Zitat von CanisaWuff: wird Zeit, dass der Typ mal begreift, dass es nichts auf dieser Welt für umsonst und Lügen gibt.
Warum sollte die TE
ihm so ein Geschenk machen?
Sie soll sich auf
sich konzentrieren und wie
sie ins Handeln kommt, um
ihren Leidensdruck loszuwerden.
Was der Typ aus der Affäre macht, ist seine Sache. Soll er sich doch mit seiner Frau bei einer Paartherapie anmelden...
Vermutlich sucht er sich eine andere Gespielin - sofern er nicht eh längst eine hat - und gut ist (für ihn).
Denkst Du ernsthaft, Abschaum wie der ist sozialisierbar?
Selbst wenn - die TE ist dafür nicht zuständig.
Das kann er mit seiner Frau regeln. Oder mit einem Therapeuten. Oder beiden.
Zitat von trennungsangst: ich wusste von Beginn an um die Situation.
Das hat er nie verheimlicht.
Was ich mir erhofft habe?
Naja. Wie das dann so ist…
„Unglücklich, läuft nicht, schon lange alles eingeschlafen..“
Und Zack nahm das ganze seinen Lauf. Das erste Treffen war nach 7 Wochen. Bis dahin hatten wir aber gefühlt schon alles durch und über ALLES geschrieben und geredet (telefonisch).
Wir haben uns einfach unfassbar gut verstanden.
Du warst damals frisch getrennt, wenn ich recht entsinne was Du sonst noch geschrieben hast. Deine Ex-Beziehung war also noch relativ unverarbeitet. Hinzu kommt unzureichend bewältigte Trauer, was Deinen verstorbenen Vater betrifft.
Alles in allem in der Tat eine recht klassische Situation. Allerdings hätte ich jetzt angenommen, daß Du zumindest anfangs auch selbst nur eine Spaßbeziehung wolltest, um Dich abzulenken. Daß Du Dir da schon eine Festbeziehung erhofftest und Dich sehenden Auges auf einen verheirateten Mann mit vier Kindern eingelassen hast, statt ihm klar zu sagen, er möge sich erst mal trennen und dann könne man gern weitersehen - das allerdings ist ein anderer Kaffee.
Ich hoffe, Du bist das mit der Thera alles durchgegangen. Denn wenn Du das nicht bearbeitest, rutschst Du von einer toxischen Beziehung irgendwann in die nächste, sobald Du den Vogel hier endlich mal abgeschossen bekommst. Hast Du Dir jemals niedergeschrieben, was Du Dir vom Leben noch erwartest? Ob und was für ein Mann da mit reinpasst? Wie setzt Du Grenzen, wenn Dir Menschen begegnen, die diesem Rahmen überhaupt nicht entsprechen?
Warum z.B. triffst Du Dich als frisch getrennte Singlefrau allein mit einem verheirateten Familienvater, den Du nur übers Internet kennst? Wolltest Du unbedingt unkonventionell sein? Beweisen, daß bei Dir alles anders ist als bei all den vielen anderen Spießern, die sowas von vornherein für sich ausschließen und sich freundlich ausklinken, noch ehe da irgendwas vom Zaun gebrochen ist?
Du mußt das nicht alles hier im Forum ausbreiten. Ich stelle diese vielen Fragen nur, um Dir gedankliche Anstöße zu geben. Kann auch sein, daß die in eine völlig unzutreffende Richtung gehen - geschenkt. Aber ich halte es für wichtig, daß Du Dir glasklar bewußt machst, was damals mit Dir los war. Denn daß Dein Verhalten selbstschädigend ist, zeigt Dein Körper Dir ja nun auf zigfache Weise.
Nach wie vor halte ich es für das Beste, wenn Du bei Thera und Hausarzt mal das Thema stationäre Aufnahme anschneidest und Dir auch eine gute psychosomatische Klinik dafür suchst. Laß Dich vorher auch krankschreiben, damit Du zur Ruhe kommst und den Aufenthalt gut vorbereiten kannst. Nimm Deine Symptomatik bitte endlich mal ernst genug dafür - auch Deine behandelnden Ärzte sollten das tun. Oder spielen die den von Dir geschilderten Leidensdruck etwa runter? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die Thera wartet darauf, wie weit Du ihn noch durchhältst, bis Du von Dir aus einräumst, daß es so nicht mehr weitergeht.
Laß es bitte nicht soweit kommen, jeder Tag den Du so leidest, ist ein verlorener, den Dir kein Mensch je zurückgeben kann. Tu bitte jetzt was für Dich und fang an, Dein Leben neu zu ordnen. In der Klinik findest Du Ruhe und Inspiration dafür. Die Thera kann anschließend Nachsorge machen, das solltest Du auch unbedingt mit Klinik und ihr absprechen.
Spätestens am Tag Deiner Abreise schickst Du ihm dann einen letzten Abschiedstext und blockierst ihn für immer. Gib in der Klinik Dein Handy für ein paar Tage ab, damit Du nicht rückfällig wirst. Wenn es Dir schlecht geht, geh zu deren Arztzentrale oder Nachtbetreuung. Sowas haben die immer - beanspruche es!
Solche Aufenthalte dauern meist ca. 2 Monate, manchmal auch länger. Bis dahin wirst Du Dich besser fühlen. Denn Du wirst dort Programm haben, kannst alle Gefühle offen rauslassen, bist unter Menschen, denen es ähnlich geht und die das verstehen. Du hast nicht nur die Thera, sondern Dir steht dort ein ganzes Therapeutenteam zur Verfügung, das (auch) Deinen Fall gemeinsam bespricht, so daß Du von deren gesammelter Expertise profitierst.
Wenn Du Dir ein Einzelzimmer gönnst, kannst Du Dich zurückziehen, falls Dir danach ist. Aber falls Du nicht allein sein willst, kannst Du auch jederzeit runter in den Gesellschaftsbereich. Du kannst raus und Luft schnappen, oder Du bleibst mal einen Nachmittag im Bett oder Du gehst ein paar Stunden malen und basteln - je nachdem, wie die Ausstattung ist. Manche Kliniken bieten auch Schwimmbad und Sauna.
Gönn Dir so eine Auszeit, Du wirst so hinreichend Abstand zwischen ihn und Dich legen, um endlich rauszukommen aus diesem Affärengedöns. Falls Du Dich vorher noch richtig einstimmen willst, fahr mal rüber in seine Stadt und mach es wie die Christine Zillmer und park vor seinem Haus. Schau Dir an, wie er dort mit Frau und Kindern seinen Sonntag verbringt. Wie sie Familie leben, während Du draußen im Schatten geparkt bleibst - zwei Stunden entfernt von dieser Welt, für die er letztlich lebt. Konfrontier Dich damit, wie er ihre Hand nimmt, sie umarmt, küsst, seine Kinder herzt und einen auf Familie macht - während er Dir was vom Pferd erzählt hat über seine Gattin.
Der Typ ist unerreichbar für Dich und das ist auch gut so. Denn sonst stecktest Du in den Schuhen seiner Frau und müßtest eine offene Ehe hinnehmen - denn treu sein kann er ja einfach nicht. Das wäre er auch für Dich nicht, für keine Frau wird er das je sein. Mach Dir klar, daß er einer ist, der das Abenteuer braucht und sucht, der immer wieder fremde Haut spüren und in seine Fantasiewelt abtauchen will. Er ist ein Mann, der es braucht, die Puppen tanzen zu lassen, um sich als solcher bestätigt zu sehen.
Ja, er kann reden wie ein Prediger, *beep* wie ein Deckhengst und Sprüche tippen wie ein Influencer - aber aufrichtig lieben, das kann er nicht. Dafür ist er viel zu sprunghaft, dafür braucht er viel zuviel Trubel um sich herum, da ist keine Ruhe, kein Friede, keine tiefinnere Ausgeglichenheit und das einzig Beständige in seinem Leben ist, daß er noch mit dieser Frau verheiratet ist und an seiner Familie festhält, egal wieviele Frauen er nebenher noch so vernaschen kann.
Du bist nur eine dieser vielen gewesen und nein: Auch Du wirst ihn nicht dazu bringen, daß er sich scheiden läßt. Und selbst wenn er das täte, dann läge kein Segen darauf. Du bist in eine Sackgasse abgebogen, als Du Dich auf ihn eingelassen hast und Dein Magen schreit Dich inzwischen täglich regelrecht an, daß Du bitte endlich den Rückwärtsgang einlegen und da wieder rausfahren sollst, sonst bringt er Dich weiter zum Kotzen.
Gesteh Dir endlich ein, daß Du auf das falsche Pferd gesetzt und Dich gründlich verhoben hast damit. Ja, Du hast einen Fehler gemacht. Sogar Dir passiert das mal, trotz aller Mühe, die Du Dir gegeben hast. Die gute Nachricht ist, daß es einer ist, der sich beheben läßt und obendrein noch einer, der Dein weiteres Leben nachhaltig zerstört. Klar hast Du Wunden davongetragen, aber die werden heilen und die Narben künftig Deine Dauermahnerinnen sein, künftig die Finger von festgebundenen Männern mit Kindern zu lassen, sobald Du sie auf 100 m nur riechen kannst.
Übrigens könntest Du auch das Grundproblem - nämlich die unverarbeitete Trauer um Deinen Herrn Vater - in der Klinik adressieren und intensiv mitbehandeln lassen. Ich denke wirklich, daß dieser Weg für Dich kurzfristig der erfolgversprechendste ist und hoffe, Du wirst Willen und Kraft genug entwickeln, aus dieser irrwitzigen Geschichte endlich rauszukommen. Ich bilde mir beim Lesen ein zu fühlen, wie Du Dich quälst - aber gleichzeitig auch in eben diesem Leid suhlst, als bräuchtest Du es, um Dich selbst überhaupt noch spüren kannst.
Nein, sowas braucht es nicht - es gibt humanere Wege, aber wollen, finden und nehmen mußt Du sie schon von allein. Tu es - und hol Dir Dein Leben zurück, damit die nächsten 60 Jahre besser werden als die letzten fast 30. Du hast noch soviel Zeit vor Dir - mach was draus, es wird keine weitere auf dieser Erde mehr geben.
Im übrigen kann es durchaus sein, daß dies der letzte Sommer ist, den wir vor dem großen Krieg hier noch erleben dürfen. Ein weiterer Grund, nochmal so richtig zu leben, statt sich mit so einer blöden Affäre das bißchen Leben zu vermiesen, das uns womöglich noch bleibt, ehe es knallen wird.