So ihr Lieben. Ich bin wieder zu hause und liege auf dem Sofa. Mein Mann hat den Haushalt gut im Griff und ich bin froh, ihn zu haben, weil ich ihn liebe und er mich. Angeregt durch dieses Thema habe ich noch einmal über unsere schlimme Krise vor etlichen Jahren nachgedacht. Damals hatten wir uns auseinander gelebt, wie man so schön sagt. Ich kümmerte mich um die Kinder was allein schon sehr anstrengend war. Nebenbei schmiss ich den Haushalt und arbeitete halbtags im Betrieb meines Mannes. Er hatte alle Hände voll damit zu tun, diesen aufzubauen und war daher viel unterwegs. Dennoch fiel mir seine Veränderung nach Start seiner Affäre schnell auf. Durch eine Bekannte bekam ich dann brühwarm erzählt was los war. Mein Mann hatte sich in eine Kundin verliebt. Er wollte mich für sie verlassen, brachte es aber nicht übers Herz, mich und die Kinder zu verlieren. Er war völlig überfordert und zerrissen. Als ich ihm ein Ultimatum stellte, entschied er sich für uns. Da aber fing die eigentliche Arbeit erst an. Er traf sie nach eigener Aussage nie wieder aber hielt noch länger telefonischen und brieflichen Kontakt. Wie er mir später erzählte, war das für ihn notwendig, um sich zu entlieben. Die Frau war erheblich jünger als wir. Sie wollte ihn für sich, wollte Familie und Kinder mit ihm. Er liebte sie und ihre Jugendliche Unbeangenheit und Leichtigkeit. Er genoss die unbeschwerten Stunden mit ihr, während ich ihn ständig mit Fragen und Problemen bombardierte. Aber als ich ihm die Pistole auf die Brust setzte, wurde ihm klar was er verlieren würde. Trotz aller Hormone und Schmetterlinge im Bauch wusste er das wir sein Leben waren. Man kann zwar mehrere Menschen lieben aber in unserem Kulturkreis kann man nur mit einem Partner und einer Familie leben. Er war nicht kaltschnäuzig, nicht verantwortungslos und schon gar nicht von krimineller Energie erfüllt. Er hatte sich einfach nur verliebt. Ich weigere mich, ihm das nach all der Zeit immernoch nachzutragen.
15.12.2019 22:21 •
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