strafe als es meine Rache je machen könnte.


Er hat mir sehr weh getan. Und immer wenn wir dies Menschen antun, kommt es irgendwann auf uns zurück.


Ich wünsche dir von ganzem Herzen Frieden. Du hast den Anfang gemacht und es wird dir immer besser gehen. Schaue nach vorne, das Leben hat noch viele schöne Momente für dich. Ganz sicher.

24.12.2018 10:12 • x 5 #4


Ninaa
Hallo Cathi,
du hast ja geschrieben, dass ihr es 4 Mal miteinander versucht habt.
Vielleicht war für deinen Ex auch einfach der Schmerz zu groß und dadurch wurden die Gefühle auch geringer.
Ich persönlich weiß nicht, ob ich eine Affäre verzeihen könnte, da ich meinen Partner nicht mehr mit den selben Augen anschauen könnte.

24.12.2018 10:52 • #5


C
Also, meine Affaire ist passé. Wieder haben keinerlei Kontakt und soll auch so bleiben.
Die Klinikanträge sind abgeschickt und ich habe bereits zwei Zusagen und einen Termin.

Von den vier Malen war er es der es zuletzt noch zweimal probieren wollte. Ich habe in dieser Zeit alles da reingesteckt was ich konnte. Er sagte oft, dass er sich wünschen würde, dass die alten Gefühle wiederkommen. Aber ich denke, er hätte uns dafür mehr Zeit geben müssen. Er hat zwar im Ansatz die Veränderung in mir gesehen, aber um das Vertrauen wieder aufzubauen, hätte er mir noch etwas Zeit geben müssen.

Es fühlt sich so surreal an... das was er immer von mir wollte - mich gegen die Krankheit zu stellen -, dafür bin ich heute aus freien Stücken mehr denn je bereit. Meine Krankheit hat mir nicht nur wertvolle Jahre gekostet, sie hat mir zum Schluss auch noch den geliebtesten Menschen genommen.

Der Schmerz, dass ich ihn betrogen habe, hätte doch weggehen können, wenn ich ihm nur gezeigt hätte, was er mir bedeutet und was ich bereit bin zu geben, oder etwa nicht? Er hätte mir nicht gleich verzeihen müssen. Er hätte sich in aller Ruhe anschauen können, wozu jemand in der Lage ist, der Dinge einsieht und aus Fehler lernt. Ich hätte ihm so gerne zurückgegeben, was er all die Jahren in mich investiert hat. Ich glaube ich wäre heute genau die Frau die er sich immer gewünscht hat.

Warum geht es genau jetzt nicht mehr, wo doch ein Licht zu sehen ist? Wir hätten nochmal ganz von vorne anfangen können.

Ich weiß nicht wie ich loslassen soll. Ich kralle mich an der Hoffnung fest, dass unsere gemeinsame Geschichte uns so sehr verbindet, dass er dieses Licht am Ende auch so gerne sehen möchte und wünscht wie ich.

24.12.2018 11:37 • #6


M
Zitat:
Der Schmerz, dass ich ihn betrogen habe, hätte doch weggehen können, wenn ich ihm nur gezeigt hätte, was er mir bedeutet und was ich bereit bin zu geben, oder etwa nicht?


Überhaupt nicht! Wäre eine feine Manipulation!
Sei du.
Du hast eine Affäre gehabt, die dir zu dieser Zeit gut getan hat. Heute denkst du dass eine Beziehung mit deinem Ex gut tun wird und will sie unbedingt haben?
Keiner darf mit den Leben und Gefühle der Menschen so spielen.
Wenn er nicht mehr mit dir sein will, dann lässt du es bitte so sein. Statt zu überlegen ob man eine Affäre verzeihen könnte, solltest du deine Liebeskummer zulassen und überlegen, wie du sie überstehen kannst. Je früher desto besser!
Ziehst du bitte die Konsequenzen deiner Täter durch.

24.12.2018 12:00 • x 2 #7


Löwin45
Die Affäre bzw. den Vertrauensbruch eines geliebten Partners zu überstehen und zu verzeihen, kostet viel Kraft.
Es kann gelingen, wenn dieser Partner alles daran setzt, um wieder vertrauensvoll zu sein.

Es kostet viel Kraft für den Betrogenen, auch, um die eigene Unsicherheit zu bekämpfen.
Erst die Taten des Partners, die zeigen, dass er/sie das neue Vertrauen verdient, machen es möglich.
Somit ist es auch ein schwerer Weg für den Betrüger.

Die Partnerschaft danach ist eine komplett neue.

Ich ging diesen Weg.
Allerdings hätte ich auch nur *eine* 2.Chance eingeräumt. Bei einem Neustart, der dann wieder mit gleichzeitigen Betrug einhergeht, wäre bei mir auch Schluss gewesen, hätte ich ebenfalls zu gemacht.

Liebe ist ein empfindliches Pflänzchen. Wenn es zu oft platt getreten wird, kann es sich nicht mehr erholen.

Der Zweifel, der jetzt in deinem EX Partner steckt, lässt ihn zaudern. Das ist reiner Selbsterhaltungstrieb.

24.12.2018 12:28 • x 1 #8


unbel-Leberwurst
Hm.
Wirkliche Veränderungen wird es bei dir doch erst nach dem Klinikaufenthalt geben. Waren daher die vorherigen Versuche nicht einfach sinnlos?

24.12.2018 12:33 • x 2 #9


unbel-Leberwurst
Ist das eigentlich Zufall, dass du im gleichen Forum geschrieben hast wie dein Ex?

24.12.2018 12:51 • #10


Gretel
Zitat von Cathi:
Ich wünschte er könnte mir verzeihen und sich in die Person verlieben die ich heute bin.


Nur ein Gedanke:
Vielleicht brauchte er (bzw. Eure Beziehung) Deine Krankheit?
Und seine Trennung hat weniger mit Deinem Kollegen zu tun als mit dieser Konstellations-Geschichte?

Viele Alki - Ehen gehen ja auseinander, nachdem der Süchtige trocken ist. . - (oder sich auf dem Wege dazu befindet)
Dann kommt die ganze Beziehungskonstrukt durcheinander. - Da nützt manchmal auch das Reflektieren nichts, und all das Werde gesund und alles wird besser glaubt der Co-Partner zwar selber, aber....

24.12.2018 14:23 • x 2 #11


Löwin45
Zitat von Dara:
Ich überlege deshalb, ob man Affären verzeihen kann, weil es das Thema zwischen uns in den vergangenen Wochen war. Wir wussten beide nicht ob wir - oder vielmehr er - es schafft.

Verzeihen kann man, wenn man die Zusammenhänge verstanden hat (auch die eigene Rolle) und glaubt, dass es nicht mehr passieren kann, weil sich diese Umstände entsprechend verändert haben bzw. wurden.

Verzeihen kann man, wenn man sich sicher ist, dass der Partner verstanden hat, was damit angerichtet wurde und es sehr bereut - ja - und gelernt hat.

Verzeihen kann man, wenn noch Liebe vorhanden ist.

24.12.2018 14:28 • #12


Gorch_Fock
Hallo Cathi, toll dass Du so reflektierst und Dich auch mit Deinem Fehlverhalten auseinandersetzt. Jeder der schon mal als Betroffener / Betroffene eine Affaire erlebt hat, würde sich das schon mal als Voraussetzung wünschen vom Ex-Partner.
Trotzdem liegt da noch ein weiter Weg vor Dir. Du sprichst selbst von der Aufnahme in eine Klinik. Das ist wahrscheinlich auch dringend notwendig. Oftmals liegen hier noch weitere psychische Störungsbilder vor, welche die Affaire begünstigen oder sogar oftmals Bestandteil sind (z.B. bei Borderline). Und ohne wirkliche Mitwirkung an der Therapie wird sich an Deinem Verhalten vermtl. nicht viel ändern.
Affairen zeichnen sich auch dadurch aus, dass die ehm. Affairenpartner immer wieder auf der Bildfläche erscheinen. Meistens dann, wenn Du damit nicht rechnest. Und oftmals reicht dann die Stabilität doch nicht aus, sich erfolgreich von der Affaire abzugrenzen.
Auch dein Ex-Partner braucht übrigens eine Therapie. Psychische Krankheiten sind ansteckend und er ist durch Dich mit hoher Wahrscheinlichkeit Co-Abhängig geworden. Deshalb ist es für Dich aber auch für Dein Umfeld sehr wichtig, dass Du die Therapie aus eigenem Antrieb willst und auch durchziehst. Auch wenn es für Dich eine Konfrontation mit tief in Dir verwurzelten Ängsten bedeuten wird.

24.12.2018 14:33 • x 2 #13


C
vielen lieben dank Gorch_Fock !

Die Affaire ist definitv beendet. Ich habe jeglichen Kontakt abgebrochen, weil ich meinem Partner zeigen wollte, dass mich das nicht mehr interessiert. Ich bin auch nicht mehr anfällig für meinen Kollegen. Ich weiß heute selbst nicht was mich da geritten hat. Er ist so gar nicht mein Typ gewesen.

Ich weiß, dass ich die Therapie dringend nötig habe. Ich hätte mich nur schon viel eher dazu durchringen müssen. Mit Sicherheit wäre das ganze Dilemma dann auch gar nicht erst passiert. Wie gesagt, dass ist ja das tragische an der Geschichte. Dass er mich dazu bewegen wollte endlich aufzuwachen und etwas gegen meine Krankheit zu tun. Und nun, bin ich aus eigener Motivation an dem Punkt, und ich habe ihn dazu gedrängt, sich abzuwenden. Ich stelle mich nun meiner größten Herausforderung, für die ihm so viel bedeutet hat.

Ich würde mir wünschen er könnte sehen, wie viel er mir bedeutet und, dass ich ihm alles gerne zurückgegeben hätte. Ich würde nicht mehr dem Sport die oberste Priorität geben, sondern ihm.

Ich weiß heute auch, dass ich nie wieder eine Affaire führen werde. Niemals würde ich jemanden, der einen so sehr Liebe entgegenbringt, so hinterlistig anlügen können. Ich will niemanden mehr so großes Leid zufügen, wie ich es ihm angetan habe. Ich wünschte er würde sehen wollen wozu ich bereit bin.

Glaubt mir, nicht nur diejenigen die Betrogen werden, leiden. Es gibt auch die Konstellation, dass der der betrogen hat, den Fehler einsieht und merkt, das er den größten Fehler seines Lebens begangen hat. Wichtig ist, das Betrüger daraus lernt und bereit ist, alles zu geben was er kann um wieder Vertrauen aufzubauen. Dafür wäre ich mehr als bereit wenn ich es nochmals könnte.

24.12.2018 15:07 • #14


E
Es tut mir leid, dass du erst so spät angefangen hast ,für dich und deine Erkrankung Verantwortung zu übernehmen.Etwas weit aus dem Fenster gelehnt finde ich allerdings so Äußerungen in Richtung Er hätte noch etwas durchhalten müssen .Du hast ihn und seinen Schmerz nicht ernst genug genommen, weil es sich wahrscheinlich zu lange nur um dein Befinden gedreht hat.Du hast ihn komplett auflaufen lassen und soetwas kann sehr viel kaputt machen.Du hast dich jetzt etwas geändert, weil du ihn nicht,wie gewohnt, zurückbekommen hast,er eine Grenze gezogen hast.So wirkliche und längerfristige Veränderungen kommen für dich doch erst nach der Therapie und mit sehr viel Eigenleistung. Für dich wäre der Mann wieder eine Bereicherung in deinem Leben,wo könntest du es denn jetzt für sein Leben sein?Ich kann dir nur raten,erstmal deine Therapie anzutreten und ihm irgendwann so gesund und Dramenfrei wie möglich gegenüber zu treten.

24.12.2018 15:15 • x 2 #15


A


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