Zitat von Ehefrau:Krass, was für hohe Erwartungen an die Ehe und den armen Ehepartner gelegt werden. Kein Wunder, daß so viele Ehen scheitern! Erst einmal weiß ich nicht von welchen Treueschwur du sprichst. Im Standesamt wird man gefragt ob man mit dem anderem aus freiem Willen eine Ehe eingehen will. Mehr nicht! Und ich hätte auch niemals die Treue geschworen, weil man sich Schwüre und Eide sehr genau überlegen sollte und ich hätte schon für mich keine Garantie auf ewige Treue geben können. Ich respektiere, wenn mein Mann mir den Willen seiner Treue offenbart, aber würde niemals einen Schwur verlangen, weil fast alle doch irgendwann einmal schwach werden.
Historisch gesehen ist die Ehe einfach eine Wirtschafts- und Versorgungsgemeinschaft, die den beteiligten soziale Sicherheit gewährt. Die romantische Liebe ist sehr viel später dazugekommen und überfrachtet die Ehe mit viel zu hohen Erwartungen.
Und noch etwas: Lieben heißt, verstehen, geben und verzeihen, nicht verlangen und einengen!
Also das sehe ich, und das musst du mir gestatten, vollkommen anders.
Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis erwarten, wenn sie eine Beziehung eingehen, Treue. Da gibt es genug Umfragen. Das ist sozusagen in den meisten Fällen ein unausgesprochenes Versprechen. Sprich, die meisten gehen davon aus (BTW: Meine Frau und ich haben uns brieflich am Anfang unserer Beziehung, lange vor der Ehe, sehr tiefgehend über Ausbruchsgedanken, einsame Kreise usw. unterhalten. Und haben Offenheit und Ehrlichkeit freiwillig versprochen. Hat aber auch nichts geholfen).
Und was das alles mit Standesamt zu tun hat, erschlisßt sich mir nun gar nicht. Solange man nicht verheiratet ist, gelten andere Regeln für Beziehungen, oder wie soll ich das verstehen?
Und, Liebe: Puh!
verstehen, geben und verzeihen, nicht verlangen und einengen!
Wenn ich jemanden liebe, dann betrüge ich ihn nicht. Punkt!
Und damit meine ich nicht nur den S. Betrug, damit das klar ist.
Jemanden zu betrügen ist ganz einfach das Gegenteil von dem, was Liebe bedeuten sollte.
Liebe hat nämlich, noch mehr als das was du schreibst, mit Achtung, Rücksicht, Respekt, Loyalität und eben liebevollem Verhalten zu tun.
Und, ja, es hat auch mit Gönnen zu tun. Man kann durchaus jemandem auch andere S. Erfahrungen gönnen. Das ist ja jedem unbenommen. Es geht hier aber doch um Betrug, Hintergehen, Belügen und vollständig illoyalem Verhalten dem Partner gegenüber, den man angeblich liebt.
Und das alles hat irgendwie nichts mit irgendwelchen Besitzansprüchen zu tun (Dein Körper gehört mir). Es gibt zwischen diesen beiden Menschen, sofern sie Treue voraussetzen, etwas Einzigartiges, was man eben nicht teilen will/wollte. Die exklusive
Intimität.
Kann es vielleicht sein, dass du emotional doch viel stärker von der Affäre deines Mannes getroffen bist, als es mit deinem Weltbild übereinstimmt?
Und du deshalb das alles auf eine nicht emotionale Basis wieder herunterbrechen willst, damit es für dich besser aushaltbar ist?
Darum vielleicht diese Sucht-Erklärungsversuche?
Ist mir nur so als Idee gekommen.