Affaire und Suchtverhalten

Irgendwie klingt das alles sehr verzweifelt. Das als eine Sucht mit Therapieanssatz zu etikettieren, ist doch nur ein verdrehen von Tatsachen und Angst vor Konsequenzen.

Zitat von Ehefrau:

Er versuchte, mit unglaublichen Lügengeschichten über unser Eheleben ihren Erwartungen aus dem Wege zu gehen. Nach dem anfänglichen Schock über die wirklich schlimmen Lügen über mich begriff ich, daß er nie vorhatte mich zu verlassen und keinen anderen Weg wußte, sie fernzuhalten und weiter S. zu bekommen.

Und die unglaublichen Lügengeschichten, die er über Dich erzählt hat, um eine andere ins Bett zu kriegen, hast Du nicht als Verlust seiner Loyalität Dir gegenüber empfunden? Und welche Lügen erzählt man(n) denn, um Erwartungen einer Frau aus dem Weg zu gehen? Das müssten ja dann höchstens positive Lügen gewesen sein, denn mit Schlechtreden seiner Frau/Ehe hätte er ja Erwartungen in der AF überhaupt erst geschürt. Da hab ich jetzt gerade ein kleines Logikproblem?

Also ob ich ihn zu sehr aus der Verantwortung nehme, weiß ich ja noch nicht. Aber die möglichen Rückfälle, vermutlich mit einem neuen Suchtobjekt, sind auch das was ich eher auf dem Schirm habe. In dem Punkt werde ich auf jeden Fall wachsam bleiben.

Aber viele schaffen ja auch wieder den Weg aus einer Sucht. Es ist ja auch nicht so, daß bei uns alles perfekt war. Unsere Ehe brauchte einen Weckruf.

Zitat:

Und die unglaublichen Lügengeschichten, die er über Dich erzählt hat, um eine andere ins Bett zu kriegen, hast Du nicht als Verlust seiner Loyalität Dir gegenüber empfunden?

Zitat:

Doch und zwar extrem. Das macht mir viel mehr zu schaffen als der S. zwischen den beiden. Allerdings wollte sie ihn von Anfang an und ließ sich bewußt auf eine Affaire ein. Er fing mit den Lügen erst an, als sie dann doch mehr wollte und er Ausreden suchte, warum er sich auf keinen Fall trennen könne. Und da es in keiner Weise zu seiner Persönlichkeit passt, die ich nach 20 Jahren kenne, suche ich nach Antworten.

Zitat von Kaetzchen:

Und welche Lügen erzählt man(n) denn, um Erwartungen einer Frau aus dem Weg zu gehen?

Er hat erzählt, daß er zuwenig Geld hätte. Dabei hat er ihr die Einkommensverhältnisse offengelegt und klar, reich ist nicht, aber es wäre schon gegangen, wenn er gewollt hätte. In klaren Momenten hat sie es ihm auch geschrieben. Dann hat er behauptet, er würde furchtbar kontrolliert und ich hätte gedroht, sie fertigzumachen. Dabei wußte ich offiziell noch garnichts. Bei ihr bedurfte es schon ein erhebliches Maß an verliebter Blindheit, daß sie ihm diesen Quatsch geglaubt hat.
Schlimm waren für mich seine Beschreibungen von schönen Tagen, die wir beide zusammen verbracht und genossen haben und seine Darstellung bei ihr, die daraus den reinsten Horror machten. Warum er das gemacht, ist für mich rätselhaft. Er sagt, er tat das damit sie nicht geht und er weiter S. bekommt. Tatsächlich überwachte sie meinen Facebook-Account und fing sofort an zu bohren, wenn sie sah, daß wir etwas zusammen unternehmen.

Zitat von Ehefrau:

Er sagt, er tat das damit sie nicht geht und er weiter S. bekommt. Tatsächlich überwachte sie meinen Facebook-Account und fing sofort an zu bohren, wenn sie sah, daß wir etwas zusammen unternehmen.

das klingt mir nach zu wenig..
du suchst die Erklärungen, die eigentlich dein Mann dir geben müsste..
er müsste auf die Suche nach Antworten gehen

Zitat von guest2014:

Kümmere dich eher um dich - das bringt für länger fristig mehr.

Ich sehe ein Dreieck immer als Warnschuß für die Ehe und möchte sicherstellen, daß wir nichts unter den Teppich kehren. Ich bin mir sicher daß wir weiter zusammenbleiben wollen und können. Und deshalb versuche ich der Sache auf den Grund gehen.

Zitat von Ehefrau:

Ich sehe ein Dreieck immer als Warnschuß für die Ehe und möchte sicherstellen, daß wir nichts unter den Teppich kehren. Ich bin mir sicher daß wir weiter zusammenbleiben wollen und können. Und deshalb versuche ich der Sache auf den Grund gehen.

geht er der Sache auch auf den Grund? wie geht er mit allem um? also mit Erklärungen? Antworten?

Er hat Lügen über dich benutzt,um mit ihr weiterhin ins Bett steigen zu können.Und es waren ganz bewusste Entscheidungen seinerseits.
Und er ist kein wehrloses Opfer der Damenwelt ,Verzeihung-Suchtmittel.
Solange du ihn so siehst,wirst du immer wieder Entschuldigungen für ihn finden.Dabei sollte er dir eher Erklärungen liefern.Du nimmst ihn aus der Verantwortung, er ist doch kein armes Vogelküken.
Du kannst gewisse Abläufe ansatzweise mit einer Sucht vergleichen und trotzdem sind Affären und wirkliche Dro. zu verschieden,als das es in deinem Fall als Erklärung oder Entschuldigung herhalten könnte.
Und du scheinst im Moment leider etwas blind zu sein und den Quatsch zu glauben,ist aber auch verständlich

Zitat von Sonnenblume1981:

Und du scheinst im Moment leider etwas blind zu sein und den Quatsch zu glauben,ist aber auch verständlich

Noch einmal, ich kenne sämtliche Emails der beiden vom ersten bis zum letzten Tag. Da bleibt wenig Raum für eine Phantasiewelt
Ich versuche die Dynamik in dieser Beziehung zu analysieren und zu verstehen. Wir reden hier von meiner Interpretation, nicht von seinen Ausreden.

Der zu erwartende Gewinn in seiner Affäre war höher für ihn als das Risiko dich zu verlieren, dies ist erst einmal ein Fakt. Darüber hinaus teilte er mit dieser Frau eine Form von Intimität, die über das S. hinausgeht. Er ließ sie an seinem Leben teilhaben und versorgte sie mit privaten Informationen. Ich persönlich glaube nicht, dass man dies mit Suchtverhalten gleichsetzen kann sondern viel eher mit einem gehörigen Vakkuum in eurer Ehe, welches er mit dieser Frau schließen wollte, weil sie wohl von mehreren Gesichtspunkten her dafür die Richtige schien. Ich glaube es ist für dich erträglicher, dies rein am Körperlichen festzumachen und an das Bild eines Dro. zu glauben für den es rein um S geht und die Frauen austauschbar erscheinen. Es tut weniger weh, diese Frau auf ein reines Objekt zu reduzieren oder sie mit einer Dro. gleichzusetzen. Dies geht doch meistens grob an der Realität vorbei und bringt dich keinen Schritt weiter.
Der Verrat an dir und euch bleibt.

Eins vergisst Du leider in Deinen Überlegungen. Eine Affäre ist zu Beginn natürlich noch keine Sucht. Es ist eine sehr klare und eindeutige, bewusste Entscheidung, eine Affäre einzugehen. Und zwar jedes Mal, wenn man die Affärenfrau aufsucht/kontaktiert. Jedem einzelnen Kontakt ging eine Entscheidung dafür voraus. Da solltest Du also ansetzen und mit ihm zusammen herausfinden, warum er die Entscheidung dazu getroffen hat. Fehlte ihm Aufmerksamkeit? Hat er ein Selbstwertproblem? War ihm einfach nur langweilig? Suchte er nur Ablenkung? Ging es ihm um den Ego-Push, eine zweite Frau zu haben? ... Es gibt viele Gründe dafür, nicht alle haben ihren Ursprung in der Ehe, schon gar nicht bei der Ehefrau (sage ich extra noch mal dazu, weil ich es sehr oft gelesen habe, dass betrogene Frauen die Schuld bei sich suchen, und das regt mich tierisch auf erinnert mich an die Schwiegermutter einer Freundin, die zu ihr sagte: Tja, da hast du wohl deine ehelichen Pflichten nicht oft genug erfüllt. Herzlich willkommen im Jahr 1951 oder was? )

Zitat von Ehefrau:

Noch einmal, ich kenne sämtliche Emails der beiden vom ersten bis zum letzten Tag. Da bleibt wenig Raum für eine Phantasiewelt

Und trotzdem nimmst du ihn aus der Verantwortung und suchst für ihn nach Ausreden.
Was macht es dir so schwer, sein Verhalten als bewusste Handlungen zu sehen. Jeder Anruf, jede Nachricht,jedes Treffen,jeder S.?
Warum suchst du irgendwelche entschuldigenden Erklärungen, als von ihm Erklärungen zu fordern? Du arbeitest hier seine Affäre auf,was tut er?
Was stört ihn in eurer Ehe,dass er sich eine Affäre sucht?

Zitat von Kaetzchen:

Es ist eine sehr klare und eindeutige, bewusste Entscheidung, eine Affäre einzugehen

Ich hatte gleich am Anfang geschrieben, daß uns diese Seite vollkommen bewußt ist und wir das ausgiebig besprochen haben und daran erfolgreich arbeiten. Das ist nicht der Punkt.