Affärenmann unsicher, unendlicher Schmerz

Zitat von trennungsangst:

Genau, durch die vielen Dienstreisen. Er war ja beinahe mehr unterwegs als zu Hause. Wenn er dann da war, hat er alles für uns getan und uns Kids auf Händen getragen.
Die Liebe war irgendwie zu spüren- aber nicht immer greifbar, weil er einfach nicht da war und dann plötzlich doch wieder.

Und hat er deine Mutter auch so sehr geliebt und bis zu seinem Tod auf Händen getragen?

Wenn du wirklich raus kommen willst, dann lass das Handy an und geh noch nur ran wenn seine EF nochmal anruft.
Wenn er anruft oder schreibt, dann einfach NICHT antworten oder nur 1 Wort Sätze wie z.B: ja, nein, vielleicht, ok.
Wenn du das konstant durchziehst wirst du sehen, wie schnell du ihn los bist..

@trennungsangst

Danke erst einmal für diese tiefgründige Frage.

Ich will schonungslos ehrlich sein.

Ich hatte es damals nicht akzeptiert. Ich hatte als ich ins Forum kam immernoch die Hoffnung, daß aus uns was wird. Genau, wie du. Leider fühle ich das alles nach. Ich kenne deinen Schmerz.

Auch ich wollte nichts böses, nur geliebt werden. Er hat gelogen. Erst wollte er sich auch trennen, die Ehe sei kaputt, seine Frau einmal Drache... blablabla.

Ich war sehr wütend. Wütend auf ihn, meinen Schmerz, wütend auf seine Frau und auch eifersüchtig. Klar. Das volle Programm.

Ich bin aber ein Schisser vor dem Herrn. Ein Peoplepleaser. Nie hätte ich seine Frau kontaktiert und schon gar nicht die offene Konfrontation gesucht, da mein ExAM meinte und das glaube ich ihm, dass sie mich krankenhausreif bzw gerne auch tot schlagen würde.

Glaube mir, ich war stinkwütend, dass er seine Ehe fortführt und ich alleine am Boden lag, physisch und psychisch dran erkrankt. Er besaß sogar die Dreistigkeit mir kuschelige Weihnachten zu wünschen via Karte, während ich alleine in meiner Wohnung lag mit gebrochenem Herzen.

Dann kam eine Phase, wo ich dachte, dass die beiden sich verdient haben. Ich bin ehrlich, ich bin ein Mensch, der gerne allen hilft, niemals jemanden körperlich verletzen könnte, ich habe mich bei Angriffen auf Arbeit nie gewehrt, aber da war ich gehässig und dachte mir, die beiden haben sich verdient. Wie gesagt, nicht fair aber heilsam.

Und weißt du, ich denke nicht, dass sie ihre Ehe einfach fortgeführt haben. Seine EF kann ja nichts für den Betrug, vielleicht die Schieflage der Ehe, die gab es objektiv, aber nicht den Betrug. Entsprechend wünsche ich ihr nichts böses. Und er wird schon leiden müssen. Sicher hat er Regeln bekommen, Strafmaßnahmen,...
Mein ExAM versank in Selbstmitleid und meinte, dass es sein Schicksal wäre bei den Kindern zu bleiben und entsprechend auch bei seiner Frau, über die er selten nur ein gutes Wort verlor, was schrecklich ist.

Heute tun mir beide leid. Zwei traurige Charaktere. Ich denke nicht, dass sie glücklich sind. Aber das ist nicht mehr meine Sorge. Gar nicht. Hätte es nie sein sollen. Mit dem Abstand weiß ich es.

Und wie gesagt, er scheint bestürzter zu sein. Sobald die Sprache auf meinen Partner fällt, meldet er sich nicht mehr, machte aber zuvor S. Andeutungen. Entsprechend scheint er unglücklich, aber auch nur er alleine kann sich helfen. Von oben betrachtet ein recht armer Wicht.

Hat lange gedauert zu dieser Erkenntnis zu kommen.
Leider wirst du Monate leiden, wie ein angeschossener Hund, aber dann bist du frei, suchst dir einen tollen Hecht und er lebt eben sein trostloses Leben und seine Lüge.

Es war kein Annehmen. Es war logische Konsequenz. Trennung, Kontaktsperre, sehr sehr heftige Schmerzen, diese ebben ab und dann ist es einfach da.
Man weiß, Gott sei Dank bin ich da raus. Raus aus dem Dreieck. Raus aus dem Drama. Raus aus der Ehe, wo man nie reinwollte.

Er hat uns beide belogen. Sie meinte, ich wäre alleine Schuld, eine Madonna, der er sich niemals entziehen konnte, damit sie es aushielt, dass er für mich die Ehe brach und hat allen Hass auf mich projiziert, zumal sie nicht arbeiten gehen will und er sie finanziert und die Kinder und bei ihm bleiben kann.

Für ihn bin ich keine Böse. Er meint immernoch, so einen lieben Menschen habe er noch nie getroffen, mit so viel Herz.
Aber umso mehr bin ich mit mehr wert, als geheime Stunden irgendwo und zwischen Tür und Angel.

Was die beiden treiben, stört mich nicht die Bohne. Er baut gerade die Scheune aus für sie und ich spüre keinen Neid. Ich kann es abnicken.

Sie tut mir inzwischen sogar leid, da er ihre Körperfülle bemängelte, ihre psychischen Krankheiten, ihre Arbeitslosigkeit... quasi ihre Person. Aber sie kommt nicht raus.
Ob die beiden so glücklich sind bezweifel ich. Aber es interessiert mich nicht mehr.

Mit Abstand wirst du sehen, was er alles verbockt hat, wie viel du investiert hast und wie wenig er und dir dann an den Kopf fassen, selbigen schütteln und einfach gehen können. Und das in Frieden. Aber dafür musst du dich erst lösen und nicht mit der Hoffnung, dass es doch was wird, sondern ehrlich und final.

Zitat von MissLilly:

Ja, aber damit steht er nicht alleine.. Sie (TE) benutzt ihn auch.

Die benutzt allerdings alles als Ausreden.
Alles und jedes hat Schuld, nur sie selbst nicht.

Um mal bei benutzt zu bleiben

Zitat von CanisaWuff:

Die benutzt allerdings alles als Ausreden. Alles und jedes hat Schuld, nur sie selbst nicht. Um mal bei benutzt zu bleiben

So sehe ich es ganz und gar nicht .
Traurig wenn hier Menschen schreiben ,
die nicht helfen können , weil so ein bischen Einfühlungsvermögen fehlt , aber das bemerken sie selten selbst .

@trennungsangst

Was ich noch ergänzen wollte, Szenen, die wie aus einer schlechten Seifenoper stammen, kenne ich im Zuge der Affäre auch.

Die Frau meines ExAM hat sich vor den Kindern 5min tot gestellt und auf den Küchenboden gelegt. Die Kinder haben dann den AM geholt aus dem Bett, sie lag auf dem Boden. Dass das stimmt, ist sicher, da er sie zur Diagnostik in unsere damalige Klinik brachte.
Das Ergebnis: kein einziger auffälliger Befund, Genese unklar. Außer uns nach den Ergebnissen.
Am meisten leid tun mir entsprechend die Kinder. Aufrichtig. Daher war ich dann auch schnell weg. In so einer kaputten Familie, außen hui, innen pfui, möchte ich nicht der Prellbock sein.
Ich wünsche mir für die Kinder ehrlich, dass die beiden wieder mehr miteinander anfangen können. Sie haben sicher mehr als nur gespürt, dass etwas nicht stimmt...
Die Frau tut mir inzwischen auch leid. Wie verzweifelt muss man sein, damit man so etwas macht und die eigenen Kinder traumatisiert?!
Davon möchte ich kein Teil sein und nie werden.

Zitat von Abendrot:

So sehe ich es ganz und gar nicht . Traurig wenn hier Menschen schreiben , die nicht helfen können , weil so ein bischen Einfühlungsvermögen fehlt ...

Ich hatte genug Einfühlungsvermögen, aber irgendwann ist halt Ende der Fahnenstange. Ich kann Dir jetzt schon sagen, dass sie nun wieder rumheult und wenn er pfeift, dann rennt sie ....und es geht alles wieder von vorne los.
Das Problem dieser TE ist nicht der Affärenmann, sondern die Aufmerksamkeit die sie hier bekommt.
Ich bin sonst immer eine von denen, die Affärendamen in Schutz nehmen, aber hier ist das nicht notwendig.
Solange immer wieder jemand kommt und sie bedauert dreht sie die Aufmerksamkeitsschleife ewig.

Zitat von CanisaWuff:

Solange immer wieder jemand kommt und sie bedauert dreht sie die Aufmerksamkeitsschleife ewig.

Wir bedauern sie doch nicht? Wir sagen ihr, was Sache ist. Die einen so, die anderen so.

Ich kann jetzt auch nicht bestätigen, dass ihr das nicht wichtig wäre. Sie nimmt es wahr, aber tut sich eben noch sehr schwer, alles umzusetzen. Rückfall war klar. Das ist eigentlich auch ziemlich normal.

Trotzdem appellieren wir ja weiterhin, dass sie die Reißleine ziehen muss.

Und ich finde es auch sehr mutig, dass sie hier alles schreibt, auch mit der Gefahr, dass Gegenwind eben auch kommt.

Zitat von Heavydreamy:

Wir bedauern sie doch nicht? Wir sagen ihr, was Sache ist. Die einen so, die anderen so. Ich kann jetzt auch nicht bestätigen, dass ihr das nicht wichtig wäre. Sie nimmt es wahr, aber tut sich eben noch sehr schwer, alles umzusetzen. Rückfall war klar. Das ist eigentlich auch ziemlich normal. Trotzdem appellieren ...

Ich glaube irgendwie nicht, dass es ihr hier schlicht nur um Aufmerksamkeit in dem Sinne geht. Ich glaube auch nicht, dass der Thread ein Fake ist.

Ich glaube dass die Te gerade wie in einem Käfig steckt. Einsicht ist da, aber der richtige Wille wirklich da raus zu kommen, fehlt noch. Und die Verzweiflung treibt sie dann eben her, wenn sie sich mal wieder und wieder, tiefer in den Mist geritten hat.

Vielleicht braucht sie das hier jetzt einfach, um den Willen zu stärken. Der ist meiner Meinung nach nicht so da, wie sie es behauptet. Denn ein Wille findet Wege. Die hat sie bisher noch nicht finden wollen. Aber manch einer muss eben mehrere Runden drehen und erst so richtig hart auf die Fresse fliegen, bis es Klick macht.

Traurig und schade nur für die Frau und die Kinder, welche die Leidtragenden sind, bei dieser ganzen unmoralischen Konstellation.

@trennungsangst
Ich möchte Dir glauben. Aber Deine Taten stehen im kompletten Widerspruch zu den Worten. Das ist keine gute Voraussetzung.
Im Augenblick sehe ich jemanden, der im Selbstmitleid zerfließt , aber nichts, nada, nothing niente macht. Nichts außer- mir geht es mies.
Ich habe heute mal mit meiner Frau gesprochen, die das Pflaster der emotionalen Affäre deswegen abriss, weil sie einerseits mit mir zusammen sein wollte und andererseits ich gesagt hatte: Er oder ich. Beide geht nicht. An dieser stelle war es für meine Frau leichter.

Zitat von BernhardQXY:

Im Augenblick sehe ich jemanden, der im Selbstmitleid zerfließt , aber nichts, nada, nothing niente macht. Nichts außer- mir geht es mies.

Bernhard, sie schreibt aber auch, dass sie da raus möchte, aber eben sich wahnsinnig schwer tut.

Und es ist ja so, dass wenn Gefühle da sind, dass es schwer ist, obwohl man merkt, es tut nicht gut, da rauszukommen, aus dieser Sache.

Das erfordert viel Selbstbewusstsein, viel Mut (Weil man ja oft auch Angst vor dem alleinsein hat) und auch viel Disziplin.

Das haben nicht wirklich viele Menschen.

Warum leben Menschen lieber mit jemanden zusammen, als lieber alleine zu sein? Genau, weil Menschen nicht so gerne dauerhaft alleine sein möchten.

Wie viele Menschen leben in einer Ehe, die nicht gesund ist, auch wegen Finanzen oder hier, wegen Kindern. Das sind sehr viele. Kann man irgendwie auch verstehen.

Die TE muss erst diese Qual hinter sich bringen, damit sie dann klarer sieht und, wie sie auch schon erwähnt hat, das nie mehr in dieser Konstellation passieren wird.
Sie wird, wenn sie es schafft, da raus zu kommen, an Erfahrung reicher sein und vor verheirateten oder vergebenen Männern einen grossen Bogen machen.

Da bin ich ziemlich überzeugt.

Zitat von BernhardQXY:

@trennungsangst Ich möchte Dir glauben. Aber Deine Taten stehen im kompletten Widerspruch zu den Worten. Das ist keine gute Voraussetzung. Im Augenblick sehe ich jemanden, der im Selbstmitleid zerfließt , aber nichts, nada, nothing niente macht. Nichts außer- mir geht es mies. Ich habe heute mal mit meiner Frau ...

Klasse wie oft du nur dich siehst und deine Situation als das non plus ultra .Die TE zerfließt nicht in Selbstmitleid , sie sucht nach einem Weg , den sie beschreiten kann .
Sie sucht Hilfe