Ich möchte auch nochmal auf die Nebendiskussion einsteigen, weil @Vicky76 mich da ja zitiert hat, für diejenigen die kein OT lesen möchten, ganz zum Schluss im letzten Absatz bin ich dann wieder beim eigentlichen Thema. Sorry liebe Vicky76 der nun folgende Sermon gilt natürlich nicht dir persönlich, ich hab deine Zitate nur zum Anlass genommen
Zitat von Vicky76: (frag mal) die Menschen in Syrien, die mit unseren Waffen dahin gestreckt werden, damit hier ne Menge Leute arbeiten.
Nun, ich arbeite nicht in einer Waffenfabrik. Aber selbst wenn, sähe ich mich nicht in der Verantwortung. Eher vielleicht die Großaktionäre der Waffenfabrik. Oder diejenigen Politiker, welche über Waffenexporte entscheiden. Aber, die ultimativ Verantwortlichen sind meiner Meinung nach: die Kriegstreiber vor Ort. Also diejenigen, die besagte Waffen bestellen, kaufen, importieren und vor allem:
benutzen. Ich finde es wichtig, nicht aus den Augen zu verlieren, wo wirklich die Verantwortung für Taten verortet ist: beim Täter.
Zitat von Vicky76: Frag mal die Kinder in Afrika, die seltene Erden, in Afrika ausbuddeln, damit wir immer das neueste Handy haben.
Auch hier stellt sich mir die Frage nach der Verteilung der Verantwortung.
Ich mache weder Vorschriften zum Mindest-Halbzeitwert von Elektrogeräten, noch betreibe ich internationale Handelspolitik. Ich mache auch keine in Afrika geltenden Gesetze, rückständige religiös-kulturelle Vorschriften, betreibe despotische Vettern- oder sonstige Misswirtschaft, die dafür sorgt, dass es den Menschen vor Ort sozial und wirtschaftlich dramatisch schlechter geht, als es nötig wäre. Kurz, ich trage aus meiner Sicht
keine persönliche Verantwortung, auch keine indirekte, höchstens eine komplett vernetzte (und damit dann auch wieder gegen- und nicht einseitige!) Verantwortung für den globalen Stand der Dinge.
Aber ich soll trotzdem persönlich still und duldsam dabei zusehen, wie meine eigene Infrastruktur den Bach runtergeht, die Schulbildung immer erbärmlicher wird weil immer weniger Erstklässer Deutsch sprechen oder eine Schere bedienen können, zusehen wie die Innenstädte endgültig herunterkommen und No-Go-Areas enstehen. Soll einverstanden damit sein, dass man mir erklärt ich müsse rücksichtsvoll und respektvoll mit der fremden Kultur umgehen, während gleichzeitig meine Kultur und meine Wertvorstellungen einer Wandlung unterworfen werden sollen? Ich bin keineswegs bereit, Zuwanderern Zugeständnisse im Hinblick auf meine freiheitlich-demokratischen Werte, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Frau oder Freiheit der Lebens- und Liebesweisen, zu machen - auf Intoleranz reagiere ich nicht mit Toleranz. Für mich gehören zwar die hier lebenden und vor allem die seit Generationen hier beheimateten muslimischen Menschen, aber ganz sicher
nicht der Islam zu Deutschland.
Zu meinen Werten zähle ich übrigens auch die feste Überzeugung, dass man dankbar und bestrebt sein sollte, etwas zurückzugeben, wenn man in der Not in der Fremde Schutz und Unterhalt erhält. Mein Eindruck ist aber leider, dass die breite Masse der Zuwanderer Deutschland nicht als die letzte Rettung, sondern eher als kostenlosen Selbstbedienungsladen betrachtet und die Deutschen als Personal, das nun bitte aber noch das Schweinefleisch aus dem Sortiment nehmen soll. Ach nee halt, auf die Idee kommen die doofen Deutschen ja schon ganz von selbst
Also zumindest die paar Deutschen, die gefühlt noch da sind in bestimmten Ballungsgebieten. Früher gab es in meiner Klasse drei Viertel Deutsche und ein Viertel Türken, Spätaussiedler usw., es war immer bereichernd und schön für mich, einen multikulturellen Freundeskreis zu pflegen, ich war stets neugierig und offen für deren Lebensweisen. Heute dagegen sehe ich Klassen, in denen höchstens noch ein Viertel der Kinder deutsche Namen trägt (also, genaugenommen tragen die meist englische Namen, sind aber trotzdem Deutsche). Und ich bin es müde geworden, meine eigene Herkunft - biodeutsche Mittelschicht - als zunehmend bedrohte Art wahrzunehmen.
Ganz ehrlich, ICH möchte das alles so nicht mehr. Es mag an meiner persönlichen Ruhrpott-Filterblase oder meinem eingeschränkten Sichtfeld liegen, weil ich ja nicht nur in meinem Wohnumfeld, sondern auch beruflich sehr viel mit Zuwanderern konfrontiert bin, aber all das ist mir schlichtweg zu viel geworden, und die Menschen die in meine Heimat strömen zeigen mir, für mein Empfinden, in der breiten Masse zu wenig Befähigung und auch zu wenig Willen, dazuzugehören und etwas zurückzugeben. Und ich habe das dumpfe Gefühl - wenn ich so die Lauscher spitze - dass ich mit dieser Wahrnehmung nicht ganz allein bin. Erst gestern schimpfte meine türkische Nachbarin über die rückständigen Muslime, die ihr mal wieder irgendwo unangenehm aufgefallen waren
Und nicht zuletzt wäre da neben meiner individuellen Befindlichkeit noch die finanzielle Last, die der Steuerzahler für Hunderttausende Menschen aufzubringen hat, welche ohne jegliche vorherige Beitragszahlung in unserem Land Lebensunterhalt, Miete, medizinische Versorgung, schulische Integrationsmaßnahmen, Sprachkurse, Dolmetscher usw. bezahlt kriegen und damit oftmals viel mehr Leistung erhalten als manch prekär herumkrebsender deutscher Ureinwohner, der zuvor womöglich noch in die Sozialkassen eingezahlt hat. Beruflich habe ich beispielsweise immer nur erlebt wie meine Branche und meine Klienten stets mit dem Nötigsten auskommen müssen - und dann kamen auf einmal die Flüchtlinge, und es sprudelte Geld nicht nur für die üblichen Leistungen, sondern diese Klienten wurden mit zusätzlichen Fördermitteln, Dolmetschern, Integrationskursen usw. bedacht, erhielten also deutlich mehr Leistungen, als die nicht zugewanderten Klienten erhielten. Obwohl sie als gebürtige Bürger dieses Landes doch eigentlich erstmal an erster Stelle stehen sollten, standen die somit nichtmal gleichwertig da, sondern de facto schlechter! Ich muss schon sagen, sowas finde ich richtig krass und auch eigentlich eine Zumutung, für die Steuerzahler aber auch für die deutschen Leistungsbezieher.
Ich sage es ganz offen: Vieles von dem für Zuwanderer ausgegebenen Geld sähe ich persönlich tatsächlich lieber für mein eigenes Volk aufgewendet, für die Sanierung gewisser Stadtviertel, für kostenlosen ÖPNV, für bessere Schulbildung, für mehr öffentliche Sicherheit und Ordnung, für effektiven Umwelt- und Klimaschutz, für bessere Renten- und Gesundheitssysteme und, hey, ganz ehrlich, ich selbst würde auch zur Abwechslung gern mal ein paar Euro Steuern/Sozialversicherung weniger zahlen dürfen als immer nur mehr mit aufbringen zu müssen, für weniger Leistung.
Etwas ratlos sehe ich in dem Kontext übrigens auch die Unfähigkeit der deutschen Gesellschaft, sich effektiv zur Wehr zu setzen gegen die zahlreichen Verstöße gegen ein friedliches Miteinander, welche von Zuwanderern begangen werden. Die dürfen ja teilweise nicht mal als Tatverdächtige klar als Migranten benannt oder beschrieben werden, für mich nimmt die Politische Korrektheit hier wirklich absurde Züge an. Ich persönlich würde da ehrlich gesagt oft gern in ganz großem Stil von meinem Hausrecht Gebrauch machen und Gäste, die mir meine Gastfreundschaft damit danken dass sie meine Sachen klauen oder kaputt machen, meine Mitbewohner und andere Gäste angreifen, bedrohen oder auch nur belästigen, postwendend vor die Tür setzen. Sollten meine Gäste dauerhaft bei mir bleiben wollen, müssen sie sich doch wohl so verhalten, dass ICH mich in meinem Zuhause mit ihnen wohl genug fühle. Oder nicht?
Und ja, das kann ich einfach nicht begreifen, dass wir Deutschen da mit so wenig nationalem, kulturellem Selbstbewusstsein ausgestattet sind, dass wir unsere hart erarbeiteten und teuer bezahlten Errungenschaften, unsere freiheitliche moderne und gleichberechtigte Kultur, unseren Rechtstaat und unsere Solidargemeinschaft und nicht zuletzt unsere (global gesehen immense!) Toleranz immer wieder ausnutzen und strapazieren lassen, anstatt all das mit Zähnen und Klauen zu verteidigen und von allen, die an den Früchten dieser Gesellschaft teilhaben wollen, auch ein entsprechend gelebtes Bekenntnis zu unseren Werten und Regeln zu erwarten.
Sorry für das ausführliche OT, offensichtlich geht mir da einiges mehr als gedacht gegen den Strich, wie ich gerade selbst an meinem langen Text realisiere. Tatsächlich mache ich mir große Sorgen, dass aufgrund der von mir geschilderten Dinge die Deutschen immer radikaler politisch rechts eingestellt werden könnten. Es fehlt (mir) leider eine klare, von mir als bürgernah empfundene Haltung unserer politischen Mitte zu dieser Thematik, und wir wissen, dass Menschen, die sich nicht gesehen fühlen, anfällig für Radikale werden. Ich merke das ja an mir selbst, früher war ich eher multikulti-links eingestellt, inzwischen empfinde ich dass es Zeit ist mal auf den Tisch zu hauen. Ich glaube, es wäre schon irre viel damit getan, wenn z. B. endlich radikal gegen Clans vorgegangen würde oder diese unsägliche Tendenz, deutsches Alltagsleben an muslimische Bedürfnisse anzupassen, aufhören würden. Sinngemäß als Beispiel: Es sind deutsche (Schul-)Kantinen, und in Deutschland isst man nunmal hin und wieder Schweinefleisch. Wer hier leben möchte, sollte lernen damit klar zu kommen. Wer es nicht essen will, bringt sich dann eben an dem Tag mal selbst eine Stulle mit. Oder weicht auf das vegetarische Menü aus.
Zitat von leilani: Ich glaube halt, dass eine weitgehende Integration der muslimischen Mitbürger nur dann gut funktionieren kann wenn es auch mehr deutsch-muslimische Ehen gäbe.
Und damit schlage ich jetzt endlich den Bogen wieder zum eigentlichen Thema. Wenn dein Freund tatsächlich in Deutschland Wurzeln schlagen will; wenn er dich wirklich von Herzen liebt und als Partnerin erwählt hat; dann müsste er doch eigentlich kaum abwarten können, das alles in trockene Tücher zu kriegen.
Wie denkst du, Roshandra, denn nun über meinen Vorschlag, mit deinem Beziehungspartner aufgrund eurer großen Liebe und Verbundenheit Nägel mit Köpfen zu machen, zueinander zu stehen, es offiziell und verbindlich zu gestalten, z. B. in Form einer Heirat?